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Der TuS Eintracht Minden Turn und Sportverein Eintracht Minden war ein Sportverein in Minden in Nordrhein Westfalen der uberregional durch die Erfolge seiner Frauenhandballmannschaft bekannt wurde Er ist einer der drei Vorlaufervereine des SV 1860 Minden Eintracht Minden Name TuS Eintracht MindenVereinsfarben Blau und GelbGegrundet 1945Auflosung 2016 Fusion Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Die Handballerinnen des TuS Eintracht Minden 2 1 Grosste Erfolge 2 2 Die Bundesliga Bilanz 2 3 Bekannte Spielerinnen Auswahl 3 Quellen 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenUnmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg trafen sich im Juni 1945 ehemalige Sportler des MTV 1860 Minden und des Militarsportvereins Hindenburg Minden um wieder gemeinsam Sport zu betreiben Man spielte wieder Faustball und Handball Eigentlich wollte man die Tradition des MTV fortsetzen und den Sportbetrieb wieder unter dem Namen MTV 1860 Minden aufnehmen Dies war jedoch wegen eines Erlasses der britischen Militarregierung nicht moglich So wurde am 28 Oktober 1945 der TuS Eintracht Minden gegrundet Ehemalige Handballer des MSV Hindenburg waren es die sich als erstes auf die spateren Vereinsfarben blau gelb den fruheren Farben des MSV Hindenburg festlegten Dies hatte auch praktische Hintergrunde Mangels eigener Trikots ubernahm man am 28 November 1945 einen kompletten Trikotsatz des MSV Hindenburg in denen man fortan spielte Am 9 Mai 1946 kam es zur Grundung der Handball und der Leichtathletikabteilung Zuletzt bot der Verein die Abteilungen Handball Leichtathletik Volleyball Tischtennis und Breitensport an Im November 2016 stimmten die Mitglieder des TuS der Fusion mit dem TV Jahn und dem MTV 1860 zum SV 1860 Minden zu der im Januar 2017 in das Vereinsregister eingetragen wurde Die Handballerinnen des TuS Eintracht Minden BearbeitenDer Handballsport in Minden wurde zunachst von den Mannern dominiert Der MSV Hindenburg Minden einer der beiden Vorgangervereine des TuS Eintracht war 1936 deutscher Feldhandball Meister geworden 1953 und 1954 hatten die TuS Manner bei den Endrundenturnieren um die deutsche Hallenhandball Meisterschaft jeweils den vierten Platz belegt Erstmals machten die Mindener Handballerinnen bundesweit auf sich aufmerksam als sie 1973 in die Phalanx der beiden bis dahin dominierenden Westklubs Bayer Leverkusen und SC Greven 09 einbrachen und sich die Westdeutsche Meisterschaft sicherten Beide Vereine hatten zwischen 1962 und 1972 samtliche elf Titel Leverkusen alleine neun eingeheimst Damit war die Eintracht erstmals fur die Endrundenspiele der funf Regionalmeister um die deutsche Meisterschaft qualifiziert Der erste Gegner im Halbfinale hiess nun Hamburger TS den man zunachst in eigener Halle knapp mit 19 17 schlagen konnte Eine klare Sache war dann das Ruckspiel in Hamburg Mit 16 11 zog man in das Endspiel ein wo nun der 1 FC Nurnberg der sich im zweiten Halbfinale gegen den TSV GutsMuths Berlin durchgesetzt hatte der Gegner war Vor 500 Zuschauern in Russelsheim war das Finale eine recht einseitige Partie Zur Halbzeit hiess es 4 1 am Ende holte die Eintracht mit 9 3 den ersten Meistertitel nach Minden Etwas ungewohnlich dann die Saison 1973 74 denn der Titelverteidiger war bei der Endrunde um die deutsche Meisterschaft nicht vertreten da die West Meisterschaft an Bayer Leverkusen ging das dann auch prompt den Titel gewann 1974 75 war es wie im Jahr zuvor dieses Mal jedoch mit umgekehrten Vorzeichen Titelverteidiger Leverkusen war an TuS Eintracht Minden gescheitert Auf Minden wartete im Halbfinale der Berliner Meister TSV GutsMuths 10 10 endete das Hinspiel in Minden und alles sprach fur die Berlinerinnen Doch im Ruckspiel setzte sich die Eintracht mit 8 6 durch und zog ins Endspiel ein Dieses fand in Luneburg vor 1 200 Zuschauern in der ausverkauften Nordlandhalle statt Gegner war der Nord Meister SV Rot Weiss Kiebitzreihe der den Sud Vertreter FC Bayern Munchen ausgeschaltet hatte Die Norddeutschen dominierten die Anfangsphase und fuhrten bereits mit 5 2 ehe Minden zum 5 4 Halbzeitstand verkurzen konnte In der zweiten Halfte dann drehte Minden das Spiel und sicherte sich mit 12 8 zum zweiten Mal den Titel eines deutschen Meisters Es war das letzte Mal dass die funf Regionalmeister die Meisterschaft ausspielten denn auf dem Bundestag in Saarbrucken ein Jahr zuvor war die Einfuhrung der zweigleisigen Bundesliga zur Saison 1975 76 beschlossen worden Und dort belegte Minden hinter Leverkusen Platz zwei und war fur die Uberkreuzvergleiche mit den Sud Vertretern qualifiziert Das Finale hiess dann Eintracht Minden gegen Bayer Leverkusen Mit 12 10 holte sich die Eintracht den dritten Meister Titel dem sie ein Jahr spater den ersten Erfolg im DHB Pokal folgen liess 10 8 gegen TSV Rot Weiss Auerbach Zur erfolgreichsten Saison der Vereinsgeschichte wurde die Spielzeit 1977 78 Zunachst sicherte man sich in der Bundesliga Staffel Nord Platz zwei hinter Leverkusen dann schaltete man im Halbfinale den TSV GutsMuths Berlin mit 17 13 und 15 13 aus und schliesslich rang man im Finale in der mit 1 400 Zuschauern ausverkauften Hellweg Sporthalle in Unna den alten Rivalen Bayer Leverkusen mit 17 15 nieder Die Torschutzen fur Minden Sigrid Bierbaum 13 5 Veronika Maass 2 Rita Rose und Margita Hagemann Zu guter Letzt sicherte man sich mit einem 27 10 gegen TuS Metzingen auch noch den deutschen Vereinspokal und damit das Double Dieser Titel am 18 Juni 1978 errungen sollte der letzte in der Vereinsgeschichte sein 1979 erreichte Eintracht Minden nochmals das DM Finale Gegner war ein Mal mehr Bayer Leverkusen 1 500 Zuschauer in Unna sehen in der ersten Halbzeit eine ausgeglichene Partie mit einem 7 7 Halbzeitstand Nach dem Seitenwechsel setzte sich Bayer ab Uber 9 9 12 9 und 13 10 schien beim 14 11 kurz vor Spielende alles klar Aber Minden glich auch dank zweier verwandelter Siebenmeter nochmals zum 14 14 aus ehe Maria Hynek in allerletzter Sekunde den Treffer zum 15 14 Sieg fur Bayer Leverkusen erzielte Dieses Spiel war auch ein Duell zweier Torjagerinnen Sigrid Berndt erzielte auf Leverkusener Seite neun Tore wahrend es Mindens Sigrid Bierbaum auf sage und schreibe 13 Treffer brachte Dies war vorerst der letzte grosse Auftritt auf nationaler Ebene Von 1981 bis 1983 spielte man zwei Jahre lang in der damals zweitklassigen Regionallig Nord und nach einem zweijahrigen Intermezzo in der 1 Bundesliga von 1985 bis 1988 in der neu geschaffenen 2 Bundesliga Nord Nach dem Wiederaufstieg in die 1 Bundesliga 1988 gehorte man ihr 15 Jahre lang an hatte dabei aber auch das Gluck vom Ruckzug anderer Vereine 1991 VfL Neckargartach und 1998 TuS Walle Bremen zu profitieren und obwohl sportlich abgestiegen die Klasse zu halten 1999 sorgten Mindens Handballerinnen nochmals fur Furore als sie sich als SG Minden Minderheide vier Jahre zuvor als Spielgemeinschaft der Eintracht mit dem TuS Minderheide gegrundet fur die Final Four Pokalendrunde in Riesa qualifizierten und im Halbfinale den FHC Frankfurt Oder ausschalteten Im Endspiel am 5 Juni 1999 ware beinahe der dritte Pokalsieg gelungen aber der hochfavorisierte TV Lutzellinden konnte sich nach dem 23 23 Gleichstand am Ende der regularen Spielzeit in der Verlangerung knapp mit 30 29 behaupten Nach dem Abstieg aus der 1 Bundesliga 2002 03 kam es dann aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Situation der gesamten Region so der Vorsitzende des Vereins Steffen Kampeter zum Ausstieg aus dem Profihandball Und Da wir davon ausgehen dass fur die dauerhafte Aufrechterhaltung des Spielbetriebes mit Wiederaufstieg eine dauerhafte Mehreinnahme vom 100 000 Euro pro Jahr notwendig ist hatte eine einmalige Kreditaufnahme nicht geholfen Zu den prominentesten Opfern des Ruckzugs zahlten Torjagerin Tatjana Klimankova 195 Tore Platz drei in der Bundesliga Torschutzenliste und die deutsche Handballerin des Jahres 2002 Anika Ziercke Da der Versuch eine spielstarke Regionalliga Mannschaft auf die Beine zu stellen fehlschlug war die Ruckstufung in die Landesliga nicht mehr zu verhindern Seit der Saison 2008 09 ging der ehemalige Halbfinalist im Europapokal der Landesmeister in der 1 Kreisliga Minden Lubbecke an den Start bevor zur Saison 2010 2011 der Handballspielbetrieb ganz eingestellt wurde Grosste Erfolge Bearbeiten Deutscher Meister 1973 1975 1976 1978 DHB Pokalsieger 1977 1978 Double Gewinner 1978 Halbfinalist Europapokal der Landesmeister 1979 Deutscher Vizemeister 1979 Finalist DHB Pokal 1999 Westdeutscher Meister 1973 1975Die Bundesliga Bilanz Bearbeiten Saison Spielklasse Platz Spiele Tore Diff Punkte1975 76 Bundesliga Nord 2 14 167 133 34 18 101976 77 Bundesliga Nord 2 16 221 157 64 27 51977 78 Bundesliga Nord 2 16 256 198 58 25 71978 79 Bundesliga Nord 1 18 324 216 108 31 51979 80 Bundesliga Nord 3 18 253 218 35 27 91980 81 Bundesliga Nord 10 18 200 298 98 5 311981 83 Regionalliga 1983 84 Bundesliga Nord 7 16 229 311 82 10 221984 85 Bundesliga Nord 9 18 268 349 81 8 281985 86 2 BL Nord 6 18 289 271 18 18 181986 87 2 BL Nord 2 18 317 267 50 27 91987 88 2 BL Nord 1 18 322 268 54 27 91988 89 Bundesliga 8 18 357 399 42 11 251989 90 Bundesliga 6 22 453 477 24 21 231990 91 Bundesliga 11 22 403 488 85 14 301991 92 Bundesliga Nord 5 20 412 396 16 22 181992 93 Bundesliga 10 24 414 498 84 15 331993 94 Bundesliga 9 26 515 538 23 23 291994 95 Bundesliga 9 26 550 538 12 20 321995 96 Bundesliga 7 26 619 624 5 28 241996 97 Bundesliga 10 22 474 517 43 16 281997 98 Bundesliga 11 22 503 577 74 10 341998 99 Bundesliga 5 22 504 521 17 22 221999 00 Bundesliga 8 22 510 526 16 22 222000 01 Bundesliga 8 22 505 546 41 18 262001 02 Bundesliga 10 26 636 683 47 24 282002 03 Bundesliga 12 24 597 674 77 8 40 Gewinn der deutschen MeisterschaftAbstieg Bekannte Spielerinnen Auswahl Bearbeiten Margita Hagemann Maren Baumbach Sigrid Bierbaum Ilona Kind Veronica Kind Kornelia Kunisch Ina Schewtschenko Anika Ziercke geborene Schafferus Quellen BearbeitenMannheimer Morgen vom 2 April 1973 Mannheimer Morgen vom 5 Mai 1975 Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 7 Mai 1979 Frankfurter Rundschau vom 7 Juni 1999 Minden zieht sich vom bezahlten Frauenhandball zuruck rp online vom 12 Juni 2003 bundesligainfo Handballarchiv sis Handball Kreisliga Minden LubbeckeLiteratur BearbeitenJoachim Meynert Hrsg Und auch der Handball ist rund Beitrage zur Geschichte des Handballsports im Kreis Minden Lubbecke Westfalen Verlag Bielefeld ISBN 3 88918 082 5 Weblinks BearbeitenInternetauftritt des Vereins Karl Heinz Bergmann Ein Maurerpolier als grosser Motivator In Berliner Zeitung 7 Juni 1999 abgerufen am 4 September 2015 Das Ende einer ruhmreichen Geschichte Mindener Tageblatt vom 11 Mai 2010 52 321268 8 915967 Koordinaten 52 19 16 6 N 8 54 57 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title TuS Eintracht Minden amp oldid 232639124