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Urdoma russisch Urdoma ist eine Siedlung stadtischen Typs in Nordwestrussland Sie gehort zur Oblast Archangelsk und hat 4577 Einwohner Stand 14 Oktober 2010 1 Die Siedlung befindet sich im Rajon Lena Siedlung stadtischen Typs Urdoma Urdoma Foderationskreis NordwestrusslandOblast ArchangelskRajon LenaSiedlung stadtischen Typs seit 1963Flache 5 km Bevolkerung 4577 Einwohner Stand 14 Okt 2010 1 Bevolkerungsdichte 915 Einwohner km Hohe des Zentrums 101 mZeitzone UTC 3Telefonvorwahl 7 81859Postleitzahl 165720Kfz Kennzeichen 29OKATO 11 235 557Geographische LageKoordinaten 61 45 N 48 32 O 61 75 48 533333333333 101 Koordinaten 61 45 0 N 48 32 0 OUrdoma Europaisches Russland Lage im Westteil RusslandsUrdoma Oblast Archangelsk Lage in der Oblast Archangelsk Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Urdomaer Schmalspureisenbahn 3 Einwohnerentwicklung 4 Wirtschaft und Infrastruktur 5 Sohne und Tochter der Stadt 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeographie BearbeitenUrdoma liegt nahe der Grenze zur Republik Komi etwa 506 Kilometer von der Oblasthauptstadt Archangelsk entfernt am Fluss Werchnjaja Lupja Verhnyaya Lupya der die Siedlung im sudostlichen Teil durchfliesst In die Werchnjaja Lupja mundet im Osten der Siedlung der Fluss Njanda Nyanda Etwa 8 Kilometer westlich von Urdoma verlauft der Fluss Wytschegda An deren Mundungsgebiet in die Nordliche Dwina befinden sich in etwa 115 Kilometer Entfernung sudwestlich von Urdoma die nachstgelegenen Stadte Korjaschma Solwytschegodsk und Kotlas Die nachstgelegenen Stadte ostlich Urdomas sind das etwa 103 Kilometer entfernte Mikun sowie das 117 Kilometer entfernte Syktywkar in der Republik Komi Geschichte BearbeitenDer ursprungliche Ort Urdoma war ein kleines Dorf an den Ufern der Wytschegda das in Besitz einer Steinkirche war Der Name Urdoma leitet sich von den Wortern Ur Komi fur Eichhornchen und dom russisch dom fur Haus ab was darauf zuruckzufuhren ist dass in der Region jahrhundertelang grosse Mengen Eichhornchen zur Pelzgewinnung erjagt wurden Die heutige Siedlung entstand im Jahr 1930 als eine von vielen Ansiedlung der Region im Zuge der Verfolgungspolitik fur politische Gegner der Regierung Stalins Anfang der 1930er Jahre wurden viele Tausende aus allen Teilen der Sowjetunion stammende Kulaken samt ihren Familien in den Rajon Lena deportiert um bisher unbesiedelte Gebiete zu erschliessen Neben der Ursprungssiedlung Schestoi Utschastok Shestoj uchastok Sechster Abschnitt entstand an der Stelle des heutigen Urdoma im Sommer 1930 eine zweite Siedlung mit dem Namen Njanda benannt nach dem gleichnamigen kleinen Fluss Dieses hatte wie Schestoi Utschastok den Status einer Spezialsiedlung specposelenie Spezposselenije und war daher eine von Soldaten und anderem Wachpersonal bewachte Aussiedlung So waren dann auch die ersten Gebaude die in der Siedlung errichtet wurden neben Holzbaracken fur die Unterkunft der Siedler Kasernen und eine Kommandantur fur die Wachmannschaften Vor allem in den ersten Jahren kam es haufig zu Ausbruchen von Krankheiten sowie Hungersnoten welchen viele Siedler zum Opfer fielen Im Laufe der Jahre wurde die Siedlung Schestoi Utschastok aufgelost und die Bevolkerung in die Siedlung Njanda umgesiedelt Auf dem Gebiet entstand eine Kolchose Ausserdem wurde begonnen die umliegenden dichten Walder zur Holzgewinnung zu nutzen Im Jahr 1939 begann man nahe der Siedlung Njanda mit dem Bau einer Eisenbahnstrecke und 1941 mit dem Bau einer Eisenbahnstation Um die Station entstand eine weitere Siedlung mit dem Namen Urdoma Die errichtete Eisenbahnstation wurde Teil der im Zweiten Weltkrieg neu errichteten Petschora Eisenbahn An dem Bau der Strecke waren neben den in Verbannung lebenden Russen auch Gefangene aus den umliegenden Gulags unter anderem Polen Weissrussen Ukrainer und Deutsche beteiligt In den Jahren 1946 bis 1947 wurde vorwiegend von deutschen Gefangenen die Eisenbahnstation ausgebaut und ein zweites Streckengleis verlegt Wahrend des Zweiten Weltkrieges entschloss sich die sowjetische Regierung fur den Kampf gegen die deutsche Wehrmacht viele der mannlichen Kulaken aus den Spezialsiedlungen in die Rote Armee aufzunehmen Ihren Familien wurde es dadurch sogar moglich in andere Gebiete umzusiedeln was dazu fuhrte dass sich viele der kleinen Siedlungen wahrend des Krieges auflosten Kurz nach dem Krieg wurde diese Regelung wieder abgeschafft so dass Kulaken die Siedlungen nicht mehr ohne Zustimmung der Kommandantur verlassen durften In den folgenden Jahren kam es aber vermehrt zu Amnestien so dass viele der Kulaken rechtlich frei wurden und teilweise wieder in ihre ursprunglichen Heimatgebiete zuruckkehrten Die letzten Kulaken wurden am 13 August 1954 durch eine Verordnung des Ministerrates der UdSSR Originaltitel O snyatii ogranichenij po specposeleniyu s byvshih kulakov i drugih lic rechtlich befreit Im Jahr 1963 wurden die Orte Njanda Urdoma sowie die in den 1950er Jahren entstandenen Orte Perwomaiski Pervomajskij und Pessotschny Pesochnyj zusammengelegt und erhielten unter dem Namen Urdoma den Status einer Siedlung stadtischen Typs Urdomaer Schmalspureisenbahn Bearbeiten In den 1950er Jahren war Urdoma Ausgangspunkt der Urdomaer Schmalspureisenbahn Urdomskaya uzkokolejnaya zheleznaya doroga welche vor allem dem Holztransport diente Im Jahr 1960 betrug die Streckenlange bereits 32 Kilometer so dass eine weitere Eisenbahnstation errichtet wurde an der das Dorf selo Schelesnodoroschnyj Zheleznodorozhnyj entstand Die Strecke wurde nach und nach ausgebaut und besass 1980 eine Lange von 70 Kilometer sowie zwei kleinere Abzweigungen zum Aufschluss der Walder Zu Anfang der 1990er Jahre verlor die Strecke aber mit der Umsiedlung der Bevolkerung des Selo Schelesnodoroschnyj das schliesslich im Jahr 1995 komplett geschlossen wurde stark an Bedeutung Der Betrieb der Strecke wurde schliesslich im Jahr 2005 endgultig eingestellt und die Strecke abgebaut Einwohnerentwicklung BearbeitenDie folgende Ubersicht zeigt die Entwicklung der Einwohnerzahlen von Urdoma Jahr Einwohner1970 42351979 51061989 49982002 46372010 4577Anmerkung VolkszahlungsdatenWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenUrdoma ist eine Eisenbahnstation auf der Strecke Kotlas Mikun der von Konoscha bis Workuta verlaufenden Petschora Eisenbahn Hauptwirtschaftszweig der Siedlung ist seit jeher die Holzindustrie Seit den 1970er Jahren gibt es in der Stadt eine Verdichterstation fur die seit 1969 durch die Siedlung verlaufende Erdgaspipeline welche heute zu Gasprom transgas Uchta Gazprom transgaz Uhta gehort Urdoma ist in unter anderem in Besitz eines Krankenhauses einer Musikschule zweier Zeitungen sowie eines Kulturhauses In Urdoma befindet sich seit 1999 ausserdem die Kirche der Ikone der Kasaner Gottesmutter Hram Ikony Kazanskoj Bogomateri welche eine goldene Kuppel besitzt und vom Patriarchen Alexius II geweiht wurde Die finanziellen Mittel zum Bau der Kirche wurden von Viktor Uspaskich einem in Urdoma geborenen litauischen Unternehmer und Politiker bereitgestellt Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenViktor Uspaskich 1959 litauischer Unternehmer und Politiker russischer Herkunft Wirtschaftsminister Litauens 2004 2005 Einzelnachweise Bearbeiten a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda Tom 1 Cislennostʹ i razmescenie naselenija Ergebnisse der allrussischen Volkszahlung 2010 Band 1 Anzahl und Verteilung der Bevolkerung Tabellen 5 S 12 209 11 S 312 979 Download von der Website des Foderalen Dienstes fur staatliche Statistik der Russischen Foderation Cislennost naselenija po municipal nym obrazovanijam i naselennym punktam Archangel skoj oblasti vkljucaja Neneckij avtonomnyj okru Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda Bevolkerungsanzahl der munizipalen Gebilde und Ortschaften der Oblast Archangelsk einschliesslich des Autonomen Kreisen der Nenzen Ergebnisse der allrussischen Volkszahlung 2010 Tabelle Download von der Website des Foderalen Dienstes fur staatliche Statistik der Oblast Archangelsk Weblinks BearbeitenRajon Lena auf der Seite der Oblast Archangelsk russisch Geschichte der Urdomaer Schmalspureisenbahn russisch Geschichte Urdomas russisch Stadte Siedlungen stadtischen Typs und andere Orte mit mindestens 2500 Einwohnern in der Oblast Archangelsk Verwaltungszentrum ArchangelskBeluschja Guba Beresnik Cholmogory Dwinskoi Gorka Murawjowskaja Iljinsko Podomskoje Jarensk Jemza Jerzewo Kargopol Karpogory Kamenka Katunino Kisema Konjowo Konoscha Korjaschma Kotlas Krasnoborsk Kuloi Leschukonskoje Lesnaja Retschka Lukowezki Maloschuika Mesen Mirny Njandoma Nowodwinsk Oboserski Oksowski Oktjabrski Onega Pinega Plessezk Podjuga Priwodino Puksoosero Samoded Sawinski Schenkursk Schipizyno Sewerooneschsk Sewerodwinsk Solwytschegodsk Talaschski Awiagorodok Ujemski Urdoma Welsk Werchnjaja Toima Wytschegodski Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Urdoma amp oldid 205849673