www.wikidata.de-de.nina.az
Eine VES Anlage Voraus Eigen Schutz oder Vorauswirkender Eigenschutz Anlage war ein von der deutschen Kriegsmarine entwickelter Schutz ihrer Schiffe gegen Magnetminen Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Technik 3 Weiterentwicklungen 4 Canona Antimagnetica 5 Andere Systeme 6 LiteraturEntwicklung BearbeitenNach dem Aufkommen von Minen mit Magnetzundern versuchte man die Rumpfe aus Eisen oder Stahl gebauter Schiffe entweder weiter aufzumagnetisieren oder abzumagnetisieren Bei Letzterem versuchte man den Schiffsmagnetismus so weit zu reduzieren dass der magnetische Zunder der Mine uberhaupt nicht ansprach MES Magnetischer Eigenschutz Bei dem VES Verfahren hingegen versuchte man das magnetische Feld des Schiffes so weit vor den Bug zu verschieben dass der Zunder der Magnetmine bereits weit vor dem Schiff ansprach und die Mine damit zur vorzeitigen Explosion brachte Zu diesem Zweck legte man um die Aussenhaut des Schiffsrumpfs eine oder mehrere mit Strom beschickte Kabelschleifen die das Magnetfeld nach vorn in die Breite und in die Tiefe vergrosserten Zusatzlich belud man insbesondere bei Sperrbrechern das Schiff im vorderen Teil mit Eisen Ballast der sogenannten Kernstauung nicht zu verwechseln mit der Schutzstauung die das Magnetfeld um etwa das Siebenfache verstarkte 1938 erprobte die Kriegsmarine das VES System auf dem Leichten Kreuzer Nurnberg Dazu wurde der Schiffsrumpf vorn mittschiffs und achtern mit drei vertikalen VES Wicklungen umlegt die mit 300 kW magnetisiert wurden Der Test war erfolgreich eine deutsche Magnetmine in 28 m Tiefe detonierte bereits 50 m vor dem Schiff Nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde das System insbesondere auf den Sperrbrechern der Kriegsmarine installiert Als Grossbritannien im April 1940 die ersten Magnetminen zum Einsatz brachte besass die Kriegsmarine bereits einen Sperrbrecher mit VES den am 30 September 1939 in Dienst gestellten Sperrbrecher IV Oakland und liess die ubrigen umgehend damit ausrusten Technik Bearbeiten nbsp Dieser Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Kabelschleife bestand aus einem 6 bis 10 km langen und 30 cm dicken Gummi ummantelten Kupferkabel das in sogenannter Rundwicklung auch Gradwicklung oder Stabwicklung genannt quer zur Schiffslangsachse um den Rumpf montiert wurde Anfangs verlegte man es in einer Lange als durchgehende Wicklung spater ging man zur sogenannten Einzelwicklung uber da dies die Fehlerlokalisierung erleichterte Zum Schutz wurden die Kabel mit einer Holzverkleidung abgedeckt Zur Versorgung der Anlage mit Strom wurde eine besondere E Anlage meist Diesel Generatoren mit einer Leistung von 100 bis 300 kW eingebaut Die ebenfalls zum VES System gehorende Kernstauung bestand aus 500 bis 2 000 t Eisen die meist in Form von Schrott daher auch Schrottstauung uber eine Distanz von 18 bis 30 m im vorderen Laderaum verstaut wurden Da dies jedoch die Schwerpunktlage und die Schiffsstabilitat beeintrachtigte und auch einen erheblichen Rohstoffbedarf bedeutete ging man 1942 zur wesentlich effizienteren Wannenstauung uber die nur noch 250 bis 600 t Eisenschrott benotigte Weiterentwicklungen BearbeitenAls Grossbritannien ab 1942 einen Doppelkontaktzunder einsetzte bei dem der erste Kontakt die Mine scharf machte und erst der zweite sie zur Detonation brachte antwortete die Kriegsmarine mit der sogenannten Aptierungsanlage einer Umpolvorrichtung U P V die die Stromrichtung in der VES Wicklung alle 8 bis 10 s umkehrte Dadurch wurde auch der zweite Kontakt noch weit genug vor dem Bug des Sperrbrechers ausgelost Eine Weiterentwicklung war dann die Kreuzwicklung Die bisherige Kabelwicklung wurde geteilt und die beiden Kabelschleifen wurden kreuzformig auf dem Vorschiff montiert Die Schutzentfernung vor dem Bug betrug damit immer noch ausreichende 40 m Gezielt gegen Sperrbrecher gerichtet fuhrte Grossbritannien dann die sehr stumpfe Sperrbrechermine ein Sie benotigte zur Zundung das volle Magnetfeld des Sperrbrechers und sprach daher genau unter der VES Wicklung an Wegen ihrer Unempfindlichkeit konnte sie von keinem anderen Raummittel beseitigt werden Die deutsche Antwort darauf war die Zusatzwicklung auch Kompensationswicklung genannt bestehend aus zwei gegeneinander geschalteten Wicklungen die dem VES Feld entgegenwirkten und es entsprechend reduzierten Der Nachteil eine geringfugige Verminderung der Raumbreite gegen herkommliche Magnetminen wurde in Kauf genommen Canona Antimagnetica BearbeitenAuf kleinen Sperrbrechern die Hafeneinfahrten Flussmundungen und Binnenwasserstrassen minenfrei halten sollten setzte man zunachst die italienische Canona Antimagnetica ein Sie bestand aus zwei auf dem Oberdeck kreuzformig verlegten Eisenstaben von insgesamt 90 t Gewicht die stromdurchflossen und abwechselnd polarisiert waren Die guten Erfahrungen damit und die Vorteile gegenuber der VES Anlage keine Kernstauung nur an Deck montiert einfachere Montage und Reparatur fuhrten schliesslich zur Entwicklung des leicht modifizierten deutschen Kreuzpolgerats KPG spater auch Kreuzstabgerat genannt Andere Systeme BearbeitenAndere Versuche direkt in Fahrtrichtung liegende Magnetminen zu raumen waren zwei schwenkbare Magnetstabe am Bug mit jeweils 100 t Gewicht die Quer Dipol Anlage QD Anlage mit 100 t Gewicht und eine schrag eingebaute Kernstauung Schragkern oder Schragstauung genannt mit 400 t Gewicht Diese konnten sich aus verschiedenen Grunden nicht durchsetzen Literatur BearbeitenDer Zweite Weltkrieg im Fronteinsatz der Kriegsmarine Die Aufgaben der Sperrbrecher im Seekrieg In Gerhard Bracke Dienst auf beruhmten und auf besonders gefahrdeten Schiffen Books on Demand 2008 ISBN 978 3 8370 6161 1 S 137 138 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Peter Arndt Deutsche Sperrbrecher 1914 1945 Konstruktion Ausrustung Bewaffnung Aufgaben Einsatz 2 Auflage Bernard amp Graefe Bonn 2004 ISBN 3763762574 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title VES Anlage amp oldid 228453432