www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Stockhammer Begriffsklarung aufgefuhrt Der Stockhammer auch Kronenhammer genannt ist ursprunglich ein zweihandig gefuhrtes hammerahnliches Handwerkzeug des Steinmetzen zum Einebnen dem sogenannten Stocken von gespitzten Steinflachen bei Hartgesteinen und harteren Gesteinen wie Kalkstein und Marmor Beton und Betonwerkstein kann ebenso gestockt werden viele Betonbruckenpfeiler sind gestockt Fur Sandstein kommt dieses Werkzeug grundsatzlich nicht zum Einsatz da es die Steinoberflache so beschadigen kann dass es zu schalenformigen Abplatzungen kommt wenn Sandsteine im Freien verbaut werden Stockhammer mit eingesetzter Stockhammerplatte Patent Bartsch fein gestockte Steinoberflache Inhaltsverzeichnis 1 Alter 2 Formen 3 Ahnliche Werkzeuge 4 Berufe 5 EinzelnachweiseAlter BearbeitenEine erste bildliche Darstellung eines Stockhammers stammt aus dem spaten 17 Jahrhundert 1 Dort ist es als Kombinationswerkzeug mit einem Zweispitz dargestellt Das gleiche Werkzeug findet sich in der Grossen Encyclopedie von Diderot d Alembert dort wird es auch konkret als boucharde benannt 2 Auch in Italien scheint das Werkzeug im 17 Jahrhundert in Gebrauch gewesen zu sein 3 4 Mit dem Zeitalter der Industrialisierung in Zusammenhang mit der zunehmenden Verarbeitung von Hartgestein findet er eine vermehrte Anwendung Einige Autoren mochten das Aufkommen des Stockhammers bereits in die Antike datieren So werden bei Casson 5 Beispiele aus dem Alten Agypten und der griechischen Antike genannt da Casson offensichtlich kein Praktiker ist sind diese Aussagen kritisch zu werten so auch die Einschatzung von Bessac 4 S 83ff Auch Etienne 6 behauptet Stockhammerspuren seien auf der Ruckseite der Giebelfiguren vom Zeustempel in Olympia 5 Jh v Chr zu sehen Da Etienne Bildhauer war sollte eine Verwechslung mit den Werkspuren der Zahnflache eigentlich auszuschliessen sein Widerspruchlich aussert sich jedoch Carl Blumel hierzu er verweist ebenfalls auf die Ruckseiten der Giebelfiguren am Zeustempel von Olympia hier sieht er nur Spitzhiebe 7 In einer weiteren Publikation wird behauptet an einer franzosischen Kirche seien an Steinen die im spaten Mittelalter hergestellt wurden Werkspuren des Stockhammers zu sehen 8 Formen BearbeitenEine oder beide Schlagflachen des Stockhammers sind mit Zahnen in Pyramidenform versehen die in der Regel im Quadrat angeordnet sind Je nach Grobheit der zu erzielenden Bearbeitung ist die Anzahl der Zahne und die Zahnbreite unterschiedlich Die Anzahl der Zahne wird durch die quadratische Anordnung festgelegt 4 9 16 25 36 64 Die Zahnbreiten schwanken von 10 bis 12 mm fur grob gestockte Bearbeitung 6 bis 7 mm fur mittel gestockt 4 bis 5 mm feingestockt fur Bauarbeiten 4 mm fein und schleifgerecht gestockt und 3 mm fur feinstgestockt Fernerhin gibt es Stockhammer von unterschiedlicher Grosse und Gewicht Die Oberflachen die die Stockhammer erzeugen weisen je nach Anzahl und Grosse der Zahne unterschiedliche Rauigkeitsgrade auf Gestockte Oberflachen werden aus optischen Grunden gewahlt Des Weiteren werden Naturstein und Betonwerksteinoberflachen im Freien zur Verbesserung der Rutschsicherheit gestockt Die ersten Stockhammer waren aus Werkzeugstahl mit angeschmiedeten Spitzen sogenannte Massivstockhammer Mittlerweile wurden diese abgelost durch Stockhammer mit eingeloteten Widia Hartmetall Einsatzen die nachgeschliffen werden konnen Eine weitere Variante bilden Patentstockhammer mit auswechselbaren Metall oder Hartmetall Formplatten Neuerdings gibt es elektrische Handschleifmaschinen und stationare Wandarmschleifmaschinen die mit speziell konturierten Schleifscheiben gestockte Steinoberflachen herstellen konnen Stockhammer Einsatze finden heute auch Verwendung in der maschinellen Steinbearbeitung in Druckluft und Elektro Schlaghammern sowie in Stockmaschinen Wenn die manuell bedienten Hammer in Geratschaften befestigt werden um die Arbeit zu rationalisieren und um die Beschaftigten vor den Vibrationen zu schutzen werden diese Stockmaschinen genannt Ahnliche Werkzeuge BearbeitenRiffelhammerBerufe BearbeitenSteinbildhauer SteinmetzEinzelnachweise Bearbeiten Andre Felibien Des Principes de l Architecture de la Sculpture de la Peinture et des autres arts qui en dependen Paris 1676 1690 S 230 Tafel XLVIII Fig E und F Denis Diderot Jean D Alembert L encyclopedie de Diderot et d Alembert ou dictionnaire raisonne des sciences des arts et des metiers Paris 1751 80 Klapisch Zuber Christiane Les maitres du marbre Carrare 1300 1600 Ecole Pratique des Hautes Etudes VIe section Centre de Recherches Historiques Ports Routes Trafics 25 Paris 1969 S 68 f a b J ean C laude Bessac L outillage traditionel du tailleur de pierre de l antiquite a nos jours 14eme supplement de la Revue Archaeologique de Narbonnaise Paris 1986 S 84 Stanely Casson The Technique of Early Greek Sculpture Oxford 1933 S 178 H J Etienne The Chisel in Greek Sculpture A study of the way in which material technologies and tools determine the design of the sculpture of ancient Greece Leyden 1968 S 54 Carl Blumel Griechische Bildhauer an der Arbeit 4 Auflage de Gruyter Berlin 1953 S 26f Muriel Jenzer La boucharde un outil de la fin du Moyen Age L exemple de l ancienne eglise abbatiale de Saint Claude In Bulletin monumental 156 Jg 1968 S 341 353 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stockhammer amp oldid 220847376