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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Siehe zu weiteren Bedeutungen Spielmann Begriffsklarung Der Spielmann Plural Spielleute oder Musikant ist ein Musiker der zu bestimmten Gelegenheiten zur Unterhaltung aufspielt Spielleute im Mittelalter Inhaltsverzeichnis 1 Antike und Fruhmittelalter 2 Hochmittelalterliche Spielmannskultur 2 1 Instrumentarium 2 1 1 Blasinstrumente und Floten 2 1 2 Streich und Zupfinstrumente 2 1 3 Schlaginstrumente 2 2 Ensembles 3 Neuzeit 4 Literatur 5 EinzelnachweiseAntike und Fruhmittelalter BearbeitenHistorisch geht der Begriff auf die Zeit des Romischen Reiches zuruck ludarii Der Ausdruck Spielmann lasst sich bis ins 8 Jahrhundert zuruckverfolgen Hochmittelalterliche Spielmannskultur BearbeitenDie hochmittelalterliche Spielmannskultur entstand gegen Ende des 11 Jahrhunderts zunachst sudlich und nordlich der Pyrenaen und breitete sich im Verlauf des 13 Jahrhunderts uber ganz Westeuropa aus Die altesten Bezeichnungen der Spielleute sind joglar und jogleor von lateinisch joculator Spassmacher Sie unterhielten ihr Publikum nicht nur durch moglichst spektakulare Kunststucke sondern sie erzahlten und rezitierten sangen tanzten und schauspielerten Die Bezeichnung jongleur bezieht sich dabei auf die fahrenden Spielleute die fest einem Hof verbundenen Sanger werden menestrel genannt von lateinisch ministerialis Bediensteter daher auch englisch minstrel 1 Und die Spielleute musizieren naturlich auch Spatestens seit Anfang des 13 Jahrhunderts gibt es unter den fahrenden jongleurs und spilleuten auch Instrumentalspieler Der Minnesanger Guiraut de Calancon zahlte in dieser Zeit bereits neun Instrumente etwa Fidel Harfe und Drehleier auf die von jongleurs gespielt wurden Von zahlreichen Liedern der hofischen Troubadours wie auch der Spielleute kennen wir den Text die Melodien sind nur teilweise uberliefert Quellen dieser Uberlieferung sind teilweise prachtig mit Miniaturenilluminierte Sammelhandschriften in denen eine stattliche Anzahl bildlicher Darstellungen von Spielleute mit ihren Musikinstrumenten erhalten sind Die beruhmteste dieser Prachthandschriften ist eine Ausgabe der spanischen Cantigas de Santa Maria 2 aus der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts Dieser Codex enthalt neben einer umfangreichen Liedersammlung eine ganze Reihe von Illuminationen die Musiker meist paarweise mit diversen Instrumenten zeigen Auftraggeber dieser Handschrift war Konig Alfons X von Leon und Kastilien 1284 Neben diesen Buchilluminationen gibt es auch eine Reihe von Abbildungen in musiktheoretischen Traktaten Herrad von Landsberg bildete in ihrem Hortus deliciarum Musikinstrumente wie die Harfe und eine Drehleier Organistrum oder Symphonia ab Im 13 Jahrhundert erfolgte bereits auch ein sehr deutlicher Aufschwung der Stadte Diese werden neben den jeweiligen Landesherrschern nach und nach zum zweiten Forderorgan von Instrumentalmusik indem sie Stadtpifer oder dromper in ihre Dienste nehmen Musikantenzunfte finden sich seit 1288 die alteste bekannte ist die Wiener Nikolaibruderschaft Somit waren die entscheidenden Weichen fur den neuzeitlichen Instrumentalmusiker bereits im 14 Jahrhundert gestellt Daneben bildet sich in den Landsknechtsheeren seit dem 15 Jahrhundert der militarische Spielmannszug Instrumentarium Bearbeiten Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Um den Anspruchen bei verschiedensten Anlassen gerecht zu werden sollte ein Spielmann moglichst viele Instrumente beherrschen Zu den bevorzugten Instrumenten gehorten Schlaginstrumente diverse Floten und Blasinstrumente sowie gezupfte und gestrichene Instrumente Die unterschiedlichen Benennungen und Bauformen einzelner Instrumententypen waren mannigfaltig Generell war der Klang im Allgemeinen relativ hoch zwischen Sopran und Tenorlage und hell Erst gegen Ende des 15 und Anfang des 16 Jahrhunderts wurde die Bassregion verstarkt und somit die Tonlage tiefer Das Instrumentarium wurde in privilegierte das Ansehen des Instruments und die gesellschaftliche Stellung des Spielers betreffende und gewohnliche sowie laute und leise Gruppen eingeteilt Sie verfugten uber einen im Vergleich zu heute relativ beschrankten Tonumfang und wurden ohne allzu grosse dynamische Differenzierungen meist in voller Lautstarke gespielt Manche Instrumente stammten in teilweise modifizierter Form aus dem antiken bzw nordeuropaischen Raum Andere wurden speziell im Rahmen der Kreuzzuge aus dem arabischen Raum bzw Zentralasien importiert Blasinstrumente und Floten Bearbeiten Dazu zahlen Schalmei und Sackpfeife Dudelsack Streich und Zupfinstrumente Bearbeiten In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Hier fehlen die Fiedeln und Geigen Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Die im Vergleich relativ leise gezupften und gestrichenen Saiteninstrumente etwa die Knickhalslaute dienten vornehmlich der Liedbegleitung Schlaginstrumente Bearbeiten Dazu gehorte die Pauke und die Handtrommel Ensembles Bearbeiten Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Das gesamte Mittelalter kannte wie auch teilweise die Renaissance und auch noch das Barock keine exakt fur ein Musikstuck vorgeschriebenen Instrumente oder Instrumentenkombinationen Meist wurde die genaue Zusammensetzung situationsbedingt dem jeweiligen Anlass und den verfugbaren Instrumentalisten angepasst vorgenommen Erst in der Mitte des 15 Jahrhunderts bildeten sich vage Regelungen fur Ensembles fur verschiedene den Anlassen angepasste Musikgattungen heraus Leise Musik im intimen Rahmen oder mit romantischer bzw religioser Textaussage wurden meist mit Saiteninstrumenten Blockfloten Portativ und Gesang aufgefuhrt Laute meist bei festlichen bzw reprasentativen Anlassen gespielte Musik war vornehmlich mit Schalmeien Trompeten Posaunen Schlagwerk und Floten besetzt Neuzeit Bearbeiten nbsp Drei Herumziehende Musikanten Theodor Hosemann 1838Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Spielleute zogen als freies fahrendes Volk von Stadt zu Stadt spielten mit der Spielmannsgeige zum Tanze Spielmannstanz auf traten aber auch als Erzahler selbst begleitet von der Spielmannsgeige auf Als Erzahler sangen sie zum einen Liebeslieder Minnegesang oder Heldengesange Epen zum anderen aber auch Nachrichten auch Lokalnachrichten welche sie auf der Wanderung aufschnappten und in Reimform verarbeiteten Sich zu Gruppen verbundende Spielleute sind die Vorlaufer spaterer fahrender Musik und Gauklertruppen welche wiederum Vorlaufer von wandernden spater sesshaften Theatergruppen wurden Der Begriff Musikant ist seit etwa 1600 belegt und deutlich alter als der um 1800 entstandene Begriff des Musikers der beruflich Musik ausubt Er beschreibt den Ubergang von fahrenden zum ehrbaren Musiker Im 20 und 21 Jahrhundert bezeichnen sich vor allem Musiker der Mittelalter Szene als Spielmanner oder Spielleute Als Spielleute bezeichnet man auch besonders bei Spielmannszugen und Marschkapellen die Spielmannstrommeln und Querpfeifen die musikalische Kommandos unter Leitung des Tambourmajor ausfuhren hier besonders das Locken Literatur BearbeitenElisabeth Th Hilscher Fritz Spielgraf In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 5 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2006 ISBN 3 7001 3067 8 Wolfgang Hartung Die Spielleute im Mittelalter Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive Ernst Schubert Fahrendes Volk im Mittelalter Bielefeld 1995 Harald Lacina Die Spielleute nach spatmittelalterlichen deutschen Rechtsquellen Solivagus Kiel 2010 ISBN 978 3 9812101 7 0 Dissertation Universitat Wien 1990 187 Seiten Einzelnachweise Bearbeiten Jurgen Grimm Susanne Hartwig Franzosische Literaturgeschichte 6 Aufl Metzler 2014 ISBN 978 3 476 02420 6 S 16 Codex BI2 El EscorialNormdaten Sachbegriff GND 4182275 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spielmann amp oldid 237085198