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Der Sillem s Bazar in Hamburg war 1843 die erste grosse Einkaufspassage in Deutschland Geschichte Bearbeiten nbsp Hotel de Russie und Glaskuppel Fotodruck um 1880 von Strumper amp Co nbsp Passage 18601842 waren weite Teile Hamburgs durch den Grossen Brand zerstort worden Dies galt auch fur den Bereich zwischen dem Jungfernstieg und der Konigstrasse heute Poststrasse an dem das Hotel Alte Stadt London gestanden hatte An dieser frei gewordenen Stelle liess der Hamburger Kaufmann Wilhelm Sillem durch den Hamburger Architekten Eduard Averdieck fur rund 1 5 Millionen Mark das Hotel de Russie dessen Vorganger am Jungfernstieg 23 1 gelegen ebenfalls zerstort war und Sillem s Bazar fur gehobene Anspruche errichten Die Bezeichnung mit Apostroph entsprach der damals ublichen Schreibweise Hotel und Passage richteten sich nach dem Vorbild europaischer Metropolen Sie bildeten zusammen eine bauliche Einheit die Zielgruppe waren kaufkraftige Flaneure und Luxusliebhaber Durch den Eingang des Hotels war auch die Passage zu betreten Der Prachtbau bestand aus zwei glasgedeckten Seitengangen in denen rund 30 Geschafte fur ein reiches Warenangebot sorgten Spiegelscheiben Vergoldungen und Marmorwande boten ein nobles Ambiente nbsp Oktogon um 1860Die Mitte der Passage war das Prunkstuck und bestand aus einem eleganten Glasoktogon also einem grossen achteckigen Platz den die Passage unmittelbar umschloss In den oberen Stockwerken befanden sich die Suites des Hotels Das Dach war komplett aus Glas und sorgte so ahnlich wie in vielen Einkaufspassagen in der heutigen Zeit fur Helligkeit und Lichtdurchflutung Damit war die Idee des wetterunabhangigen Flanierens und Kaufens auch in einer deutschen Metropole umgesetzt Die moderne Eisen Glas Konstruktion mit ihren illusionistischen Effekten sorgte fur die Aufmerksamkeit und die Bewunderung der Hanseaten und der Besucher Nach Hamburg fahren und den Bazar nicht sehen ist wie Rom ohne den Papst las sich in der Presse und die Leipziger Illustrirte meldete In der Passage verbinden sich der Sinn fur Grosse mit dem fur Pracht und Eleganz mit der Neigung zum weltstadtisch Blenden und Grossartigen Sie ubertrifft ihre Vorbilder jene eleganten und bei schlechtem Wetter ebenso angenehmen und nutzlichen Passagen in Paris und London an Schonheit im allgemeinen und geschmackvoller Ausfuhrung aller Einzelteile Das Eintrittsgeld fur den Besuch der Passage belief sich auf funf Schillinge nbsp Hamburger HofTrotz des attraktiven Baus machte sich bald ein Standortnachteil bemerkbar Die Passage verband zwei ungleiche Strassen namlich zum einen den Prachtboulevard Jungfernstieg der schon damals zu den beliebtesten Flaniermeilen gehorte und zum anderen eine wenig belebte Gasse Dadurch hatten Flaneure und Kaufer beim Spazierengehen kein echtes Ziel Der Bazar war insofern keine richtige Verbindung zwischen zwei gleichermassen belebten Knotenpunkten Das fuhrte dazu dass Kundschaft in dem fur den Betrieb teurer Geschafte erforderlichen Umfang fernblieb 1881 38 Jahre nach Errichtung der Passage wurde sie abgerissen An der Stelle des Sillem s Bazar eroffnete am 16 Dezember 1882 das Luxushotel Hamburger Hof Der imposante Bau war ein Werk der renommierten Architekten Bernhard Georg Hanssen und Emil Meerwein und wurde spater zum Kontorhaus umgenutzt Das Gebaude enthalt heute wieder eine Einkaufspassage mit einem Durchgang vom Jungfernstieg zur Poststrasse und zum Hanse Viertel Literatur BearbeitenErnst Christian Schutt u a Chronik Hamburg 2 aktualisierte Auflage Bertelsmann Lexikon Verlag Gutersloh Munchen 1997 ISBN 3 577 14443 2 Hamburgs Neubauten V Der Bazar in Illustrierte Zeitung Nr 105 5 Juli 1848 Leipzig Seite 12 14 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D6s5LAAAAcAAJ IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3DPA427 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Passage Bazar des Herrn W Sillem In Hamburger Adressbuch Alphabetisches Verzeichniss hiesiger offentlicher Anstalten wohlthatiger Stiftungen und Vereine wissenschaftlicher Institute sehenswerter Gebaude und anderer Merkwurdigkeiten zunachst fur Fremde 1848 S 455 456 Digitalisat Wilhelm Melhop Alt Hamburgische Bauweise Kurze geschichtliche Entwicklung der Baustile in Hamburg Boysen amp Maasch Hamburg 1908 S 204 205 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3Dalthamburgischeb00melh MDZ 3D 0A SZ 3Dn6 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D zweite neubearbeitete Auflage 1925 Einzelnachweise Bearbeiten Gasthofe In Hamburgisches Adressbuch 1839 S 601 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sillem s Bazar amp oldid 236326095