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Die Synagoge Rheda in Rheda heute Ortsteil von Rheda Wiedenbruck im Kreis Gutersloh war eine westfalische Landsynagoge Das judische Gotteshaus wurde im Jahr 1802 geweiht und fiel am 10 November 1938 um 3 Uhr morgens wahrend der Novemberpogrome der Brandstiftung durch Nationalsozialisten zum Opfer Gedenkstein am Standort der ehemaligen Rhedaer Synagoge Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur und Einrichtung 3 Erinnerung an die Synagoge 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUrkunden belegen ab dem Mittelalter die Anwesenheit von Juden in der Region Nach ihrer zeitweiligen Ausweisung wurden ab dem fruhen 18 Jahrhundert in Rheda erneut Schutzbriefe verteilt Die Benennung eines Vorstehers im Jahr 1781 bezeugt die Grundung einer judischen Gemeinde 1853 erfolgte die formale Errichtung des Synagogenbezirks Rheda zu der auch die Gemeinden Herzebrock Wiedenbruck und Langenberg zahlten Nachdem zunachst ein holzernes Rundgebaude als Betstatte diente erwarb man im Jahr 1802 vom Landesherrn ein Grundstuck am Steinweg auf dem im gleichen Jahr eine Fachwerksynagoge errichtet wurde 1860 wurde zudem in unmittelbarer Nachbarschaft eine judische Schule erbaut Anlasslich des einhundertsten Jubilaums der Synagoge erfolgte 1902 wie schon zuvor in den Jahren 1843 und 1845 die Renovierung des Gotteshauses In den fruhen Morgenstunden des 10 Novembers 1938 setzten Mitglieder der SA die sich zuvor in der benachbarten Gaststatte Neuhaus versammelt hatten die Rhedaer Synagoge in Brand Die Uberreste wurden in der darauf folgenden Zeit abgerissen und das Grundstuck verkauft Architektur und Einrichtung BearbeitenDie Synagoge war ein einfacher Fachwerkbau mit rechteckigem Grundriss Im Osten befand sich ein Anbau fur den Toraschrein Jeweils zwei abgerundete Fenster versorgten den Betraum im Norden Osten und Suden mit Tageslicht Die blau gestrichene Decke war mit goldenen Sternen verziert Eine nur selten benutzte Frauenempore im Obergeschoss sowie ein Harmonium gehorten zur weiteren Einrichtung der Synagoge Erinnerung an die Synagoge BearbeitenAm 27 August 1980 wurde an dem ehemaligen Standort des Gotteshauses ein vom Bildhauer Hubert Hartmann angefertigter Gedenkstein errichtet 1 Er enthalt folgende Inschrift Hier stand das Gotteshaus der Synagogengemeinde Rheda das am 9 11 1938 von den Nationalsozialisten mutwillig zerstort wurde Der Ort auf dem Du stehst ist heiliger Boden Die Gedenkrede hielt der geburtig aus Rheda stammende Hebraist Werner Weinberg Ein massstabsgerechtes Holzmodell der Synagoge wurde daruber hinaus zu verschiedenen Gelegenheiten der Offentlichkeit gezeigt 2 Siehe auch BearbeitenListe der im Deutschen Reich von 1933 bis 1945 zerstorten SynagogenLiteratur BearbeitenJehuda Barlev Uber die Fruhgeschichte der judischen Gemeinde Rheda In Gutersloher Beitrage zur Heimat und Landeskunde 56 57 Dezember 1979 ISSN 0722 3161 S 1118 1121 Gunter Birkmann Hartmut Stratmann Thomas Kohlpoth Bedenke vor wem Du stehst 300 Synagogen und ihre Geschichte in Westfalen und Lippe Klartext Verlag Essen 1998 ISBN 3 88474 661 8 Michael Brocke Hrsg Feuer an Dein Heiligtum gelegt Zerstorte Synagogen 1938 Nordrhein Westfalen Erarbeitet vom Salomon Ludwig Steinheim Institut fur deutsch judische Geschichte Kamp Bochum 1999 ISBN 3 89709 200 X Gedenkbuch der Synagogen Deutschland 1938 1 Elisabeth Hanschmidt Dokumentation zur Ausstellung Juden und judisches Leben in Rheda Selbstverlag Rheda Wiedenbruck 1995 Jurgen Kindler u a Die Geschichte der Rhedaer Judengemeinde Selbstverlag Rheda Wiedenbruck 1988 Rhedaer Schriften 2 ZDB ID 2292437 1 Joachim Meynert Hrsg Ein Spiegel des eigenen Ich Selbstzeugnisse antisemitisch Verfolgter Pendragon Brackwede bei Bielefeld 1988 ISBN 3 923306 71 7 Pendragon Dokumente Werner Weinberg Rhedaer Schmus Historischer Arbeitskreis des Heimatvereins Rheda Wiedenbruck 1986 Rhedaer Schriften 1 Werner Weinberg Wunden die nicht heilen durfen Die Botschaft eines Uberlebenden Ubersetzt aus dem Amerikanischen Herder Freiburg im Breisgau u a 1988 ISBN 3 451 21317 6 Kate Werner Wir sind alle nur Menschen Edition Olympia Tel Aviv o J Photo Archive der israelischen Holocaust Genkstatte Yad Vashem https collections yadvashem org photosarchive en us 77312 html Elisabeth Hanschmidt Ortsartikel Rheda Wiedenbruck Rheda in Historisches Handbuch der judischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Detmold hg von Karl Hengst in Zusammenarbeit mit Ursula Olschewski Munster 2013 S 651 662 Online Fassung der Historischen Kommission fur Westfalen Einzelnachweise Bearbeiten Gedenkstein Synagoge von Hubert Hartmann Informationen auf der Internetseite des Museums Wiedenbrucker Schule Matthias Gans Judisches Leben in Rheda In Neue Westfalische 7 November 2013 51 851387 8 294023 Koordinaten 51 51 5 N 8 17 38 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synagoge Rheda amp oldid 232876873