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Die Suquamish sind ein Indianerstamm der im heutigen US Bundesstaat Washington lebt Sein offizieller Name lautet Suquamish Tribe Port Madison Reservation Washington da rund 500 von ihnen im gleichnamigen Reservat leben Von den 950 Stammesmitgliedern lebt heute die Halfte ausserhalb des Reservats in den Nachbarorten Sequim Bremerton Port Orchard aber auch in Seattle auf der anderen Seite des Meeresarms und in Tacoma Traditionelles Territorium der Suquamish und heutige Reservation im Nordwesten der USAKulturell gehoren die Suquamish zu den Kusten Salish und sie sprachen einen dem Lushootseed zuzurechnenden Dialekt Der bekannteste Abkommling des Stammes durfte Hauptling Seattle sein der der grossten Stadt Washingtons den Namen gab Er wurde um 1786 auf Blake Island geboren Sein Vater war ein Hauptling der Suquamish seine Mutter gehorte den Duwamish an Der Name Suquamish leitet sich von einem Dorf an der Agate Passage auf der Kitsap Halbinsel nahe der heutigen Stadt Suquamish ab Das Wort d suq wub bedeutet klares Wasser Die ostwarts auf der anderen Seite des Puget Sound lebenden Snohomish nannten sie das gemischte Volk Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Fruhgeschichte 1 2 Erste Kontakte mit Europaern nordliche Sklavenjager Vertrag mit den USA Reservat 1 3 Industrialisierung Privatisierung Assimilierungsversuche 1 4 Selbstregierung 2 Heutige Situation 3 Literatur 4 Film 5 Weblinks 6 Siehe auch 7 AnmerkungenGeschichte Bearbeiten Hauptartikel Geschichte der Kusten Salish Fruhgeschichte Bearbeiten Die Suquamish waren wie die meisten Kusten Salish nur im Winter ortsfest Sie lebten zwischen Gig Harbor und Appletree Cove zwischen Hood Canal und Admiralty Inlet und sudwarts bis zu den Case und Carr Inlets dazu auf den Inseln Blake Island Bainbridge Island und Whidbey Island Zwischen Hood Canal und Admiralty Inlet standen drei Dorfer mit Langhausern die wie das Ole Man House bis zu 160 m lang und 30 m breit sein konnten Hier lebten im Winter fast alle Suquamish Weitere Dorfer bestanden bei Point Bolin Poulsbo Silverdale Chico Colby Olalla Point White Lynwood Center Eagle Harbor Port Madison und am Battle Point Wie bei den meisten Stammen der Kusten Salish so waren die Grenzen zwischen den Gruppen sehr durchlassig es bestanden enge Verwandtschaftsbeziehungen und die Hausgruppen waren weitgehend autonom Um 1825 stieg allerdings Kitsap zu einer Art Oberhauptling auf der eine Koalition der Stamme am Puget Sound gegen die Raubzuge der Cowichan fuhrte Ein umfangreicher Handel mit Waltran Muscheln Lachs Decken und Korben reichte bis nach Vancouver Island und nach Oregon Dies hing nicht nur mit den engen Kontakten der Salish Gruppen untereinander zusammen sondern auch damit dass die Suquamish auf Land lebten das keine grossen Lachswanderungen aufwies wie sie andernorts jahrlich auftraten und fur reiche Wintervorrate sorgten Daher mussten sie schon sehr fruh weit ausschwarmen um Fische fangen zu konnen Erste Kontakte mit Europaern nordliche Sklavenjager Vertrag mit den USA Reservat Bearbeiten 1792 kam es zum wohl ersten Kontakt mit Europaern als George Vancouver die Region erforschte und auf Bainbridge Island Kontakt mit Suquamish aufnahm Der Vater von Hauptling Seattle Schweabe war in Kriege mit den Chimakum verwickelt die nach der mundlichen Uberlieferung das Suqamish Land besetzen wollten Die Suquamish ihrerseits versuchten das Land der Duwamish zu erobern 1833 errichtete die britische Hudson s Bay Company Fort Nisqually als Handelsposten Uber diese Verbindung kamen um 1840 katholische Missionare zu den Suqamish 1844 schatzte man ihre Zahl auf 525 zwei Zahlungen im Jahr 1856 ergaben 441 und 509 Mit dem Oregon Donation Land Claim Act offnete der Kongress zwangsweise alles Indianerland in der Region fur weisse Siedler Bald entstanden Sagemuhlen wie in Port Madison Port Gamble und Port Blakely die den ursprunglich dichten Wald lichteten Die Suquamish mussten ihr Land im Vertrag von Point Elliott am 22 Januar 1855 abtreten Ihr Hauptling und sechs Unterhauptlinge in der Diktion der Amerikaner unterzeichneten den Vertrag Sie wurden als Stamm anerkannt und erhielten ein Reservat die Port Madison Indian Reservation nahe ihrem Winterdorf am Agate Pass Das Reservat umfasste 7 284 48 Acre Es wurde haufig Fort Kitsap Reservation genannt obwohl dieser es ablehnte dort zu leben aber auch Seattle Reservation 5 909 48 Acre wurden 39 Indianern als Privatbesitz zugewiesen Die ubrigen 1 375 Acre wurden nicht privatisiert Die geringfugige Unterstutzung durch die Regierung genugte nicht um ein Leben im Reservat zu ermoglichen so dass viele von ihnen Arbeit ausserhalb suchen mussten Zudem schutzte die Regierung sie nicht vor Raubzugen der Haida und anderer nordlicher Stamme die mit ihren Kanus den Pazifik befuhren und hier leichte Beute machten Gegen diese Art von Sklavenjagd wehrten sich die Suquamish und griffen 1859 eine Haidagruppe am Westufer von Bainbridge Island an Langfristig viel gravierender waren die Verkaufsfahrten der so genannten whiskey peddler die den Indianern Schnaps und Whiskey verkauften Im Oktober 1862 griffen Headmen erbliche Fuhrer ein solches Boot an Industrialisierung Privatisierung Assimilierungsversuche Bearbeiten Mit der wachsenden Zahl an Sagemuhlen rund um den Puget Sound arbeiteten auch immer mehr Suquamish bei Weissen Sie wurden anfangs mit Blechgeld bezahlt Am 24 Oktober 1864 legte der Kongress die Reservatsgrenzen neu fest Der so genannte Indianola Tract durch eine schmale Wasserstrasse vom Reservat getrennt wurde dem Gebiet zugeschlagen 1886 wurde begonnen das Land an Einzelbesitzer zu vergeben und damit das Stammesgebiet aufzulosen 1904 wurde das Dorf um Ole Man House das in den 1870er Jahren auf Anweisung eines Indianeragenten niedergebrannt worden war aufgelost Von 1900 bis 1920 mussten alle Kinder die Indian Boarding Schools besuchen in denen der Gebrauch ihrer Muttersprache untersagt war nbsp Tafel fur Chief Seattle in Seattle James Wehn 19121909 zahlte man nur noch 180 Stammesmitglieder von denen sich viele gezwungen sahen ihr Land zu verkaufen 1980 lebten uber 800 Nichtindianer im Reservat weitere 2 500 in der Nachbarschaft Anfang des 20 Jahrhunderts wurde das Dorf Suqua gekauft und zu einer Militarbasis umgebaut Die Suquamish nun verstreut in einzelnen Hauser weigerten sich Bauern zu werden und lebten weiterhin von Fischfang und Gelegenheitsarbeiten Um 1920 beherrschten weisse Fischunternehmen jedoch auch diese Branche Selbstregierung Bearbeiten Am 23 Mai 1965 gab sich der Stamm eine Verfassung Seitdem leitet ein siebenkopfiges Gremium seine Angelegenheiten Wie viele Indianerstamme so beanspruchten auch die Suquamish die Gerichtsbarkeit auf ihrem Reservatsgebiet doch 1978 wies der Kongress diese Forderung im Fall Oliphant vs Suquamish Tribe zuruck und machte das Recht auch Nichtindianer zu bestrafen von der ausdrucklichen Genehmigung durch den Kongress abhangig Gegenuber der Indian Claims Commission konnte der Stamm einer von 11 Stammen der Region die klagen durchsetzen dass Kompensationen fur die Abtretung traditionellen Gebietes durch den Vertrag von Point Elliott gezahlt wurden So erhielt er fur 87 130 Acre Land abzuglich der 1 280 fur das Reservat eine Kompensation von 78 500 Dollar nach dem Wert von 1859 zugesprochen Die Suquamish erhielten entsprechend ihrem Anteil am Land 42 170 49 Dollar Heutige Situation Bearbeiten1977 eroffnete der Stammesrat ein Buro das Kulturprogramme durchfuhrte 1980 wurde ein Stammeszentrum fertiggestellt nachdem im Jahr zuvor das bereits errichtete abgebrannt war 1985 eroffnete der Stamm als zweiter in den USA ein eigenes Museum das Suquamish Museum amp Cultural Center Dort finden sich neben 123 Artefakten uber 9 300 Fotos 2009 soll ein neues Museum fertig werden das die Kusten Salish Ausstellung des National Museum of the American Indian beherbergen soll Im August finden jedes Jahr die Chief Seattle Days statt 1985 hatte der Stamm 577 Mitglieder 2008 etwa 950 Von dem ursprunglichen Reservat waren 1985 nur noch 2 849 42 Acre im Besitz des Stammes Einige Suquamish arbeiteten in der Fischindustrie andere im nahe gelegenen Werk fur Atom U Boote Trident Ein erheblicher Teil von ihnen arbeitet inzwischen in der Verwaltung des Stammes und in Kasinos 1 Literatur BearbeitenRobert H Ruby John A Brown A Guide to the Indian Tribes of the Pacific Northwest University of Oklahoma Press 1992 S 226 229 Film BearbeitenLands in the Sky Story Pole WMV 27 9 MB Weblinks BearbeitenSuquamish Tribe Port Madison Indian Reservation Besucherinformation Suquamish Virtual LonghouseSiehe auch BearbeitenGeschichte der Kusten Salish Geschichte Washingtons Indianerpolitik der Vereinigten StaatenAnmerkungen Bearbeiten Suquamish Clearwater Casino Resort Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Suquamish amp oldid 190286277