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Der Stadtwall Schrobenhausen ist ein Teil der einstigen Stadtbefestigung von Schrobenhausen Fruher verlief er zwischen dem inneren und dem ausseren Stadtgraben Heute ist er eine Parkanlage mit einer Lange von ca 1 300 m Stadtmauer von Schrobenhausen im 17 Jahrhundert Stich von Matthaus Merian Stadwall Schrobenhausen mit Stadtmauer und TurmInhaltsverzeichnis 1 Aufgabe 2 Stadtmauer und Stadtwall im Uberblick 2 1 Die 12 Turme im Uberblick 2 1 1 Amtsturm 2 1 2 Botenturm 2 1 3 Hartlturm 2 1 4 Gefangnisturm 2 1 5 Burgerturm 2 1 6 Pflastererturm 2 1 7 Pechlerturm 2 1 8 Totengraberturm 2 1 9 Karpfenturm 2 1 10 Hebammenturm 2 1 11 Seelweibturm 2 1 12 Heissenturm 3 Wall als Parkanlage 4 Stadtgraben 5 Einzelnachweise 6 WeblinksAufgabe BearbeitenDie Befestigungsanlagen dienten zunachst der Verteidigung der Stadt Die Schrobenhausener Stadtmauer einst hoher als heute war mit einem Wehrgang versehen Mit der Entwicklung der Kanonen verloren die Mauern ihre zentrale militarische Bedeutung Trotzdem boten sie Schutz vor Plunderung und Zerstorung Sie verwehrten anruckenden Truppen zunachst den Zutritt zur Stadt man konnte Zeit fur Verhandlungen gewinnen und sich gegebenenfalls durch Schutzbriefe freikaufen Die Stadtmauer bot auch Schutz vor Dieben Raubern und Raubtieren Bis ins 19 Jahrhundert konnte man die Stadt nur uber die beiden Stadttore betreten die sich am nordlichen und sudlichen Ende der heutigen Lenbachstrasse befanden Die beiden Tore wurden bis Ende des 18 Jahrhunderts nachts versperrt und von zwei Torwarten bewacht Sie konnten Bettler oder verdachtige Personen abweisen zu Zeiten der Pest den Zutritt zur Stadt verweigern und kontrollierten die Entrichtung des Pflasterzolls fur Wagen und Vieh Auch der innere Teil der Mauer hatte wichtige Funktionen zu erfullen Die Mauerbogen dienten zur Lagerung von Brennholz Im 19 Jahrhundert wurden zahlreiche Zugange zur Altstadt geschaffen Die Stadtmauer wurde zum Teil uberbaut die Stadttore in den Jahren 1868 und 1873 abgerissen Stadtmauer und Stadtwall im Uberblick BearbeitenUrsprunglich war der Markt Schrobenhausen nur mit Holzpalisaden befestigt Schrobenhausen wurde jedoch im Jahr 1388 fast vollstandig im Stadtekrieg 1387 1389 zerstort Herzogliche Privilegien unterstutzten den Wiederaufbau Der Ingolstadter Herzog Ludwig im Barte erwarb sich besondere Verdienste um die Erweiterung und die steinerne Stadtbefestigung Schrobenhausens Ab 1392 wurde die Stadtbefestigung wieder aufgebaut und zur ringformigen Festung mit Mauern Schalenturmen und doppelten Graben ausgebaut Ein Wappenstein von 1414 in der Stadtpfarrkirche St Jakob erinnert an dieses wichtige Datum Bis 1440 entstand die an manchen Stellen noch heute erhaltene Stadtmauer mit ihren einzigartigen 12 Turmen Uberwiegend aus Backstein errichtet sind Mauer und Turme heute weiss geschlammt 1 Die 12 Turme im Uberblick Bearbeiten Amtsturm Bearbeiten Der Amtsturm bildete mit dem Pflegschloss ein eigenes herzogliches Areal von der Stadtmauer und einer separaten Mauer begrenzt Bis Mitte des 18 Jahrhunderts diente der Turm als Gefangnis spater als Registratur des Landgerichts Im Jahr 1902 eroffnete hier das erste Museum des Historischen Vereins spater beherbergte der Turm die Registratur des Bezirksamts Im Jahr 1985 erfolgte der Umbau zum Deutschen Spargelmuseum 1991 die Erweiterung zum Europaischen Spargelmuseum 2 Botenturm Bearbeiten Der Botenturm ursprunglich ein Wehrturm wurde zusammen mit der Stadtmauer zu Beginn des 15 Jahrhunderts erbaut Ende des 18 und Anfang des 19 Jahrhunderts diente er mit erweitertem Anbau als Wohnung des Stadtboten Im Jahr 1860 wurde er auf die heutige Grosse zuruckgebaut und seither nicht mehr zu Wohnzwecken genutzt 2 Hartlturm Bearbeiten Der Hartlturm wurde ebenfalls als Wehrturm der Stadtmauer im fruhen 15 Jahrhundert errichtet Die erste urkundliche Erwahnung geht auf das Jahr 1807 zuruck die Namensgebung ist bisher ungeklart Der Turm wurde immer zu Wohnzwecken vermietet Von 1978 bis 1985 waren dort Werke des in Schrobenhausen geborenen Grafikers und Illustrators Joseph Sattler ausgestellt Heute beherbergt der Turm das Museum der Koniglich Privilegierten Feuerschutzengesellschaft 2 Gefangnisturm Bearbeiten Der Gefangnisturm ist Teil der Fronveste die als Gefangnis des Landgerichts Mitte des 18 Jahrhunderts errichtet wurde Der Gefangnisturm und die angrenzenden Wohn und Verwaltungsgebaude wurden im 19 Jahrhundert mehrfach umgestaltet 1949 loste man das Schrobenhausener Amtsgerichtsgefangnis auf Im Jahr 1959 erwarb die Stadt den Turm mit Verwaltungsgebauden zu Wohnzwecken 2 Burgerturm Bearbeiten nbsp BurgerturmDer Burgerturm beherbergte das stadtische Gefangnis in dem Burger der Stadt ihre Strafen abbussten Die Stadt Schrobenhausen hatte die niedere Gerichtsbarkeit und konnte auch Turmstrafen verhangen das heisst Freiheitsstrafen im burgerlichen Gefangnis Im 19 Jahrhundert wurde die nichtstaatliche Gerichtsbarkeit in Bayern aufgehoben und der Turm zu Wohnzwecken fur Schrobenhausener Burger umgebaut 2 Pflastererturm Bearbeiten nbsp PflastererturmDer Pflastererturm war ein weiterer Wehrturm der zusammen mit der Stadtmauer zu Beginn des 15 Jahrhunderts erbaut wurde Der Turmname ist bis Ende des 18 Jahrhunderts zuruckzuverfolgen Er stammt wohl von Johann Steiringer der ihn zur damaligen Zeit bewohnte und der als Maurer und gleichzeitig als Stadtpflasterer arbeitete Auch der Pflastererturm war danach immer an Schrobenhausener Burger vermietet 2 Pechlerturm Bearbeiten nbsp PechlerturmDer machtige Pechlerturm im unteren Teil vier und im oberen Teil achteckig war nie ein herkommlicher Wehrturm Der Name taucht zum ersten Mal im Jahr 1706 auf Namensgeber ist vermutlich der Pechler Hans Rabaschiner der den Turm Ende des 17 Jahrhunderts bewohnte Spater diente der Turm stadtischen Bediensteten wie dem Flurhuter als Wohnung Seit dem 18 Jahrhundert wird er als Wohnturm genutzt 2 Totengraberturm Bearbeiten Der Totengraberturm anfangs auch Wehrturm entstand ebenfalls mit dem Bau der Stadtmauer im fruhen 15 Jahrhundert Aufzeichnungen zufolge wurde dem Totengraber im 18 Jahrhundert ein Turm kostenfrei zur Nutzung uberlassen Eine sichere Zuordnung des Totengrabers zum Turm finden wir in einer tabellarischen Anzeige aus dem Jahr 1807 Spater wurde der Turm an Schrobenhausener Burger vermietet 2 Karpfenturm Bearbeiten nbsp KarpfenturmDer Karpfenturm wurde zusammen mit der Stadtmauer erbaut seine eckige Form zeigt aber dass er nie ein Wehrturm war sondern schon immer Wohnzwecken diente Seit dem 17 Jahrhundert als Turm bei der Schule oder Schulmeisterturm bezeichnet Um 1750 burgerte sich die Bezeichnung Karpfenturm ein die Namensgebung ist bisher ungeklart Im 18 Jahrhundert zeitweise Wohnung fur eine stadtische Hebamme spater an Burger vermietet 2 Hebammenturm Bearbeiten Der Hebammenturm ebenfalls zu Beginn des 15 Jahrhunderts mit der Stadtmauer als Wehrturm erbaut wurde im 18 Jahrhundert von einer Hebamme bewohnt Das heute als Turm bezeichnete Hebammenhausl wurde nahe dem alten Hebammenturm errichtet und ist in dieser Form schon im Urkataster von 1813 zu finden Ein kleiner Turmstumpf an der Aussenseite der Stadtmauer erinnert noch an den ehemaligen Wohnturm 2 Seelweibturm Bearbeiten Der Seelweibturm wurde auch zusammen mit der Stadtmauer im fruhen 15 Jahrhundert als Wehrturm errichtet Der Name Seelweibturm taucht zum ersten Mal Mitte des 18 Jahrhunderts auf Das Seelweib hatte die Aufgabe die Todesfalle von Haus zu Haus anzusagen und bekam den Wohnturm kostenlos uberlassen Spater wurde der Turm an Schrobenhausener Burger vermietet 2 Heissenturm Bearbeiten nbsp HeissenturmDer Heissenturm ein weiterer fruherer Wehrturm entstand ebenfalls beim Bau der Stadtmauer Anfang des 15 Jahrhunderts Seinen Namen erhielt er vom Maurer Josef Heiss der den Turm mit seiner Familie im ersten Drittel des 19 Jahrhunderts bewohnte Auch spater wurde der Turm an Burger der Stadt vermietet 2 Wall als Parkanlage BearbeitenDas Areal wurde um 1825 unter Federfuhrung von Michael Sommer in eine Parkanlage umgestaltet Dabei wurde die Herzogsburg in den Bering der teilweise erhalten ist und dessen Graben und Wallbereich in die Umgestaltung mit einbezogen Die Parkanlage zieht sich zusammen mit Teilen der Stadtmauer und ihren Turmen rund um die Stadt Schrobenhausen Das Areal steht unter Denkmalschutz und ist mit rund 530 Baumen bepflanzt darunter Eichen Linden Rosskastanien Ulmen Eschen und Ahorne Mindestens 20 der heutigen Baume sind bis zu 150 Jahre alt rund ein Drittel der Baume ist uber 100 Jahre alt Um das vom Stadtwall gepragte Stadtbild auch den nachfolgenden Generationen zu erhalten werden die Baume von ansassigen Baumexperten regelmassig auf ihren Gesundheitszustand uberpruft und notwendige Pflegemassnahmen durchgefuhrt Kranke Baume werden durch Neuanpflanzungen ersetzt nbsp Baume bis zu 150 Jahre alt nbsp Stadtwall mit Ruckseite des LenbachhausesStadtgraben BearbeitenIm Lauf des 19 Jahrhunderts wurden die Stadtgraben verfullt vielfach entstanden hier Garten von Schrobenhausener Burgern Im Jahr 2011 wurde ein Graben auf der Ostseite der Stadt wieder geoffnet Einzelnachweise Bearbeiten http jhva wordpress com tag stadtmauer Siehe Beitrag Der Jude Abraham von Schrobenhausen a b c d e f g h i j k l Stadt Schrobenhausen Tourismusburo Die Schrobenhausener Stadtmauer Hrsg Stadt Schrobenhausen Tourismusburo Schrobenhausen 2020 Weblinks Bearbeitenhttp www schrobenhausen de index php id 1648 13548 56131 11 26261 Koordinaten 48 33 40 7 N 11 15 45 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtwall Schrobenhausen amp oldid 220211537