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St Erkenwald ist ein alliteratives Stabreimgedicht aus dem 14 Jahrhundert das in den Jahren 1386 oder 1390 von einem anonymen Autor verfasst wurde Es handelt von Saint Erkenwald der in den Jahren 675 bis 693 als Bischof der St Paul s Cathedral in London eingesetzt war Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Inhalt 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenEinige Wissenschaftler nehmen an dass dieses Werk von demselben Verfasser stammt der die Handschriften des Cotton Nero A x Abschnitt 3 verfasste zu denen das Gedicht Pearl und die Romanze Sir Gawain and the Green Knight gehoren 1 Das Manuskript wird als MS Harley 2250 in der British Library des British Museums aufbewahrt 2 Die erste moderne Uberarbeitung wurde von Israel Gollancz 1922 veroffentlicht 3 Das Gedicht erzahlt von einem angeblichen Wunder des nach seinem Tode heiliggesprochenen Bischofs Erkenwald von London Es ist in 352 Langzeilen im mittelenglischen Cheshire Dialekt geschrieben wie er im 14 Jahrhundert in den nordwestlichen Midlands gesprochen wurde dieser ahnelt den Mundarten der nahe gelegenen Grafschaften Derbyshire Lancashire Shropshire und Staffordshire Inhalt BearbeitenAls in London zur Zeit Erkenwalds die St Paul s Kathedrale errichtet werden sollte wurde dabei ein steinernes Grabmal entdeckt das mit einer goldenen Schrift versehen war die niemand entziffern konnte So wurde beschlossen das Grab zu offnen In ihm lag ein furstlich gekleideter fast unversehrt erhaltener Korper mit den Insignien eines Konigs ausgestattet der aussah als wurde er schlafen Daraufhin wurde Bischof Erkenwald benachrichtigt der das Grab verschliessen liess und die Nacht im Gebet verbrachte Da der Tote nicht in den Registern erwahnt wurde trat der Bischof an den Leichnam heran und auf die Allmacht Gottes vertrauend sprach ihn an um zu erfragen wer er sei 4 Der Gefragte antwortete er sei ein gerechter und hoch geehrter Richter gewesen unter der Regierung des bretonischen Konigs Belin in der Stadt Neu Troja ehemaliger Name fur den Ort an dem London gegrundet wurde rund 482 Jahre nach deren Grundung durch Brutus von Britannien Der Bischof der verwundert war dass der Korper des Toten nach so langer Zeit noch immer frisch aussah fragte ihn nun danach wo seine Seele sei Der Verstorbene antwortete dass er ein Heide und den Gesetzen Gottes unkundig gewesen sei weshalb seine Seele trotz all seiner guten Taten nicht errettet werden konnte Die Umstehenden und der Bischof begannen bei dieser Nachricht zu weinen und Erkenwald wunschte sich er konne diese Taufe nachholen Als eine seiner Tranen auf das Antlitz des Toten fiel sagte dieser er preise Gott und danke dem Bischof dafur dass er ihn durch diese Trane getauft und errettet habe Kurz darauf zerfiel sein Korper zu Staub 4 Die inhaltliche Darstellung des angeblichen Ereignisses bei dem der Bischof einen langst verstorbenen Heiden bekehrt und ihm durch die Taufe den Weg in das Himmelreich offnet zeigt deutlich die Vorgehensweise der christlichen Kirche bei der Bekehrung der heidnischen Bevolkerung die um das Jahr 597 begann Der Dichter berichtet beispielsweise zu Beginn des Werkes vom Ubergang des heidnischen Glaubens zum Christentum und davon dass Kirchen an Orten errichtet wurden an denen sich zuvor heidnische Tempel aus der Zeit der Eroberung des Landes durch die sachsischen Bruder Hengest und Horsa befanden Diese neuen Kirchen erhielten dabei Namen christlicher Heiliger so wurde beispielsweise Appolyn zu Saint Peter und Mahon zu Saint Margerete oder Saint Madelaine Fur die in der Gemeinde Londons neu zu errichtende Kathedrale von St Paul verschweigt der Erzahler den Namen des ehemals hier verehrten Gotzen um so einen rein christlichen Hintergrund fur das Wunder St Erkenwalds zu schaffen 5 Literatur BearbeitenAusgabenIsrael Gollancz St Erkenwald Bishop of London 675 693 Select early English poems 4 Humphrey Milford Oxford University Press London 1922 OCLC 173034 online Henry L Savage St Erkenwald a middle English poem Yale studies in English 72 Dissertation Yale University Press New Haven 1926 OCLC 699876276 Nachdruck Archon Books Hampden Connecticut 1972 ISBN 0 208 01136 6 Ruth Morse St Erkenwald D S Brewer Ltd Cambridge 1975 ISBN 0 87471 686 1 ForschungsliteraturFriedrich Knigge Die sprache des dichters von Sir Gawain amp the green knight der sogenannten Early English alliterative poems amp De erkenwalde Marburg 1885 OCLC 551263700 James Root Hulbert The Sources of St Erkenwald and The Trental of Gregory In Modern Philology 16 Nr 9 1919 ISSN 0026 8232 Theodor Wolpers Die englische Heiligenlegende des Mittelalters Buchreihe der Anglia Band 10 Max Niemeyer Tubingen 1964 S 295 97 online Larry D Benson The Authorship of St Erkenwald In Journal of English and Germanic Philology 64 1965 S 393 405 Clifford Peterson Casey Finch The Complete Works of the Pearl Poet University of California Press Berkeley 1995 ISBN 0 520 07871 3 Christine Chism St Erkenwald and the Body in Questuon In Alliterative revivals University of Pennsylvania Press Philadelphia 2002 ISBN 0 8122 3655 6 online Weblinks BearbeitenReviving Christian and druid ideals in St Erkenwald auf thefreelibrary com englisch Einzelnachweise Bearbeiten Ann Raftery Meyer Medieval Allegory and the Building of the New Jerusalem Woodbridge D S Brewer Suffolk Rochester 2003 ISBN 0 85991 796 7 S 138 online Life of Saint Erkenwald Bishop of London auf quod lib umich edu St Erkenwald Bishop of London 675 693 Memento des Originals vom 5 August 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot ota ahds ac uk auf ota ahds ac uk a b De Erkenwalde S Erkenwald tauft einen Leichnam aus Ms Harl 2250 fol 72b Westnordl Dialect auf quod lib umich edu Ruth Nisse A Coroun Ful Riche The Rule of History in St Erkenwald In Project Muse ELH a journal of English literary history 65 2 1998 S 277 295 ISSN 0013 8304 doi 10 1353 elh 1998 0012 Normdaten Werk GND 4537715 7 lobid OGND AKS LCCN n91071237 VIAF 182736688 Anmerkung zweite VIAF 212911738 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Erkenwald amp oldid 229944478