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Theodor Weyl 8 Januar 1851 in Charlottenburg bei Berlin 6 Juni 1913 in Berlin war ein deutscher Chemiker und Mediziner Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSein Vater Louis Weyl starb fruh 1854 und Weyl wurde zu Hause unterrichtet und besuchte erst spat das Humanistische Gymnasium in Berlin Abitur 1871 Seit seiner Jugend interessierte er sich fur Botanik und Musik Weyl studierte ab 1872 in Heidelberg Berlin bei Emil Heinrich Du Bois Reymond und Strassburg bei Felix Hoppe Seyler Medizin und Chemie und wurde 1877 in Strassburg promoviert Beitrage uber tierische und pflanzliche Proteine 1878 machte er dort ausserdem seinen Abschluss als Mediziner Danach arbeitete er als Assistent im Labor des Physiologischen Instituts der Universitat Berlin bei Eugen Baumann und hielt 1879 Vorlesungen uber Physiologische Chemie bei Isidor Rosenthal in Erlangen wo er sich auch 1879 habilitierte 1880 81 war er an der Zoologischen Station Dohrn in Neapel wo er uber Zitterrochen arbeitete 1883 ging er an das Hygieneinstitut der TH Berlin in Charlottenburg wo er ein eigenes Labor leitete Er befasste sich intensiv mit Offentlicher Gesundheit Hygiene und ging 1888 in das Institut von Robert Koch Er wurde ein international anerkannter Experte fur Hygiene der in diesen Fragen auch den turkischen Sultan in Istanbul beriet und 1891 nach London 1896 nach Moskau und Istanbul und 1895 nach Ungarn reiste Ab 1895 hielt er Vorlesungen an der TH Charlottenburg und eroffnete eine eigene Praxis als Mediziner 1911 erhielt er den Professorentitel Er ist vor allem bekannt fur das spater von Josef Houben und vielen anderen bearbeitete Methoden der Organischen Chemie Houben Weyl Es war das erste Handbuch das die Organische Chemie auf ihre Anwendung hin zusammenfasste Houben war Ko Autor des zweiten Bandes der ersten Auflage und gab ab 1921 die zweite Auflage heraus und danach die dritte Auflage deren letzter Band erst nach seinem Tod herauskam Weyl gab auch ein mehrbandiges Handbuch der Hygiene heraus Der nach ihm benannter Weyl Test ist eine Farbreaktion auf Kreatinin Er fand den Test in seiner Zeit bei Baumann in Berlin Er veroffentlichte spater uber Tuberkulose Mullbeseitigung Wasserverschmutzung Abwasser Klarung und Schadlichkeit von Teerfarben er unternahm in Berlin Kampagnen gegen schadliche Teerfarben mit denen Nahrungsmittel gefarbt wurden In Berlin war er langjahriger Sekretar der Gesellschaft fur Offentliche Gesundheit Er wollte wie in London den anfallenden Mull durch Verbrennung beseitigen und entwickelte entsprechende Ofen und er entwarf mit Siemens und Halske einen Ozon Apparat zur Wasserhygiene Er war mit seiner Cousine mutterlicherseits Elise Weinberg verheiratet Sie hatten zwei Sohne Bruno geb 10 Juli 1881 in Erlangen und Erich geb 20 Dezember 1886 in Berlin Weyl war judisch und es ist vermutet worden 1 dass dies ein Grund war dass er akademisch keine Karriere machte obwohl er mehrfach als Kandidat auf Lehrstuhle fur Hygiene in Betracht gezogen wurde Unter nationalsozialistischer Herrschaft bemuhte man sich seinen Anteil am Houben Weyl zu verschweigen zum Beispiel im Nachruf auf Houben in der Zeitschrift Angewandte Chemie 1941 Schriften BearbeitenOrganische Chemie fur Mediziner Berlin 1891 Die Theerfarben mit besonderer Rucksicht auf Schadlichkeit und Gesetzgebung 1889 Einfluss hygienischer Werke auf die Gesundheit der Stadte Jena 1893 Zur Geschichte der sozialen Hygiene In Handbuch der Hygiene Supplement 4 Jena 1904 Studien zur Strassenhygiene mit besonderer Berucksichtigung der Mullverbrennung Reisebericht Fischer Jena 1893 Handbuch der Arbeiterkrankheiten Gustav Fischer Jena 1908 urn nbn de bsz 14 db id18541498817 als Herausgeber Die Assanierung der Stadte in Einzeldarstellungen Engelmann Leipzig 1900 bis 1908 als Herausgeber und Mitautor Handbuch der Hygiene 10 Bande Fischer Jena 1896 1901 mit Josef Houben Die Methoden der organischen Chemie ein Handbuch fur die Arbeiten im Laboratorium Thieme Leipzig zuerst ab 1909 von Weyl als alleiniger Herausgeber 3 Auflage Leipzig Thieme 4 Bande 1925 1941 Herausgeber Houben J Angerstein K Arndt u a 4 Auflage Leipzig Thieme 15 Bande 1952 2003 Herausgeber Eugen Muller unter besonderer Mitwirkung von O Bayer H Meerwein K Ziegler Am Ende mit 162 Banden Ab 2000 wird es elektronisch fortgesetzt unter dem Titel Science of SynthesisLiteratur BearbeitenJulius Pagel Weyl Theodor In Biographisches Lexikon hervorragender Arzte des neunzehnten Jahrhunderts Urban amp Schwarzenberg Berlin Wien 1901 Sp 1845 1846 Weblinks BearbeitenThieme Chemistry Henning Hopf M Fiona Shortt de Fernandez 100 years Weyl Houben and their handbook pdfEinzelnachweise Bearbeiten Hopf Hernandez 100 years Weyl Houben and their handbook S 5 Normdaten Person GND 117332585 lobid OGND AKS LCCN n87826373 NDL 00769085 VIAF 7470037 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Weyl TheodorKURZBESCHREIBUNG deutscher Chemiker und MedizinerGEBURTSDATUM 8 Januar 1851GEBURTSORT Charlottenburg bei BerlinSTERBEDATUM 6 Juni 1913STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor Weyl amp oldid 239096650