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Die Steingutfabrik Dallwitz befindet sich in Dallwitz heute Dalovice Tschechien Johann von Schonau hatte 1804 mit Versuchen der Steingutherstellung begonnen da die Ressourcen seines Gutes Dallwitz in Bohmen und der Umgebung eine Fertigung von Steingut begunstigte Bei Aich einem Erbgut derer von Schonau waren Ton in bedeutender Menge bei Dallwitz Feldspat entdeckt worden 1 2 und in der Umgebung genugend Holz und Steinkohle fur die Befeuerung der Ofen vorhanden 1805 wurde die Konzession fur die Fabrik erteilt und Benedikt Hasslacher wurde als Direktor angeworben Es entstand die erste Steingutfabrik im Elbogener Kreis Von 1807 bis 1815 war sein Bruder Wenzel von Schonau 3 Mitbesitzer der Fabrik Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Kaiserlich koniglich privilegierte Steingutfabrik unter von Schonau 1805 1821 1 2 Kaiserlich koniglich privilegierte Porzellan und Steingutfabrik unter von Schonau 1821 1832 1 3 Kaiserlich koniglich privilegierte Porzellan und Steingutfabrik unter Wilhelm Lorenz 1832 1850 1 4 Steingutfabrik Franz Fischer 1850 1855 1 5 Steingutfabrik Fischer amp Urfuss 1855 1860 1 6 Steingutfabrik Urfuss 1860 1862 1 7 Priviligierte Porzellan und Steingutfabrik Dallwitz 1862 1871 1 8 Steingutfabrik D amp F Riedl von Riedelstein 1871 1889 1 9 Porzellanfabrik Springer amp Co Werk Dallwitz 1889 1891 1 10 Porzellan Steingut und Majolikafabrik Proscholdt amp Co 1891 1918 1 11 OPIAG Osterreichische Porzellan Industrie A G 1918 1920 1 12 EPIAG Erste bohmische Porzellan Industrie A G Betriebsstatte Dallwitz 1920 1945 1 13 Starorolsky Porcelan 1945 1958 1 14 Epiag Lofida Porcelan CZ s r o ab 2002 2 Ausstellungen und Preise Auswahl 3 Trivia 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenKaiserlich koniglich privilegierte Steingutfabrik unter von Schonau 1805 1821 Bearbeiten Zeichen DDIn Dallwitz wurde Steingut Tisch und Kaffeegeschirr mit Dekor und in Weiss hergestellt Dies war ein Novum in der Elbogener Gegend und konnte sich bald aufgrund seiner Qualitat durchsetzen wodurch sich der Absatzmarkt vergrosserte 1807 wurde die Landesfabriksbefugnis verliehen und die Fabrik beschaftigte bereits 64 Personen 1811 wird das Fertigungsspektrum wie folgt umschrieben 4 man verfertigt Tafelservice und anderes Geschirr die Verzierungen sind Feder Blatterrand glatt geschweift verschieden in schwarzblau purpurfarb gemalt mit Figuren Guirlanden Amphilbien Landschaften mit und ohne Vergoldung Von Schonau erweiterte das Fertigungsspektrum und die menge blieb aber bei der Steingutherstellung1814 verliess Hasslacher Dallwitz und grundete eine eigene Steingutfabrik in Alt Rohlau 5 Die Umsatze gingen auch bedingt durch den Weggang von Hasslacher zuruck Um 1818 wurde Albert Landa Direktor der Fabrik welcher es auch nach dem Tod von Julius von Schonau noch blieb 1821 ging mit dem Tod von Julius von Schonau der Besitz auf seinen Sohn Wolfgang Julius von Schonau uber Kaiserlich koniglich privilegierte Porzellan und Steingutfabrik unter von Schonau 1821 1832 Bearbeiten Dieser entschied dass das Fertigungsprogramm auf Porzellanerzeugnisse fokussiert werden soll Hierfur stellte er Brennversuche und Druckversuche an erhielt 1830 erst die Lizenz fur die Porzellanherstellung und 1831 auch die Erlaubnis fur eine Druckmaschine Durch die Erfolge bedingt versuchte von Schonau junior ab 1830 die Fabrik wenn moglich gemeinsam mit dem Gut Dallwitz zu verkaufen 6 1826 waren im Elbogener Kreis bereits 12 Porzellan und Steingutfabriken alle in privater Hand entstanden 7 Kaiserlich koniglich privilegierte Porzellan und Steingutfabrik unter Wilhelm Lorenz 1832 1850 Bearbeiten Zeichen W W L DALWITZ oder W W L D Zeichen 1832 1840 DALWITZ Zeichen 1840 1850 DALLWITZUm 1832 wurde die Fabrik samt Gut an den Landwirt Wilhelm Wenzel Lorenz verkauft Lorenz modernisierte die Fabrik umfassend und stellte auf Massenproduktion um Sie besass mittlerweile auch eine Niederlassung in Wien Er erarbeitete sich durch die weiterhin gute Qualitat einen hervorragenden Ruf und fertigte eine Vielzahl von unterschiedlichen Gutern 1833 wurde eine Hauptniederlassung in Prag eingerichtet und Wien als Niederlassung aufgegeben 8 Um 1840 wurde fur die Fertigung nun neben Ton aus Aich ebenfalls Ton aus Zedlitz Tippelsgrun und Putschirn verwendet 2 1844 wurde die Dekoration mit Kupferdruck eingefuhrt Es waren ca 100 Personen beschaftigt 9 Steingutfabrik Franz Fischer 1850 1855 Bearbeiten Zeichen F F D 1850 verkaufte Lorenz die Fabrik an den Buchhalter der Fabrik Franz Fischer welcher keinerlei Erfahrung mit der Materie hatte und deswegen 1855 einen erfahrenende Partner mit Franz Urfuss in die Firma einband Steingutfabrik Fischer amp Urfuss 1855 1860 Bearbeiten Zeichen F amp UAufgrund von Streitigkeiten verkaufte Fischer 1860 die Fabrik an Urfuss welcher durch die Zahlung in finanzielle Probleme geriet Steingutfabrik Urfuss 1860 1862 Bearbeiten Zeichen U D Zeichen F U oder U DALWITZ oder DALLWITZER FABRIK FRANZ URFUSSchon nach zwei Jahren waren die finanziellen Probleme so gross sodass die Firma verkauft werden musste 10 Priviligierte Porzellan und Steingutfabrik Dallwitz 1862 1871 Bearbeiten Die Fabrik wurde ab Mitte 1862 dem Hauptglaubiger der Thuringischen Bank in Sondershausen ubertragen 11 12 Als Direktor der Fabrik und Vertreter der Bankinteressen war ab 1866 Max Ludloff tatig 13 Ludloff richtete um 1869 die Maschinen fur die fabrikeigene Forderung von Rohkaolin ein und erhielt dafur das Abbaurecht 14 Im Marz 1870 brannte der Hauptteil der Fabrik ab und musste neu aufgebaut werden 15 1871 wird die Fabrik an die Bruder David und Friedrich von Riedelstein verkaufte Steingutfabrik D amp F Riedl von Riedelstein 1871 1889 Bearbeiten Zeichen 1871 1883 R R DALLWITZ mit Krone Zeichen 1883 1889 R R DALLWITZ mit Krone und Baumwurzel in schwarz Zeichen 1875 1889 R R DALLWITZ mit Krone und Baumwurzel in schwarz und goldBis 1872 war Ludloff noch als Direktor tatig Die Gebruder von Riedelstein erganzten das Produktspektrum auf Dekorationsobjekte und Bademobel 1873 betrug die Jahreserzeugung im Wert von 350 000 Gulden 16 1883 verliess David von Riedelstein die Firma Friedrich von Riedelstein setzte sich 1889 zur Ruhe und verkaufte die Fabrik Porzellanfabrik Springer amp Co Werk Dallwitz 1889 1891 Bearbeiten Als neuer Besitzer trat das Konsortium Springer amp Co ein welche auch eine andere Porzellanfabrik in Elbogen besassen Unter dem neuen Direktor Ludwig Proscholdt wurde das Fertigungsprogramm auf Prozellanerzeugnisse fokussiert und zukunftig kein Steingut mehr gefertigt Porzellan Steingut und Majolikafabrik Proscholdt amp Co 1891 1918 Bearbeiten Zeichen P amp CoProscholdt ubernahm mit zwei Partnern die Fabrik 1891 und baute die Fabrik weiter aus Er reaktivierte auch das bekannte Zeichen DF der Gebruder von Riedelstein 1898 kommt es zu einem Mitarbeiterstreik weil gegebene Zugestandnisse nicht umgesetzt worden sind 17 Um 1904 waren 500 Personen in der Fabrik angestellt Im Anschluss wechselte die Fabrik in unterschiedlichen Kombinatsbesitz OPIAG Osterreichische Porzellan Industrie A G 1918 1920 Bearbeiten Zeichen OEPIAG D F Cecho Slov oder D F Made in CzechoslovakiaEPIAG Erste bohmische Porzellan Industrie A G Betriebsstatte Dallwitz 1920 1945 Bearbeiten Zeichen EPIAG D F Czechoslovakia oder D F Made in CzechoslovakiaUrsprunglich war der Zusammenschluss der bohmischen Porzellanfabriken zur Vereinigung mit der Wiener Porzellanmanufaktur gedacht Grundlage des Zusammenschlusses war die Fabrik der Gebruder Hadinger im Elbogen Kreis 18 Starorolsky Porcelan 1945 1958 Bearbeiten 1945 erfolgte die Privatisierung der EPIAG Fabriken unter dem neuen Namen Epiag Lofida Porcelan CZ s r o ab 2002 Bearbeiten Die Porzellanherstellung wurde mit ca 70 Mitarbeitern wieder aufgenommen und ein komplettes Sortiment von keramischen Produkten wird angeboten Ausstellungen und Preise Auswahl Bearbeiten1835 Ausstellung bei der ersten Allgemeinen osterreichischen Gewerbs Produkten Ausstellung in Wien mit ehrenvoller Erwahnung 19 1836 Ausstellung von Porzellan und Steingut Tafel und Kaffee Service Tassen und Stummelpfeifen bohmischer Gewerbsprodukte mit bronzene Medaille 9 1845 Ausstellung von Steingut Tafelservice und zwei Fussbadwannen bei der Allgemeinen osterreichischen Gewerbs Produkten Ausstellung in Wien mit ehrenvoller Erwahnung 20 1873 Ausstellung bei der Weltausstellung in Wien mit Anerkennungs Diplom 16 Trivia BearbeitenJohann Wolfgang von Goethe hatte seit 1806 die Fabrik mehrmals besucht 5 Hier fuhrte er Versuche in den Brennofen zur Entdeckung der ursprunglichen Steinart durch und kaufte auch Geschirr Literatur BearbeitenAnton Gnirs Anna Gnirs Topographie der historischen und kunstgeschichtlichen Denkmale in dem Bezirke Karlsbad Prag 1933 Handbuch der sudetendeutschen Kulturgeschichte 8 Oldenbourg Munchen 1996 ISBN 3 486 56170 7 Weblinks BearbeitenFabrik der Gebruder Ritter von Schonau EPIAG Dallwitz Dalovice Dallwitz Dalovice Einzelnachweise Bearbeiten Kaiserlich Konigliches Polytechnisches Institut Jahrbucher des Kaiserlichen Koniglichen Polytechnischen Institutes in Wien 1825 google de abgerufen am 6 Januar 2018 a b Erste Section A G Eisenach Elzheimer Brockhaus 1840 google de abgerufen am 6 Januar 2018 Neuer Titulatur und Wirtschafts Kalender auf das Jahr verlegt Anton Elsenwanger 1776 google de abgerufen am 6 Januar 2018 Kaiserlich koniglicher Schematismus fur das Konigreich Boheim auf das gemeine Jahr Schonfeld 1811 google de abgerufen am 6 Januar 2018 a b Edith Zehm Sebastian Mangold Johann Wolfgang von Goethe Tagebucher Historisch kritische Ausgabe Band VII 1 Kommentar Springer Verlag 2017 ISBN 978 3 476 01339 2 google de abgerufen am 6 Januar 2018 Leipziger Zeitung 1830 google de abgerufen am 6 Januar 2018 Bayreuther Zeitung 1826 Giessel 1826 google de abgerufen am 7 Januar 2018 Kaiserlich konigliche privilegierte Prager Zeitung 1833 google de abgerufen am 7 Januar 2018 a b Anonymus AC09700200 Bericht der Beurtheilungs Kommission uber die im Jahre 1836 stattgefundene 4 offentliche Ausstellung der bohmischen Gewerbsprodukte Gottlieb Haase Sohne 1837 google de abgerufen am 7 Januar 2018 Oesterreichischer Central Anzeiger fur Handel und Gewerbe K K Hof und Staatsdruckerei 1862 google de abgerufen am 14 Januar 2018 Anton L Hickmann Industrial Atlas des Konigreiches Bohmen Mercy 1863 google de abgerufen am 7 Januar 2018 J Grafnetter Allgemeines Adress und Handels Handbuch der Hauptstadt Prag sammt Vorstadten verbunden mit einem vollstandigen Wohnungsanzeiger etc J Grafnetter und G Fanta 1871 google de abgerufen am 7 Januar 2018 Karl Franieck Wochenblatt fur Karlsbad und die Umgegend Franiek 1868 google de abgerufen am 7 Januar 2018 Stifter Jahrbuch 1953 google de abgerufen am 7 Januar 2018 Karl Franieck Wochenblatt fur Karlsbad und die Umgegend Franiek 1870 google de abgerufen am 7 Januar 2018 a b Collectiv Circular der auf der Wiener Weltausstellung 1873 preisgekronten Industriellen aus Osterreich Ungarn Maass 1874 google de abgerufen am 7 Januar 2018 Austria Arbeitsstatistisches Amt Die Arbeitseinstellungen und Aussperrungen im Gewerbebetriebe in Osterreich A Holder 1898 google de abgerufen am 14 Januar 2018 Brohan Museum Karl H Brohan Dieter Hogermann Reto Niggl Porzellan Brohan Museum 1996 google de abgerufen am 14 Januar 2018 Unterhaltungsblatter Haase 1836 google de abgerufen am 7 Januar 2018 Anonymus AC09842150 Erinnerung an die dritte allgemeine oesterreichische Gewerbe Produkten Ausstellung im Jahre 1845 L Grund 1845 google de abgerufen am 7 Januar 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Steingutfabrik Dallwitz amp oldid 227158857