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Sommergaste ist ein 1975 gedrehter und 1976 erschienener deutscher Spielfilm von Peter Stein nach einem Theaterstuck 1904 von Maxim Gorki Stein besetzte diese filmische Umsetzung einer seiner zuvor an der Schaubuhne am Halleschen Ufer gezeigten Inszenierungen mit seinen damaligen Ensemblestars Bruno Ganz Otto Sander Edith Clever und Jutta Lampe in den Hauptrollen FilmTitel SommergasteProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1976Lange 115 MinutenAltersfreigabe FSK 12StabRegie Peter SteinDrehbuch Botho StraussPeter Stein Mitarbeit Produktion Regina ZieglerMusik Peter FischerKamera Michael BallhausSchnitt Siegrun JagerBesetzungWolf Redl Sergej Basov Edith Clever Varvara Basova seine Frau Ilse Ritter Kalerija Basova seine Schwester Michael Konig Vlas Chernov Varvaras Bruder Jutta Lampe Marija Lvovna Bruno Ganz Jakov Shalimov Otto Sander Pjotr Suslov Elke Petri Julija Suslova Werner Rehm Kirill Dudakov Sabine Andreas Olga Dudakova Rudiger Hacker Pavel Rjumin Gunter Lampe Doppelpunkt Gerd Wameling Zamyslov Otto Machtlinger Pustobajka Wachter Eberhard Feik Kropilkin Wachter Katharina Tuschen Sasha Kinderfrau Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Kritiken 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenIm zaristischen Russland kurz nach der Jahrhundertwende Schauplatz Eine sommerliche Datscha auf dem Land inmitten eines Walds Dort begegnen sich dreizehn Urlauber alle Vertreter der gesellschaftlichen Mittel und Oberschicht Es handelt sich dabei unter anderem um einen Arzt einen Schriftsteller einen Ingenieur einen einstigen Fabrikanten eine verwitwete Arztin und eine an ihrem unerfullten weil kinderlosen Leben leidende Frau eines skrupellosen Rechtsanwalts Alle haben sich hochgearbeitet sind sozial aufgestiegen oder haben gut geheiratet In ihrer Saturiertheit fuhlen sich diese Sommergaste nicht mehr wohl in ihrer Haut sie sind Wohlstandsburger denen aber eine tiefe Unzufriedenheit innewohnt Einer von ihnen sagt Wir sind Sommergaste in unserem Land Wir gehoren nirgendwohin Wir tun nichts Wir reden nur schrecklich viel Im Laufe der Geschichte diskutiert und lamentiert man entsprechend debattiert und wehklagt in einem fort Viele der Sommergaste wissen nicht was sie mit ihrem Leben anfangen sollen plagen sich mit Gewissensbissen und fallen einander unablassig mit Vorwurfen Selbstbezichtigungen und Sentimentalitaten ins Wort Die Stimmung wird immer gereizter und in ihrer bourgeoisen Selbstgefalligkeit dammert den Anwesenden allmahlich dass schwerwiegende soziale Umbruche bevorstehen in denen Egozentriker wie sie keinen Platz mehr haben werden Am Ende sind es vor allem die Frauen die aus ihrem bisherigen tragen Leben ausbrechen einige verlassen ihre Manner um ihrem Leben einen neuen Sinn zu geben Produktionsnotizen BearbeitenSommergaste entstand Mitte 1975 auf der Pfaueninsel in Berlin Die Urauffuhrung fand am 29 Januar 1976 statt Massenstart war der 6 Februar 1976 In der DDR wurde der Film das erste Mal nachweisbar am 12 Marz 1977 im Berliner Kino Studio Camera in der Oranienburger Strasse 54 aufgefuhrt 1 Steins Sommergaste Inszenierung an der Schaubuhne erwies sich als ungewohnlicher Erfolg sie wurde seit der Premiere im Dezember 1974 nahezu 150 Mal gezeigt 2 Kritiken Bearbeiten nbsp Dieser Abschnitt besteht nur aus einer listenhaften Sammlung von Zitaten aus Kritiken Stattdessen sollte eine zusammenfassende Darstellung der Rezeption des Werkes als Fliesstext erfolgen wozu auch markante Zitate gehoren konnen Allein schon deswegen sind Steins Sommergaste weit entfernt von den verbiesterten tragen und lauen Bemuhungen die deutsche Filmer gerne im Kino bieten Sein Film ist ein kraftvolles kleines Meisterwerk von internationalem Rang und mit unvergleichlichen schauspielerischen Qualitaten Schauspielerei bedeutet fur ihn weitestgehende Entfaltung von Korper und Psyche heisst fremde Erfahrungen und Empfindungen durch den eigenen Korper jagen Das vermittelt sich in den Sommergasten in die wir so Hauptdarstellerin Edith Clever auch unsere eigenen Unfreiheiten und Sehnsuchte mit einbrachten oft geradezu gewalttatig obgleich es ein reiner Quasselfilm ist Die hochliterarischen Vorgange spielen sich in den Gesichtern und Dialogen oft mit Actionfilm Intensitat ab Der Spiegel Nr 6 vom 2 Februar 1976 Peter Steins Inszenierung der Sommergaste von Maxim Gorki an der Berliner Schaubuhne am Halleschen Ufer hat inzwischen legendaren Ruhm Stein sein Dramaturg Botho Strauss und das Ensemble sind begeistert vom Film sie arbeiten auch auf der Buhne bewusst mit filmischen Mitteln Die Schauspieler sind zum wichtigsten Darsteller Potential des neuen deutschen Films geworden Das alles hat die Erwartungen auf den ersten Film der Gruppe die Ursprunglich ohnehin als Film geplanten Sommergaste sehr hoch gespannt Das Ergebnis ist zwiespaltig und wurde sehr unterschiedlich bewertet Wolf Donner in Die Zeit vom 6 Februar 1976 Eine Urlaubsgesellschaft im zaristischen Russland erkennt in qualenden Auseinandersetzungen und Selbstenthullungen die Signale eines kommenden Umbruchs und ihre eigene Wertlosigkeit fur die neue Zeit Eine kunstvolle Verfilmung des Gorki Stuckes nach Steins beruhmter Berliner Schaubuhnen Inszenierung Eine sehenswerte Schilderung von Vorstadien gesellschaftlicher Veranderungen mit unterschwelligem Bezug auf gegenwartige Stimmungslagen Lexikon des Internationalen Films 3 Weblinks BearbeitenSommergaste in der Internet Movie Database englisch Sommergaste bei filmportal de Zeit Gesprach mit Peter SteinEinzelnachweise Bearbeiten Neues Deutschland vom 4 Marz 1977 S 8 Der Spiegel vom 2 Februar 1976 S 138 Sommergaste im Lexikon des internationalen Films Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sommergaste 1976 amp oldid 208555214