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Der Stadtbach ist ein im 13 Jahrhundert kunstlich angelegter Bach im Kanton Aargau in der Schweiz Er entspringt auf dem Gebiet der Gemeinde Suhr und fliesst durch die Stadt Aarau wo er nach rund viereinhalb Kilometern in die Aare mundet Bis Mitte des 19 Jahrhunderts diente der Stadtbach zur Trinkwasserversorgung der Stadt Aarau StadtbachStadtbachStadtbachDatenGewasserkennzahl CH 13054Lage Schweiz Kanton AargauFlusssystem RheinAbfluss uber Aare Rhein NordseeQuelle westlich von Suhr47 22 10 N 8 3 52 O 47 36958 8 06452 403Quellhohe 403 m u M Mundung nahe der Aarauer Altstadt47 3951 8 04275 371 Koordinaten 47 23 42 N 8 2 34 O CH1903 645609 249539 47 23 42 N 8 2 34 O 47 3951 8 04275 371Mundungshohe 371 mHohenunterschied 32 mSohlgefalle 7 1 Lange 4 5 km Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 2 Geschichte 3 Literatur 4 WeblinksVerlauf BearbeitenDer Bach beginnt in den Bruelmatten einer Ebene zwischen Unterentfelden und Suhr Dort wird er einerseits von verschiedenen Grundwasserquellen am Sudrand des Gonhardwaldes gespeist andererseits wird auch Wasser vom Entfelder Dorfbach von der Suhre und von der Uerke zugeleitet Bis zum Dorfzentrum von Suhr wo ein Teil des Wassers wieder der Suhre zugefuhrt wird heisst das Gewasser Brunnbach In Suhr umrundet der Stadtbach den Kirchhugel und wendet sich nach Nordwesten Er folgt auf den nachsten drei Kilometern der Bachstrasse vorbei am Stadion Brugglifeld und am Herose Stift Ab der Oberen Vorstadt ist der Stadtbach zum grossten Teil eingedolt Nach Passieren der Hinteren Vorstadt und des Obertors erreicht er die Altstadt und verzweigt sich in drei Arme Der westliche Arm fuhrt durch die Rathausgasse und den Zollrain der mittlere durch die Pelzgasse und die Metzgergasse der ostliche durch das Farbergassli und das Muhlegassli Im Bereich der ehemaligen Hammermuhle vereinigen sie sich wieder und wenige Meter darauf mundet der Stadtbach in die Aare Ein kleiner Seitenarm verlief durch die Vordere Vorstadt und floss danach uber den ehemaligen Stadtgraben nach Westen ab Geschichte BearbeitenWann genau der Stadtbach angelegt wurde ist nicht bekannt es muss aber im Zeitraum zwischen 1248 altester Beleg des Ortsnamens und 1292 gewesen sein als Herzog Albrecht I den Aarauern das Anzapfen der Suhre erlaubte Haufig kam es zwischen Aarau und Suhr zu Streitigkeiten um die Wassernutzung 1517 entschied Bern dass bei Wasserknappheit die Aarauer ein alleiniges Verfugungsrecht besassen Nach Manipulationen seitens der Suhrer liess Bern 1671 ein Streichmass aus Stein errichten damit die Suhrer Felder wie vereinbart nur bei hohem Wasserstand bewassert wurden Der Stadtbach lieferte den Aarauern nicht nur Trinkwasser sondern diente auch zum Antreiben von Wasserradern und der Versorgung von Gewerbebetrieben Um eine Verunreinigung des Trinkwassers zu vermeiden bestand ab etwa 1650 eine parallel verlaufende Deuchelleitung Ab 1807 wurde das Trinkwasser bereits in Suhr in solche Leitungen umgeleitet In Aarau leitete man den Stadtbach bis 1820 mit einem kurzen Aquadukt uber den Stadtgraben was mit der Auffullung des Grabens entfiel Trotz aller Massnahmen kam es im 19 Jahrhundert immer haufiger zu Verunreinigungen Aus finanziellen Grunden entfernte man 1837 die defekte Deuchelleitung im Bachbett und die Stadtbewohner wichen zunehmend auf die wenigen aus Quellwasser gespeisten Brunnen aus 1854 starben 81 Menschen an der Cholera bei einer Bevolkerungszahl von etwa 4 000 Da die Situation unhaltbar geworden war begann 1857 der Bau des 732 Meter langen Gonhardstollens der direkt den Kleinen Brunnquell in den Bruelmatten anzapfen sollte Nach zwei Jahren stiessen die Arbeiter zufallig auf eine weitaus ergiebigere Quelle den Grundwasserstrom der Suhre Somit verfugten die Aarauer ab 1860 uber die erste Grundwasserfassung der Schweiz Die Feuerwehr nutzte den Stadtbach noch zur Entnahme von Loschwasser bis im Jahr 1900 nach dem Bau eines Reservoirs Hochdruck Hydranten zur Verfugung standen Die industrielle Nutzung verschwand mit der flachendeckenden Elektrifizierung Eng mit dem Stadtbach im Zusammenhang steht der jahrhundertealte Brauch Bachfischet Literatur BearbeitenAlfred Luthi Georg Boner Margareta Edlin Martin Pestalozzi Geschichte der Stadt Aarau Verlag Sauerlander Aarau 1978 ISBN 3 7941 1445 0 S 238 243 Weblinks BearbeitenGeschichte des Stadtbaches Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtbach Aarau amp oldid 234775903