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Thron der Prinzessin SatamunReplikat des ThronsMaterial Holz teilweise vergoldet und versilbertMasse H 78 cm B 54 cm T 63 cm Herkunft Tal der Konige Grab von Juja und Tuja KV46 Zeit Neues Reich 18 Dynastie Zeit Amenophis III Ort Kairo Agyptisches Museum JE 95342 CG 51113Der Thron der Prinzessin Satamun auch Thron der Prinzessin Sitamun ist ein Fundstuck aus dem Grab von Juja und Tuja und gehorte der Prinzessin Satamun Tochter von Amenophis III Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Ruckenlehne 1 2 Armlehnen 2 Zweck 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDer Holzthron ist ein Beispiel fur die Feinheit und Eleganz der agyptischen Kunsttischlerei der 18 Dynastie 1 Er besteht aus rotlichem Holz einige Teile sind mit einem 4 mm starken Furnier ebenfalls aus rotlichem Holz versehen Die Stuhlbeine sind als Lowenfusse gestaltet Die Tatzen der Lowenfusse stehen auf hohen in Wulste unterteilten Sockel Die Stuhlbeine waren einst versilbert Reste vom Silberuberzug sind noch erhalten Die Vorder und Hinterbeine unter der Sitzflache sind durch Leisten verstarkt Die Leisten sind abgewinkelt und waren ursprunglich versilbert Zwischen Vorder und Hinterbeinen ist jeweils eine Querstrebe angebracht Die Enden der Querstreben haben vergoldete Aufsatze in Gestalt von stilisierten Papyrusdolden Die noch sehr gut erhaltene Bespannung der Sitzflache besteht aus feinem Schnurgeflecht und zeigt ein Fischgratenmuster Wie ublich fur diese Zeit ist die hohe Ruckenlehne nach hinten geneigt Die Oberkante der Ruckenlehne ist nach hinten gebogen Die Lehne an der Ruckseite wird durch drei parallel vertikal verlaufende Leisten gestutzt Zwei aussere Stutzen werden zusatzlich durch vergoldete Holzwinkel verstarkt Armlehnen und Sitzrahmen sind ebenfalls durch vergoldete Holzwinkel stabilisiert und werden als Leisten uber den oberen Rand der Armstutzen bis zur Ruckenlehne weitergefuhrt Vergoldete Bronzenagel verstarken teilweise die Verzapfung der Holzteile An vorderen Ecken des Sitzrahmens befinden sich vergoldete Portratkopfchen Sie zeigen die Buste einer Prinzessin womoglich Satamun selbst Wie ublich fur diese Zeit tragt sie eine kurze runde Lockenperucke und ein einfaches Stirnband Das Kopfchen ist geschmuckt durch eine hohe an der Oberseite flache Pflanzenkrone sowie einen breiten Halskragen Krone Gesicht als auch Halskragen sind vergoldet Ruckenlehne Bearbeiten Die Ruckseite der Ruckenlehne ist versilbert und mit einem feinen Federmuster verziert Die Schauseiten tragen eine vergoldete Dekoration Auf der Vorderseite der Lehne befindet sich ein Stuckrelief das die geflugelte Sonnenscheibe darstellt Diese uberspannt die Bildkomposition mit der Prinzessin im Zentrum Die Szene zeigt Satamun zweimal thronend vor einer jungen Gabenbringerin Ihre Fusse stehen auf einer Fussbank oder einem flachen Kissen Sie tragt eine kurze Lockenperucke und eine fur Konigskinder typische Seitenlocke Die Perucke verdeckt teilweise einen grossen Ohrring Das Haupt der Prinzessin wird von einem Gazellendiadem gekront und einem hohen Lotusblutenschmuck verziert Sie tragt einen breiten Halskragen auf der Brust sowie Armbander an den Armen Ausserdem tragt sie ein eng anliegendes Gewand mit knochellangem Rock mit dicht aneinandergereihten Wellenlinien In den Handen tragt sie Sistrum und Menit welche typische Attribute von Priesterinnen und Sangerinnen im Hathorkult waren Beide jungen Gabenbringerinnen sind bis auf Musterung und Rocklange identisch Die Madchen tragen eine halblange eckig geschnittene Perucke ein Stirnband und eine Pflanzenkrone sowie Armbander Ohrringe und Halskragen Sie uberreichen der Prinzessin auf einem Tablett einen breiten goldenen Halskragen Die Doppelszene ist oben von einem Lotusblumenfries unten von einem Sockelfries und an den Seiten von einer Farbleiter umrahmt Die Darstellung nennt Titel und Namen Satamuns die Darbietung des goldenen Holzkragens wird mit Herbeibringen des Goldes aus den sudlichen Fremdlandern betitelt Armlehnen Bearbeiten Die Innenseiten der Armstutzen zeigen jeweils eine Prozession von vier Gabenbringerinnen Diese werden mit einem hohen Kopfputz aus Lotusblumen gekront welche man abwechselnd in Seitenansicht und Aufsicht sieht Die Szenen zeigen die Darbringung von aufgeschichteten Goldringen Dekoration und Gestaltung der langen Rocke wechseln sich einander ab ansonsten entspricht die Aufmachung der Hauptszene auf der Ruckenlehne Die Aussenseite der rechten Armlehne zeigt die Gottin Thoeris neben zwei Figuren des Gottes Bes Thoeris ist in Nilpferdgestalt mit hangenden Brusten Krokodilsrucken und Lowentatzen dargestellt Bes hingegen zeigt sich in Zwerggestalt mit krummen Beinen Lowengesicht und Lowenmahne sowie einem Lowenschwanz Alle Figuren haben ein unregelmassig punktiertes Fell Eine Besfigur schwingt das Messer der andere Bes schlagt das Tamburin Die linke Armlehne zeigt Bes hingegen dreimal Die Gottheiten Thoeris und Bes dienten der Abwehr von bosen Gottern Geistern und Damonen Sie garantierten Gesundheit und ein langes Leben Thoeris war die Gottin der Fruchtbarkeit der Schwangerschaft und der Geburt Beide Gotter werden in der 18 Dynastie haufig auf Betten Kopfstutzen und Stuhlen dargestellt Zweck BearbeitenAnhand des Abriebs von Blattgold auf der Ruckenlehne den Zierleisten der Armlehnen und den Zierkopfen erkennt man dass der Stuhl als Gebrauchsgegenstand eingesetzt wurde Zusatzlich war er aber auch ein zeremonielles Mobelstuck Die dargestellten Szenen beziehen sich auf eine Goldubergabe moglicherweise stehen sie in Beziehung zum ersten Erneuerungsfest von Amenophis III 2 Literatur BearbeitenGeoffrey Killen Ancient Egyptian furniture Vol I 4000 1300 BC Vol II Boxes chests and footstools Aris amp Phillips Warminster 1994 ISBN 0 85668 095 8 S 51 63 Marianne Eaton Krauss Walter Segal s Documentation of CG 51113 the Throne of Princess Sat Amun In JEA 75 1989 S 77 88 Klaus Peter Kuhlmann Der Thron im alten Agypten Untersuchungen zu Semantik Ikonographie und Symbolik eines Herrschaftszeichens In ADAIK 10 1977 S 88 mit Anm 5 Nicholas Reeves Richard H Wilkinson The complete Valley of the Kings tombs and treasures of Egypt s greatest pharaohs Thames amp Hudson 1996 ISBN 0 500 05080 5 S 178 Dan Svarth Egyptisk mobelkunst fra faraotiden Skippershoved Skarup 1998 ISBN 87 89224 39 6 S 64 85 Andre Wiese Andreas Brodbeck Andreas F Voegelin Andrea Maria Gnirs Tutanchamun Das goldene Jenseits Grabschatze aus dem Tal der Konige Hirmer Munchen 2004 ISBN 3 7774 2065 4 S 196 201 Weblinks BearbeitenChair of Princess Sitamun englisch Einzelnachweise Bearbeiten Andre Wiese Tutanchamun Das goldene Jenseits S 196 Andre Wiese Tutanchamun Das goldene Jenseits S 196 201 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thron der Prinzessin Satamun amp oldid 225532123