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Tekknozid Kofferwort aus Tekkno und Acid 1 war von Anfang 1990 bis Ende 1991 die erste Reihe typischer Techno Raves in Ost Berlin und einflussreich fur viele spatere Techno Veranstaltungen Tekknozid Flyer von 1990Um den neuen Sound der Tekknozid Partys zu beschreiben erfanden die Veranstalter den Begriff Tekkno der besonders in Deutschland Anfang der 1990er Jahre grossteils ubernommen wurde Veranstalter der Tekknozid Tekkno Raves war Wolfram Neugebauer als DJ unter dem Namen Wolle XDP bekannt Nach seiner Ausbildung als Theatertechniker arbeitete er u a als Produktionsleiter fur Veranstaltungen im Ost Berliner Sport und Erholungszentrum SEZ Dort organisierte er zusammen mit einigen Freunden im November 1989 auch die erste grosse Houseparty Ost Berlins Unter dem Label X tasy Dance Project initiierten sie danach mehrere Serien innovativ experimentelles Vorhaben welche das Berliner Techno Geschehen der nachsten Jahre massgeblich pragten Diese Projekte waren keine Partys sondern im eigentlichen Sinne echte Inszenierungen Alle gestalterischen Komponenten Deko Licht Sound Musik Effekte und der zeitliche Ablauf wurden planmassig zielstrebig und unter Einbeziehung aller Besucher betrachtet und eingesetzt Auch Tekknozid wurde mit dem Ziel konzipiert ekstatischen Tanz auf Massenbasis zu erzeugen Das radikale Konzept von Tekknozid stand der normalen Disco kontrar gegenuber Dieses Ansinnen wurde bereits in der Ankundigung von Tekknozid u a auf Flyern Plakaten und Pressetexten in Form einer Warnung verdeutlicht Warnung Tekknozid ist kein neues Synonym fur Disco Harteste Techno Beats aus House Industrial Hip Hop Electronic Body Music E B M New Beat und Acid wirken im Zusammenspiel von psychedelischen Licht und Effektinstallationen auf das Unterbewusstsein In totaler Ekstase verlieren sich die Grenzen von Zeit und Raum Visionen aus dem Unterbewusstsein eroffnen den Blick in den Cyberspace jenen undefinierbaren Datenraum hinter Monitoren Synthesizern und Satellitenantennen Bei den Tekknozid Raves gab es grundsatzlich nur eine Tanzflache Diese wurde durch optische Abtrennungen in einen eigenstandigen Raum realisiert und vollkommen verdunkelt Es gab weder Bars noch Tische oder Bestuhlung Die Lichteffekte waren auf schwach leuchtende holografische Projektionen und moglichst vielen im Rhythmus der Musik einzeln steuerbare Stroboskope reduziert Ein weiterer Bestandteil der Inszenierung waren Laserinstallationen und zwei riesige metallene Kampfkolosse Mit diesem martialisch anmutenden Ambiente wurde versucht das Aufkommen einer klassischen Disko Atmosphare zu vermeiden bzw eine unwirkliche Realitat zu erzeugen Die Tanzflache war zudem mit riesigen Buhnen in mehreren Ebenen umbaut auf denen u a auch engagierte Tanzer erstmals mit Leuchtstaben fur rhythmische Lichteffekte sorgten Die Soundinstallation bestand aus einer Vierpunkt Beschallung und einer zusatzlichen Bassinstallation der Magic Bassline Dieses Konzept sollte die vollige Selbstaufgabe des Einzelnen in den Rhythmus und damit in das tanzerische Geschehen sicherstellen Entweder Tanzen oder den Raum fluchtartig verlassen Das Konzept ging auf und auf den Tekknozid Partys tanzten mehrere tausend Personen stundenlang in ekstatischen Bewusstseinszustanden Die damit verbundene intensive Erlebnisqualitat gab vielen eine neue kulturelle Identitat und ein neues Selbstwertgefuhl und war mitverantwortlich fur den Erfolg von Techno in Berlin Den Durchbruch in den Medien schaffte Tekknozid und damit der neue Technosound jedoch vor allem durch das Party Inphon der XDP Raveline Dieses Party Info Telefon war eigentlich nur der Anrufbeantworter von Roland BPM und sollte zuerst nur die Moglichkeiten bieten sich uber neue Ankundigungen von XDPs zu informieren Um die Ansage interessanter zu machen wurde dann jedoch allen Veranstaltern von Technopartys die kostenlose Moglichkeit gegeben ihre Partys auf dem Ansagetext aufsprechen zu lassen Damit hatte Techno ein eigenes neues Medium erfunden was zu zahlreichen Artikeln Radio und TV Beitragen uber Tekknozid in der internationalen Medienwelt fuhrte Das kunstlerische Konzept des X tase Dance Projektes basierte u a auf den Erfahrungen des Cyberspace Techno Club von DJ Tanith wobei eine reduzierte Wahl von Requisiten und ein maximales Ausreizen dieser minimalistischen Stilmittel charakteristisch fur Tekknozid Raves waren Tanith engagierte sich stark im X tase Dance Projekt und war auch Stamm DJ auf den Tekknozid Partys DJ Roland auch unter dem Namen Roland 138 BPM bekannt war der zweite Stamm DJ bei diesem Projekt Zudem beehrten die unterschiedlichsten in und auslandische Diskjokeys und Musiker die Gaste an den Tekknozid Raves so Frankie Bones aus New York Energy 52 Gemeinschaftsprojekt von Cosmic Baby und Kid Paul Futurhythm Gemeinschaftsprojekt von Cosmic Baby und Jonzon Kid Paul LX Empire Alec Empire Atari Teenage Riot Psychick Warriors of Gaia Rokki Peter Rubin und Talla 2XLC Neben den zwei Resident DJs Roland 138 BPM und Tanith waren stets nur ein Gast DJ und maximal zwei Live Acts gebucht Im Zeitraum vom 28 April 1990 bis zum 21 Dezember 1991 fanden zehn Tekknozid Raves statt Die Promotion fur diesen Rave lief in Konkurrenz zur ersten Mayday Die Planung fur die Mayday begann nachdem der Termin fur Tekknozid fest stand sie fand jedoch eine Woche vorher in derselben Location statt 2 Im Wettbewerb um die Gunst der Besucher entwickelte die Firma Low Spirit zusammen mit dem Technomagazin Frontpage ein vollig neues Ravekonzept Alle zu dieser Zeit bekannten DJs und Produzenten wurden auf den Rave gebucht und wechselten stundlich Die Mayday war in der Anzahl der Besucher fortan der erfolgreichste Rave Deutschlands Das Mayday Rave Konzept wurde damit zum Standard fast aller Raves Das letzte Tekknozid fand am 21 Dezember 1991 in Form eines Festivals in der Halle Weissensee statt Dabei wurden insgesamt sechs kurze Liveacts in den Mix der DJs integriert Organisiert wurden die Veranstaltungen von dem Berliner DJ Wolle XDP in Zusammenarbeit mit Freunden Einige Mitglieder des XDPs starteten spater eigene Projekte wie Johnnie Stieler Tresorbegrunder Tanith Ralf Regitz Planet und E Werkbegrunder Loveparade Zappa Mitveranstalter der Walfisch Afterpartys Paul van Dyk Andere XDPs waren die Trancepartys The Brain der harteste Technoclub der Welt der Bunker den XDP Motorclub den 1994er Tresor Relaunch den Tribalrave Fusion aus Techno und Ethno den Earthbeat den Earthclub den Discountclub uva Tekknozid heute BearbeitenTekknozid wurde im Oktober 2015 durch einen grossen Oldschool Rave im Berliner Postbahnhof erfolgreich reanimiert 3 und wird fortan als regelmassige Partyserie an verschiedenen Orten stattfinden Weblinks Bearbeitentekknozid deQuellen BearbeitenTechnohistory auf Techno de Spex Herbst 1991 Bravo Tekkno ABC Prinz 10 1991 11 91 12 91 Berliner Zeitung Nr 81 1991 tip Nr 1 92 Tagesspiegel 27 April 1991 Berliner Kurier vom 21 Marz 1991 Raveline 6 1995 Tempo 2 1992 Frontpage 12 1991 Bad 12 1992 Maike Wullner The Future is Ours Als Techno durch die Decke ging Archivierte Kopie Memento des Originals vom 15 Juli 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www wdr3 de WDR Feature vom 29 April 2014 Review Westbam Die Macht der Nacht 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tekknozid amp oldid 205450125