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Ein UHF Konverter ist eine Baugruppe aus der Nachrichtentechnik die Signale aus dem UHF Frequenzband linear in ein anderes Frequenzband meist Kanal 3 oder 4 in VHF Band I umsetzt Telefunken UHF Konverter UV2 mit Spanngitterrohren EC86 und EC88 UHF Konverter wurden in den 1950er 60er Jahren insbesondere in der Fernsehtechnik verwendet um nicht UHF tauglichen Fernsehgeraten den Empfang von im UHF Band ausgestrahlten Fernsehprogrammen zu ermoglichen Hier wurden Teilbereiche des UHF Frequenzbandes in das VHF Frequenzband umgesetzt Die ersten Gerate waren zunachst noch mit Elektronenrohren spater mit rauscharmen Transistoren bestuckt Hinsichtlich ihres Einsatzzwecks ahneln UHF Konverter den heutigen Set Top Boxen die ebenfalls den Empfang eigentlich nicht empfangbarer Programme ermoglichen Inhaltsverzeichnis 1 Einsatz und Geschichte 2 Technik 2 1 Zusammenschaltung und Bedienung 2 2 Elektronik 3 Alternativen 4 Weblinks 5 Literatur 6 Anmerkungen und QuellenEinsatz und Geschichte BearbeitenDa bis in die 1960er Jahre Fernsehsendungen in Deutschland ausschliesslich im VHF Frequenzband ausgestrahlt wurden besassen die meisten in Gebrauch befindlichen Fernsehgerate keinen UHF tauglichen Tuner Um dennoch Fernsehprogramme im seinerzeit neu eingefuhrten UHF Bereich mit den vorhandenen Geraten empfangen zu konnen wurden fur diese die UHF Konverter entwickelt Damit konnten die neuen Fernsehsender wie zum Beispiel das ab 1963 startende ZDF spater auch die Dritten Fernsehprogramme oder ab 1969 das 2 Programm des Deutschen Fernsehfunks der DDR aus dem UHF Band empfangen werden Erste UHF Konverter waren rohrenbestuckt z B ein Modell von Philips NT1152 mit zwei Trioden EC86 1 In der DDR gab es anfangs keine UHF Konverter zu kaufen Um westdeutsche UHF Fernsehsender empfangen zu konnen bauten sich viele Burger UHF Konverter selbst Dazu war die illegale Einfuhr der erforderlichen Transistoren aus der Bundesrepublik Deutschland erforderlich In einem elektronischen Jahrbuch gab es 1971 mit der Aufnahme des Sendebetriebes des ersten UHF Senders in der DDR Zweites Programm des DDR Fernsehens seit 1969 eine detaillierte Bauanleitung 2 Es war ein Festfrequenzkonverter der nur den einen UHF Sender in das VHF Band I umsetzen konnte Als Transistoren werden AF139 BRD oder GF145 DDR angegeben 3 Spater gab es kommerziell gefertigte Gerate Festfrequenzkonverter und auch von Hand abstimmbare Konverter wie den UHF Konverter II vom VEB Elektrotechnik Eisenach der die CCIR Fernsehkanale 21 bis 39 empfangen konnte Auch in der BRD gab es transistorisierte UHF Konverter wie den transUHF der Quelle GmbH 4 Bei einigen Grossgemeinschaftsantennenanlagen den Vorlaufern des Kabelfernsehens wurden in der Anfangszeit in der Kopfstation spezielle UHF Konverter verwendet um die hohere Dampfung des Antennenkabelnetzes im UHF Bereich zu umgehen und somit alle Fernsehsender preisgunstig im VHF Bereich ubertragen zu konnen So konnten auch altere Fernsehgerate im angeschlossenen Kabelnetz ohne eigenen Konverter oder UHF Tuner die gewunschten UHF Kanale im VHF Band empfangen da das UHF Signal auf einen freien Kanal in Band I umgesetzt wurde Es gab Kleinausfuhrungen die sich technisch nur unwesentlich von UHF Konvertern unterschieden sowie grossere Ausfuhrungen fur bis zu 50 Teilnehmer In den 1980er Jahren gab es noch sogenannte Kabelkonverter fur einzelne Fernsehgerate welche die Sonderkanale des Kabelfernsehens in den damals nicht vom Kabelfernsehen benutzten UHF Bereich umsetzten und damit deren Empfang ohne einen Kabeltuner im Fernsehgerat ermoglichten Technik BearbeitenZusammenschaltung und Bedienung Bearbeiten Rohrenbestuckte Konverter wogen uber 2 kg und waren z B mit den Rohren EC88 und EC86 bestuckt Die transistorbestuckten Gerate waren wesentlich leichter UHF Konverter mussten an eine Netzsteckdose an die vorhandene VHF Antenne sowie die neue UHF Antenne angeschlossen werden Das HF Ausgangskabel des Konverters wurde mit dem VHF Antenneneingang des Fernsehgerats verbunden Zum VHF Empfang war der Konverter auf VHF zu schalten und am Fernsehgerat wie gehabt der gewunschte Kanal zu wahlen Zum UHF Empfang war der Konverter auf UHF und das Fernsehgerat auf Kanal 3 oder 4 zu stellen Der gewunschte Sender wurde am Abstimmknopf des Konverters eingestellt Bei manchen Geraten wurde der Netzstecker des Fernsehgerates in eine am Konverter vorhandene Netzsteckdose gesteckt Der Konverter versorgte sich bei den transistorisierten Geraten automatisch selbst aus einem kleinen Trafo der mit seiner Primarseite in Serie zur Netzstromversorgung des Fernsehers geschaltet war Dennoch musste auch an diesen Geraten das Signal zwischen VHF und UHF umgeschaltet werden weil es keine Frequenzweiche gab Ein rohrenbestucktes Gerat von Philips 1 hatte ebenfalls einen zum Fernseher durchgeschleiften Netzanschluss hier sorgte ein Bimetallschalter dafur dass der Konverter einschaltete wenn der Fernseher Strom aufnahm Elektronik Bearbeiten UHF Konverter arbeiten nach dem Uberlagerungsprinzip Uber einen Bandpass gelangt das Antennensignal auf einen selektiven Vorverstarker mit einem auf die Empfangsfrequenz abgestimmten Vorkreis Die Abstimmung erfolgte mit einem Mehrfach Drehkondensator es gab jedoch auch Festfrequenzkonverter die lediglich Trimmer hatten und auf den oft einzigen UHF Sender abgestimmt waren Die Verstarkerstufe war ein Transistor z B ein Germanium Mesatransistor AF239 oder eine Gitterbasisschaltung mit der EC86 1 Danach gelangte das Signal auf eine selbstschwingende Mischstufe Oszillator ist zugleich Mischer bestehend aus einem weiteren Transistor z B AF139 bzw einer weiteren Triode Eine weitere Schaltungsvariante verwendete eine Germanium Mischdiode und einen separaten mit einer Triode EC86 arbeitenden Oszillator 1 Der ebenfalls kapazitiv abgestimmte Schwingkreis des Oszillators musste auf einer Frequenz schwingen die um die Ausgangsfrequenz niedriger als die Empfangsfrequenz ist Nur so konnte erreicht werden dass die entstehende Differenzfrequenz also das HF Ausgangssignal im Band I die richtige Lage des Video Seitenbandes und des Tontragers im Bezug zum Bildtrager hatte Sowohl Transistoren als auch Trioden arbeiteten in der ruckwirkungsarmen Basis bzw Gitterbasisschaltung Alle UHF Schwingkreise bzw Bandfilter des Eingangskreises und des Oszillators waren Leitungskreise bzw Topfkreise d h sie bestanden aus einer geschlossenen Kammer in der ein gestreckter dicker Draht oder ein Steg als Induktivitat diente Die Kopplung zwischen den Kreisen fand mittels Koppelschleifen statt Der Aufbau entsprach den UHF Tunern der damaligen Zeit Die Selektion der Differenzfrequenz im Band I bzw die Unterdruckung des Austritts der verstarkten UHF bzw Oszillatorfrequenz erfolgte mit konventionellen LC Kreisen Alternativen BearbeitenTeilweise waren Fernsehempfanger fur die Nachrustung mit einem UHF Tuner vorbereitet In diesem Fall war ein herstellerspezifischer UHF Nachrustsatz lieferbar dessen Ausgang mit dem Eingang des Bild ZF Verstarkers verbunden wurde Ferner gab es Universal UHF Einbauteile z B von Grundig Diese konnten in alle auch nicht fur UHF vorbereitete Fernsehgerate eingebaut werden sofern diese eine Zwischenfrequenz von 38 9 MHz verwendeten Die Montage erfolgte entweder an einer freie Stelle der Seitenwand des Gehauses oder in einer unbenutzten Lautsprecherabdeckung Sofern am Fernsehgerat keine getrennte Antennenbuchse fur UHF vorhanden war musste eine zusatzliche Antennenplatte an der Ruckwand befestigt werden Die vom Einbauteil erzeugte ZF wurde uber einen Aufblasbecher kapazitiv an die Anode der VHF Mischrohre gekoppelt Das Universal UHF Einbauteil besass einen Umschalter zwischen VHF und UHF Bei VHF Empfang sorgte ein Vorwiderstand fur eine Schonung der UHF Rohren des Einbauteils Sofern ein Empfanger nicht fur den organischen Einbau eines UHF Teiles vorbereitet war kamen auch UHF Vorsatzgerate infrage Diese verfugten uber eine eigene Stromversorgung und waren fur alle Fabrikate mit einer ZF von 38 9 MHz verwendbar Sie wurden in die Ruckwand eingehangt oder in der Nahe des Fernsehgerats aufgestellt Am Vorsatzgerat wurden die Antennen fur VHF und UHF angeschlossen ein Ausgang wurde mit dem VHF Antenneneingang des Fernsehempfangers verbunden der andere zum Bild ZF Verstarker gefuhrt Die Umschaltung zwischen VHF und UHF erfolgte am Vorsatzgerat wobei fur den VHF Empfang die Antenne einfach durchgeschaltet wurde Schieden die drei vorgenannten Moglichkeiten Nachrustung Universal Einbauteil oder Vorsatzgerat aus so verwendete man UHF Konverter die fur alle Fernsehgerate unabhangig vom Hersteller sowie der verwendeten Zwischenfrequenz verwendbar waren Es war kein Eingriff am Gerat erforderlich und vorhandene Abstimmhilfen wie magisches Band oder Bildschirmanzeigen Anm 1 standen auch beim UHF Empfang zur Verfugung Weblinks BearbeitenTransistorisierter Konverter aus der BRD und weitere historische Gerate Eine Darstellung der Entwicklung des Fernsehens aus dem anderen Deutschland der DDR Telefunken UHF Konverter UV2 vom Bild oben UHF Konverter PDF 219 kB Bedienungsanleitung RFT abgerufen am 28 Juni 2013 Literatur BearbeitenOtto Limann Fernsehtechnik ohne Ballast 8 Auflage Franzis Verlag Munchen 1969 Werner W Diefenbach Fernseh Service In Handbuch der Radio und Fernseh Reparaturtechnik Band 2 Franck sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1961 Werner W Diefenbach Fernseh Service Fehlerdiagnose nach Testbildern und Oszillogrammen In Handbuch der Radio und Fernseh Reparaturtechnik Band 3 Franck sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1961 Anmerkungen und Quellen Bearbeiten Die bekanntesten Abstimmhilfen mit Anzeige auf dem Bildschirm waren Bildpeiler bei Loewe Opta Bildmagnet bei Philips Bildkompass bei Blaupunkt Bilddirigent bei Siemens Bildpilot bei Schaub Lorenz Visiotest Anzeige bei Telefunken Ihre prinzipielle Funktion war identisch ein waagerechter oder senkrechter Balken Keil oder Streifen bzw eine in der Bildmitte angeordnete Kreisflache anderte bei der Senderabbstimmung ihre Grosse Die optimale Abstimmung war entweder bei minimaler bzw maximaler Flache erreicht a b c d https www maximus randd com tv tuner history pt2 html Rohrenbestuckte Philips KR 36187 bzw NT1152 UHF Konverter Elektronisches Jahrbuch 1971 Deutscher Militarverlag 1970 S 238 243 Selbstbauanleitung UHF Konverter aus dem Jahre 1971 https www radiomuseum org forum ddr selbstbau uhf converter html Faximile DDR Selbstbauanleitung bei RMORG abgerufen am 2 April 2020 https www radiomuseum org r quelle universum transuhf 2 html UHF Konverter von Fa Quelle mit AF139 AF239 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title UHF Konverter amp oldid 228123231