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Die Bachmuhle ist eine ehemalige Wassermuhle an der Glems im Markgroninger Stadtteil Unterriexingen in Baden Wurttemberg Ihren Namen erhielt sie zur Unterscheidung von der Enzmuhle einer weiteren Muhle nordlich des Ortes an einem ehemaligen Wehr in der Enz Bachmuhle mit Bypass vom Muhlkanal in die GlemsBachmuhle und Muhlgraben auf der Urflurkarte von 1832 mit Wehr und weiterem Kanal zur Wette und Wiesenbewasserung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Oberschlachtiger Betrieb 1 2 Umrustung auf Turbinen und Betriebsaufgabe 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 Siehe auch 5 WeblinksGeschichte BearbeitenIn einem um 1280 von Abt Edelin erstellten Guterverzeichnis des elsassischen Klosters Weissenburg wird eine Muhle in Unterriexingen genannt Es ist aber unklar ob es sich dabei um die Bach oder die Enzmuhle handelt Eine sichere Erwahnung findet sich erst in einer Urkunde aus dem Jahr 1379 Die Muhle gehort nun dem Kirch und Ortsherrn Heinrich von Riexingen und wird hier Mulin im Dorf genannt Sie wurde damals noch ohne Muhlgraben unterschlachtig betrieben 1 Oberschlachtiger Betrieb Bearbeiten Im 17 und 18 Jahrhundert lag die Bachmuhle in Handen der Mullerfamilie Grau 1687 zog Hannss Jost Grau seinen Antrag die Bachmuhle aufzugeben und dafur die abgegangene Enzmuhle neu zu erstellen wegen zu hoher Kosten zuruck Gunstiger erschien ihm dem unsteten Wasserfluss durch den Bau eines Muhlkanals fur oberschlachtigen Betrieb zu begegnen Mit Genehmigung der wurttembergischen Rentkammer erstellte er alsdann den 540 Meter langen links von der Glems abgezweigten Muhlgraben der grossteils durch herrschaftliche Wiesen und bei der Muhle unter dem Hof und der Glemsstrasse hindurch fuhrte siehe Flurkarte Sein Nachfolger Hans Jorg Grau der zwei Mahlgange und einen Gerbgang betrieb musste an den wurttembergischen Herzog Eberhard Ludwig sowie an Johann Philipp von Sternenfels und Maria Jacobe Schertlin geb von Sternenfels Abgaben leisten 2 Anfang des 19 Jahrhunderts heiratete Friedrich Lieb in die Muhle ein die inzwischen von vier oberschlachtigen Wasserradern angetrieben wurde Zwei weitere kamen in der Ara Lieb hinzu um eine Gipsmuhle und eine Hanfreibe anzutreiben Vor der heutigen Glemsbrucke bei der Bachmuhle bestand bis ins 20 Jahrhundert noch ein Wehr von dem ein kleinerer Kanal rechts der Glems zu einer Wette und weiter zur Wiesenbewasserung in der Enzaue fuhrte siehe Karte An der zweiten Mundung des Muhlkanals weiter glemsabwarts war zeitweise eine weitere Muhle 1853 erwarb Heinrich Michael Weizsacker die Bachmuhle um sie 1869 bereits an Jakob Friedrich Krumm aus Gundelbach abzutreten der sie wiederum 1872 an Chriistian Friedrich Muller aus Brackenheim verkaufte Zum Zeitpunkt des Verkaufs gehorten zur Muhle neben dem Muhlengebaude mit vier Gangen eine Gerbmuhle und ein Staubhausle Scheune und Wagenschuppen ein Schweine und ein Viehstall ein Waschhaus und ein Backhausle 3 Von 1880 bis 1905 gehorte die Bachmuhle Wilhelm Sax Als er sie an den Markgroninger Wilhelm Klink verkaufte hatte sie zwei oberschlachtige Wasserrader von je 3 76 m Durchmesser und 1 04 m bzw 1 23 m Breite Sie arbeitete mit drei Mahlgangen und einem Gerbgang und hatte zudem eine Griesputzmaschine eine Futterschneidmaschine und eine Dreschmaschine Das Wasser trieb auch einen Schleifstein sowie eine Obstmuhle an deren Zahne und die beiden gegeneinander laufenden Steine das Obst verkleinerten bevor es gepresst wurde 4 nbsp Hinweistafeln zur Bachmuhle und zum GlemsmuhlenwegUmrustung auf Turbinen und Betriebsaufgabe Bearbeiten 1931 ubernahm Christoph Weil die Muhle und ersetzte 1935 die schadhaften Wasserrader durch eine Ossberger Turbine mit 23 PS Hochstleistung 1971 installierte dessen Sohn Gerhard Weil eine neue Ossberger Saugrohrturbine mit 50 3 PS Hochstleistung 1993 stellte dieser letzte Muller den Mahlbetrieb ein liess das Muhlengebaude zu einem Wohnhaus umbauen und einige Nebengebaude abreissen Die Turbine wird weiterhin zur Stromgewinnung genutzt Der Muhlkanal blieb erhalten und mundet hier als Bypass in die Glems 5 Die Bachmuhle ist die letzte mit einer Hinweistafel versehene Station des von Leonberg bis Unterriexingen verlaufenden Glemsmuhlenwegs Literatur BearbeitenWolfgang Weber Nach uber 1000 Jahren ist die Unterriexinger Muhlengeschichte zu Ende gegangen In Muller Muhlen Wasserkraft Band 5 der Reihe Durch die Stadtbrille Geschichte und Geschichten um Markgroningen hrsg vom Arbeitskreis Geschichtsforschung Heimat und Denkmalpflege AGD Markgroningen S 173 180 Markgroningen 1995 Thomas Schulz Die Muhlen im Landkreis Ludwigsburg Muhlenatlas Baden Wurttemberg Band 3 Verlag M Hennecke Remshalden Buoch 1999 ISBN 3 927981 63 X Einzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Weber Nach uber 1000 Jahren ist die Unterriexinger Muhlengeschichte zu Ende gegangen In Muller Muhlen Wasserkraft Band 5 der Reihe Durch die Stadtbrille hrsg vom AGD Markgroningen Markgroningen 1995 S 173 175 Demnach war die Muhle damals teils in ortsherrschaftlicher und teils in wurttembergischer Hand Quelle Wurtt Lagerbuch fol 9 Furstliches Kellerey Lagerbuch 1707 Bd 1089 Wolfgang Weber Nach uber 1000 Jahren ist die Unterriexinger Muhlengeschichte zu Ende gegangen In Muller Muhlen Wasserkraft Band 5 der Reihe Durch die Stadtbrille hrsg vom AGD Markgroningen Markgroningen 1995 S 178f Quelle Vermessungsamt Bietigheim Guterbucher 399 und 452 mit Lageplan von 1871 Thomas Schulz Die Muhlen im Landkreis Ludwigsburg Muhlenatlas Baden Wurttemberg Band 3 Verlag M Hennecke Remshalden Buoch 1999 Wolfgang Weber Nach uber 1000 Jahren ist die Unterriexinger Muhlengeschichte zu Ende gegangen In Muller Muhlen Wasserkraft Band 5 der Reihe Durch die Stadtbrille hrsg vom AGD Markgroningen Markgroningen 1995 S 180 Siehe auch BearbeitenInformationstafel am Glemsmuhlenweg Ubersichtsartikel zu den GlemsmuhlenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Bachmuhle Unterriexingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Glemsmuhlen Album mit Bildern Videos und Audiodateien 48 937369444444 9 0564277777778 Koordinaten 48 56 14 5 N 9 3 23 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bachmuhle Unterriexingen amp oldid 230674377