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Die Siechenkapelle ist ein denkmalgeschutztes katholisches Kirchengebaude in Ruttenscheid einem Stadtteil von Essen Siechenkapelle Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenNachdem durch Kreuzzuge und Wallfahrten die Lepra eingeschleppt worden war wurde im 14 Jahrhundert bereits ein Siechenhaus als Orientierungspunkt genannt Die alteste bekannte Stiftung dafur stammt aus dem Jahr 1410 Sie wurde zur Versorgung der Kranken als Siechen oder Leprosenhaus ausserhalb der Essener Stadtmauer mit Kapelle errichtet Es sollten dort Kranke unterkommen von denen die Stadter Ansteckung annahmen Es unterstand verwaltungsmassig den Provisoren des Heiliggeisthospitals am spateren Kopstadtplatz 1488 ubernahm diese Aufgabe ein eigener Provisor Verwalter Die Stiftung ubernahm teilweise die Kosten zum Unterhalt des Gebaudes und eine Halfte fur die Seelmessen die jedoch in der Heiliggeistkapelle gelesen und dort mit einer Geldgabe an die Insassen verknupft wurden Im Siechenhaus lebten neben den Kranken auch ein Hausmeister sowie ein oder mehrere Knechte und eine oder mehrere Magde Eine Art Hausordnung aus dem 15 Jahrhundert besagt dass die Kranken ein Bett und Geschirr mitzubringen hatten und sich nach Moglichkeit in das Siechenhaus einkaufen mussten Ihre Hinterlassenschaften mussten dem Haus zur Verfugung gestellt werden Es machte keine grosseren Vermogen durch Erben oder Stiftungsgelder Rechnungen aus dem 16 Jahrhundert belegen dass es zu dieser Zeit noch sieben Kranke im Siechenhaus gab Im Jahr 1644 war es noch ein Aussatziger Es ist nicht belegt ob es eine Art arztliche Versorgung gab Heilung wurde nicht erwartet Ab 1726 war das Leprosenhaus zu landwirtschaftlichen Zwecken und als Wohnhaus verpachtet 1 Von ihm ist heute nichts mehr erhalten Die zugehorige und heute erhaltene Siechenhauskapelle ist ein kleiner verputzter Saalbau errichtet in der Zeit von 1426 bis 1445 Zweimal wochentlich wurden hier Messen gelesen was kleine Stiftungen eines Essener Priesters und eines Vikars erlaubten Die Kapelle hat dreissig Sitzplatze und wurde in ihrer Form kaum verandert Der Innenraum ist verputzt unter das Satteldach wurde eine flache Holzdecke eingezogen Der jeweilige Rektor war auch fur die Seelsorge zustandig Der Priester Josef Varnhorst liess durch seine grossere Stiftung 1476 eine Vikarie errichten die mit einem Wohnhaus an der Kapelle und etwas Land verbunden war Der durch den Burgermeister und den Rat bestimmte Priester machte den Altardienst Es war ein Mitglied der Familie Varnhorst dafur bestimmt oder es musste mindestens ein Essener Burger sein Spater waren es Mitglieder der mit Familie Varnhorst verschwagerten Familie Mittweg 1 Bis zur Fertigstellung der Ludgeruskirche in Ruttenscheid 1890 blieb die durch einen holzernen Anbau erweiterte Kapelle das einzige Gotteshaus der Pfarrei Danach diente sie auch profanen Zwecken Unter Leitung des Regierungsbaumeisters Emil Jung wurde die Kapelle 1932 umfassend renoviert das Dach erneuert und der Innen und Aussenputz neu aufgebracht Der Dachreiter wurde uberholt und die Banke uberarbeitet Die Glasfenster sind Arbeiten des Soester Kunstlers Hans Kaiser Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kapelle weitgehend zerstort und 1950 1951 auf Initiative des katholischen Akademikerverbandes wiederaufgebaut 1971 eroffnete sie als Anbetungskapelle Nach neuerlicher grundlegender Renovierung ist die Kapelle im Oktober 2009 wieder ihrer Bestimmung ubergeben worden Dabei wich der ehemalige weisse Anstrich dem heutigen charakteristischen Gelb 2 Ausstattung BearbeitenDer Altar von 1629 mit lateinischer Inschrift zeigte ein Siechenmadchen Der neue Altar ist eine Arbeit des Bildhauers Johannes Niemeyer aus Wiedenbruck Fur den Tabernakel das Altarkreuz und den Standleuchter verwendete Niemeyer soweit moglich Stucke der im Krieg zerstorten Gegenstande In den Trummern der von Bomben zerstorten Nachbarschaft fand sich der kupfervergoldete Dachreiterhahn von 1758 wieder Hinter einem Schutzgitter steht eine mittelalterliche Pieta Die von Hand gelautete Bronzeglocke aus dem Jahr 1738 ist etwa 40 Kilogramm schwer Nachdem sie einen senkrechten Riss aufwies und der Kloppel abriss als gerade Bischof Luthe anwesend war lautete sie seit 2002 nicht mehr Sie wurde bei einer Firma in Nordlingen geschweisst und im August 2012 wieder eingehangt 3 Seit 1985 steht die Siechenkapelle unter Denkmalschutz Literatur BearbeitenGeorg Dehio bearbeitet von Claudia Euskirchen Olaf Gisbertz Ulrich Schafer Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen I Rheinland Deutscher Kunstverlag 2005 ISBN 3 422 03093 X Heinz Dohmen Abbild des Himmels Tausend Jahre Kirchenbau im Bistum Essen Verlag Hoppe und Werrry 1977Weblinks BearbeitenBaudenkmal Siechenkapelle PDF 478 kB Einzelnachweise Bearbeiten a b Monika Fehse Essen Geschichte einer Stadt Hrsg Ulrich Borsdorf Peter Pomp Verlag Bottrop Essen 2002 ISBN 3 89355 236 7 S 227 228 Siechenhauskapelle erstrahlt In Derwesten de vom 25 Oktober 2009 zuletzt gesichtet am 23 August 2012 Glocke der Siechenhauskapelle in Essen lautet nach zehn Jahren wieder In Derwesten de vom 22 August 2012 zuletzt gesichtet am 23 August 201251 434439 7 005048 Koordinaten 51 26 4 N 7 0 18 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siechenkapelle Ruttenscheid amp oldid 216944709