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Die Bunkeranlage Lubschutzer Teiche wurde als Ausweichfuhrungstelle AFuST der Bezirksverwaltung fur Staatssicherheit BVfS Leipzig Teil des Ministeriums fur Staatssicherheit MfS fur den Fall eines Nuklearkriegs oder eines konventionellen Angriffs konzipiert und in den Jahren 1968 bis 1972 gebaut Sie wurde allerdings nie fur ihren eigentlichen Zweck genutzt Schild direkt hinter dem Sudeingang Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Gliederung der Anlage 2 Bau der Anlage und Tarnung 3 Enttarnung und heutige Nutzung 4 Weitere Bilder 5 Weblinks 6 Siehe auch 7 EinzelnachweiseLage und Gliederung der Anlage Bearbeiten nbsp Lage und Gliederung der Anlage bei den Lubschutzer TeichenDie Anlage liegt rund 20 Kilometer ostlich von Leipzig und etwa drei Kilometer nordlich der Ortschaft Machern in Sachsen Sie befindet sich am Nordost Ende des Waldgartenvereins Lubschutzer Teiche e V auf dem Flurstuck 439 und sudlich des Quellenteiches Da die gesamte Anlage strenger Geheimhaltung unterlag wurde sie als Ferienanlage des VEB Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Leipzig getarnt 1 Das Gesamtgelande ist 5 2 Hektar gross die Bunkerinnenraume umfassen ca 1500 Quadratmeter Das gesamte Gelande war in eine innere und aussere Sicherheitszone eingeteilt und durch Maschendrahtzaune gesichert Diese Zaune gliederten die Anlage weiter in drei Aussenbereiche jeweils im Norden Osten und Suden 2 Im sudlichen Bereich befindet sich nahe dem Sudeingang der Bungalow des damaligen Kommandanten 3 Auf dem ostlichen Abschnitt befinden sich drei Bungalows von denen der mittlere vom Stellvertreter des Bunkerkommandanten in dessen Abwesenheit genutzt wurde Auch diese Bungalows dienten der Tarnung der Anlage als Ferienobjekt eines Betriebes 4 Zur inneren Zone in der die eigentliche Bunkeranlage lag hatten nur besonders berechtigte Mitarbeiter der Stasi Zugang 2 Die Anlage wurde standig durch den Bunkerkommandanten im Range eines Majors des MfS seinen Stellvertreter und etwa sechs Wachsoldaten des MfS sowie durch mehrere Hunde gesichert Bau der Anlage und Tarnung Bearbeiten nbsp Tafel zur Uberwachung der technischen Einrichtungen des Bunkers nbsp Legendierungshalle von Osten rechts an der Halle befindet sich die HundelaufanlageDie Anlage wurde so konzipiert dass sie etwa 100 bis 120 Hauptamtlichen Mitarbeitern Platz geboten hatte Der Bunker wurde als massiver Stahlbeton Bunker mit den Abmessungen 35 41 Meter in etwa 5 bis 6 Meter Tiefe ausgefuhrt Die Bedeckung mit Erde betrug ca 2 50 Meter Der Zugang erfolgte uber zwei Treppen die an der West und an der Ostseite der Legendierungshalle liegen und durch massive Platten verschlossen werden konnten Die Halle hat zwei grosse Holztore und wurde in Leichtbauweise ausgefuhrt damit die Bunkerzugange bei einer Zerstorung der Halle nicht verschuttet werden konnten In der Bunkeranlage befinden sich Arbeits und Schlafraume sanitare Einrichtungen eine Kuche eine Krankenstation sowie Notstromaggregate mit Tanks fur ca 6000 Liter Diesel Luftfilter und entsprechende Nachrichtentechnik Die insgesamt 16 Raume sind dabei zu zweimal acht kammartig und spiegelsymmetrisch angeordnet wobei jeder Raum ca 2 14 Meter gross ist 5 6 Siehe dazu das Bild der Uberwachungstafel Diese Tafel wurde nach dem Grundriss der Bunkeranlage angefertigt Fur die Kommunikation per Funk befand sich in etwa drei Kilometer Entfernung westlich des Bunkers im Tresenwald bei Gerichshain ein Sender in einem kleineren Bunker Diese abgesetzte Sende Anlage sollte verhindern dass der Bunker mittels Funkpeilung durch die gegnerische Aufklarung lokalisiert werden konnte Die Funkanlage war zusatzlich mit zwei Bungalows getarnt die als Ferienobjekt des Rates des Bezirkes Leipzig deklariert waren und konnte vom Bunker aus fernbedient werden Fur den Fall der Zerstorung des Senders gab es im Bunker noch einen Notsender und die entsprechende Antennentechnik auf dem Bunkergelande 7 Die Technik wurde zum Teil redundant ausgelegt z B die Wasserversorgung und die Funktechnik Damit sollte im Ernstfall die Funktionsfahigkeit des Geheimdienst Apparates fur rund eine Woche gewahrleistet werden und z B auch die Niederschlagung eines Volksaufstandes von hier aus geleitet werden Da die Anlage unter strenger Geheimhaltung gebaut wurde durften keine zivilen Mitarbeiter auf das Gelande Einzige Ausnahme war der Bau von zwei Tiefbrunnen in der inneren Zone die vor dem Bau des Bunkers 1968 von einer zivilen Firma gebohrt wurden da das MfS nicht uber die entsprechenden Fachkrafte verfugte 8 Alle sonstigen Arbeiten mussten durch die MfS Mitarbeiter selbst ausgefuhrt werden Dazu gab es auf dem Gelande eine Tischlerei 9 eine Elektrowerkstatt 10 und in der Legendierungshalle eine Schlosserei 11 Diese Nebengebaude dienten ebenso wie ein Garagenkomplex 12 und ein Hundezwinger 13 zur Tarnung des Bunkers da nach Westen hin keine aussere Zone zur Tarnung vorhanden war Zusatzlich wurden am Westeingang zur Legendierungshalle Sichtblenden aufgestellt 14 Die Halle selbst hatte hauptsachlich die Funktion die Bunkereingange nach oben vor westlicher Satellitenaufklarung zu tarnen Sie diente ausserdem der Lagerung von Mobilmachungsreserven 11 Die Halle wurde zusatzlich durch zwei Wachhunde an Hundelaufanlagen gesichert so dass je ein Hund eine Seite und ein Tor bewachen musste 15 5 6 Enttarnung und heutige Nutzung BearbeitenErst im Dezember 1989 entdeckte der Pfarrer der Stadt Machern den geheimen Bunker und machte ihn nach der Wende gemeinsam mit der Burgerbewegung fur die Offentlichkeit zuganglich Heute ist die Anlage ein Teil der Gedenkstatte Museum in der Runden Ecke in Leipzig und wird vom Burgerkomitee als Museum im Stasi Bunker betrieben Somit konnen Besucher alle erhaltenen Bauten und Anlagen einschliesslich der weitestgehend original erhaltenen Einrichtung besichtigen Dies beinhaltet zum Teil die damals genutzte Nachrichten nicht mehr jedoch die von sowjetischen Offizieren demontierte Chiffriertechnik 1995 konnte das Burgerkomitee erreichen dass die gesamte Anlage unter Denkmalschutz gestellt wurde Besichtigungen sind an jedem letzten Wochenende im Monat sowie Sonderfuhrungen fur Gruppen sind auf Anfrage auch ausserhalb der Offnungszeiten moglich Das Aussengelande kann wahrend der Offnungszeiten eigenstandig erkundet und besichtigt werden Auf dem Gelande gibt es mehrere begleitende Ausstellungen So findet man unweit des Sudeingangs neben dem Haus des Bunkerkommandanten elf Stelen mit dem Thema 89 Friedliche Revolution Aufbruch zur Demokratie die an die friedliche Revolution von 1989 erinnern Im ehemaligen Wohnhaus des Bunkerkommandanten befinden sich zwei Sonderausstellungen Stand Juli 2020 die Plakatausstellung Von der friedlichen Revolution zur deutschen Einheit Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED Diktatur und die Ausstellung Leipzig auf dem Weg zur friedlichen Revolution 16 Ausserdem gibt es in der Legendierungshalle unter anderem Ausstellungen zum Bunker zum MfS und zum kalten Krieg 17 Auf dem Gelande befinden sich fest installiert und witterungsbestandig rund 30 Informationstafeln mit denen sich Zweck und Funktion der Anlage und der einzelnen Gebaude und Einrichtungen erschliessen Dieses Informationssystem wurde Dank der Unterstutzung der Sachsischen Landesstelle fur Museumswesen und des Kulturraumes Leipziger Raum geschaffen Weitere Bilder Bearbeiten nbsp Haupteingang an der Sudseite des Gelandes nbsp Bungalow des damaligen Kommandanten nahe dem Sudeingang nbsp Legendierungshalle von Westen mit Sichtblenden links und rechts nbsp Sozialgebaude und Elektrowerkstatt nordlich der Halle nbsp Tischlerwerkstatt sudlich der Halle nbsp Bungalow in der ausseren Zone der u a zur Tarnung diente nbsp Gefechtsposten sollten im Ernstfall die Zufahrtswege sichern nbsp Zugang zum Bunker von Westen nbsp Einer der Arbeitsraume nbsp Schlafraum mit 24 Betten nbsp Fernschreiber fur die damalige Zeit modernste TechnikWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Stasi Bunker Lubschutzer Teiche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen auf der Seite des Burgerkomitees Leipzig e V Museum im Stasi Bunker auf der Seite der Gemeinde Machern Neues Besucherzentrum am Stasi Bunker Machern eroffnet Artikel auf MDR Sachsen vom 10 Januar 2020 aus dem Archiv abgerufen am 23 September 2021 Der Atombunker bei Leipzig Bilder Galerie auf welt de aus einem Artikel vom 9 September 2011 abgerufen am 10 Oktober 2020 Das Versteck der Stasi Artikel auf spiegel de vom 9 Oktober 2006 abgerufen am 17 Oktober 2020 20 jahriges Jubilaum Stasi Bunker Machern offnet zum Denkmalstag Artikel mit Bildergalerie auf lvz de vom 1 November 2016 abgerufen am 17 Oktober 2020Siehe auch BearbeitenListe der Kulturdenkmale in MachernEinzelnachweise Bearbeiten Ca 30 fest installierte Informationstafeln auf dem gesamten Gelande mit erklarendem Text und Lageskizze Infotafel 1 Haupteingang a b Infotafel 4 und 12 Tor zur Zone I Sperrzone Infotafel 2 Wohnhaus des Bunkerkommandanten Infotafel 14 Bungalows a b DDR Vergangenheit im Stasi Bunker Machern erleben auf der Seite der Leipziger Volkszeitung vom 23 Juli 2020 abgerufen am 17 Oktober 2020 a b Der Bunker in dem die Stasi dem Atomkrieg trotzte auf welt de vom 9 September 2011 abgerufen am 17 Oktober 2020 Infotafel 19 Polarisationsantenne Infotafel 25 Brunnenschacht Infotafel 26 Tischlerwerkstatt Infotafel 9 Sozialgebaude und Elektrowerkstatt a b Infotafel 30 Legendierungshalle mit Schlosserei Infotafel 7 Garagenkomplex mit Schleppdach Infotafel 8 Hundezwinger Infotafel 10 Sichtblenden Infotafel 11 und 29 Hundelaufanlagen Tag des offenen Denkmals Chance Denkmal Erinnern Erhalten Neu denken auf der Seite der Leipziger Internet Zeitung vom 12 September 2020 abgerufen am 10 Oktober 2020 Cindy Hiller Das Museum im Stasi Bunker auf unterwegs im hinterland de vom 19 Mai 2017 abgerufen am 10 Oktober 2020 51 37985 12 644671 Koordinaten 51 22 47 5 N 12 38 40 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stasi Bunker Lubschutzer Teiche amp oldid 239053534