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Die Synagoge Mischkan HaZafon hebraisch מ ש כ ן ה צ פו ן Stiftszelt des Nordens am Jean Labowsky Weg in Bad Segeberg besteht seit 2007 Sie ist die zweite Synagoge der in der Zeit des Nationalsozialismus untergegangenen judischen Gemeinde Bad Segeberg und ihrer Rechtsnachfolgerin der 2002 neu gegrundeten judischen Gemeinde Der Mischkan ha Zafon von Norden 2021Geschichte BearbeitenDie ersten Juden liessen sich in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts in Bad Segeberg nieder Seit Mitte des 18 Jahrhunderts nutzten sie einen privaten Betraum und legten 1792 den heute so genannten Alten Judischen Friedhof an Um 1820 lebten bereits 70 Juden in der Stadt Sie stellten damit sieben Prozent der Einwohnerschaft Der Betraum wurde bald zu klein so dass die Gemeinde in einem umgebauten Privathaus in der Lubecker Strasse eine Synagoge einrichtete Sie war mit einem Betsaal fur 40 Manner und 20 Frauen ausgestattet Daneben gab es in dem Gebaude auch eine Lehrerwohnung und ein Schulzimmer Die Gemeinde gehorte zum Rabbinat an der Synagogengemeinde in Wandsbek nbsp Eingang des Mischkan ha Zafon von Suden 20211932 ubergab die Gemeinde einen Teil der Kultgegenstande an das Lubecker Museum fur Volkerkunde als Dauerleihgabe So uberstanden diese die Zeit des Nationalsozialismus 1 NSDAP Mitglieder plunderten und verwusteten die Synagoge wahrend der Reichspogromnacht Nur die angrenzenden Hauser in der eng bebauten Kirchstrasse verhinderten dass die Nationalsozialisten das Gebaude niederbrannten 27 Mitglieder der kleinen judischen Gemeinde wurden wahrend des Holocaust ermordet Danach und auch nach dem Ende des Krieges gab es bis um 1990 kaum judisches Leben in der Region Das Gebaude wurde zweckentfremdet und diente nach 1945 zur Unterbringung von Fluchtlingen und Vertriebenen 1962 wurde das inzwischen baufallige 2 3 Gebaude abgebrochen Zum 50 Jahrestag der Pogromnacht wurde 1988 eine Gedenktafel auf dem Grundstuck angebracht 1 Mit dem Zusammenbruch des Ostblocks und der darauffolgenden Einwanderung osteuropaischer Juden nach Deutschland erstarkte das judische Leben in Bad Segeberg wieder Im Februar 2002 grundete sich die Gemeinde mit 28 Erwachsenen und 13 Kindern neu Der Neue Judische Friedhof wurde noch im Grundungsjahr der Gemeinde mit finanzieller Unterstutzung des Judischen Kultur und Fordervereins der Stadt Bad Segeberg und des Landes Schleswig Holstein eingerichtet Zunachst kamen sie in Raumen der Versohnungskirche zusammen Anschliessend mietete die Gemeinde eine fruhere Diskothek an 2005 kaufte sie vom Magistrat der Stadt die ehemalige Lohmuhle nebst 3500 Quadratmeter Grundstuck zu einem symbolischen Preis von einem Euro pro Quadratmeter Anschliessend begann der Umbau der Immobilie zu einem Gemeindezentrum Dort sind neben der Synagoge auch eine Bibliothek ein uberkonfessioneller Kindergarten und ein Jugendzentrum untergebracht Daneben gibt es eine koschere Kuche sowie eine Mikwe die derzeit die einzige in Schleswig Holstein ist 1 Die Synagoge selbst verfugt uber eine Frauenempore Die Baukosten beliefen sich auf 1 6 Millionen Euro Finanziert wurden sie durch Eigenmittel und Eigenleistungen der Gemeindemitglieder 1 einen Zuschuss des Landes Schleswig Holstein in Hohe von 250 000 Euro 35 000 Euro von der Stiftung Holstein Herz und 14 000 Euro von der Bingo Lotterie 4 Ein Metallfabrikant stiftete den Davidstern ein Londoner Ehepaar das ewige Licht und ein Pfarrer aus Bad Segeberg vermittelte der Gemeinde ehemalige Schulbanke die nun als Gemeindebanke dienen 5 Am Sonntag 24 Juni 2004 weihte die Gemeinde das neue Zentrum in Anwesenheit des damaligen schleswig holsteinischen Ministerprasident Peter Harry Carstensen sowie des Generalsekretars des Zentralrates der Juden in Deutschland Stephan Kramer ein 1 Zur Einweihung ubergab Hans Wisskirchen Direktor der Lubecker Museen der Gemeinde die 400 Jahre alte Torarolle aus dem Besitz ihrer Vorgangergemeinde die 1932 nach einer Ausstellung im Volkerkundemuseum Lubeck verblieben war 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mischkan ha Zafon Bad Segeberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Seite der Gemeinde zur Synagoge Geschichte der judischen Gemeinde in SegebergEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Die Synagoge in Bad Segeberg Schleswig Holstein Abgerufen am 19 Februar 2020 Gedenken an 75 Jahrestag der Pogromnacht Abgerufen am 27 Februar 2020 Torsten Mussdorf Manfred Neumann Judisches Leben in Segeberg vom 18 bis 20 Jahrhundert gesammelte Aufsatze aus zwei Jahrzehnten mit uber 100 Fotos und Dokumenten F Gleiss Bad Segeberg 2002 ISBN 3 8311 3215 1 S 222 Gabriela Fenyes Aufbau Nord 30 Mai 2007 abgerufen am 19 Februar 2020 FRIEDERIKE GRAFF Die Kippot steckten noch am Zoll In Die Tageszeitung taz 23 Juni 2007 ISSN 0931 9085 S 25 taz de abgerufen am 19 Februar 2020 53 944081 10 304433 Koordinaten 53 56 38 7 N 10 18 16 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synagoge Bad Segeberg amp oldid 218762961