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Das Urnengraberfeld von Jastorf befindet sich zwischen den Bad Bevensener Ortsteilen Jastorf und Klein Hesebeck im Landkreis Uelzen in Niedersachsen Das vorgeschichtliche Graberfeld war ein mit Urnen belegter Bestattungsplatz aus der vorromischen Eisenzeit Anfang des 20 Jahrhunderts wurde er vom Prahistoriker Gustav Schwantes 1881 1960 archaologisch untersucht Der Fundort des Graberfeldes war namengebend fur die Jastorf Kultur Beschreibung BearbeitenBei der Fundstelle handelt es sich um eine leichte Anhohe die fruher mit Heide bestanden war und die heute von Wald bedeckt ist Sie befindet sich zwischen dem Ufer der Ilmenau und der Strasse von Jastorf nach Klein Hesebeck Das Fundgelande war Ende des 19 Jahrhunderts ungenutzter sandiger Boden der in der Art von Wolbackern leicht gewellt war Gustav Schwantes grub im Sommer 1897 als 16 jahriger Schuler bei Heidbrack in der Nahe von Bad Bevensen einen Urnenfriedhof aus In dieser Zeit erfuhr er dass ein Landwirt im nahe gelegenen Jastorf auf seinem Heidefeld auch alte Urnen entdeckt hatte Bei einer ersten Nachschau stellte Schwantes grossflachig Steinpflasterungen unter der Erdoberflache fest was auf Urnengraber deutete Als er im Herbst 1897 zu systematischen Ausgrabungen zuruckkehrte war der Boden in der Zwischenzeit durchwuhlt worden Nach dem Bekanntwerden von Urnenfunden in Jastorf hatten insbesondere Schulkinder Urnen ausgegraben Schwantes begann trotzdem mit einer Ausgrabung da er nicht entdeckte Bestattungen unter den ausgehobenen Sandhaufen vermutete Bei seinen mehrjahrigen Grabungen die er jeweils in der Ferienzeit vornahm konnte er 160 Urnen bergen Die Fundstucke ubergab Schwantes zur Untersuchung dem Provinzialmuseum Hannover das einen Teil der Grabungskosten ubernahm Schwantes schatzte die ursprungliche Grosse des Graberfeldes auf bis zu 500 Bestattungen in Urnen und als Brandschuttungsgraber Als Bestattungsurnen wurden haufig beschadigte Tongefasse verwendet bei denen ein Henkel fehlte oder deren Boden schadhaft war Die Verzierung bestand oft aus dem Wechsel von glatten und rauen Flachen oder aus eingeritzten Linien Die Urnen enthielten sorgfaltig von Kohle und Asche gesauberten Leichenbrand Die Urnen waren jeweils mit einer Tonschale abgedeckt Viele Urnen waren zum Schutz ringsherum mit einem Steinmantel umgeben Es gab relativ wenige Beigefasse die jeweils nur Erde enthielten Oberhalb der Urnen war eine geringe bis ausgedehnte Bodenpflasterung vorhanden die sich vor allem im Sudosten des Graberfeldes fand Zu den Fundstucken aus Metall die jeweils oben auf den Leichenbrand der Urne gelegt waren gehorten Gurtelhaken Plattenfibeln Kropfnadeln Ohrringe sowie Arm und Halsringe Literatur BearbeitenGustav Schwantes Jastorf in Die altesten Urnenfriedhofe bei Uelzen und Luneburg Hannover 1911 S 95 138 Willi Wegewitz Gustav Schwantes und die Urnenfriedhofe der vorromischen Eisen und der romischen Kaiserzeit im Kreis Uelzen In Das Abenteuer der Archaologie Isensee Oldenburg 1994 ISBN 3 89442 230 0 S 48 58 Weblinks BearbeitenJastorf und sein Urnenfriedhof Professor Gustav Schwantes berichtet aus seinem Forscherleben Internationale Tagung zum Jastorf Konzept 2011 in Bad Bevensen Archivlink Das Ratsel von Jastorf in Der Spiegel vom 26 Marz 2013 PDF 53 05062 10 60513 Koordinaten 53 3 2 2 N 10 36 18 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Urnengraberfeld von Jastorf amp oldid 203832235