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Theobald Fischer 31 Januar 1846 in Kirchsteitz bei Zeitz 17 September 1910 in Marburg war ein deutscher Geograph der sich mit den Landern des Mittelmeerraums befasste Theobald Fischer Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenFischer der Sohn eines Gutsbesitzers und Ortsvorstehers in Kirchsteitz studierte zunachst Geschichte und Philosophie in Heidelberg Halle und Bonn wo er 1868 in Geschichte promoviert wurde Quales se praebuerint principes stirpis Wettinicae Rudolpho et Adolpho regibus Wahrend seines Studiums wurde er Mitglied der Burschenschaft Allemannia Heidelberg und der Burschenschaft Alemannia auf dem Pflug Halle 1 Er wandte sich dann der Geographie zu unternahm ab 1868 weite Reisen in Nordafrika und um das Mittelmeer und habilitierte sich 1876 in Bonn Beitrage zur Physischen Geographie der Mittelmeerlander besonders Siziliens Anschliessend war er erster deutscher Privatdozent fur Geografie wurde er ordentlicher Professor fur Geographie in Kiel und 1883 in Marburg Es folgten weitere Forschungsreisen im Mittelmeerraum 1886 Tunesien Sahara 1888 in Marokko Algerien 1899 1901 1887 hatte er massgeblichen Einfluss auf die Grundung der Vereinigung Alter Burschenschafter 2 1894 95 war er Rektor der Universitat Marburg Er wurde Ehrenmitglied der Burschenschaft Arminia Marburg 3 Er gilt als einer der Begrunder modernen Geographie in Deutschland und der Auffassung des Mittelmeerraums als geographischer Einheit Als Geograph war er im Wesentlichen Autodidakt seine Schriften zeigen aber Einflusse von Carl Ritter Oscar Peschel Ferdinand von Richthofen und Friedrich Ratzel 4 Er trug auch den Spitznamen Marokko Fischer und war in der deutschen Kolonialpolitik einflussreich Er trat fur die deutsche Kolonisierung von Marokko ein und grundete dafur 1902 die Marokko Gesellschaft Fur die Plane deutscher Kolonien in Nordafrika hielt er seit den 1880er Jahren zahlreiche Vortrage verstarkt um die Jahrhundertwende 5 Dem schloss sich der Alldeutsche Verband an und die Bestrebungen fuhrten von 1904 bis 1906 zu Konflikten mit Frankreich und England Ersten Marokkokrise Er war Grundungsmitglied des Deutschen Kolonialvereins und Vorsitzender von dessen Zweigstelle Marburg Er veroffentlichte auch uber Geschichte der Kartographie ab dem Mittelalter und war seit 1907 Mitglied der Accademia dei Lincei Ausserdem wurden ihm die Carl Ritter Medaille in Silber 1903 und die Eduard Ruppell Medaille verliehen Ein Splitternachlass Fischers mit Kartenskizzen und einer Fotosammlung u a befindet sich heute im Archiv fur Geographie des Leibniz Instituts fur Landerkunde in Leipzig 6 Schriften Auswahl BearbeitenStudien uber das Klima der Mittelmeerlander In Petermanns Geographische Mitteilungen Erganzungsheft 58 1879 Die Dattelpalme Ihre geographische Verbreitung und culturhistorische Bedeutung In Erganzungsheft zu Petermanns Mitteilungen 64 Gotha 1881 Beitrage zur Geschichte der Erdkunde und der Kartographie in Italien im Mittelalter 1886 Sammlung mittelalterlicher Welt und Seekarten italienischen Ursprungs und aus italienischen Bibliotheken und Archiven Venedig 1886 Nachdruck Amsterdam Meridian Publ 1961 Landerkunde der sudeuropaischen Halbinseln In Alfred Kirchhoff Hrsg Unser Wissen von der Erde Allgemeine Erdkunde und Landerkunde 3 Landerkunde von Europa 2 Teil 2 Halfte G Freytag Leipzig 1893 darin Die sudosteuropaische Halbinsel Die Iberische Halbinsel Griechenland Das Halbinselland Italien archive org Wissenschaftliche Ergebnisse einer Reise im Atlas Vorlande in Marokko In Erganzungsheft zu Petermanns Mitteilungen 133 Gotha 1901 La Peninsola Italiana Turin 1902 Der Olbaum Seine geographische Verbreitung seine wirtschaftliche und kulturhistorische Bedeutung In Erganzungsheft zu Petermanns Mitteilungen 147 Gotha 1904 Mittelmeerbilder Gesammelte Abhandlungen zur Kunde der Mittelmeerlander 2 Bande Teubner Leipzig 1906 archive org Neue Folge 1908 archive org Die Seehafen in Marocco In Meereskunde 2 1 Berlin 1908Literatur BearbeitenGunter Glauert Fischer Theobald In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 205 f Digitalisat Karl Oestreich Theobald Fischer Eine Wurdigung seines Wirkens als Forscher und Lehrer in Geographische Zeitschrift Band 18 1912 S 241 254 Hermann Wagner Theobald Fischer Petermanns Geographische Mitteilungen Band 56 1910 S 188 189 F J Schulte Althoff Studien zur politischen Wissenschaftsgeschichte der Geographie Bochumer Geographische Arbeiten 9 Schoningh Paderborn 1971 S 173 184 Fischer Theobald In Encyclopaedia Britannica 11 Auflage Band 31 English literature Oyama Iwao London 1922 englisch Volltext Wikisource Weblinks BearbeitenFischer Friedrich Theobald Hessische Biografie Stand 29 Dezember 2019 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Ernst Wilhelm Wreden Manner aus unseren Reihen Theobald Fischer der Begrunder der V a B In Burschenschaftliche Blatter 72 Jahrgang Heft 7 Juli 1957 S 154 Ernst Wilhelm Wreden Manner aus unseren Reihen Theobald Fischer der Begrunder der V a B In Burschenschaftliche Blatter 72 Jahrgang Heft 7 Juli 1957 S 155 Ernst Wilhelm Wreden Manner aus unseren Reihen Theobald Fischer der Begrunder der V a B In Burschenschaftliche Blatter 72 Jahrgang Heft 7 Juli 1957 S 155 Gunter Glauert Fischer Theobald In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 205 f Digitalisat Theobald Fischer Universitat Giessen Hessen Postkolonial Splitternachlass Fischers im Archiv fur Geographie des IfLNormdaten Person GND 116562544 lobid OGND AKS LCCN nr92023935 VIAF 61850111 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fischer TheobaldKURZBESCHREIBUNG deutscher GeographGEBURTSDATUM 31 Januar 1846GEBURTSORT Kirchsteitz bei ZeitzSTERBEDATUM 17 September 1910STERBEORT Marburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theobald Fischer amp oldid 225234118