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Der Stadtbrand von Konstantinopel der am 17 und 18 Juli 1203 den Norden der Metropole traf war das erste von insgesamt drei solchen Grossfeuern die sich im Zuge des Vierten Kreuzzuges in der zu dieser Zeit grossten Stadt des Mittelmeerraumes ereigneten Zugleich gilt das Grossfeuer von 1203 eine Brandstiftung der Venezianer unter Fuhrung von Enrico Dandolo als erster Brand der Hauptstadt des Byzantinischen Reiches der aus militarischen Erwagungen gelegt wurde Innerhalb von zwei Tagen wurden rund 50 Hektar dem Erdboden gleichgemacht Karte des byzantinischen Konstantinopel Inhaltsverzeichnis 1 Ursache 2 Schadensumfang 3 Literatur 4 AnmerkungenUrsache BearbeitenDas Feuer von 1203 wurde von venezianischen Kreuzfahrern gelegt die versuchten dem byzantinischen Thronpratendenten Alexios zur Macht im Byzantinischen Reich zu verhelfen Nachdem die Flotte durch starke Ostwinde begunstigt in das Goldene Horn eingedrungen war und die Venezianer bereits die Mauerabschnitte am Petrion Tor Petri kapi besetzt hatten wurden sie von starken Kraften zuruckgetrieben Um ihren Ruckzug zu decken zundeten die Venezianer Hauser in der Nahe der Stadtmauer an Diese Feuer wurden durch den besagten Ostwind weiter angefacht so dass die Bewohner des Stadtteils sich gezwungen sahen zu fliehen Schadensumfang BearbeitenFolgt man dem Geschichtswerk des Niketas Choniates so zerstorte das Feuer den gesamten Stadtbereich zwischen dem Hugel von Blachernai im Westen bis zum Euergeteskloster im Osten wohl die heutige Gul Camii westsudwestlich des besagten Petriontores 1 und alles wurde zu Asche bis zum Bezirk Deuteron Die Quellen aus dem Umfeld der Kreuzfahrer wenig vertraut mit der Topographie der Metropole machen hinsichtlich der Ausdehnung keine Angaben nur Robert de Clari meint eine Flache von der Grosse der franzosischen Stadt Arras sei den Flammen zum Opfer gefallen Von den heutigen Strukturen im betroffenen Gebiet stammt keine aus der Zeit vor 1203 Verschont blieb die Pammakaristos Kirche ostlich des Stadttores Ahnlich wie Blachernai lag es auf einem Hugel der das Gebaude moglicherweise schutzte Wahrscheinlich gelang der Schutz auch dadurch dass die Monche Loschwasser aus der nahe gelegenen Zisterne gewinnen konnten Ahnliches gilt fur die grosse offene Zisterne des Aetius die den Bezirk Deuteron vor Schlimmerem bewahrte So uberstand auch das Prodromos Kloster den Grossbrand ebenso wie das Nikolaus Kloster Bereits nach einem Tag konnte das verheerende Feuer geloscht werden Ein Gebiet von etwa 50 ha Flache wurde zerstort Als es den Kreuzfahrern am 12 April 1204 gelang in die Stadt einzudringen konnten sie ihre Zelte in dem vollig leeren Gebiet aufbauen Damit wurden ihnen zugleich Strassenkampfe erspart Literatur BearbeitenThomas F Madden The Fires of the Fourth Crusade in Constantinople 1203 1204 A Damage Assessment in Byzantinische Zeitschrift 84 85 1992 72 93 hier besonders S 72 74 academia edu Anmerkungen Bearbeiten Stephane Yerasimos Konstantinopel Istanbuls historisches Erbe Konemann Koln 2000 S 91 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtbrand von Konstantinopel Juli 1203 amp oldid 231826154