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Strada Pia ist ein deutsch italienischer Filmessay von Georg Brintrup aus dem Jahr 1983 Anhand einer antiken Strasse in Rom der Via Nomentana beschreibt er die Wege die Literatur und Architektur der letzten 400 Jahre gingen Heute bezeichnen drei Namen den Verlauf der Strasse Via Quirinale Via XX Settembre und Via Nomentana FilmTitel Strada PiaProduktionsland ItalienOriginalsprache ItalienischErscheinungsjahr 1983Lange 90 MinutenStabRegie Georg BrintrupDrehbuch Georg BrintrupProduktion Christhardt BurgmannWestdeutscher Rundfunk KolnGeorg BrintrupMusik Carlo Gesualdo Johann Michael Haydn Claudio Monteverdi Domenico Scarlatti Muzio Clementi Giuseppe Verdi Trio Lescano Gian Francesco Malipiero Gyorgy LigetiKamera Ali Reza MovahedEmilio BestettiSchnitt Carlo CarlottoBesetzungCesare Biarese Torquato Tasso Renato Scarpa Giambattista Marino Olimpia Carlisi Didone Michele Mancini Giacomo Leopardi Stefano Oppedisano Vittorio Alfieri Bruno Mantura Giuseppe Mazzini Stefano Rulli Giosue Carducci Flavio Albanese Gabriele D Annunzio Antonio Piovanelli Heinrich IV Pirandello Laura Betti Laura Betti Remo Girone Pier Paolo Pasolini Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Hintergrund 3 Filmtitel 4 Kritiken 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDer Film beginnt seine Erzahlung im Zentrum Roms folgt dem Verlauf der Strasse wie sie sich heute prasentiert und endet in der Peripherie weit vor den Toren der Stadt Ein Filmteam inszeniert mit Schauspielern zwolf Szenen aus Werken der italienischen Literatur der letzten 400 Jahre und stellt sie optisch der Architektur der jeweiligen Zeit gegenuber die sich entlang der Strasse befindet Von Torquato Tasso bis Pier Paolo Pasolini kommen Autoren zu Wort Von der Renaissance zur serienmassigen Standard Architektur der siebziger Jahre wird ihr Baukunst gegenubergestellt Hintergrund BearbeitenDer filmische Essay beruht auf einer These von Victor Hugo Die Baukunst ist bis ins funfzehnte Jahrhundert die umfassende Chronik der Menschheit In diesem Zeitraum ist kein auch nur halbwegs entwickelter Gedanke auf der Welt erschienen der nicht Bauwerk geworden ware die Menschen haben nichts von Bedeutung gedacht was sie nicht in Stein geschrieben hatten Und warum Weil doch jeder Gedanke dauern will weil die Idee die eine Generation bewegt Spuren hinterlassen will Im funfzehnten Jahrhundert wird alles anders Der menschliche Geist entdeckt ein Mittel um fortzuleben das nicht nur dauerhafter und widerstandsfahiger ist als die Baukunst sondern auch einfacher und handlicher Die Baukunst wird entthront Auf die steinernen Buchstaben des Orpheus folgen die bleiernen Gutenbergs Das Buch totet das Bauwerk Gedruckt ist der Gedanke unverganglicher denn je Seit dem sechzehnten Jahrhundert wird die Krankheit der Baukunst sichtbar sie ist schon nicht mehr wesentlicher Ausdruck der Gemeinschaft Die anderen Kunste befreien sich zerbrechen das Joch der Baukunst und jede geht ihren Weg Alle Krafte die das menschliche Denken bis dahin auf Bauwerke verwandt hatte verwendet es nun an Bucher Die Baukunst ist tot tot fur immer getotet durch das gedruckte Buch weil sie weniger dauerhaft ist getotet weil sie mehr kostet 1 Filmtitel BearbeitenDer Filmtitel Strada Pia ubernimmt den Namen der der Strasse 1565 gegeben wurde nachdem Papst Pius IV sie erweitert hatte und von Michelangelo die Porta Pia bauen liess Das Jahrhundert gilt nach der These von Victor Hugo als die Zeit als alle Krafte die das menschliche Denken bis dahin auf Bauwerke verwandt hatte nun an Bucher verwendet werden Kritiken Bearbeiten Der Rhythmus des Films folgt der dargestellten Literatur der Architektur Es sind die Worte der Dichter die Formen der Architekten die sozusagen dem Film das Leben einhauchen Der Zuschauer selbst nimmt an der Entstehung des Films teil wohl deshalb nennt der Autor seinen Film einen film infinito einen Film ohne Ende Der Zuschauer wird aufgefordert selbst Verbindungen herzustellen zwischen der Literatur der Musik der Architektur und dem Larm des romischen Verkehrs Ein gelungenes Experiment die Geschichte einer Strasse darzustellen Giancarlo Riccio in Il Tempo vom 18 Oktober 1983 Seite 13 Ein hochgestecktes Ziel hat sich der in Rom lebende junge deutsche Filmemacher Georg Brintrup gesetzt Sein Film Strada Pia Gang durch eine Strasse in Rom versucht mehr zu sein als ein gewohnlicher Kulturfilm Immer wieder durchbricht er die Schranken des eingangig Dokumentarischen des Kunsthistorischen um auf das eigene Medium den Film zu verweisen So wird der Gang der romischen Kulturgeschichte vom Pomp der katholischen Kirche bis zum italienischen Faschismus und daruber hinaus verfolgt ein Weg nachgezeichnet der so ist dem Film zu entnehmen symptomatisch sein soll fur jede Kultur Namlich der Weg von der Theokratie zur Demokratie mit ihren zeitgenossischen Krisenerscheinungen ekk in Kolner Stadt Anzeiger vom 13 14 August 1983Weblinks BearbeitenStrada Pia in der Internet Movie Database englisch Prasentation des FilmsEinzelnachweise Bearbeiten Victor Hugo Notre Dame de Paris Paris 1831 Aus Kapitel I Abbas Beati Martini und II Dies wird jenes vernichten des funften Buchs Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Strada Pia amp oldid 230928965