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Tigerauge ist eine mikrokristalline goldbraun bis goldgelb gestreifte Varietat des Minerals Quarz Die durchscheinenden bis undurchsichtigen Aggregate haben meist eine deutlich sichtbare faserige Struktur und zeigen auf den Oberflachen einen fett bis seidenahnlichen Glanz Tigerauge Rohstein aus SudafrikaGeschliffene Tigeraugen in Form von TrommelsteinenTigeraugen HalsketteTigerauge wird fast ausschliesslich als Schmuckstein verwendet der im Glattschliff verarbeitet einen wogenden Schimmer Chatoyance oder Katzenaugeneffekt genannt zeigt Gelegentlich wird Tigerauge auch als Plektrum genutzt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Bildung und Fundorte 2 Verwendung als Schmuckstein 3 Manipulationen und Imitationen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBildung und Fundorte BearbeitenTigerauge Falkenauge im Mikroskop nbsp Dunnschliff durch Falkenauge im Ubergang zu Tigerauge im linear polarisierten Licht Blaue Fasern sind Krokydolith braune zu Eisenhydroxiden umgewandelt nbsp Unter gekreuzten Polarisationsfiltern sind xenomorphe Quarzkristalle erkennbar welche die Fasern einschliessen nbsp Detailaufnahme der Fasern bei starkerer Vergrosserung Tigerauge geht aus Falkenauge hervor einer durch Einlagerung von parallelfaserigem Krokydolith oder ahnlich ausgebildeten Hornblenden blaulichen Quarzvarietat Pseudomorphose von Krokydolith nach Quarz Durch Oxidation des im Krokydolith enthaltenen zweiwertigen Eisens Fe2 zu dreiwertigem Eisen Fe3 entsteht Tigerauge 2 Die parallele Ausrichtung der Kristallfasern sorgt auch fur den bekannten Lichteffekt der Chatoyance Aufgrund der besonderen Bildungsbedingungen finden sich zudem oft Falkenauge und Tigerauge nebeneinander bzw miteinander verwachsen am selben Fundort Als Kluftfullung in Quarz Gestein wobei die Fasern des Tigerauges senkrecht zur Kluftbegrenzung stehen finden sich Tigeraugen vorwiegend in Sudafrika und Westaustralien daneben auch in China Indien Kanada Myanmar Namibia Ukraine und den Vereinigten Staaten USA Das grosste bekannte Exemplar eines Tigerauges 150 kg schwer 2 m lang befindet sich seit 2008 im Besitz des Mineralogischen Museums der Universitat Bonn 3 In Namibia und China wurde zudem ein brekzienartiges Gemenge aus Falkenauge und Tigerauge entdeckt das unter der Handelsbezeichnung Pietersit bekannt wurde Verwendung als Schmuckstein BearbeitenTigerauge wird meist in Form von Cabochons in verschiedener Ausfuhrung angeboten aber auch kugelformig fur Halsketten oder frei geschnitten fur kunstgewerbliche Gegenstande Besonders hoch gewolbte Cabochons zeigen einen wandernden Lichtstreif der als Chatoyance bezeichnet wird und an die Schlitzpupille einer Katze erinnert Manipulationen und Imitationen BearbeitenDurch Brennen erhalt Tigerauge eine kraftige kupferrote Farbe die durch anschliessendes Abschrecken in Spiritus bis ins Violette hineinspielen kann 4 Rotes Tigerauge ist in der Natur nicht zu finden und daher immer gebrannt In starker Saure gekocht verliert Tigerauge seine Farbe und wird grau In dieser Form wird er gelegentlich als Imitation von Chrysoberyll Katzenaugen oder Katzenaugen Quarz angeboten Auch honigfarbene Tigeraugen dienen manchmal als Imitate des Chrysoberyll Aufgrund farblicher Ahnlichkeit besteht unter anderem Verwechslungsgefahr mit Tigereisen und dem so genannten Tiger Jaspis Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenWalter Schumann Edelsteine und Schmucksteine Alle Arten und Varietaten 1900 Einzelstucke 16 uberarbeitete Auflage BLV Verlag Munchen 2014 ISBN 978 3 8354 1171 5 S 140 240 Pietersit Bernhard Bruder Geschonte Steine Das Erkennen von Imitationen und Manipulationen bei Edelsteinen und Mineralien Neue Erde Saarbrucken 2005 ISBN 3 89060 079 4 S 102 Jaroslav Bauer Vladimir Bouska Edelsteinfuhrer Verlag Werner Dausien Hanau Main 1993 ISBN 3 7684 2206 2 S 126 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tigerauge Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Tigerauge Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Mineralienatlas Tigerauge Wiki Tiger s Eye In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 21 April 2018 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Thomas Schuber Videokolumne Kupfer Silber Holz Tigerauge und Holz Plektren Praxis Test In bonedo de 5 Dezember 2013 abgerufen am 3 November 2021 M Okrusch S Matthes Mineralogie 9 Auflage Springer Spektrum Berlin 2014 ISBN 978 3 642 34659 0 S 185 Wertvolles Prachtstuck Der grosste Edelstein Deutschlands liegt im Mineralogischen Museum der Universitat Bonn Memento vom 12 November 2016 im Internet Archive Edelstein Knigge von Prof Leopold Rossler Tigerauge In beyars com BeyArs GmbH abgerufen am 21 April 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tigerauge amp oldid 237794749