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Dieser Artikel beschaftigt sich mit dem Autotransportschiff fur weitere Bedeutungen siehe Tricolore Begriffsklarung Die Tricolor war ein Autotransporter mit einer Ladekapazitat von bis zu 6 030 Pkw der von Wallenius Wilhelmsen Lines weltweit eingesetzt wurde Das Schiff sank am 14 Dezember 2002 nach einer Kollision mit dem Containerschiff Kariba im Armelkanal Zuvor fuhr er in Charter des norwegischen Unternehmens Wilh Wilhelmsen fur die Wallenius Wilhelmsen Lines Das Schiff gehorte der schottischen Capital Bank Plc Tricolor p1 SchiffsdatenFlagge Norwegen NorwegenSchiffstyp AutotransporterRufzeichen LATT4Heimathafen TonsbergEigner Capital Bank PlcBauwerft Tsuneishi Shipbuilding HiroshimaStapellauf 1987Verbleib 14 Dezember 2002 gesunken 2003 in Zeebrugge verschrottetSchiffsmasse und BesatzungLange 190 00 m Lua Breite 32 20 mTiefgang max 9 12 mVermessung 49 792 BRZMaschinenanlageHochst geschwindigkeit 18 kn 33 km h TransportkapazitatenTragfahigkeit 15 543 tdwFahrzeugkapazitat 6030 PKWSonstigesRegistrier nummern IMO Nr 8600181 Inhaltsverzeichnis 1 Kollision und Untergang 1 1 Beteiligte Schiffe 1 2 Verlauf 1 3 Bergung 1 4 Unfallursachen und Gerichtsverfahren 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseKollision und Untergang BearbeitenBeteiligte Schiffe Bearbeiten Die TricolorZum Ungluckszeitpunkt befanden sich insgesamt 24 Personen an Bord Der norwegische Kapitan ein schwedischer Supercargo und 22 philippinische Besatzungsmitglieder Zudem waren 2 871 Neuwagen hauptsachlich der Marken BMW Volvo und Saab sowie 77 Einheiten rollende Ladung an Bord In den Treibstofftanks befanden sich 1 988 m Schwerol und 167 m Dieselkraftstoff Die KaribaDie Kariba IMO Nr 8002559 war ein 1982 gebautes mit 20 829 BRZ vermessenes Containerschiff das zum Zeitpunkt der Kollision unter der Flagge der Bahamas fuhr Das Schiff gehorte dem franzosischen Unternehmen Delmas und wurde von deren Tochtergesellschaft OT Africa Line im Liniendienst nach Westafrika eingesetzt Das Schiff wurde 2003 in China verschrottet Die ClaryDie Clary IMO Nr 7623124 war ein 1979 gebauter unter der Flagge Singapurs fahrender 148 Meter langer Massengutfrachter 1 Das Schiff gehorte der Reederei Mineral Shipping in Singapur und wurde von der MST Mineralien Schiffahrt Spedition und Transport in Schnaittenbach betrieben Die Clary blieb nach der Kollision noch einige Jahre in Fahrt und wurde im Juli 2011 verschrottet 2 Verlauf Bearbeiten Am 14 Dezember 2002 gegen 02 15 Uhr kollidierten der Autotransporter Tricolor und das Containerschiff Kariba in dichtem Nebel Die Tricolor befand sich auf dem Weg von Zeebrugge nach Southampton die Kariba fuhr von Antwerpen nach Le Havre Beide Schiffe befanden sich im Verkehrstrennungsgebiet in internationalen Gewassern und fuhren einen westlichen Kurs Das dritte beteiligte Schiff die Clary befand sich auf dem Weg von Savannah in die Niederlande und fuhr in nordliche Richtung 1 Sie naherte sich dabei von Backbord der Kariba welche sich schliesslich zum Ausweichen gezwungen sah und dabei mit der sie auf ihrer Steuerbordseite uberholenden Tricolor kollidierte 3 Die Kariba wurde bei der Kollision schwer beschadigt konnte jedoch aus eigener Kraft nach Antwerpen zuruckkehren Die Tricolor deren Rumpf auf der Backbordseite durch den Bug der Kariba ebenfalls stark beschadigt wurde kenterte nach Backbord und sank innerhalb von etwa 30 Minuten Alle 24 Personen an Bord konnten gerettet werden Drei Seeleute wurden von der Kariba aufgenommen die anderen wurden vom zur Unglucksstelle geeilten belgischen Schlepper Boxter gerettet Die Clary entfernte sich von der Unfallstelle ohne Hilfe zu leisten Beim Untergang der Tricolor trat zunachst kein Ol aus Um jedoch eine Gefahrdung der Umwelt durch Olverschmutzung zu vermeiden wurde das niederlandische Unternehmen Smit Salvage mit dem Abpumpen des in den Tanks der Tricolor vorhandenen Ols beauftragt Das Abpumpen des Ols begann am 23 Dezember 2002 Am gleichen Tag wurde das Schiff zum Totalverlust erklart Einen Tag spater am 24 Dezember 2002 wurde von franzosischer Seite die Bergung des Wracks angeordnet Frankreich war zustandig da das Schiff in der Wirtschaftszone Frankreichs gesunken war Da das Wasser an der Unglucksstelle nur etwa 30 Meter tief war wurde das Wrack zu einem Hindernis fur die Schifffahrt im Armelkanal Bei Niedrigwasser ragte die Steuerbordseite des Schiffes aus dem Wasser In der Folge kollidierten zwei Frachtschiffe mit dem Wrack zunachst am 16 Dezember die unter der Flagge der Niederlandischen Antillen fahrende Nicola am 1 Januar 2003 dann der unter turkischer Flagge fahrende OBO Carrier Vicky Die Nicola der Haren Emser Reederei Intersee die ohne Ladung auf dem Weg nach Rotterdam war konnte erst nach mehreren Stunden von zwei Schleppern vom Wrack der Tricolor heruntergezogen werden 4 Die mit etwa 70 000 Tonnen Kerosin beladene Vicky konnte sich nach einigen Stunden selbst befreien Wahrend bei der Kollision der Nicola mit dem Wrack kein Ol austrat trat bei der Kollision der Vicky Ol aus den Treibstofftanks des Schiffes aus Die Laderaume blieben unbeschadigt Schliesslich kollidierte am 23 Januar auch noch einer der Bergungsschlepper mit dem Wrack Bergung Bearbeiten Am 25 Februar 2003 war der grosste Teil des Ols aus den Tanks der Tricolor abgepumpt Die Reste sollten wahrend der Bergung des Wracks abgepumpt bzw aufgefangen werden Wahrend der Arbeiten trat mehrfach Ol aus dem Wrack aus das an den Kusten Frankreichs Belgiens und den Niederlanden zu Verschmutzungen fuhrte Fur die Bergung der Tricolor wurde das Konsortium Combinatie Berging Tricolor gegrundet dem die Unternehmen SMIT Salvage Niederlande Scaldis Salvage amp Marine Contractors Belgien URS Salvage amp Marine Contractors Belgien und Multraship Salvage Niederlande angehorten Da das Wrack nicht als Ganzes gehoben werden konnte wurde es in neun Teile zerlegt und diese wurden einzeln mit Hilfe von Schwimmkranen auf Pontons gehoben Anschliessend wurden die Pontons nach Seebrugge geschleppt wo die Wrackteile verschrottet wurden Fur das Durchtrennen des Wracks kam eine Seilsage zum Einsatz diese wurde von zwei Arbeitsplattformen aus unter dem Schiffskorper durchgefuhrt Ein Teil des Wracks wurde bis September 2003 in mehreren Schritten durchtrennt und gehoben Schlechtes Wetter behinderte dabei immer wieder die Bergung so dass die Aktion nicht wie geplant im Oktober abgeschlossen werden konnte Im November 2003 wurde die Bergung abgebrochen Bis dahin waren erst funf der neun Sektionen des Wracks gehoben Schlechtes Wetter hatte zunehmend die Arbeiten behindert die am 15 Mai 2004 wiederaufgenommen wurden Da die vier an der Unglucksstelle zuruckgebliebenen Sektionen wahrend der Winterpause kollabiert waren konnten sie nicht mehr wie im Vorjahr als Ganzes geborgen werden Die Trummer des Schiffs und der Ladung wurden in den nachsten Monaten mit Hilfe von Baggern vom Meeresgrund gehoben Die Herstellerfirmen derjenigen Luxusfahrzeuge die mitsamt den Wrackteilen des Schiffes ebenfalls nach Zeebrugge zur Verschrottung geschafft wurden baten die Bergungsfirma um Diskretion Die Autohersteller furchteten einen Image Schaden falls die Bilder von verbeulten oder zersagten Limousinen um die Welt gehen wurden Daher sollte die Bergungsfirma soweit moglich Pressefotografen und Kameraleute fernhalten 5 Am 27 Oktober 2004 war schliesslich die Bergung der Tricolor beendet Der Wert des Schiffes war mit circa 40 Millionen Euro der der Ladung an Bord des Schiffes mit ungefahr 49 Millionen Euro angegeben Die Tricolor war eines der grossten Wracks die jemals beseitigt werden mussten Bei der Bergung konnten Erfahrungen genutzt werden die SMIT Salvage bereits bei der Bergung der Kursk im September 2001 sammeln konnte Unfallursachen und Gerichtsverfahren Bearbeiten In erster Instanz kam ein US amerikanisches Gericht vor dem Anteilseigner der Tricolor auf Schadenersatz geklagt hatten zu dem Schluss dass die Kursanderung der Kariba als alleinige Ursache des Unglucks anzusehen war Ein Berufungsgericht hob diesen Spruch spater auf und attestierte allen drei beteiligten Schiffen unglucksursachliche Verstosse gegen die Kollisionsverhutungsregeln 1 Das Gericht stellte fest dass die Clary trotz verminderter Sicht keinen angemessenen Ausguck eingesetzt hatte und ihrer Ausweichpflicht gegenuber der Kariba nicht rechtzeitig nachkam Anschliessend habe die Kariba plotzlich nach Steuerbord in den Fahrtweg der Tricolor gedreht was die unmittelbare Ursache der Kollision gewesen sei Die Tricolor wiederum habe die Kariba trotz verminderter Sicht und mit nur geringfugig hoherer Geschwindigkeit uberholt obwohl sie mittels Radar in der Lage gewesen sei zu erkennen dass die Clary die Kariba moglicherweise zum Ausweichen zwingen wurde Weiterhin habe keines der beteiligten Schiffe die bei schlechter Sicht vorgeschriebenen Schallsignale gegeben oder versucht Funkkontakt mit einem der anderen Beteiligten aufzunehmen Die Clary entfernte sich nach der Kollision vom Unglucksort ohne Hilfe zu leisten und es wurden Aufzeichnungen manipuliert um den Zwischenfall zu verschleiern 1 3 In einem zweiten Berufungsverfahren bestatigte ein US amerikanisches Appellationsgericht im Marz 2012 eine Aufteilung der jeweiligen Schuld an der Kollision mit 63 fur die Kariba 20 fur die Clary und 17 fur die Tricolor 6 Weblinks BearbeitenBergung der Tricolor Memento vom 13 April 2010 im Internet Archive englisch Webseite mit eingebettetem Video uber die Bergung Memento vom 28 Februar 2012 im Internet Archive englisch Video uber die Bergung zum Herunterladen Memento vom 4 August 2007 im Internet Archive WMV 2 24 min circa 7 6 MB Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Otal Investments v Clary Mst United States Court of Appeals Second Circuit 6 Juli 2007 FindLaw for Legal Professionals Abgerufen am 13 Oktober 2015 Equasis Startseite englisch a b Jim Austin The Tricolor Kariba Clary Incident Professional Mariner 21 Marz 2008 Abgerufen am 12 Oktober 2015 Frachter kollidiert mit gesunkenem Autotransporter In Frankfurter Allgemeine Zeitung 16 Dezember 2002 Abgerufen am 7 Mai 2019 Sperrmull im Fahrwasser In Der Spiegel Nr 32 2003 online Otal Investments Ltd v M V Tricolor PDF 37 6 kB United States Court of Appeals for the Second Circuit Docket No 08 3031 cv L 08 3032 cv XAP amp 08 3324 cv CON abgerufen am 11 Mai 2017 51 366666666667 2 2019444444444 Koordinaten 51 22 0 N 2 12 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tricolor amp oldid 234453891