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Skanzen eigentlich Szabadteri Neprajzi Muzeum Ethnographisches Freilichtmuseum siehe Skansen ist das grosste Bauernhofmuseum in Ungarn Es befindet sich westlich der Donaustadt Szentendre an den zum Donau Eipel Nationalpark gehorenden Auslaufern des Pilisgebirges im Komitat Pest rund 24 Kilometer nordlich von Budapest Inhaltsverzeichnis 1 Grundkonzept 2 Museumsbahn 3 Religiose Zeugnisse 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGrundkonzept Bearbeiten nbsp Luftbild der Region Westtransdanubien nbsp Gehoft aus der westlichen Plattenseeregion nbsp Windmuhle aus der Grossen Tiefebene nbsp Im Hochlanddorf nbsp Nordungarische Hohlenwohnung nbsp Sudtransdanubisches Gehoft Die Grundung des Museums erfolgte am 1 Februar 1967 als Dorfmuseumsabteilung des Ethnographischen Museums in Budapest In der Folge erweiterten die Verantwortlichen die Sammlungen auf dem ursprunglich 46 Hektar grossen Gelande bei Szentendre stetig 1 Heute nimmt Skanzen 60 Hektar ein 2 1972 wurde das Freilichtmuseum zum unabhangigen Landesmuseum und 1981 auch zum wissenschaftlichen Forschungsinstitut 3 Das Konzept ist es bedeutende und aussagekraftige bauerliche Gehofte und dorfliche Wohnhauser samt wertvoller regional typischer Kirchen Kapellen und fruhindustrieller Produktionsstatten an den Ursprungsorten aufzukaufen abzutragen und im Museum fachgerecht wiederaufzubauen Dabei entstehen kunstliche doch im Museum homogen wirkende Dorfzusammenstellungen fur alle Grossregionen Altungarns wie es vor dem Ersten Weltkrieg bestand Wesentliche Objekte und Gebaude die fur eine museale Dokumentation wichtig sind jedoch nicht vom Ursprungsort beschafft werden konnen sind im Massstab 1 1 als Rekonstruktionen zu sehen Die meisten Gebaude dokumentieren das ungarische Leben vom 18 bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts 2 Die bisher existierenden dorflichen Zusammenstellungen stammen aus folgenden Regionen Oberes Theissgebiet seit 1974 3 Kleine Ungarische Tiefebene seit 1987 3 Westtransdanubien seit 1993 3 Sudbakony Plattensee Oberland seit 2000 Sudtransdanubien seit 2005 Das nordliche Hochland um Tokaj seit 2006 Nordungarn seit 2010 Grosse Ungarische Tiefebene seit 2012 Folgende regionale Konzeptionen sind noch geplant Mittleres Theissgebiet Siebenburgen weitere ehemals ungarische Gebiete Dorflandschaft im 20 JahrhundertZum Konzept der Museumsfachleute gehort es alle Hofe auch im Inneren so erscheinen zu lassen als wurden die Bewohner immer noch darin leben Daher sind die meisten Raumen mit regional typischen Einrichtungsgegenstanden ausgestattet worden In etlichen Gebauden sind Museumsmitarbeiter teilweise in alten Trachten zugegen um interessierte Besucher in die historischen Lebenswelten einzufuhren In einigen Hausern wurden typische selbsterklarende Szenen aus dem bauerlichen Leben aufgebaut So eine Hochzeit zu der ungarische Musik erklingt oder Backszenen die dem Besucher mit Videomaterial die Vorgange aufzeigen Der Wirtschaftstrakt eines ehemaligen ungarndeutschen Gehofts aus Hidas in Sudtransdanubien dient seit 2012 als Dokumentationszentrum fur die Vertreibung der grossten ungarischen Minderheit der Deutschen ab 1946 Doch auch das Schicksal anderer Minderheiten nach 1945 sowie die damalige Flucht vieler Ungarn wird anhand von Dokumenten Fotos und Videoinstallationen bei denen Betroffene zu Wort kommen greifbar 4 Der Nachbau eines ungarischen Guterwaggons steht dabei fur das unwurdige Schicksal der Vertriebenen Viele Ungarndeutsche wurden von der ungarischen Regierung entrechtet enteignet und zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion verschleppt In einer historischen Backerei aus der Grossen Tiefebene die von 1940 bis 1998 in Izsak betrieben wurde konnen auf traditionelle Art hergestellte Backwaren erworben werden Aus der gleichen Region jedoch aus Jaszarokszallas bei Jaszbereny einer von einer ungarischen Minderheit gepragten Gegend stammt eine ehemalige Csarda und Poststation die nun als Wirtshaus wieder in Betrieb genommen worden ist In einem historischen Keller eines Kaufmannshauses aus Mad im nordlichen Hochland werden ungarische Weine ausgeschenkt Zum Museum gehort auch ein grosses ethnographisches Studienzentrum das den Endpunkt der durch das Museum fuhrenden Bahnlinie bildet Im Mittelpunkt der Museumsflache liegt mit der Villa Rustica Szentendre Skanzen eines der grossten archaologisch ergrabenen romischen Landguter Ungarns Die zwischen 1973 und 1975 erforschte Anlage deren Fundamente bis 1984 restauriert und konserviert wurden 5 gehorte ursprunglich nicht zum Konzept der Museumsmacher und wurde nach der Entdeckung erst nachtraglich in die Anlage integriert Neben der Villa Rustica wurde eine Freilichtbuhne das Amphitheater fur rund 800 Personen eingerichtet Dort konnen Folkloredarbietungen Konzerte oder Theaterauffuhrungen stattfinden Museumsbahn Bearbeiten nbsp Der Museumszugang ein Nachbau des Bahnhofs von Mezohegyes nbsp Die beiden Dieseltriebwagen Nach der Jahrtausendwende wurden mit der Planung und dem Bau der in Europa grossten auf Normalspurweite laufenden Museumsbahn innerhalb eines Museums begonnen Dazu wurde das ungarische Dieseltriebwagengespann der MAV Baureihe BCmot 390 aus den 1920er Jahren das zuletzt als Traditionszug des Betriebswerks Szentes unterwegs war erworben und historisch fachgerecht aufgearbeitet 1932 ist der bewahrte und in Ungarn vielseitig eingesetzte Motor des Erfinders Gyorgy Jendrassik 1898 1954 eingebaut worden der in der Ganz Danubius Maschinenfabrik gefertigt wurde Seit 2009 verbindet der Zug uber 2 2 Kilometer an funf Haltestellen die verschiedenen Museumsregionen und ist uber behindertengerecht gestaltete Bahnsteige zu betreten Im Zuge des Bahnbaus wurde auch ein Nachbau des Bahnhofs von Mezohegyes aus der Grossen Tiefebene in Skanzen errichtet und gleichfalls 2009 eingeweiht Er bildet seither den neuen Eingangsbereich zum Museum Ein wiederaufgebauter machtiger Getreidespeicher eines Gutshofes aus Nordungarn dient zusatzlich als Dokumentationsbereich zur Entwicklung der Eisenbahn in Ungarn mit der die Modernisierung des Landes begann Religiose Zeugnisse Bearbeiten nbsp Die reformierte Kirche von Mand mit dem Glockenturm aus Nemesborzova Im Freilichtmuseum sind heute vier Gotteshauser zu besichtigen die teilweise kulturgeschichtlich von grosser Bedeutung sind und nach ihrem Wiederaufbau neu eingesegnet wurden Dazu zahlt die griechisch katholische Holzkirche aus Mandok 6 und die im Ursprung spatgotische reformierte Kirche aus Mand in der oberen Theissregion neben der im Museum ein Glockenturm aus dem Nachbardorf Nemesborzova errichtet wurde 7 Neben diesen Unikaten kann eine typische Dorfkirche aus obudavar in der Bakony Plattenseeregion sowie eine St Anna Kapelle aus der Kleinen Tiefebene besucht werden Es besteht die Moglichkeit in den Kirchen Trauungen und Gottesdienste abzuhalten Neben den Gotteshausern sind mehrere Bildstocke und ein Kalvarienberg auf dem Museumsgelande wiedererrichtet worden Daneben zeugen auch verschiedene Friedhofsdarstellungen der unterschiedlichen christlichen Glaubensrichtungen mit ihren regionalen Auspragungen vom Glauben und Denken der bauerlichen Bevolkerung 8 Literatur BearbeitenMiklos Cseri Endre Fuzes Red Ungarisches Freilichtmuseum Szentendre Szabadteri Neprajzi Muzeum Szentendre 1997 ISBN 963 7376 34 0 Einzelnachweise Bearbeiten Miklos Cseri Endre Fuzes Red Ungarisches Freilichtmuseum Szentendre Szabadteri Neprajzi Muzeum Szentendre 1997 S 7 a b Miklos Cseri Hrsg Uber Skanzen In Skanzen Ungarisches Freilichtmuseum Museumsplan 2012 Faltblatt Ungarisches Freilichtmuseum Szentendre a b c d Miklos Cseri Endre Fuzes Red Ungarisches Freilichtmuseum Szentendre Szabadteri Neprajzi Muzeum Szentendre 1997 S 12 Miklos Cseri Hrsg Neue permanente Ausstellung Im Antrieb der Geschichte In Skanzen Ungarisches Freilichtmuseum Museumsplan 2012 Faltblatt Ungarisches Freilichtmuseum Szentendre Judit Topal Turmmodelle aus der romischen Villa von Szentendre In Studia comitatensia Regeszeti tanulmanyok Pest megyebol Nr 17 Pest Megyei Muzeumok Igazgatosaga Budapest 1985 S 312 Miklos Cseri Endre Fuzes Red Ungarisches Freilichtmuseum Szentendre Szabadteri Neprajzi Muzeum Szentendre 1997 S 171 Miklos Cseri Endre Fuzes Red Ungarisches Freilichtmuseum Szentendre Szabadteri Neprajzi Muzeum Szentendre 1997 S 38 41 Miklos Cseri Endre Fuzes Red Ungarisches Freilichtmuseum Szentendre Szabadteri Neprajzi Muzeum Szentendre 1997 S 175 178 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Szentendrei Neprajzi Muzeum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offiziellen Seiten des Museums teilweise in deutscher Sprache 47 693888888889 19 048333333333 Koordinaten 47 41 38 N 19 2 54 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Skanzen Szentendre amp oldid 234094345