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Die ehemalige Synagoge in Bunde ist eine teilweise im Originalzustand erhaltene Synagoge in Ostfriesland Die Judische Gemeinde Bunde liess sie um 1846 errichten Seit Ende des 19 Jahrhunderts bewirkten wirtschaftliche Grunde einen verstarkten Wegzug von Juden wie auch nichtjudischer Bevolkerungsteile aus Bunde In der Zeit des Nationalsozialismus verliessen viele Gemeindemitglieder den Ort so dass die Zahl der Gottesdienstbesucher nicht mehr ausreichte Die Gemeinde verkaufte daher ihre Synagoge im Juli 1938 und loste sich danach auf 1 Die Synagoge steht bis heute ist allerdings als solche durch mehrere Umbaumassnahmen nicht zu erkennen Bunde auf einer Postkarte um 1900 Vorne links ist die Vorderfront der ehemaligen Synagoge zu sehen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Das ehemalige Synagoge im Jahre 2012 nach mehreren Umbauten Die ortliche judische Bevolkerung deren Anfange wohl auf das Jahr 1670 zuruckgehen 2 sah sich um die Mitte des 19 Jahrhunderts offensichtlich stark genug eigene Gemeinde zu grunden und eine Synagoge zu unterhalten Um diese finanzieren zu konnen beantragte sie bei zustandigen Amt Jemgum eine Genehmigung zur Durchfuhrung einer Kollekte Diesen Antrag leitete das Amt an die Landdrostei Aurich weiter In einer Stellungnahme gab die Behorde jedoch zu bedenken dass die Zahl der in Bunde lebenden Juden zum Unterhalt einer Synagoge nach Ansicht des Amtes nicht ausreiche 3 Dieser Stellungnahme folgte die Landdrostei Es lehnte die Kollekte in einem Schreiben vom 30 April 1845 ab und bat die Gemeinde das Bedurfnis eine Synagoge zu errichten besser zu begrunden 4 Danach wurde wohl unter der Leitung von Abraham Halevy eine Synagoge an der Kreuzstrasse heute Kirchring 23 5 erbaut Darauf deutet die Inschrift seines Grabsteins in Neuschanz hin Dort heisst es Hier ruht ein rechtschaffener und beliebter Mann fuhrwahr gepriesen von jedem Hirte seiner Gemeinde in Gerechtigkeit und Aufrichtigkeit ihn priesen die Menschen seines Volkes die Obersten ehrten ihn sein Andenken soll kein Ende nehmen bis in die fernsten Geschlechter er gab von seinem Brot an die Armen und Schwachen er liess fest anbringen die Tur der Synagoge und legte den Stein fur ihr Fundament das Haupt der Gemeinde und Leiter in der Gemeinschaft Bunde der Herr Abraham Sohn des Herrn Josef Halevi der starb am Mittwoch den 20 Siwan und wurde begraben am Vorabend des Sabbats am 22sten des Monats 6 2 2 1862 Juni 18 6 Aus dem Jahr 1854 liegt zudem eine Inventarliste vor die beweist dass Bunde spatestens zu diesem Zeitpunkt eine Elementarschule sowie eine Synagoge unterhielt 3 1883 errichtete die Gemeinde ein neues Schulgebaude in der auch eine Mikwe untergebracht war 3 Bis 1925 stieg die Zahl der judischen Einwohner des Ortes Danach verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage zusehends Viele Gemeindemitglieder verliessen daraufhin ihre Heimat Ein ordentliches Gemeindeleben wurde damit immer schwieriger Im Februar 1930 erklarte der Gemeindevorsteher Julius Watermann die Gemeinde auf einer Tagung der Gemeindevorsteher Nordwestdeutschlands quasi fur zahlungsunfahig Es gebe so Watermann kein Geld fur die Bezahlung des Lehrers und die Synagoge sei bereits seit dem Laubhuttenfest des letzten Jahres geschlossen 1 Im Januar 1933 lebten noch 52 Juden in Bunde Mehr als die Halfte davon war 40 Jahre und alter 1 In der Zeit des Nationalsozialismus verliessen bis Anfang November 1938 insgesamt 38 weitere Gemeindemitglieder den Ort so dass die Zahl der Gottesdienstbesucher nicht mehr ausreichte Die Gemeinde verkaufte daraufhin ihre Synagoge im Juli 1938 an den Kaufmann Barfs 1 Die Abschlusspredigt in der Synagoge hielten der Landesrabbiner Samuel Blum und der ortliche Gemeindevorsteher Abraham Riess Danach loste sich die Gemeinde auf 1 Wahrend der Novemberpogrome 1938 blieb die Synagoge unbeschadigt obwohl es in Bunde zu Ausschreitungen gegen die ortliche judische Bevolkerung kam Die Synagoge steht bis heute ist allerdings als solche durch mehrere Umbaumassnahmen nicht mehr zu erkennen Seit dem 1 Juni 2015 hat das Jugendburo der Gemeinde Bunde seinen Sitz in dem Gebaude 7 Literatur BearbeitenHarm Wiemann Zur Geschichte der Juden in Bunde In Herbert Reyer Martin Tielke Hrsg Frisia Judaica Beitrage zur Geschichte der Juden in Ostfriesland Aurich 1988 Abhandlungen und Vortrage zur Geschichte Ostfrieslands Band 67 S 163 170 Bunde In Das Ende der Juden in Ostfriesland Katalog zur Ausstellung der Ostfriesischen Landschaft aus Anlass des 50 Jahrestages der Kristallnacht Verlag Ostfriesische Landschaft Aurich 1988 ISBN 3 925365 41 9 S 43 44 Daniel Fraenkel Bunde In Herbert Obenaus Hrsg in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel Historisches Handbuch der judischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen Wallstein Gottingen 2005 ISBN 3 89244 753 5 S 380 384 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kirchring 23 Bunde Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Synagoge Bunde bei Alemannia JudaicaEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Daniel Fraenkel Bunde In Herbert Obenaus Hrsg in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel Historisches Handbuch der judischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen Wallstein Gottingen 2005 ISBN 3 89244 753 5 S 380 384 S 383 Daniel Fraenkel Bunde In Herbert Obenaus Hrsg in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel Historisches Handbuch der judischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen Wallstein Gottingen 2005 ISBN 3 89244 753 5 S 380 384 S 381 a b c Daniel Fraenkel Bunde In Herbert Obenaus Hrsg in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel Historisches Handbuch der judischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen Wallstein Gottingen 2005 ISBN 3 89244 753 5 S 380 384 S 382 Harm Wiemann Zur Geschichte der Juden in Bunde In Herbert Reyer Martin Tielke Hrsg Frisia Judaica Beitrage zur Geschichte der Juden in Ostfriesland Aurich 1988 Abhandlungen und Vortrage zur Geschichte Ostfrieslands Band 67 S 163 170 Synagoge Bunde bei Alemannia Judaica Abgerufen am 8 Juli 2015 Harm Wiemann Zur Geschichte der Juden in Bunde In Herbert Reyer Martin Tielke Hrsg Frisia Judaica Beitrage zur Geschichte der Juden in Ostfriesland Aurich 1988 Abhandlungen und Vortrage zur Geschichte Ostfrieslands Band 67 S 163 170 Hier S 163 164 Rheiderland Zeitung vom 21 Mai 2015 Jugendburo vor Umzug in alte Synagoge Abgerufen am 8 Juli 2015 53 185731 7 271458 Koordinaten 53 11 8 6 N 7 16 17 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synagoge Bunde amp oldid 224728054