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Am 19 November 1977 uberrollte eine Boeing 727 200 die den Transportes Aereos Portugueses Flug 425 durchfuhrte auf dem Flughafen Madeira das Ende der Landebahn Das Flugzeug sturzte eine rund 40 Meter hohe Felsklippe hinunter und brannte vollstandig aus Von den 164 Insassen kamen 131 ums Leben TAP Flug 425Die betroffene MaschineUnfall ZusammenfassungUnfallart Abkommen von der Landebahn durch zu spates Aufsetzen und AquaplaningOrt MadeiraDatum 19 November 1977Todesopfer 131Uberlebende 33LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Boeing 727 282Betreiber Transportes Aereos PortuguesesKennzeichen CS TBRName Sacadura CabralAbflughafen Flughafen Brussel ZaventemZwischenlandung Flughafen Lissabon PortelaZielflughafen Flughafen MadeiraPassagiere 156Besatzung 8Listen von Flugunfallen Inhaltsverzeichnis 1 Unfallhergang 2 Unfallursache 3 Konsequenzen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseUnfallhergang BearbeitenDie Boeing 727 der Transportes Aereos Portugueses TAP befand sich auf einem Linienflug von Brussel uber Lissabon nach Funchal Zum Zeitpunkt des Unglucks war es dunkel die Wolkenuntergrenze lag bei 450 Metern und es regnete stark Die Sichtweite betrug rund 3000 Meter Das Flugzeug hatte bereits zwei Fehlanfluge auf die Landebahn 24 des Flughafens Madeira unternommen Die Besatzung die seit uber zwolf Stunden in Dienst war entschied sich einen weiteren Landeversuch durchzufuhren um nicht zum Flughafen Gran Canaria ausweichen zu mussen Um 21 48 Uhr Ortszeit setzte die Maschine weit hinter der Landebahnschwelle auf Die verbleibende Bahnlange reichte nicht aus um die Boeing 727 abzubremsen Das Flugzeug uberrollte das Bahnende und sturzte von der angrenzenden Klippe Es schlug auf eine rund 28 Meter tiefer gelegene Steinbrucke und zerbrach dabei in drei grossere Stucke Das Leitwerk mitsamt den drei Triebwerken und einem Teil der hinteren Kabine kam auf der Brucke zum Liegen Die rechte Tragflache sturzte landseitig auf einen Hang Der Hauptteil des Rumpfes mitsamt der linken Tragflache prallte 14 Meter unterhalb der Brucke auf einen felsigen Kiesstrand und brannte vollstandig aus 1 Bei dem Unfall kamen 131 Insassen ums Leben Zwei Flugbegleiter und 31 Fluggaste die mehrheitlich im abgebrochenen hinteren Teil der Maschine sassen uberlebten das Ungluck mit zum Teil schweren Verletzungen Neun Opfer wurden nicht gefunden und vermutlich auf das Meer hinausgetrieben 2 Zu den Opfern zahlte die Musikwissenschaftlerin Christa Landon Unfallursache BearbeitenWegen der Gefahr von Windscherungen hatte die Fluggesellschaft TAP ihre Besatzungen angewiesen den Flughafen Madeira mit leicht uberhohter Geschwindigkeit anzufliegen Die Boeing 727 uberflog die Schwelle der rund 1600 Meter langen Landebahn 24 im dritten Versuch in korrekter Hohe Die uberhohte Anfluggeschwindigkeit Leewellen Aufwinde und die leicht abschussige Neigung der Landebahn fuhrten aber dazu dass das Flugzeug sehr lange uber der Bahn schwebte Um die Maschine auf den Boden zu zwingen anderten die Piloten kurz vor dem Aufsetzen die Stellung der Landeklappen von 40 Grad auf 25 Grad Dies reduzierte den Auftrieb gleichzeitig aber auch den Luftwiderstand des Flugzeugs und damit dessen Geschwindigkeitsabnahme 2 Die Boeing 727 setzte rund 628 Meter beziehungsweise 2060 Fuss hinter der Bahnschwelle mit einer Geschwindigkeit von ca 274 km h 148 Knoten auf 1 Die zulassige Landegeschwindigkeit wurde damit um 35 km h 19 Knoten uberschritten 3 Nach dem Aufsetzen brach die Maschine nach rechts aus konnte aber von der Besatzung unter Einsatz des Seitenruders auf der Bahn gehalten werden Vom Aufsetzpunkt verblieben nur 912 Meter Bahnlange um das Flugzeug zum Stillstand zu bringen 1 Obwohl die Piloten unmittelbar nach der Landung die Storklappen und die Schubumkehr betatigten verlor die Maschine kaum an Geschwindigkeit Durch das auf der Bahn stehende Regenwasser und die uberhohte Landegeschwindigkeit setzte Aquaplaning ein so dass auch die Bremsen des Fahrwerks keine Wirkung zeigten Kurz vor dem Erreichen des sudwestlichen Bahnendes betrug die Geschwindigkeit des Flugzeugs noch ca 222 km h 120 Knoten 4 Die Boeing 727 uberrollte anschliessend eine kurze Grunflache und sturzte mit einer Geschwindigkeit von ca 145 km h 78 5 Knoten uber die Klippe 1 Konsequenzen BearbeitenNach dem Zwischenfall und dem nur einen Monat spater erfolgten Absturz einer Caravelle der SATA wurde der seit 1973 geplante Ausbau des Flughafens Madeira als dringlich eingestuft Im Jahr 1982 begannen die Umbaumassnahmen in deren Verlauf die Start und Landebahn um 200 Meter verlangert wurde 5 Unmittelbar nach dem Unfall erliess TAP neue firmeninterne Vorschriften die bis zur Eroffnung der verlangerten Start und Landebahn im Jahr 1985 galten Hierzu zahlte ein Verbot auf der Bahn 24 zu landen wenn deren Oberflache nass war 2 Daruber hinaus ersetzte die Gesellschaft ihre Boeing 727 200 auf den Routen nach Madeira durch die kurzere und leichtere Boeing 727 100 6 Weblinks BearbeitenUnfallbericht der GPIAA in Portugiesisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Unfallbericht der GPIAA a b c Luftfahrtkatastrophen David Gero Stuttgart 1994 Unfallbericht B 727 200 CS TBR Aviation Safety Network englisch abgerufen am 16 Februar 2020 Flight International 28 Oktober 1978 Aero Heft 105 Jahrgang 1985 The Portugal News Online Madeira Airport amongst world s top 10 most stunning aerial approaches32 6882 16 7854 Koordinaten 32 41 17 5 N 16 47 7 4 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Transportes Aereos Portugueses Flug 425 amp oldid 237576621