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Uhrenole sind Schmierole die eigens fur Uhren ausgesucht entwickelt und eingesetzt werden Sie werden in der Feinwerktechnik auch allgemein fur Gleitpaarungen eingesetzt zum Beispiel bei Messgeraten bei Fotoapparaten und Filmkameras Schweizer Uhrenol in Flaschchen mit Umverpackung Inhaltsverzeichnis 1 Anforderungen und Eigenschaften der Schmierstellen 2 Besondere Probleme beim Schmieren von Uhren 3 Historische Entwicklung 4 Klassifizierung von Uhrenolen 5 Siehe auch 6 Literatur 7 WeblinksAnforderungen und Eigenschaften der Schmierstellen BearbeitenDie Schmierstellen mit ihren Gleitpaarungen in einer Uhr haben sehr unterschiedliche Anforderungen Sowohl die Lagerdrucke als auch die Reibgeschwindigkeiten konnen sich in einem sehr grossen Bereich bewegen Zudem konnen sie aus verschiedenen Materialien bestehen wie zum Beispiel Messing Stahl Kunststoffen und Steinen Die reibenden Stellen sind nach Radiallager Axiallager Eingriffe Gleitbahnen und Reibstellen in aufgewickelten Zugfedern zu unterscheiden So ergibt sich dass fur eine Uhr in der Regel mehrere verschiedene Ole zum Einsatz kommen mussen Welches Ol oder Fett wo eingesetzt wird schreibt der Uhrenhersteller in einem Schmierplan vor Besondere Probleme beim Schmieren von Uhren BearbeitenDa viele Uhrwerke und dementsprechend die Schmierstellen ebenfalls sehr klein sein konnen nehmen sie nur sehr geringe Mengen Ol teilweise nur Bruchteile von 1 µl auf Ein grosses Problem besteht darin dass das Ol Staub Abrieb aus den Gleitpaarungen und Oxide der verwendeten Materialien bindet Bei den kleinen Abmessungen mancher Uhren ihrem delikaten Aufbau und der geforderten Prazision der Zeitmessung konnen bereits winzige Schmutzpartikel das Ol so eindicken dass eine Gleitpaarung blockiert und die Uhr stehen bleibt Gegenmassnahmen sind sehr sauberes Arbeiten moglichst staubdichte Ausfuhrung der Uhr abriebarme Gleitpaarungen Steinlager und korrosionsarme Materialien weshalb Stahl und Messingteile hin und wieder vergoldet werden Ole sollen nur dort hingelangen wo eine Schmierung zwingend notwendig ist Da Ole verlaufen Spreitung konnen sie die Schmierstelle verlassen wonach diese trocken lauft Ublicherweise steigt die Neigung zum Verlaufen mit der Menge des Ols in einem Lager Diesem Problem begegnet man durch sparsames Olen Anlegen einer Olsenkung bei Lagern einer bestimmten Viskositat einer grossen Oberflachenspannung des Ols und einer Oberflachenbehandlung zu benetzender Teile Epilamisierung Historische Entwicklung BearbeitenAuswahl und Einsatz richteten sich fruher einerseits nach dem Angebot und andererseits nach den Erfahrungen der Uhrmacher Gebrauchlich waren wenige pflanzliche Ole z B Rizinusol aber auch viele Ole tierischen Ursprungs wie z B Knochenol In den USA wurden auch Fischole vorwiegend von Tummlern verwendet Diese Ole erfullten uberwiegend die oben angefuhrten Forderungen wiesen jedoch den gravierenden Nachteil auf besonders unter Einfluss von Licht und Luftsauerstoff zu verharzen sodass die Lager nach einigen Jahren verkleben Die nachste Generation der Uhrenole waren Mineralole die hinsichtlich Verharzen und Ranzigwerden deutlich weniger anfallig waren Die Schmiereigenschaften im Vergleich zu den pflanzlichen Olen wurden jedoch oft schlechter eingestuft Heute werden synthetische Ole und teilsynthetische Ole eingesetzt die gegen Alterung geschutzt sind Klassifizierung von Uhrenolen BearbeitenUhrenole werden nach Sorten unterschieden Die Sorten reichen entsprechend von 1 bis 5 mit zunehmender Viskositat Die Sorte 1 ist ein niedrigviskoses Ol welches fur sehr kleine schneller laufende kraftarme Gleitpaarungen kleinerer Uhren geeignet ist Das sind zum Beispiel die Gleitpaarungen der Unruh des Ankers und des Steigrades sowie der Zapfenlager von Sekunden und Kleinbodenrad Sorte 5 ist ein Ol fur Grossuhrwerke beziehungsweise langsamlaufende Lager mit grossen Kraften wie das Federhaus und die Aufzugsfeder Heute werden oft Universalole angeboten die mehrere Sorten abdecken zum Beispiel Sorte 1 3 und Sorte 3 5 Siehe auch BearbeitenTribologie GleitlagerLiteratur BearbeitenC Zerbe Hrsg Mineralole und verwandte Produkte Ein Handbuch fur Laboratorium und Betrieb 2 Auflage Springer Berlin Heidelberg 1969 ISBN 3 642 87510 6 Hermann Hager Hrsg Pharmazeutische Zentralhalle fur Deutschland Band 7 VII Jahrgang Hager Berlin 1866 S 268 270 Deutsche Uhrmacher Zeitung Band 38 Carl Marfels 1914 S 78 79 und 108 Richard Ascher Die Schmiermittel ihre Art Prufung und Verwendung Ein Leitfaden fur den Betriebsmann 2 Auflage Verlag von Julius Springer Berlin 1931 S 264 268 Georg Heinz Gottner Einfuhrung in die Schmiertechnik Band 2 Grundlagen Zusammenhange Anwendungen K Marklein 1966 S 132 Weblinks BearbeitenSicherheitsdatenblatt gemass 1907 2006 EG Artikel 31 abgerufen am 31 August 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Uhrenol amp oldid 224407306