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Das Todleber ist eine aus der niederdeutschen Sprache abgeleitete Bezeichnung fur eine dunne Grasnarbe uber einem sumpfigen Gelande der Quebbe Weitere Bezeichnungen sind Totenleber Totleber Todleger Totleben und im Niederdeutschen Dodlaw r Dodlag r Dotlewer Dotlever Inhaltsverzeichnis 1 Begriff 2 Wortherkunft 3 Verwendung 3 1 Geschichte 3 2 Landkarten 3 3 Sagen 4 EinzelnachweiseBegriff BearbeitenDie Quebbe ist ein mooriger mit Wasser gesattigter Boden der unter Fusstritten erzittert er quabbelt 1 Das Adjektiv dazu ist quebbig Die Quebbe ist ein durch versteckte Quellen aufgeschwemmter Boden Beim Betreten sinkt man unerwartet ein Auf Wiesen und Weiden heisst eine quebbige Stelle Todleber 2 Wortherkunft BearbeitenIn seinem Worterbuch der altmarkisch plattdeutschen Mundart schreibt Johann Friedrich Danneil 2 Tritt man auf das Dodlaw r so biegt sich die Grasnarbe ein man bricht aber in der Regel nicht durch Fur beide Worter Quebbe und Totleber scheint im Neuhochdeutschen nur das allgemeine Sumpf im Gebrauch zu sein Abzuleiten ist Dodlaw r vielleicht von Dod der Tod und Law r die Leber welche auch bei einem geringen Druck eine Vertiefung bildet Es ware demnach ein Todleber ein mit einer Grasnarbe versehener Boden der beim Betreten sich einbiegt in dem man beim Zerreissen der Grasnarbe seinen Tod findet Abweichend dazu erlautert Max Ebeling Vom Todleger fabelt man dass hier Menschen versunken seien Lage oder Lechte bedeutet aber ein Wiesen oder Brackstuck tot hebt noch die Unfruchtbarkeit oder das Sumpfige dieser Feldmark hervor 3 Verwendung BearbeitenGeschichte Bearbeiten Ludolf Parisius berichtete 1873 Im Dreissigjahrigen Krieg jagten Dromlingsbauern umherstreifende Marodeure in die Sumpfe auf trugerische Dotlewer Todleber Unter ihren Fussen brach die dunne Grasdecke durch und sie erstickten elendig im Moder 4 Landkarten Bearbeiten Auf einem Messtischblatt im 19 Jahrhundert sind Todleber nordwestlich von Gross Ballerstedt und westlich von Dusedau verzeichnet Die Dorfer liegen im Landkreis Stendal 5 Sagen Bearbeiten In der Sagensammlung Altmarkischer Sagenschatz wird uber Dorfer im Altmarkkreis Salzwedel und im Landkreis Stendal berichtet 6 Zwischen Zuhlen und Gestien liegt ein hoher Berg auf dem lag fruher ein grosser Stein jetzt aber liegt er in dem Tal das Totenleber heisst Sudlich von Huselitz war unmittelbar hinter den Garten fruher ein Totleber Dort soll eine Stute mit einem Fohlen versunken sein Einzelnachweise Bearbeiten Quebbe In Jacob Grimm Wilhelm Grimm Hrsg Deutsches Worterbuch Band 13 N O P Q VII S Hirzel Leipzig 1889 woerterbuchnetz de a b Johann Friedrich Danneil Worterbuch der altmarkisch plattdeutschen Mundart Salzwedel 1859 S 166 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A10583526 SZ 3D00182 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Max Ebeling Blicke in vergessene Winkel Geschichts Kulturstudien und Charakterbilder ein Beitrag zur Volkskunde Band 2 Leipzig 1889 S 318 319 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3DXrlLAAAAYAAJ 26pg 3DPA318 IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Ludolf Parisius Bilder aus der Altmark Aus dem Dromling Band 2 1883 S 72 auf ub uni duesseldorf de Messtischblatt 72 Osterburg Reichsamt fur Landesaufnahme 1873 abgerufen am 15 November 2020 Altmarkischer Sagenschatz Lehrerverband der Altmark Hrsg Beitrage zur Volks und Heimatkunde der Altmark Band 2 Klinkhardt 1908 ZDB ID 1198714 5 S 147 221 archive org Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Todleber amp oldid 233513274