Stefan Söldner-Rembold (* 12. Juni 1960 in München) ist ein deutsch-britischer Teilchenphysiker.
Werdegang Bearbeiten
Stefan Söldner-Rembold studierte Physik an der Universität Bonn und promovierte 1992 mit einem Stipendium des Max-Planck-Instituts für Physik an der Technischen Universität München in Teilchenphysik. Er habilitierte sich 1995 an der Universität Freiburg und forschte als Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft von 1999 bis 2003 am CERN in Genf und am Fermilab in den USA, bis er 2003 an die Universität Manchester wechselte.
2008 wurde Söldner-Rembold dort Professor der Teilchenphysik; seit 2021 leitet er das Departement für Physik und Astronomie.
Er erhielt den 2023 Max-Born-Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft „für seine herausragenden Beiträge zur Teilchenphysik, insbesondere zur Neutrino- und Hochenergiebeschleunigerphysik“, den 2018 James-Chadwick-Preis für Teilchenphysik des Institute of Physics und einen Wolfson Research Merit Award der Royal Society (2013).
Von 2018 bis 2022 leitete er als Sprecher die internationale Kollaboration des Deep-Underground-Neutrino-Experiments (DUNE). Die DUNE-Kollaboration umfasst mehr als 1000 Wissenschaftler aus 37 Ländern, inklusive CERN, und ist zurzeit das größte internationale Wissenschaftsprojekt in den USA. Eines der Ziele von DUNE ist es, durch Messung von Neutrinooszillationen den Nachweis für die Verletzung der CP-Symmetrie bei Leptonen zu erbringen. Außerdem wird der Nachweis von Supernova-Neutrinos angestrebt. Von 2009 bis 2011 war er Sprecher des D0-Experiments am Fermilab, das 2014 aus 380 Wissenschaftlern aus 15 Ländern bestand. Hier wurden Kollisionen von Protonen und Antiprotonen bei hohen Energien untersucht, um die Eigenschaften von Top-Quarks zu vermessen und nach dem Higgsboson zu suchen.
Er ist Fellow der American Physical Society und des Institute of Physics.
Literatur Bearbeiten
- Söldner-Rembold, Stefan. In: Werner Schuder (Hrsg.): Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender. Begründet von Joseph Kürschner. 22. Auflage. Teil 4: Se–Z + Anhang. K. G. Saur Verlag, München [u. a.] 2009, ISBN 978-3-598-23629-7, S. 3999, doi:10.1515/9783110932195 (degruyter.com – ständig aktualisierte zugangsbeschränkte Onlineausgabe).
Weblinks Bearbeiten
Einzelnachweise Bearbeiten
- Stefan Söldner-Rembold. In: Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender Online. degruyter.com, abgerufen am 25. November 2023 (Begründet von Joseph Kürschner, ständig aktualisierte zugangsbeschränkte Onlineausgabe).
- Stefan Soldner-Rembold. University of Manchester, abgerufen am 25. November 2023.
- Max-Born-Preis und -Medaille | Preisträgerinnen und Preisträger. In: dpg-physik.de. Abgerufen am 25. November 2023: „For outstanding contributions to particle physics, in particular neutrino physics and high-energy collider physics“
- James Chadwick Medal and Prize recipients. In: iop.org. Abgerufen am 25. November 2023 (englisch): „For his contributions to pioneering experimental work in high-energy particle physics and his international leadership in Higgs and neutrino physics.“
- Royal Society announces new round of esteemed Wolfson Research Merit Awards. In: royalsociety.org. 8. Februar 2013, abgerufen am 25. November 2023 (englisch, Projekt: Studying the origin of mass).
- DUNE collaboration elects University of Manchester’s Stefan Soldner-Rembold as new co-spokesperson. In: Fermilab. 13. März 2018, abgerufen am 25. November 2023 (englisch).
- https://www.dunescience.org/
- https://d0.fnal.gov/public/
- https://news.fnal.gov/2019/07/cdf-dzero-experiments-presented-with-prestigious-european-physics-society-prize/
- Holger Dambeck: Das Gottesteilchen zeigt erste Konturen. In: spiegel.de. 28. Juli 2010, abgerufen am 25. November 2023 (englisch).
- https://www.nature.com/articles/nj7267-1157b.
Personendaten | |
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NAME | Söldner-Rembold, Stefan |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-britischer Teilchenphysiker |
GEBURTSDATUM | 12. Juni 1960 |
GEBURTSORT | München |