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Das Streichquartett Nr 13 Rosamunde in a Moll op 29 D 804 ist ein kammermusikalisches Werk des osterreichischen Komponisten Franz Schubert Den Beinamen tragt das Quartett wegen einer im zweiten Satz ausfuhrlich variierten Melodie aus Schuberts fruherer Komposition fur das gleichnamige Schauspiel von Helmina von Chezy Schubert widmete das Werk dem befreundeten Violinisten Ignaz Schuppanzigh der es mit seinem renommierten Schuppanzigh Quartett am 14 Marz 1824 in Wien urauffuhrte Es ist das einzige Streichquartett des Komponisten das zu seinen Lebzeiten offentlich aufgefuhrt wurde Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Aufbau und Stil 3 Rezeption 4 Literatur 5 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenDas Rosamunde Quartett zahlt zur melancholischen und musikalisch komplexen fast symphonisch wirkenden Spatphase des kammermusikalischen Schaffens Franz Schuberts das mit seinem beruhmten Streichquintett 1828 seinen Abschluss fand Schuberts 13 Streichquartett entstand zur selben Zeit wie sein heute noch bekannteres Streichquartett Nr 14 Der Tod und das Madchen Vier Jahre vor seinem Tod war Schubert durch physische und psychische Gebrechen bereits stark gezeichnet Aus den Werken spricht die Auseinandersetzung mit Verganglichkeit Tod und Erlosung aber auch die stilistische Reife und melodische Meisterschaft Schuberts die seine letzten Streichquartette in einer Reihe mit denen seines musikalischen Massstabs Ludwig van Beethoven stehen lasst Aufbau und Stil BearbeitenDas Streichquartett ist klassisch viersatzig komponiert Die Satzbezeichnungen lauten wie folgt Allegro ma non troppo Andante Menuetto Allegretto Trio Allegro moderatoDer Kopfsatz ist vom Widerstreit zartlich kantabler und schwermutiger Motive stilistisch vom Zusammenspiel singend liedhafter Elemente mit dichten kontrapunktischen Passagen gepragt 1 Als Eigenzitat taucht hier eine melancholische Melodie aus Schuberts Gretchen am Spinnrade D 118 auf Der zweite Satz dreht sich um ein mehrfach von Schubert wiederaufgegriffenes Thema aus dem Entr acte No 3 seiner Rosamunde Musik D 797 das er virtuos variiert dabei jedoch stets die wehmutig vertraumte Atmosphare wahrt Gleiches gilt auch fur den dritten Satz in dem selbst ein Landler durch dunkle Basstone eingefarbt ist und dadurch beschwerlich wirkt 2 Es finden sich zudem Anklange an Schuberts Komposition Die Gotter Griechenlands D 677 nach einem Gedicht von Friedrich Schiller Im Finale scheint das Werk mit tanzelnden Rhythmen aufzubegehren bleibt jedoch auch hier der Grundstimmung verhaftet 3 Rezeption BearbeitenDie Auffuhrung des Werkes durch den vor allem durch seine Urauffuhrungen der spaten Beethoven Quartette beruhmt gewordenen Ignaz Schuppanzigh und sein Ensemble war fur Schubert ein grosser Erfolg Sowohl Presse als auch prominente Kritiker ausserten sich wohlwollend bis begeistert uber das Werk das wenig spater vom Musikverlag Sauer amp Leidesdorf veroffentlicht wurde Der erhoffte Durchbruch fur die zu Lebzeiten kaum beachteten Instrumentalkompositionen Schuberts bleibt jedoch aus Heute zahlt das Rosamunde Quartett zum Standardrepertoire vieler renommierter Ensembles und wird haufig gemeinsam mit dem Tod und das Madchen Quartett eingespielt und aufgefuhrt Literatur BearbeitenFriedhelm Krummacher Geschichte des Streichquartetts Band 2 Laaber Verlag Regensburg 2005Einzelnachweise Bearbeiten Friedhelm Krummacher Geschichte des Streichquartetts Band 2 Laaber Verlag Regensburg 2005 S 58 Franz Schubert Streichquartett Nr 13 Memento vom 31 Dezember 2013 im Internet Archive Beitrag von Stefan Siegert auf BR Klassik online vom 9 August 2008 Friedhelm Krummacher Geschichte des Streichquartetts Band 2 Laaber Verlag Regensburg 2005 S 62 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Streichquartett Nr 13 Rosamunde amp oldid 229038429