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Sowetskoje russisch Sovetskoe fruherer deutscher Name Mariental ist eine Siedlung stadtischen Typs in der Oblast Saratow Russland Mit 3348 Einwohnern Stand 14 Oktober 2010 1 ist Sowetskoje nach dem Verwaltungszentrum Stepnoje der zweitgrosste Ort des gleichnamigen Rajons Siedlung stadtischen Typs Sowetskoje Sovetskoe Foderationskreis WolgaOblast SaratowRajon SowetskiGegrundet 1766Fruhere Namen Pfannenstiel Mariental TonkoschurowkaSiedlung stadtischen Typs seit 1960Bevolkerung 3348 Einwohner Stand 14 Okt 2010 1 Zeitzone UTC 4Telefonvorwahl 7 84566Postleitzahl 413205Kfz Kennzeichen 64 164OKATO 63 244 558Geographische LageKoordinaten 51 27 N 46 44 O 51 45 46 733333333333 Koordinaten 51 27 0 N 46 44 0 OSowetskoje Saratow Europaisches Russland Lage im Westteil RusslandsSowetskoje Saratow Oblast Saratow Lage in der Oblast Saratow Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Bevolkerungsentwicklung 2 2 Bauwerke und Sehenswurdigkeiten 3 Personlichkeiten 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Grosser Karaman bei SowetskojeSowetskoje liegt im Nordwesten des Sowetski Rajons am Grossen Karaman der ihre ostliche Grenze zeichnet und ist 60 Kilometer von Saratow entfernt Die foderale Fernstrasse R236 fuhrt 20 Kilometer sudlich vorbei Die nachstgelegene Eisenbahnstation ist im 18 Kilometer entfernten Naliwnaja ursprunglich nach dem Fluss Nahoi genannt an der Strecke Engels Uralsk der Rjasan Uralsk Eisenbahnlinie An der Station halt aber nur ein Nahverkehrszug Von Saratow aus ist Sowetskoje direkt mit der Buslinie 639 zu erreichen die vier Mal pro Woche verkehrt Bis 1918 gehorte Sowetskoje zum Nowousenski Ujesd der Oblast Samara deren Hauptstadt Samara etwa 370 Kilometer nordostlich liegt Vom linken Wolgaufer ist Sowetskoje 40 Kilometer entfernt Geschichte Bearbeiten nbsp Breite Gasse um 1900 vom Langen Berg gesehen im Hintergrund die Pfarrkirche und der KirgissenbergSowetskoje wurde am 16 Juni 1766 unter dem Namen Pfannenstiel von deutschen Siedlern gegrundet Die Siedlung war auf einer Wiese am rechten Ufer des Grossen Karaman angelegt wurde aber weniger als ein Jahr spater wegen Hochwasser auf die andere Flussseite ubertragen Am Anfang mussten die Siedler in kleinen Erdhutten wohnen und mit wenig Land Holz und Vieh auskommen Ausserdem wurde das Dorf regelmassig von nomadischen Kirgisen und Kalmyken angegriffen Mehr als 200 Siedler gerieten dabei in die Unfreiheit und nur wenige davon wurden aus der Sklaverei befreit Ende des 18 Jahrhunderts beruhigte sich endgultig die Lage Unter den deutlich verbesserten Lebensbedingungen fing die Kolonie an sich zu entwickeln Es wurden 14 Windmuhlen ein Krankenhaus und eine Schule gebaut die kleine Maria Himmelfahrt Kirche wurde durch eine neue grossere ersetzt und die Einwohnerzahl wuchs bis zum Anfang der 1920er Jahre Der Geschichte der Kolonie Mariental sind die Aufzeichnungen von Anton Schneider gewidmet die mit zu den altesten und wichtigsten Quellen zur Geschichte der Wolgadeutschen gehoren In seinem Buch Mariental XVIII XIX Jahrhundert Wolgadeutsches Gebiet sind nicht nur Beschreibungen der Missjahre und des schwierigen Lebens von Kolonisten sondern auch romantische Verse uber das idyllische andere Leben zu finden Die ersten deutschen Siedler verliessen Mariental im August 1876 in Richtung USA Nach dem antibolschewistischen Aufstand in den Hungerjahren allein bei der Niederschlagung des Aufstandes in Mariental im April 1921 gab es uber 550 Opfer und der deutschen Operation 1937 1938 hatte die deutsche Bevolkerung sehr hohe Verluste zu verzeichnen 1941 wurden die Deutschen auf Befehl des sowjetischen Innenministeriums NKWD deportiert Nach dem Ende der Sowjetunion 1990 kamen viele der ehemals deportierten Deutschen als Spataussiedler nach Deutschland Ehemalige Marientaler treffen sich heute in Osnabruck in Deutschland Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner1772 0 4001816 0 9241834 17771857 35001897 50581920 71331926 48831939 53851959 33131970 34261979 30871989 35752002 35162010 3348Anmerkung 1897 und ab 1926 Volkszahlungsdaten Bauwerke und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Die Pfarrkirche heuteTrotz ihrer reichen Geschichte ist Sowetskoje schwer von den typischen russischen Dorfern zu unterscheiden Auch der alte Friedhof ist nicht mehr zu finden Desto merkwurdiger ist es dass die Kirche wenn auch im ruinierten Zustand immer noch existiert Die Pfarrkirche in Mariental wurde 1842 in Kontor Stil mit einem 32 Meter hohen Glockenturm und 16 Kolonnen erbaut Nach zwei holzernen und einer steinernen war es die vierte Kirche in der Geschichte der Siedlung Die ersten Bauarbeiten nach dem ursprunglichen Projekt fanden schon Anfang 1830 statt Wegen Fehlern im Projekt sah die Kirche ungewohnt und etwas unproportional aus Aus diesem Grund wurden sowohl die Kirchenausstattung als auch das Gebaude selbst spater mehrmals umgebaut und erweitert 1860 wurde auch eine Sakristei zugefugt Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche geschlossen und bis in die 1990er Jahre als Kulturhaus benutzt Von dem einstmals imposanten Kirchengebaude ist heute wenig geblieben Es fehlen komplett das Innere der Turm und das Dach Sanierung oder Umbau fur weitere Nutzung sind nicht geplant Personlichkeiten BearbeitenAugustin Baumtrog 1883 1937 Pfarrer starb auf Solowki Josef Baumtrog 1873 1921 Pfarrer im Burgerkrieg gefallen Aloysius Kappes 1885 1937 Pfarrer wegen Propaganda oder politischer Agitation und organisatorischer Tatigkeit Artikel 58 von einer Sonder Troika zum Tode verurteilt Franz Schiller 1898 1955 Literaturwissenschaftler Anton Schneider 1798 1867 Chronist Schriftsteller und Lehrer Adolf Bersch 1915 2010 Mitglied der Initiativgruppe zur Wiederherstellung der deutschen WolgarepublikSiehe auch BearbeitenWolgadeutsche Wolgadeutsche Republik Liste der deutschsprachigen Ortschaften in der WolgarepublikLiteratur BearbeitenHeimatbucher der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland 1954 2008 Adolf Bersch Zwischen Leiden und Hoffen Das Schicksal eines Wolgadeutschen Adwerb Verlag 1996 ISBN 392856109X Anton Schneider Aus der Geschichte der Kolonie Mariental an der Wolga Bearbeitet und herausgegeben von Victor Herdt Gottingen 1999 Albert Obholz Die Kolonie Mariental an der Wolga Das Leben der Wolgadeutschen Kolonisten in der Kolonie Mariental von der Grundung 1766 bis zur Verheerung 1941 2 Auflage Hrsg HFDR e V Nurnberg 2014 ISBN 978 3 9809613 8 7 Weblinks BearbeitenDie Geschichte der Wolgadeutschen russisch deutsch Mariental Louis Chasselouis englisch Galerie Wolgadeutsche RepublikEinzelnachweise Bearbeiten a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda Tom 1 Cislennostʹ i razmescenie naselenija Ergebnisse der allrussischen Volkszahlung 2010 Band 1 Anzahl und Verteilung der Bevolkerung Tabellen 5 S 12 209 11 S 312 979 Download von der Website des Foderalen Dienstes fur staatliche Statistik der Russischen Foderation VOrte in der Oblast SaratowVerwaltungszentrum Saratow Stadte ArkadakR AtkarskR BalakowoR BalaschowR ChwalynskR EngelsR JerschowR KalininskR KrasnoarmeiskR Krasny KutR MarxR NowousenskR PetrowskR PugatschowR RtischtschewoR SaratowS R SchichanyS G WolskR nbsp Siedlungen stadtischen Typs Basarny KarabulakR DergatschiR DuchownizkojeR GornyR JekaterinowkaR Kamenski Krasny Oktjabr Lyssyje GoryR MokrousR Nowyje BurassyR OsinkiR Pinerowka Priwolschski Puschkino RomanowkaR RownojeR SamoilowkaR Sennoi Sokolowy Sowetskoje StepnojeR SwetlyS G Swobodny TatischtschewoR TurkiRWeitere Verwaltungssitze Alexandrow GaiR BaltaiR IwantejewkaR MichailowskiS G PereljubR PiterkaR WoskressenskojeRListe der Stadte in der Oblast Saratow Verwaltungsgliederung der Oblast SaratowAnmerkungen S Sitz eines Stadtkreises R Verwaltungszentrum eines Rajons G Geschlossenes administrativ territoriales Gebilde SATO Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sowetskoje Saratow amp oldid 228747124