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Der Streifenbarsch ist das Kreuzungsprodukt zwischen Felsenbarsch Morone saxatilis und Weissbarsch Morone chrysops und ein beliebter Speisefisch Streifenbarschgefangener StreifenbarschZeichnung eines Striped Bass Morone saxatilis Zeichnung eines White Bass Morone chrysops Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Vorkommen und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Wirtschaftliche Bedeutung 4 1 Produktion in Deutschland 5 Hybridisierter Streifenbarsch als Neozoon 6 Weblinks 7 Anmerkungen und Einzelnachweise 8 LiteraturBeschreibung BearbeitenStreifenbarsche sind kompakte relativ hochruckige Fische welche mit ihrer silbrigen Korperfarbung stark dem Weissbarsch ahneln An den Flanken besitzen sie eine dunkle Streifenzeichnung Die Hybriden unterscheiden sich ausserlich von den Elterntieren durch die gebrochenen horizontalen Streifen an den Seiten 1 Ihre Zahne sitzen an der Zungenbasis wo sie in zwei parallelen Reihen angeordnet sind Die Fische erreichen ein mittleres Gewicht von 1 5 kg bis zu 12 kg bei idealen Lebensbedingungen Vorkommen und Lebensraum BearbeitenHybridisierte Streifenbarsche kommen sowohl in Flussen als auch in Seen und Stauseen der USA vor in denen sie durch Besatzmassnahmen eingebracht wurden Sie lassen sich aber auch sehr gut in grosseren Bewasserungsteichen kultivieren 2 In den USA wird der Streifenbarsch hauptsachlich in den Bundesstaaten Mississippi North Carolina Texas Florida Louisiana und South Carolina erzeugt Des Weiteren in Virginia Georgia Kalifornien und Pennsylvania 3 Hybridisierte Streifenbarsche als Laborkreuzungen kommen nicht in der freien Natur vor Dennoch zeigen sie ein anadromes Wanderverhalten wie ihre Elterntiere die an den Kustenstromen der US Ostkuste ihre Laichwanderungen beginnen Streifenbarsche konnen sowohl Suss Brack als auch Meerwasser tolerieren In ein Susswassersystem eingeschlossene Tiere 4 wandern vom See in den Fluss und verbringen ihren Hauptlebenszyklus im grosseren Wasserkorper wobei die einmundenden Fliessgewasser als Laichzone dienen 5 Lebensweise BearbeitenStreifenbarsche sind grosse fischfressende Raubfische die darauf spezialisiert sind ihre Beutefische im Frei und Mittelwasser z B als bevorzugte Beute die Heringsart Dorosoma cepedianum zu jagen Dicht an der Wasseroberflache kreisende Mowen konnen auf raubende Streifenbarsche hinweisen 2 Streifenbarsche sind sehr temperaturresistent Wassertemperaturen zwischen 4 C bis 33 C und zeigen ein hohes Wachstumspotential Der Futterquotient ist bei Einsatz von einem Kilo Futter fur 1 kg Fisch sehr niedrig und mit der effizienteste in der Aquakultur Wirtschaftliche Bedeutung BearbeitenDie Zuchtung und Produktion des Streifenbarsches engl Hybrid Striped Bass begann in den 1960er Jahren in den USA Mittlerweile wird die Fischart in Aquakulturen in Israel Italien Turkei Taiwan auch in Deutschland und Danemark gehalten Beide Barscharten aus der Familie der Wolfsbarsche Moronidae wurden gekreuzt um bestimmte Eigenschaften wie eine gewisse Flexibilitat an Umweltverhaltnisse weites Temperaturspektrum im Wasser schnelles Wachstum Krankheitstoleranz und beschleunigte Geschlechtsreife 6 miteinander zu kombinieren Die Hybriden welche ihre Marktreife nach 18 24 Monaten erlangen entstehen durch die Befruchtung von White Bass Morone chrysops Eiern mit Sperma von mannlichen Striped Bass Morone saxatilis Das Produkt dieser Elternfische wird auch als Sunshine Bass oder Reciprocal Cross Hybrid Striped Bass bezeichnet Ist das Elterntier der Kreuzung ein Weibchen der Art Striped Bass so wird der Hybrid nach einer Stadt in Florida Palmetto Bass genannt ist das Weibchen ein White Bass dann heisst das Kreuzungsprodukt Sunshine Bass Alternativ taucht auch die Bezeichnung Wiper auf 7 Im Jahr 1997 verkauften Fischfarmen funf Millionen Pfund Hybridbarsch bei einem Umsatz von 12 5 Millionen USD Das jahrliche Wachstum wird mit einer Rate von 10 bis 15 angegeben 1 Im Jahr 1987 wurden 400 000 Pfund und 2001 bereits 10 6 Millionen Pfund Streifenbarsch produziert 8 Produktion in Deutschland Bearbeiten Fingerlinge und Jungfische werden meist aus Israel bezogen wo Streifenbarsche in RAS Recirculation Aquaculture Systems fur den Export produziert werden 9 Bislang werden Streifenbarsche nur in einigen Teichwirtschaften Mecklenburg Vorpommerns in geschlossenen Wassersystemen gezuchtet so dass das Risiko einer Ausbreitung in Wildgewasser minimiert wird Weiterhin wird in einer Pilotanlage in Sachsen Lehr und Versuchsteichanlage der Sachsischen Landesanstalt fur Landwirtschaft in Konigswartha die Moglichkeit der Aufzucht von Streifenbarschhybriden in Teichen untersucht 10 Auch die Peitzer Edelfisch GmbH 11 hat sich unter anderen auf die Erzeugung von Streifenbarschen spezialisiert Auch als Angelfisch gewinnt der Streifenbarsch in Europa zunehmend an Bedeutung da er wesentlich grosser wird als der in Europa heimische Flussbarsch und als Raubfisch wesentlich aggressiver und aktiver als sein Verwandter ist Hybridisierter Streifenbarsch als Neozoon BearbeitenErste Befurchtungen des Naturschutzbundes dass sich dieser Hybrid in freier Natur ausbreiten und einheimische Fischarten verdrangen konne wurden als unbegrundet dargestellt da man annahm dass Hechte und Welse Fressfeinde der Barsche sind und eine naturliche Vermehrung der Streifenbarsche unter den gegebenen klimatischen Bedingungen nahezu ausgeschlossen sei Andreas Muller Belecke vom Institut fur Binnenfischerei in Potsdam Sacrow beobachtete jedoch 2007 ein Ablaichen der Fische auch unter Brandenburger Bedingungen und stellte somit eine Vermehrungsfahigkeit der Fischart auch in Deutschland fest was der Ausgangshypothese der Wissenschaftler widerspricht Es wird daher eine deutliche Beeintrachtigung der lokalen Fischfauna durch die recht aggressiven Raubfische befurchtet sollten sie ins Freiland gelangen Ein erstes ausgewachsenes Exemplar wurde im selben Jahr bereits im Senftenberger See gefangen ohne dass es eine schlussige Erklarung fur seine Herkunft gab 12 13 Weblinks BearbeitenFilm uber die Produktion des Southern Hybrid Striped Bass engl Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten a b Hybrid Striped Bass Southern Regional Aquaculture Center a b University of Arkansas at Pine Bluff Aquaculture and Fisheries Hybrid Striped Bass Option Margaret Lougheed Bill Nelson Hybrid Striped Bass Production Markets and Marketing North Central Regional Aquaculture Center Michigan State University Memento vom 11 Marz 2014 im Internet Archive PDF 191 kB landlocked system Hybrid Striped Bass Agricultural Marketing Resource Center Memento vom 11 Marz 2012 im Internet Archive Steckbrief Streifenbarsch Lexikon der Aquakulturtechnik Memento vom 10 Februar 2013 im Webarchiv archive today Striped and Hybrid Striped Bass Fishing Indiana Department of Natural Resources Gerald M Ludwig Hybrid Striped Bass Fingerling Production in Ponds Memento vom 7 Januar 2016 im Internet Archive Southern Region Aquaculture Center Publication No 302 January 2004 Revision PDF Hybrid Striped Bass fingerlings Moron saxatilis Moron chrysops Dagon Kibbutz Ma agan Michael Fischer und Teichwirt Bd 57 Nr 7 2006 Homepage der Peizter Edelfisch GmbH Fischzug im Braunkohleland Teichwirtschaft in der Lausitz Deutschlandradio Kultur 27 Juni 2007 Bedroht der Streifenbarsch ein fremder Rauber bald Aal und Karpfen Berliner Zeitung 13 September 2007 Literatur BearbeitenJ C Avise M J van den Avyle Genetic analysis of reproduction of hybrid white bass x striped bass in the Savannah River In Transactions of the American Fisheries Society 1984 113 S 563 570 J D Bayless Artificial propagation and hybridization of striped bass Morone saxatilis Walbaum South Carolina Wildlife and Marine resources Department Columbia 1972 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Streifenbarsch amp oldid 231117723