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Die Elektrische Kleinbahn Emden Aussenhafen so die korrekte Bezeichnung war ein kleiner von 1902 bis 1953 bestehender Strassenbahnbetrieb in der Stadt Emden Die Konzession lautete auf eine elektrische Kleinbahn da der Begriff Strassenbahn im damaligen Verkehrsrecht noch nicht vorhanden war Der Strassenbahnbetrieb bestand aus einer einzigen 3 7 Kilometer langen Strecke in Meterspur die die Stadt mit dem Aussenhafen verband Es waren anfangs drei Trieb und drei Beiwagen vorhanden spater kamen drei weitere Trieb und drei weitere Beiwagen zum Einsatz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Pferdebahn 1 2 Entstehung der elektrischen Strassenbahn 1 3 Eroffnung der Emder Strassenbahn 1 4 Weitere Entwicklung der Bahn 2 Literatur 3 WeblinksGeschichte BearbeitenPferdebahn Bearbeiten Einen ersten Anlauf zur Errichtung eines schienengebundenen stadtischen Nahverkehrs in Emden gab es 1883 durch den Backermeister Reemt Reints Poppinga der bei der Stadt den Antrag zum Bau einer Pferdebahn vom damaligen Bahnhof dem spateren Sudbahnhof nach Nesserland stellte Doch nach Verlegen der Gleise und Beschaffung von sechs gebrauchten doppelstockigen Pferdebahnwagen von der Hannoverschen Strassenbahn stellte sich heraus dass ein Betrieb aufgrund mangelhafter Gleisverlegung und einer zu geringen Durchfahrtshohe am Rathausbogen nicht moglich war Dieses erste Projekt scheiterte daher die Wagen wurden an die Borkumer Inselbahn verkauft Entstehung der elektrischen Strassenbahn Bearbeiten In den Akten des Stadtarchivs Emden wurde die Einrichtung einer elektrischen Bahn von Emden nach Nesserland das erste Mal in der Magistratssitzung am 3 September 1900 erwahnt In dieser Sitzung trug der Oberburgermeister Leo Furbringer vor dass der Generaldirektor Albert Ballin von der Hamburg Amerika Linie auf die Notwendigkeit einer entsprechenden Verbindung hingewiesen habe Der Magistrat der Stadt Emden lehnte den Wunsch des Herrn Ballin ab da sich die eingerichtete Motorbootverbindung zwischen Emden und Nesserland noch nicht rentierte Die Betriebsmittel der Motorbootgenossenschaft reichten zu der Zeit nicht aus so dass der Bootsverkehr nicht genugend gesichert sei Etwas spater am 2 Oktober 1900 sprach eine Berliner Regierungskommission unter Beteiligung von Carl Schweckendieck mit dem Oberburgermeister Furbringer und drangte auf den Bau einer Verbindungsbahn von Emden nach Nesserland Die Errichtung der Bahn sollte von der Stadt tunlichst gefordert werden Im Ubrigen konnten die Motorboote in den Aussenhafen nicht immer fahren Eine Einigung konnte nach dem nochmaligen Erscheinen des Herrn Ballin bei dem Vertreter des Magistrats anwesend waren erreicht werden Das entsprechende Gesprachsprotokoll vom 24 Oktober 1900 ging unter anderem an die Aktiengesellschaft Ems Emder Dampfschiffsreederei die Westfalische Transportgesellschaft Emden und die Hamburg Amerika Linie Hamburg Bereits am 18 Oktober 1900 schrieb die Allgemeine Elektricitats Gesellschaft AEG an den Magistrat der Stadt Emden dass sie aus der Zeitung erfahren hatten dass in Emden eine elektrische Bahn geplant sei die die Seeschleuse mit der Stadt verbinden sollte Sie wurden gerne einen ausfuhrlichen Kostenvoranschlag unterbreiten Auch hatte der Magistrat schon am 22 Oktober 1900 drei Berliner Firmen so die Elektrizitats Aktiengesellschaft Phoebus die AEG sowie die Union Elektricitats Gesellschaft ab 1904 Teil der AEG angeschrieben mit der Bitte um die Hergabe einer Offerte ohne in Vorleistungen treten zu mussen fur eine elektrische Bahn mit 1 m Spurweite auf einer Lange von 3 Kilometern wobei das Gleis um etwa 900 Meter langs des Etablissement der Hamburg Amerika Linie zu verlangern sei In diesem Zusammenhang schrieb die Stadt dass es notwendig werden konnte die elektrische Bahn vom Rathausplatz durch die Grosse Strasse entlang des Krankenhauses mit der Ostfriesischen Kustenbahn an der Larrelter Strasse und mit der Kleinbahn Emden Pewsum zu verbinden bzw zu bauen Am 1 November 1900 erklarte sich die Baukommission mit der Trassierung der elektrischen Bahn einverstanden wobei diese jedoch nicht entlang der Strasse Am Delft gelegt werden sollte Diese Strasse sei bei dem dort vorhandenen Verkehr zu schmal zur Aufnahme eines zusatzlichen Schienengeleises Die Bahn musste vor dem Ruhe schen Hauses an der Pelzerstrasse beginnen und durch die Nesserlander Strasse gefuhrt werden Die eigentliche Trassierung sollte nach einer Skizze des Stadtbaumeisters Heinrich Wiggers vom 15 November 1900 durch die neu projektierte Nesserlander Strasse heutige Schweckendieckstrasse bis zur Fischerei Gesellschaft Neptun und weiter in den Polder hinein fuhren Eroffnung der Emder Strassenbahn Bearbeiten Am 23 Februar 1902 fand die Eroffnung fur das zahlende Publikum statt Zur Eroffnung der Strassenbahn standen den Fahrgasten drei Triebwagen mit halbverglasten sowie drei Beiwagen mit offenen Plattformen der Waggonfabrik Uerdingen mit elektrischer Ausrustung der AEG bereit Die Fahrpreise fur die einfache Fahrt vom Alten Markt zum Aussenhafen betrugen 10 Pfennig Schulkinder 5 Pfennig Arbeiterkarten kosteten 0 50 Mark mit 14 tagiger Gultigkeit fur zehn Fahrten in jeder Richtung Die Emder Zeitung schrieb am 24 Februar 1902 dass der Unternehmer mit dem Erfolg der elektrischen Bahn durchaus zufrieden sein konne Neben den Freifahrten gab es circa 3 200 zahlende Passagiere die die Bahn benutzten Wenn hier und da uber eine zu langsame Beforderung geklagt wurde so ist damit in den ersten Tagen der Eroffnung der Bahn zu rechnen gewesen Naturgemass sind an den ersten Tagen die Wagen sehr uberfullt sodass das Aussteigen an den Haltestellen sehr erschwert und mehr Zeit in Anspruch nimmt Weitere Entwicklung der Bahn Bearbeiten Viele Jahre war fur die Emder Bevolkerung die Westmole ein besonders beliebter Ausflugsort an dem die Elektrische ihren Endpunkt erreichte Der Abfahrtpunkt war der Alte Markt in der Innenstadt Eigentlich hatten die Verantwortlichen bei der AEG und der Stadt in der Zeit des Ersten Weltkrieges eine wesentliche Ausweitung des Schienennetzes geplant das uber den Stadtgarten hinweg bis zur Kaserne und zum Neuen Binnenhafen als weitere Endpunkte fuhren sollte Die stadtebauliche Planung ubernahm der Architekt Hermann Jansen Berlin im Auftrage der Stadt Emden Die Erweiterung kamen jedoch nie zur Ausfuhrung Das Ende der Emder Strassenbahn kam am 30 April 1953 Die Stadt Emden und die AEG konnten sich nicht uber die notwendigen Investitionen zur Beseitigung der Kriegsschaden einigen Um bei den anstehenden Strassenbauarbeiten Geld fur die Neuverlegung der Gleise einzusparen wurde der Strassenbahnbetrieb kurzerhand eingestellt und durch Omnibusverkehr ersetzt Literatur BearbeitenDieter Holtge Strassen und Stadtbahnen in Deutschland Band 2 Niedersachsen Bremen EK Verlag Freiburg 1987 ISBN 3 88255 331 6 Weblinks BearbeitenDietrich Janssen Die Emder Strassenbahn von 1902 1953 kommentierte Fotos als Video 2013 auf YouTube53 366944444444 7 2052777777778 Koordinaten 53 22 1 N 7 12 19 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Strassenbahn Emden amp oldid 234017493