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Siegfried Wilke 24 April 1891 in Hellmitzheim 5 Dezember 1969 in Kitzingen war von 1930 bis 1945 und von 1952 bis 1958 Burgermeister bzw Oberburgermeister der unterfrankischen Stadt Kitzingen Wilke wurde wegen seiner Bemuhungen um den Wiederaufbau der kriegszerstorten Stadt im Jahr 1961 mit der Ehrenburgerwurde ausgestattet Im Oktober 2021 erkannte man ihm diese wieder ab weil neue Details seines Wirkens im NS Staat bekannt geworden waren Leben BearbeitenSiegfried Wilke wurde am 24 April 1891 in Hellmitzheim geboren das damals im mittelfrankischen Bezirksamt Scheinfeld lag Sein Vater Georg Wilke 1933 war lutherischer Pfarrer im Ort und bemuhte sich ausserdem das prahistorische Erbe des Kitzinger Landes zu erfassen 1 Nach Kitzingen waren es etwa 15 Kilometer und die Eltern fuhren mit dem jungen Siegfried zum Einkaufen in die nahe Stadt In Kitzingen besuchte Siegfried Wilke fur vier Jahre auch das Gymnasium das damals in der Fischergasse angesiedelt war Spater siedelte die Familie ins oberfrankische Hof uber Siegfried Wilke kehrte spater zuruck nach Kitzingen Dort stieg er 1930 schliesslich zum Burgermeister auf Anders als viele seiner Amtskollegen die mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten 1933 aus dem Amt entfernt wurden blieb Wilke auch nach 1933 Burgermeister Die Stadtarchivarin von Kitzingen Doris Badel urteilt dass Wilke kein typischer unkritischer Mitlaufer der NS Ideologie gewesen sei Er forcierte in seiner Stadt fruh die Verfolgung der judischen Bevolkerungsminderheit zu einer Zeit als hierzu noch kein Druck von hoheren staatlichen Stellen ausgeubt wurde Im Marz 1933 sorgte er dafur dass der junge Benno Oppenheimer in Schutzhaft genommen wurde 2 Nachdem seine Antrage auf Haftentlassung abgelehnt worden waren beging Oppenheimer 1940 im KZ Sachsenhausen Selbstmord 3 Bei Kriegsende verhandelte er zusammen mit anderen Honoratioren und den in der Stadt einquartierten Wehrmachtsverbanden uber die kampflose Ubergabe Kitzingens Obwohl die Stadt bereits unter Artilleriebeschuss der Amerikaner stand konnten so weitere Kriegsschaden abgewendet werden Am 23 Mai 1945 wurde Wilke von den Amerikanern abgesetzt Dem parteilosen Wilke gelang aber im Jahr 1952 die Neuwahl zum Oberburgermeister des inzwischen kreisfreien Kitzingen Das Amt des Oberburgermeisters hatte Siegfried Wilke bis ins Jahr 1958 inne In dieser Zeit trieb er den Wiederaufbau der Stadt voran Wilke starb am 5 Dezember 1969 mit 78 Jahren in Kitzingen 1956 erhielt Wilke das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse fur die Organisation des Wiederaufbaus im zerstorten Kitzingen Nachdem der Kitzinger Stadtrat im Jahr 1961 sogar eine Goldene Stadtplakette fur Wilke schaffen wollte entschied man sich kurzfristig dazu den Altburgermeister zum Ehrenburger zu ernennen Die Verleihungsurkunde wurde vom ebenfalls NS belasteten Kunstler Richard Rother geschaffen Nachleben BearbeitenIn einem 1983 veroffentlichten Buch schilderte die Historikerin Elke Frohlich den Beitrag Wilkes zur Verhaftung von Benno Oppenheimer 2 38 Jahre danach handelte die Stadt Kitzingen Im Jahr 2021 wurden dem Ehrenburger Wilke posthum alle Ehrenrechte aberkannt Der Kitzinger Stadtrat entschied ausserdem sein Ehrengrab auf dem Stadtischen Friedhof aufzuheben Im September desselben Jahres war die Siegfried Wilke Strasse in Dagmar Vosskuhler Strasse umbenannt worden 4 5 Einzelnachweise Bearbeiten o A Kalendarium In Im Bannkreis des Schwanbergs 1963 Heimat Jahrbuch fur den Landkreis Kitzingen Wurzburg 1963 S 13 a b Elke Frohlich Die Herausforderung des Einzelnen Geschichten uber Widerstand und Verfolgung Bayern in der NS Zeit Bd 6 Oldenbourg Munchen 1983 ISBN 3 486 42411 4 S 111 Elke Frohlich Die Herausforderung des Einzelnen Geschichten uber Widerstand und Verfolgung Oldenbourg Munchen 1983 S 113 Main Post Der Fall Wilke Pikante Details zu Kitzingens gefallenem Helden abgerufen am 12 Dezember 2021 Main Post Wilke gerat in Vergessenheit die NS Vergangenheit nicht abgerufen am 13 Dezember 2021 Oberburgermeister von Kitzingen Konrad Doppert 1946 1948 Richard Wildhagen 1948 1952 Siegfried Wilke 1952 1958 Oskar Klemmert 1958 1967 Rudolf Schardt 1967 1991 Erwin Rumpel 1991 1997 Bernd Moser 1997 2008 Siegfried Muller 2008 2020 Stefan Guntner seit 2020 Normdaten Person GND 1126727385 lobid OGND AKS VIAF 7074148876470149740008 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wilke SiegfriedKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker Oberburgermeister von KitzingenGEBURTSDATUM 24 April 1891GEBURTSORT HellmitzheimSTERBEDATUM 5 Dezember 1969STERBEORT Kitzingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siegfried Wilke amp oldid 223723882