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Als Typ F Gefangnis turkisch F Tipi Cezaevi oder amtlich Geschlossene Typ F Hochsicherheitsstrafvollzugsanstalt F Tipi Yuksek Guvenlikli Kapali Ceza Infaz Kurumu werden im turkischen Strafvollzugsrecht Hochsicherheitsgefangnisse bezeichnet Die Typ F Gefangnisse wurden in erster Linie zur Unterbringung von Angehorigen militanter Organisationen erbaut Hier befinden sich aber auch Personen denen Drogendelikte oder organisierte Kriminalitat vorgeworfen werden Sie dienen zudem der Verwahrung von Strafgefangenen die unter anderem zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit verscharftem Vollzug verurteilt wurden Diese Art der Freiheitsstrafe ersetzt die seit dem Jahr 2002 abgeschaffte Todesstrafe 1 und dauert nach Art 47 des turkischen Strafgesetzbuches tStGB grundsatzlich bis zum Tod des Verurteilten an Im Gegensatz zur normalen lebenslangen Haftstrafe erfolgt die Inhaftierung stets in den im Gesetz und den Bestimmungen genannten Typ F Anstalten Als Vorbild fur die ab dem Jahr 2000 eroffneten Gefangnisse kommen der US amerikanische Supermax Standard 2 wie auch europaische Hochsicherheitsgefangnisse in Betracht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Pilot Projekt Eskisehir 1 2 Die Ereignisse im Jahre 2000 1 3 Entwicklung nach 2000 1 4 Ende des Todesfastens der Runderlass Nr 45 1 2 Rechtsgrundlage 3 Aufbau 4 Standorte 5 Kritik 6 Einzelnachweise und AnmerkungenGeschichte BearbeitenBis zur Einfuhrung des sogenannten Zellensystems oda hucre sistemi mit Einzel und kleineren Gemeinschaftshaftraumen wurden Strafgefangene in der Turkei in kasernenahnlichen Haftraumen mit 20 bis 100 Personen untergebracht kogus topluluk sistemi Dies versetzte insbesondere politische Organisationen wie die DHKP C in die Lage ihren organisatorischen Zusammenhalt auch im Gefangnis beizubehalten Nicht zuletzt deswegen bestimmte Art 78 B der alten Strafvollzugsordnung 3 dass Verurteilte die als besserungsunwillig oder aufstandisch eingestuft wurden eine Gefahr fur das Leben ihrer Mithaftlinge darstellten oder gegen die innerhalb von zwei Jahren mehr als dreimal Zellenarrest oder ahnliche Disziplinarmassnahmen verhangt wurden mit Genehmigung des Justizministeriums in spezielle Haftanstalten mit Einzel oder Gemeinschaftshaftraumen fur je drei Haftlinge verlegt werden konnten Pilot Projekt Eskisehir Bearbeiten Im August 1989 wurde eine zweieinhalb Jahre zuvor in Eskisehir errichtete Haftanstalt nach der Entdeckung von Fluchttunneln geraumt und im Februar 1991 nach erfolgtem Umbau als Sondertyp ozel tip mit zusatzlichen Einzelhaftraumen wieder in Betrieb genommen 4 Die Haftlinge des nun als Hochsicherheitsstrafvollzugsanstalt klassifizierten Gefangnisses kritisierten die bis dahin ungewohnten Einzelzellen als tabutluk Sargraum enge Folterzelle 5 Am 12 April 1991 verabschiedete die Grosse Nationalversammlung das umstrittene Antiterrorgesetz 6 ATG gemass dessen Art 16 Abs 1 wegen ATG Delikten verurteilte Personen in speziellen Vollzugsanstalten unterzubringen waren welche entsprechend dem Zellensystem mit Einzel und Gemeinschaftshaftraumen fur je drei Gefangene gebaut wurden Typ F Art 16 Abs 2 ATG schrieb vor dass der Kontakt unter den Haftlingen in solchen Anstalten zu unterbinden war 7 Im November 1991 folgte die Verlegung von 206 politischen Gefangenen nach Eskisehir Nachdem sich der damalige Justizminister Seyfi Oktay und der fur Menschenrechte zustandige Staatsminister Mehmet Kahraman in Begleitung von Vertretern des Menschenrechtsvereins IHD der Menschenrechtsstiftung der Turkei TIHV und der Arztekammer TTB die Vorwurfe von Folter und Misshandlung der Gefangenen angehort hatten beschloss der Ministerrat am 24 November 1991 das Gefangnis zu schliessen 8 Im Oktober 1995 wurde es wieder eroffnet Der Versuch im Jahre 1996 alle in Istanbul nach dem Antiterrorgesetz verurteilten Gefangenen dorthin zu verlegen wurde aufgegeben nachdem zwolf Gefangene bei einem als Todesfasten deklarierten Hungerstreik ums Leben gekommen waren 9 Das Europaische Komitee zur Verhinderung der Folter CPT besuchte das Gefangnis in Eskisehir im August 1996 auf Einladung der turkischen Regierung Es stellte zwar bauliche Mangel etwa einige fensterlose Zellen fest kam aber zu der Meinung dass bei den 8 5 m grossen Haftraumen nicht von Sargzellen die Rede sein konne 10 Am 1 August 1999 trat das Gesetz Nr 4422 11 in Kraft Nach Art 13 dieses Gesetzes galten fur Mitglieder krimineller Organisationen die Regelungen des Art 16 ATG Trotz der gesetzlichen Bestimmung in Art 16 ATG gab es bis zum Jahr 2000 keine Gefangnisse mit Einzel und Gemeinschaftshaftraumen fur je drei Gefangene 12 Die Ereignisse im Jahre 2000 Bearbeiten Mitte des Jahres 2000 verscharfte sich die Diskussion um die Typ F Gefangnisse Der damalige Justizminister Hikmet Sami Turk zeigte sich entschlossen den Ubergang zum Zellensystem zu vollziehen 13 Als Reaktion auf ihre geplante Verlegung in die neuen Haftanstalten in denen sie vermeintlich in Isolationshaft gehalten wurden starteten Haftlinge in den Gefangnissen Bayrampasa Bartin Cankiri Canakkale Aydin Bursa Usak Malatya Nigde Buca Ankara zentrale geschlossene Haftanstalt Konya Ermenek Nevsehir Gebze und Ceyhan am 26 Oktober 2000 einen Hungerstreik Bis zum 19 November 2000 hatten sich 816 Gefangene in 18 Gefangnissen dem Hungerstreik angeschlossen Sie erklarten dass der Hungerstreik nun in der Form des Todesfastens olum orucu fortgefuhrt werde bei dem die Haftlinge nur noch Wasser Zucker und Salz zu sich nehmen 9 Zeitweilig nahmen mehr als 1000 Strafgefangene und Angehorige an dem Hungerstreik teil 14 Die Zugestandnisse die Justizminister Hikmet Sami Turk am 9 Dezember 2000 machte keine sofortige Verlegung in die Typ F Gefangnisse und eine Lockerung des Art 16 ATG reichten den Gefangenen nicht sodass auch ein Vermittlungsversuch bekannter Personlichkeiten darunter Literaturnobelpreistrager Orhan Pamuk scheiterte Am 19 Dezember 2000 ersturmten turkische Sicherheitskrafte in einer Aktion unter dem Namen Operation Ruckkehr ins Leben rund 20 Gefangnisse darunter auch die Haftanstalten von Bayrampasa Umraniye und Canakkale Dabei starben mindestens 30 Haftlinge und zwei Sicherheitsbeamte 15 Unmittelbar nach der Operation Ruckkehr ins Leben begannen die Transfers in die Typ F Gefangnisse die laut dem Justizminister unter Berucksichtigung der VN Mindestgrundsatze fur die Behandlung der Gefangenen 16 der Europaischen Gefangnisregeln sowie der Empfehlung Nr R 82 17 17 des Europarats errichtet worden waren 18 Am 21 Dezember 2000 verkundete das Justizministerium dass 524 Gefangene in die Gefangnisse Edirne Kocaeli und Sincan verlegt worden seien 19 Damit war der Widerstand der Gefangenen jedoch nicht beendet Entwicklung nach 2000 Bearbeiten Anfang des Jahres 2001 befanden sich dem Justizminister zufolge 1118 Strafgefangene im Hungerstreik und 395 fuhrten das Todesfasten fort 20 Im Mai 2001 wurde die Vorschrift des Art 16 Abs 2 ATG kein Kontakt unter Haftlingen gelockert 7 21 Ende 2001 machten die Vorsitzenden der Anwaltskammern in Istanbul Izmir und Ankara einen Vorschlag den sie drei Turen drei Schlosser uc kapi uc kilit nannten 22 Dies hatte es ermoglicht dass neun Gefangene jeweils drei in drei Raumen tagsuber zusammen sein konnen Wahrend die hungerstreikenden Gefangenen ankundigten dass sie bei der Annahme des Vorschlags ihre Aktion beenden wurden erklarte dies der Justizminister Hikmet Sami Turk fur inakzeptabel und machte seinerseits den Gegenvorschlag dass jeweils zehn Gefangene fur funf Stunden in der Woche zusammenkommen konnten Im Mai 2002 rief der Vorsitzende des IHD Husnu Ondul den Justizminister auf in einen verstarkten Dialog einzutreten und appellierte an die Gefangenen dem sinnlosen Sterben ein Ende zu setzen Am 28 Mai 2002 beendeten darauf die Anhanger fast aller am Todesfasten beteiligten Gruppierungen ihre Aktion Fortan war die DHKP C die einzige Organisation deren Anhanger das Todesfasten fortfuhrten In der Folgezeit gab es mehrere Solidaritatsbekundungen und Demonstrationen Der Solidaritatsverein TAYAD der als legaler Arm der DHKP C gilt besetzte beispielsweise im Jahr 2006 das Gebaude der Nachrichtenagentur Associated Press in Ankara um gegen die Isolationshaft in Typ F Gefangnissen zu protestieren 23 Ende des Todesfastens der Runderlass Nr 45 1 Bearbeiten Der Istanbuler Rechtsanwalt Behic Asci schloss sich am 5 April 2006 an diesem Tag wird in der Turkei der Tag des Anwalts gefeiert dem Todesfasten an und erreichte so dass das Todesfasten wieder in den Medien diskutiert wurde Bulent Arinc damaliger Parlamentsprasident traf sich Ende 2006 mit den Familienangehorigen Ascis und Reprasentanten nichtstaatlicher Organisationen Er sagte dass der Widerstand sein Ziel erreicht hatte und das Justizministerium sowie das Parlament handeln wurden 24 Nach insgesamt 293 Tagen beendete Behic Asci sein Todesfasten Zusammen mit zwei sich zuletzt noch im Todesfasten befindenden Gefangenen kundigte er eine Unterbrechung ihrer Aktion an nachdem sie den Runderlass Nr 45 1 25 des Justizministeriums gelesen hatten 26 27 28 Mit dem Runderlass Nr 45 1 der sich nicht nur auf die Typ F Gefangnisse bezieht wurde erlaubt dass bis zu zehn Gefangene zehn Stunden pro Woche zusammenkommen konnen was bis dahin nur fur funf Stunden pro Woche moglich gewesen war Die knapp sieben Jahre anhaltende Aktion war von behordlichen Interventionen wie Zwangsernahrung begleitet worden Inner und ausserhalb der Gefangnisse kamen durch das Todesfasten insgesamt uber 130 Menschen ums Leben und viele Gefangene litten an Dauer oder Folgeschaden wie etwa dem Wernicke Korsakow Syndrom 29 Die TIHV nennt in ihrem Jahresbericht 2006 folgende Zahlen fur die jeweiligen Todesursachen 30 Anzahl Todesursache32 Operation Ruckkehr zum Leben 48 Todesfasten im Gefangnis13 Fortsetzung Todesfasten nach Entlassung0 3 Tod wahrend Behandlung0 7 Angehorige im Todesfasten0 5 Polizeiaktion gegen Solidaritats Streik14 Selbstverbrennung aus ProtestEine der Selbstverbrennungen ereignete sich in Deutschland Es gab zwolf weitere Todesopfer durch Aktionen von Selbstmordattentatern die dies als Protest gegen die Typ F Gefangnisse durchgefuhrt haben sollen Rechtsgrundlage BearbeitenIm Juli 2006 wurde Art 16 ATG aus dem Antiterrorgesetz gestrichen 31 Dafur gelten entsprechende Bestimmungen des turkischen Strafvollzugsgesetzes 32 tStVollzG und der Strafvollzugsordnung 33 tStVollzO Geschlossene Hochsicherheitsstrafvollzugsanstalten sind in Art 9 Abs 1 tStVollzG und Art 11 Abs 1 tStVollzO beschrieben Demnach bestehen die mit technischen mechanischen elektronischen und physischen Mitteln gegen Ausbruche gesicherten Anstalten aus Einzelhaftraumen und Gemeinschaftshaftraumen mit je drei Platzen deren Zellenturen grundsatzlich verschlossen sind Die Gefangnisse verfugen des Weiteren uber Personal fur die aussere wie auch innere Sicherheit Fur die aussere Sicherheit ist die Jandarma zustandig vergleiche Art 7 Abs 1 lit a des Gesetzes Nr 2803 34 Die Aufgabe der inneren Sicherheit wird gemass Art 33 Abs 1 S 1 tStVollzG Art 44 Abs 1 S 1 tStVollzO von internem Personal infaz ve koruma gorevlileri erfullt wobei die Jandarma bei Bedarf etwa bei Aufstanden Branden oder Erdbeben auf Anordnung der Vollzugsleitung einschreiten kann Welche Gefangenen in den geschlossenen Hochsicherheitsgefangnissen bewahrt werden ist in Art 9 Abs 2 tStVollzG sowie Art 11 Abs 2 tStVollzO geregelt Hiernach sind dies zunachst solche die eine lebenslange Freiheitsstrafe mit verscharftem Vollzug zu verbussen haben oder unabhangig von der Strafdauer Personen die wegen Grundung oder Fuhrung einer kriminellen Vereinigung verhaftet oder verurteilt wurden Hinzu kommen Strafgefangene die im Rahmen der Tatigkeit einer kriminellen Vereinigung Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen Art 77 78 tStGB vorsatzlich getotet Art 81 82 tStGB Betaubungs und Aufputschmittel produziert oder mit diesen gehandelt Art 188 tStGB sowie Straftaten gegen die Sicherheit des Staates Art 302 304 307 308 tStGB oder gegen die verfassungsmassige Ordnung und ihr Funktionieren Art 309 315 tStGB begangen haben Auch Haftlinge anderer Anstalten deren Tatlichkeiten und Benehmen eine besondere Uberwachung notig machen und die gegen die Ordnung und Disziplin verstossen oder sich gegen die Massregeln der Besserung verwehren werden in geschlossene Hochsicherheitsstrafvollzugsanstalten verlegt Art 9 Abs 3 tStVollzG Art 11 Abs 3 tStVollzO Dagegen konnen Insassen der Typ F Gefangnisse denen nach Art 137 tStVollzO keinerlei Vollzugslockerung gewahrt wird in andere Vollzugsanstalten verlegt werden wenn sie mindestens ein Drittel ihrer Haftzeit abgesessen haben und eine gute Fuhrung aufweisen Art 9 Abs 5 tStVollzG Art 11 Abs 5 tStVollzO In den Typ F Gefangnissen werden die Haftlinge gemass Art 75 tStVollzO i V m Art 24 tStVollzG unter anderem nach personlichen Eigenschaften sowie korperlichem geistigem und gesundheitlichem Zustand und ihren Interessen und Fahigkeiten entsprechend gruppiert und nehmen im Rahmen von vorgesehenen Besserungs und Erziehungsprogrammen an diversen Tatigkeiten wie Sport Berufsbildung Arbeit und anderen sozialen und kulturellen Aktivitaten teil Nach Art 25 tStVollzG verbussen Insassen die zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit verscharftem Vollzug verurteilt wurden ihre Haft in Einzelzellen Diesen Haftlingen wird taglich ein einstundiger Hofgang 15 taglich ein zehnminutiges Telefongesprach sowie ein einstundiger Besuch von Ehepartnern Verwandten ersten Grades und Geschwistern gewahrt Hinweis Zur bedingten Entlassung siehe Strafvollzugsrecht Turkei Aufbau BearbeitenWie alle Typ Gefangnisse A A1 A2 A3 B C D E F H K1 K2 L L1 M T werden auch die vom Typ F im Gegensatz zu typlosen Strafvollzugsanstalten tipi olmayan ceza infaz kurumlari nach einem bestimmten einheitlichen Bauplan gebaut Beim Typ F umfasst das offene Gelande in der Regel etwa 50 000 m und das geschlossene 30 000 m Grundsatzlich stehen 368 Haftplatze zur Verfugung die sich auf 59 Einzelhaftraume und 103 Gemeinschaftshaftraume mit je drei Platzen verteilen Die Ausnahme hierzu bildet das Typ F Gefangnis Tekirdag 2 mit einer Haftkapazitat von 550 35 Platzen Die Einzelhaftraume sind etwa 11 m gross Fur je zwei beziehungsweise drei Einzelzellen existiert ein Hof mit 42 oder 50 m fur den Hofgang Die Haftraume fur drei Strafgefangene bestehen aus 50 m auf zwei Etagen wobei die untere Etage als Wohnraum und die obere als Schlafraum genutzt wird Fur den Hofgang steht den Insassen dieser Zellen ein 50 m grosser Hof zur Verfugung 36 nbsp Ausschnitt eines B1 BlocksDie Gefangnisse sind in funf Blocke vier Haftlingsblocke A B1 B2 und C und einen Verwaltungsblock D unterteilt A Block Im A Block gibt es insgesamt 36 Gemeinschaftshaftraume und 15 Einzelhaftraume zudem einen Aufenthalts und Beratungsraum fur das Vollzugspersonal einen Gebetsraum eine Schneiderei und einen Friseurraum B Block Der B Block besteht aus zwei Blocken Im B1 Block gibt es 17 Gemeinschaftshaftraume zwei Beobachtungsraume und 14 Einzelhaftraume Ausserdem befinden sich im oberen Stockwerk dieses Blocks eine Kupferwerkstatt und ein Raum fur Malerei Im B2 Block gibt es 14 Gemeinschaftshaftraume 15 Einzelhaftraume und einen Aufenthalts und Beratungsraum fur das Vollzugspersonal Zudem werden hier weibliche Insassen sowie in einem zweistockigen Kindergarten Kinder der Gefangenen untergebracht Im oberen Stockwerk gibt es noch eine Werkstatt fur Musikinstrumentenbau und eine Tischlerei C Block Im C Block gibt es 36 Gemeinschaftshaftraume 15 Einzelhaftraume und einen Aufenthalts und Beratungsraum fur das Vollzugspersonal Im oberen Stockwerk befinden sich zudem Teppichweber und Glasurwerkstatten D Block Hier ist die Gefangnisverwaltung untergebracht Des Weiteren befinden sich in diesem Block der Heizraum Umkleideraume und Duschen fur das Personal der Waschraum die Aufnahme Warenlager die Aufbewahrung der Habe der Gefangenen Raume fur die Jandarma der Beobachtungsraum Sanitatsraume eine Kindertagesstatte Sport und Versammlungsraume die Kuche sowie Behandlungsraume Standorte Bearbeiten nbsp Typ F Gefangnis Turkei nbsp 1 nbsp 2 nbsp 3 nbsp 4 nbsp 5 nbsp 6 nbsp 7 nbsp 8 nbsp 9Standorte der Typ F Gefangnisse 1 Adana 2 Ankara 3 Bolu 4 Edirne 5 Izmir 6 Kirikkale 7 Kocaeli 8 Tekirdag 9 VanIn neun vorwiegend westturkischen Landkreisen gibt es insgesamt 13 Typ F Gefangnisse mit einer Gesamtkapazitat von 4966 Haftplatzen 35 Am 19 Dezember 2000 nahmen die Gefangnisse Ankara 1 Edirne Tekirdag 1 und Kocaeli 1 als erste des Typs F den Dienstbetrieb auf Die neueste Einrichtung welche am 19 Juli 2007 eroffnet wurde befindet sich in Kirikkale Umstritten ist ob die Haftanstalt auf der Insel Imrali dem Typ F entspricht Von 1999 bis 2009 war dort als einziger Insasse Abdullah Ocalan der ehemalige Vorsitzende der kurdischen Untergrundorganisation PKK inhaftiert Ende 2009 wurde ein neuer Trakt fertiggestellt und funf weitere Haftlinge dorthin verlegt Name Landkreis Provinz Webprasenz turkisch Geschlossene Typ F Hochsicherheitsstrafvollzugsanstalt Adana Yuregir Adana adanafcikGeschlossene Typ F Hochsicherheitsstrafvollzugsanstalt Ankara 1 Sincan Ankara ankaraf1Geschlossene Typ F Hochsicherheitsstrafvollzugsanstalt Ankara 2 Sincan Ankara ankaraf2Geschlossene Typ F Hochsicherheitsstrafvollzugsanstalt Bolu Bolu Bolu bolufcikGeschlossene Typ F Hochsicherheitsstrafvollzugsanstalt Edirne Edirne Edirne edirnefcikGeschlossene Typ F Hochsicherheitsstrafvollzugsanstalt Izmir 1 Buca Izmir izmirf1Geschlossene Typ F Hochsicherheitsstrafvollzugsanstalt Izmir 2 Buca Izmir izmirf2Geschlossene Typ F Hochsicherheitsstrafvollzugsanstalt Kirikkale Kirikkale Kirikkale kirikkalefcikGeschlossene Typ F Hochsicherheitsstrafvollzugsanstalt Kocaeli 1 Kandira Kocaeli kocaelif1Geschlossene Typ F Hochsicherheitsstrafvollzugsanstalt Kocaeli 2 Kandira Kocaeli kocaelif2Geschlossene Typ F Hochsicherheitsstrafvollzugsanstalt Tekirdag 1 Tekirdag Tekirdag tekirdag1fcik im Aufbau Geschlossene Typ F Hochsicherheitsstrafvollzugsanstalt Tekirdag 2 Tekirdag Tekirdag tekirdag2fcikGeschlossene Typ F Hochsicherheitsstrafvollzugsanstalt Van Van Van vanfcikKritik BearbeitenAm 6 September 2006 veroffentlichte das CPT als Institution des Europarates den Bericht zu einem Besuch dreier Typ F Gefangnisse im Dezember 2005 Das Komitee stellte fest dass es an den materiellen Haftbedingungen in den Haftanstalten nichts auszusetzen gebe Allerdings seien die Moglichkeiten zu gemeinsamen Aktivitaten der Haftlinge ausserhalb ihrer Zellen unzureichend und die Situation in dieser Hinsicht weiterhin sehr unbefriedigend Besondere Aufmerksamkeit widmete das CPT der Situation derjenigen Gefangenen die zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit verscharftem Vollzug verurteilt und nach Art 25 tStVollzG in Einzelhaft untergebracht worden waren Vor dem Inkrafttreten des neuen Strafvollzugsgesetzes am 1 Juni 2005 wurden diese noch in Gemeinschaftshaft gehalten und konnten sich an Gemeinschaftsaktivitaten beteiligen Dazu bemerkte das CPT dass die Anwendung isolationsahnlicher Haft sehr schadliche Auswirkungen fur die betroffene Person haben und unter gewissen Umstanden zu unmenschlicher und entwurdigender Behandlung fuhren konne Das Komitee empfahl schliesslich den Artikel 25 tStVollzG zu uberdenken 37 38 Zwischen dem 24 Dezember 2007 und dem 17 Januar 2008 fuhrte der Verein zeitgenossischer Juristen CHD eine Untersuchung zur Umsetzung des Runderlass Nr 45 1 durch Dazu sprachen 25 Anwaltinnen und Anwalte mit 120 Gefangenen in sechs Gefangnissen und berichteten dass ein wochentlich zehnstundiger Kontakt zu Mithaftlingen in den Typ F Gefangnissen Bolu Kocaeli 1 und Tekirdag 2 uberhaupt nicht und im Typ F Gefangnis Tekirdag 1 seit drei Monaten nicht mehr gewahrt wurde Im Typ F Gefangnis Kocaeli 2 erhielten die Strafgefangenen lediglich zweieinhalb Stunden pro Woche Auch im Typ F Gefangnis Edirne war die Zeit auf zweieinhalb Stunden begrenzt was jedoch nach einem Monat eingestellt wurde 39 In seinem Bericht vom Juli 2010 stellte der CHD nach erneuter Untersuchung fest dass seit Herausgabe des Runderlass Nr 45 1 keinem Gefangenen das Recht eingeraumt wurde mit zehn ihm genehmen Personen zehn Stunden pro Woche zu kommunizieren 40 Berichte des Menschenrechtsvereins IHD deuten ebenfalls darauf hin dass der Runderlass Nr 45 1 in keiner der Haftanstalten vollstandig umgesetzt wird 41 Im Jahresbericht des IHD 2007 wird ferner uber Zellenhaft Beschrankung von Gemeinschaftsaktivitaten Beschrankung sportlicher und kultureller Aktivitaten mangelnde Gesundheitsfursorge Besuchsverbote mehrmonatige Telefon und Briefverbote Verbot der kurdischen Sprache bei Telefongesprachen Beschlagnahmung kurdischsprachiger Zeitungen Zensur Behinderung des Wahlrechts Diskriminierung Willkur Ubergriffe sowie vielfaltige und nach Ansicht des IHD ungerechtfertigte Disziplinarmassnahmen in den Haftanstalten berichtet 42 Im Jahr 2008 starben laut dem IHD insgesamt funf Strafgefangene 43 Auch Amnesty International berichtet uber harte und willkurliche Disziplinarstrafen 44 und Isolation von Haftlingen in Typ F Gefangnissen 45 In einem Antwortbrief vom 27 Juni 2007 an die Schweizer Regierung schreibt die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch dass Misshandlung ein ernstes Problem in Typ F Gefangnissen sei Die Untersuchung der unabhangigen Gruppe zur Beobachtung von Gefangnissen habe in dem Typ F Gefangnis Kiriklar in Buca Izmir ein besorgniserregendes Muster von Misshandlungen an den Insassen zu Tage gebracht 46 Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Mit dem Gesetz Nr 4771 vom 3 August 2002 Amtsblatt Nr 24841 vom 9 August 2002 online wurde die Todesstrafe in Friedenszeiten und mit dem Gesetz Nr 5218 vom 14 Juli 2004 Amtsblatt Nr 25529 vom 21 Juli 2004 online komplett abgeschafft Angela Davis Are Prisons Obsolete Seven Stories Press 2003 ISBN 978 1 58322 581 3 S 101 Rechtsverordnung Nr 6 8517 vom 5 Juli 1967 uber die Verwaltung von Strafvollzugsanstalten und Haftanstalten und die Vollstreckung von Strafen Amtsblatt Nr 12662 vom 1 August 1967 Vgl Report to the Turkish Government on the visit to Turkey carried out by the CPT from 19 to 23 August 1996 CPT 1 Marz 2001 S 16 f PDF Datei 301 KB Zur Bedeutung vgl Eintrag Memento des Originals vom 14 Oktober 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www tdk gov tr im Guncel Turkce Sozluk des Turk Dil Kurumu Antiterrorgesetz Nr 3713 vom 12 April 1991 Amtsblatt Nr 20843 Mukerrer vom 12 April 1991 S 1 ff PDF Datei 476 KB a b Siehe Protokoll zur 94 Sitzung der Generalversammlung der Grossen Nationalversammlung der Turkei In TBMM Tutanak Dergisi Parlamentsperiode 21 Bd 62 Legislaturjahr 3 1 Mai 2001 S 35 online Einzelheiten konnen im turkischen Jahresbericht 1991 der TIHV auf den Seiten 113 ff gefunden werden a b Vgl F type Prisons Hunger Strikes and Deaths Demokratisches Turkeiforum Abgerufen am 12 November 2010 Vgl Report to the Turkish Government on the visit to Turkey carried out by the CPT from 19 to 23 August 1996 CPT 1 Marz 2001 S 19 f PDF Datei 301 KB Gesetz Nr 4422 vom 30 Juli 1999 zur Bekampfung der Gewinn erzielenden kriminellen Organisationen Amtsblatt Nr 23773 vom 1 August 1999 S 3 ff PDF Datei 5 7 MB Vgl Adalet Hizmetlerinde Etkinlik Ozel Ihtisas Komisyonu Raporu DPT Ankara 2000 ISBN 975 19 2479 0 S 35 VIII Bes Yillik Kalkinma Plani DPT 2506 OIK 526 PDF Datei 380 KB Memento vom 25 Mai 2010 im Internet Archive Bakan Turk Cezaevleri F tipi olacak ntvmsnbc com 13 Juli 2000 Abgerufen am 12 November 2010 Turkei F Typ Gefangnisse Isolation und Vorwurfe von Folter und Misshandlung Amnesty International April 2001 AI Index EUR 44 025 2001 S 1 DOC Datei 85 KB Memento des Originals vom 1 Februar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www amnesty tuerkei de Todesfasten in der Turkei Spiegel Online 13 April 2001 Abgerufen am 12 November 2010 Mindestgrundsatze fur die Behandlung der Gefangenen Deutscher Ubersetzungsdienst der Vereinten Nationen New York Mai 1977 PDF Datei 77 KB Recommendation No R 82 17 concerning custody and treatment of dangerous prisoners PDF Datei 79 KB Vgl die Antwort des Justizministeriums auf die schriftliche Anfrage des Abgeordneten Ahmet Karavar 7 4823 4824 4825 4826 22 November 2001 S 2 PDF Datei 790 KB Siehe F tipine 524 mahkum gonderildi Hurriyet 21 Dezember 2000 Abgerufen am 12 November 2010 Siehe dazu F tipi Cezaevleri Raporu Helsinki Yurttaslar Dernegi 12 Juni 2001 Abgerufen am 12 November 2010 Gemass Art 1 des Gesetzes Nr 4666 vom 1 Mai 2001 uber die Anderung eines Artikels des Antiterrorgesetzes Amtsblatt Nr 24393 vom 5 Mai 2001 online Hierzu 2002 Turkiye Insan Haklari Raporu Turkiye Insan Haklari 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PDF Datei 6 7 MB Memento vom 2 September 2010 im Internet Archive Mit Art 17 des Gesetzes Nr 5532 vom 29 Juni 2006 uber die Anderung des Antiterrorgesetzes Amtsblatt Nr 26232 vom 18 Juli 2006 online Gesetz Nr 5275 vom 13 Dezember 2004 uber die Vollstreckung von Strafen und Massregeln der Sicherung Amtsblatt Nr 25685 vom 29 Dezember 2004 online Rechtsverordnung Nr 2006 10218 vom 20 Marz 2006 uber die Verwaltung von Strafvollzugsanstalten und die Vollstreckung von Strafen und Massregeln der Sicherung Amtsblatt Nr 26131 vom 6 April 2006 online Gesetz Nr 2803 vom 10 Marz 1983 uber die Organisation Aufgaben und Befugnisse der Jandarma Amtsblatt Nr 17985 vom 12 Marz 1983 S 1 ff PDF Datei 2 6 MB a b Vgl dazu die Liste der bestehenden Strafvollzugsanstalten Generaldirektion fur Straf und Haftanstalten des Justizministeriums der Republik Turkei XLS Datei 67 KB Memento vom 17 Oktober 2011 im Internet Archive Vgl etwa Report to the Turkish Government on the visit to Turkey carried out by the CPT from 16 to 24 July 2000 CPT 8 November 2001 S 15 PDF Datei 336 KB Report to the Turkish Government on the visit to Turkey carried out by the CPT from 7 to 14 December 2005 CPT 6 September 2006 S 20 ff PDF Datei 424 KB Siehe auch Bericht des CPT Anti Folter Demokratisches Turkeiforum 6 September 2006 Abgerufen am 12 November 2010 Ismail Saymaz F Tipi nde Behic Asci genelgesi uygulanmiyor Memento vom 14 April 2008 im Internet Archive In Radikal 10 April 2008 Abgerufen am 12 November 2010 Vgl CHD Istanbul zu Haftbedingungen Juli 2010 Demokratisches Turkeiforum 4 August 2010 Abgerufen am 12 November 2010 Siehe Ocak Haziran 2008 Marmara Bolgesi Hapishaneleri Hak Ihlalleri Raporu Insan Haklari Dernegi Abgerufen am 12 November 2010 Vgl 2007 Turkiye Insan Haklari Ihlalleri Raporu Insan Haklari Dernegi PDF 12 76 MB Vgl 2008 Cezaevleri Ihlal Bilancosu Insan Haklari Dernegi PDF Datei 130 KB Grundlegende Dokumente von amnesty international zur Turkei Anliegen in Europa und Zentralasien Juli Dezember 2006 Memento des Originals vom 4 Mai 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www amnesty tuerkei de Amnesty International Abgerufen am 12 November 2010 Vgl Turkey Memorandum to the Turkish Government Amnesty International 14 Januar 2008 AI Index EUR 44 001 2008 S 12 PDF Datei 129 KB Memento vom 5 Marz 2016 im Internet Archive Reply Letter to the Swiss Government Human Rights Watch 27 Juni 2007 Abgerufen am 12 November 2010 nbsp Dieser Artikel wurde am 14 Februar 2009 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Typ F Gefangnis amp oldid 230172423