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Tempelgrab griechisch Basilikos Tafos kai Iero englisch Royal Temple Tomb wird ein Grab das 600 m sudlich des Palastes von Knossos liegt genannt Es wurde 1931 von dem englischen Archaologen Arthur Evans entdeckt Pavillon des Tempelgrabs Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Ausgrabung 3 Benennung 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Nordlicher GrabeingangDas Grab ist in den Osthang eines Hugels gegraben Wahrend der Ostteil des Grabes ebenerdig liegt steigt der Hugel in westlicher Richtung an so dass sich die Pfeilergruft und die Grabkammer unterirdisch befinden Das Grab betrat man von Norden durch eine etwa 1 80 m breite und etwa 4 m lange uberdachte Eingangspassage Man gelangte zunachst in einen etwa 7 m langen und 3 50 m breiten Pavillon der sich nach Westen in einen kleinen gepflasterten Innenhof offnete Vom Innenhof gelangte man weiter westlich durch einen Eingangsbereich in die etwa 4 m lange und 2 m breite innere Halle Durch einen Durchgang im Westen gelangte man in die etwa 6 m lange Pfeilergruft Die Decke der Pfeilergruft wurde von zwei 0 50 m dicken quadratischen Saulen getragen Auf diesen ruhten in nordsudlicher Ausrichtung jeweils genauso dicke Balken aus Zypressenholz Im rechten Winkel zu diesen Balken lagen sieben dunnere rechteckige Balken Die Decke bestand aus dicht nebeneinander liegenden runden Balken Wahrend die Sudwand der Pfeilergruft der allgemeinen Ausrichtung des Grabes folgte und die Nordwand etwas nach Norden abwich nahm die Breite der Pfeilergruft von Ost nach West von etwa 4 m auf 5 m zu In der nordwestlichen Ecke der Gruft gelangte man durch eine Passage in die etwa 4 m mal 4 m grosse Grabkammer Im Gegensatz zu den ubrigen Raumen war die Grabkammer in den anstehenden Fels geschlagen In der Mitte der Grabkammer hatte man sicherheitshalber eine monolithische Saule aufgestellt auf der ein machtiges Kreuz aus Holzbalken ruhte und die Kammerdecke abstutzen sollte Die Holzbalken hatten einen quadratischen Querschnitt von 0 80 m mal 0 80 m Der Boden und die Wande waren mit Steinplatten verblendet und die Decke mit blauer Farbe bemalt nbsp Saulenheiligtum des TempelgrabsVon der inneren Halle zweigte sudlich ein weiterer Durchgang in ein Treppenhaus ab Uber die Treppe gelangte man auf eine Terrasse die uber der inneren Halle lag und mit Schieferplatten gepflastert war Nach Westen gelangte man durch eine Tur in das sogenannte Saulenheiligtum Es lag genau uber der Pfeilergruft und hatte die gleiche Grosse Das Dach des Heiligtums wurde von runden Holzsaulen die sich genau uber den Pfeilern des darunter liegenden Raumes befanden getragen Man fand Kulthorner die aus diesem Heiligtum stammten Der untere Teil der Wande war mit Stuck uberzogen und rot bemalt Arthur Evans vermutete dass der obere Teil der Wand mit einem Fries verziert war und eine Darstellung zeigte die mit der hier verehrten Gottin als Herrin des Meeres in Verbindung stand Es gab noch eine Aussentreppe uber die man das Heiligtum und die Terrasse uber dem Pavillon erreichen konnte ohne das Grab zu betreten Ausgrabung Bearbeiten nbsp Ring des Minos 1928 fand man 45 Meter nordwestlich des Grabes einen goldenen Siegelring den sogenannten Ring des Minos Arthur Evans untersuchte den Fundort naher und vermutete dass der Ring von Grabraubern hierher gebracht worden war und aus einem nahe gelegenen koniglichen Grab stammen musse 1931 fand ein Winzer in seinem Weinberg mehrere grossere Steinblocke und unterrichtete Evans davon Bei Ausgrabungen stiess er zunachst auf die Mauern des Saulenheiligtums und der Pfeilergruft Da er Schwierigkeiten hatte die Grabkammer durch den kleinen Eingang freizulegen entschloss er sich von oben einen Schacht durch den Fels zu graben Piet de Jong fertigte von der Grabkammer Rekonstruktionszeichnungen an und Evans rekonstruierte das Grab teilweise Anhand von Einritzungen von Doppelaxten auf Steinblocken der Pfeilergruft und Keramikgefassen aus der Grabkammer datierte Evans das Grab ans Ende der Mittelminoischen Zeit Er vermutete dass Priesterkonige aus dem knossischen Palastsanktuar hier begraben wurden Man vermutet dass das Grab von Mittelminoisch III B bis Spatminoisch II als Grabstatte genutzt wurde Benennung BearbeitenDiodor berichtete dass als Minos in Sizilien starb seine Kameraden in Herakleia Minoa ein zweistockiges Grab errichteten In der unterirdischen Kammer setzte man den Leichnam bei Im oberen Stockwerk richtete man einen Aphrodite Tempel ein 1 Die zweistockige Bauweise des Grabs erinnerte Evans sofort an die Beschreibung Diodors und er nannte es deshalb Tempelgrab Einzelnachweise Bearbeiten Diodor Bibliotheke historike 4 79 3 englische Ubersetzung online Literatur BearbeitenArthur Evans The Palace of Minos Band 4 Nr 2 Macmillan London 1935 S 964 987 uni heidelberg de abgerufen am 13 Oktober 2014 Spyridon Marinatos Kreta Thera und das Mykenische Hellas Sonderausgabe Hirmer Munchen 1986 ISBN 3 7774 4310 7 S 35 100 125 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tempelgrab Knossos Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 35 292306 25 164278 Koordinaten 35 17 32 3 N 25 9 51 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tempelgrab Knossos amp oldid 228248473