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Shi jap 市 ist eine kommunale Verwaltungseinheit in Japan Es ist die offizielle Gebietsbezeichnung fur eine grossere oder grosse urbane Siedlung shi in Japan ausser Hokkaidō Stand 2007 Paragraph 8 des japanischen Gesetzes uber die lokale Selbstverwaltung legt fest dass ein Shi grundsatzlich mehr als 50 000 Einwohner hat mehr als 60 Prozent der Haushalte im Zentrumsbereich liegen und mehr als 60 Prozent der Haushalte ihr Einkommen in Handel und Industrie bzw in urbanem Gewerbe erwirtschaften Weitere Bedingungen konnen von den Prafekturen durch Verordnung festgelegt werden Ein Absinken der Einwohnerzahl unter 50 000 fuhrt nicht zwangslaufig zum Verlust des Shi Status So besitzt zum Beispiel Utashinai auf Grund eines sehr starken Bevolkerungsruckgangs heute unter 5 000 Einwohner Karte mit seirei shitei toshiShi mit mehr als 200 000 Einwohnern konnen zu Grossstadten mit Sonderstatus 特例市 tokureishi ab 300 000 bis 500 000 Einwohnern und einer Flache von mindestens 100 km zu Kernstadten 中核市 chukakushi und ab 500 000 Einwohnern zu Stadten per Regierungsverordnung 政令指定都市 seirei shitei toshi ernannt werden Am 8 Marz 2010 lag die Zahl der Shi in Japan mit 784 erstmals hoher als die Zahl der Machi 783 Zu Beginn der Heisei Gebietsreform Heisei Daigappei hatte es im April 1999 noch 670 Shi und 1994 Machi gegeben Die Zahl der Dorfer Landgemeinden Mura sank im gleichen Zeitraum von 568 auf 187 1 Anders als ein Machi oder ein Mura gehort ein Shi nicht zu einem Gun und entsprechen damit einer kreisfreien Stadt bzw einem Stadtkreis Designierte Grossstadte seirei shitei toshi sind in Stadtbezirke Ku eingeteilt Im englischen wird Shi mit City ubersetzt Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Geschichte 2 1 Liste der ersten shi von 1890 2 2 Entwicklung 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenVom Schriftzeichen her bedeutet Shi in der Grundbedeutung Markt Die Kun Lesung des Zeichens ichi ist auch das japanische Wort fur Markt Allerdings hat die Kun Lesung bei dieser kommunalen Einheit anders als bei einer Machi oder einem Mura keine Relevanz Geschichte BearbeitenIm Gegensatz zu den kreisangehorigen Gemeinden chō son japanische Lesungen machi und mura die unter gleichen Namen schon vorher als Unterteilung von Stadt ku und Landkreisen gun bestanden hatten wurde der Status von shi bei der Modernisierung der lokalen Verwaltungen 1888 89 90 siehe Gemeinde Japan Geschichte neu geschaffen Vorher waren kreisfreie Stadte Stadtkreise seit 1878 als ku organisiert Mit der Einfuhrung der neuen Gemeindeordnungen von 1888 ging auch eine umfangreiche landesweite Gebietsreform einher Meiji no daigappei vielerorts entsprechen die chō son von vor 1889 den Ortsteilen ōaza nach der Gebietsreform In den drei grossten Stadten in den Stadtprafekturen fu Kyōto Ōsaka und Tōkyō wurden die bisherigen ku zu Untergliederungen der neuen shi mit einigen Veranderungen an den Grenzen zu umliegenden Landkreisen Sonstige ku wurden in shi umgewandelt teilweise ebenfalls mit Eingemeindungen aus umliegenden gun und einige shi wurden ganz aus vorher landkreisangehorigen Gebieten neu eingerichtet In den meisten Prafekturen gab es zunachst nur eine kreisfreie Stadt in wenigen zwei in einigen keine z B in Miyazaki noch bis 1924 Liste der ersten shi von 1890 Bearbeiten Anmerkungen Aufgefuhrt sind alle shi die 1889 vom Innenministerium designiert wurden da der Zeitpunkt der Umsetzung der Kommunalreform von Prafektur zu Prafektur variierte wurden davon die ersten 31 shi zum 1 April 1889 die letzte erst 1890 gegrundet Die Liste ist beschrankt auf das japanische Mutterland ohne die Prafekturen dō ken Hokkaidō und Okinawa fur die bis ins 20 Jahrhundert andere Gesetze galten Die ersten shi 2 Prafektur fu ken shi 1889 90 VorlauferAomori Hirosaki Teile des Naka Tsugaru gunIwate Morioka Teile des Minami Iwate gunMiyagi Sendai Sendai ku und umliegende GebieteAkita Akita Teile des Minami Akita gunYamagata Yamagata Teile des Minami Murayama gunYonezawa Teile des Minami Okitama gunIbaraki Mito Teile des Higashi Ibaraki gunTokio Tokio 15 ku und umliegende GebieteKanagawa Yokohama Yokohama kuNiigata Niigata Niigata ku und angrenzende GebieteToyama Toyama Teile des Kami Niikawa gunTakaoka Teile des Imizu gunIshikawa Kanazawa Kanazawa kuFukui Fukui Teile des Asuwa gunYamanashi Kōfu Teile des Nishi Yamanashi gunGifu Gifu Teile des Atsumi gunShizuoka Shizuoka Teile der Abe und Udo gunAichi Nagoya Nagoya kuMie Tsu Teile des Anō gunKyōto Kyōto 2 kuOsaka Osaka 4 kuSakai Sakai kuHyōgo Kōbe Kōbe kuHimeji Teile des Shikitō gunWakayama Wakayama Wakayama ku und umliegende GebieteTottori Tottori Teile des Ōmi gunShimane Matsue Teile des Shimane gunOkayama Okayama Okayama ku und umliegende GebieteHiroshima Hiroshima Hiroshima kuYamaguchi Akamagaseki Akamagaseki kuTokushima Tokushima Teile des Myōdō gunKagawa Takamatsu Teile des Kagawa gunEhime Matsuyama Teile des Onsen gunKōchi Kōchi Teile des Tosa gunFukuoka Fukuoka Fukuoka ku und umliegende GebieteKurume Teile des Mii gunSaga Saga Teile des Saga gunNagasaki Nagasaki Nagasaki ku und umliegende GebieteKumamoto Kumamoto Kumamoto kuKagoshima Kagoshima Teile des Kagoshima gunEntwicklung Bearbeiten Die 1888 erlassene Gemeindeordnung fur shi 市制 shisei wurde im Kaiserreich mehrfach geandert 1911 1921 1926 1929 1943 1946 3 bevor 1947 die Nachkriegsverfassung und das chihō jichi hō Gesetz zur lokalen Selbstverwaltung eine einheitliche Grundlage der Selbstverwaltung in Prafekturen und Gemeinden schufen Die Burgermeister shichō 市長 wurden zunachst vom Innenministerium aus einem Kandidatenkreis ernannt der vom gewahlten Stadtrat nominiert wurde shikai 市会 engl manchmal zweideutig city council eindeutiger city assembly nicht zu verwechseln mit dem shi sanjikai 市参事会 engl manchmal zweideutig city council eindeutiger city advisory council o a das unter Fuhrung des Burgermeisters an der Spitze der Stadtverwaltung stand vgl Magistrat Preussen In Kyōto shi Ōsaka shi und Tōkyō shi wurden zwar Stadtrate gewahlt aber dort gab es keine eigenstandige Stadtverwaltung Die ernannten Gouverneure von Kyōto fu Ōsaka fu und Tōkyō fu fungierten nach einer Ausnahme von der Stadtordnung shisei tokurei automatisch als Burgermeister dieser Stadte Diese Sonderregelung wurde erst 1898 aufgehoben Wie auch auf nationaler und Prafekturebene wurden die ursprunglich sehr strengen Zensusbeschrankungen fur die Stadtparlamente schrittweise gelockert das Dreiklassenwahlrecht in shi wurde 1921 in ein Zweiklassenwahlrecht umgewandelt Ab 1926 galt allgemeines gleiches Wahlrecht fur Manner Ab 1926 wurden ausserdem die Burgermeister von shi indirekt durch den Stadtrat gewahlt Ein Gesetzentwurf des Kabinetts Hamaguchi der auf Kommunalebene ein wenn auch eingeschranktes Frauenwahlrecht passive Wahl nur mit Zustimmung des Ehemannes eingefuhrt hatte wurde 1931 vom Abgeordnetenhaus verabschiedet scheiterte aber im Herrenhaus Kyōto Ōsaka und Tōkyō die ursprunglichen drei Grossstadte spater erganzt um Yokohama Nagoya und Kōbe erstritten sich einige zusatzliche Rechte 1922 wurden die Eingriffsmoglichkeiten der Prafekturgouverneure reduziert und die Selbstverwaltungsrechte z B beim Strassenbau erhoht und sie waren schon im Kaiserreich in Stadtbezirke ku 1911 als Korperschaften formalisiert unterteilt Vorstosse der sechs grossen Stadte in den 1930er Jahren sich als Sonderstadte tokubetsu shi ganz von den Prafekturen zu losen bzw ahnlich einer bereits geplanten Tōkyō to selbst auf Prafekturebene gestellt zu werden scheiterten Im Pazifikkrieg wurde 1943 landesweit die ursprungliche Regelung zur Ernennung der Burgermeister durch das Innenministerium wiederhergestellt ausserdem wurde die Stadt Tokio abgeschafft und anders als in einigen ursprunglichen tosei Planen fur gewissermassen eine grossere Stadt Tōkyō auf Prafekturebene mit mehr Selbstverwaltung stattdessen in eine nun noch direkter an die Zentralregierung gebundene Prafekturverwaltung integriert s Tōkyō tosei Seit 1947 werden die Burgermeister von shi wie auch die anderer Gemeinden und die Gouverneure von Prafekturen direkt vom Volk gewahlt Die Stadtrate heissen nun shigikai 市議会 Stadtparlamente auch wenn die Parlamente einiger grosser Stadte ihren ursprunglichen Namen shikai weiter benutzen Fur Grossstadte kamen seither drei Sonderformen von shi mit einigen zusatzlichen sonst den Prafekturen zustehenden Verwaltungskompetenzen hinzu Anstelle der ursprunglich 1947 im Gesetz vorgesehenen prafekturunabhangigen tokubetsu shi Sonderstadte wurden 1956 die seirei shitei toshi etabliert 1994 folgten chukaku shi Kernstadte 1999 tokurei shi Ausnahmestadte Letztere wurden 2014 15 gesetzlich wieder abgeschafft und sollen in einigen Jahren ganz durch das Kernstadte System ersetzt werden bis dahin sind die bisherigen tokurei shi formal shikōji tokurei shi 施行時特例市 Ausnahmestadte zum Zeitpunkt der Umsetzung und behalten die alten Rechte 4 Bis ins fruhe 20 Jahrhundert kamen zu den ursprunglichen 40 shi von 1889 90 nur wenige dazu besonders ab den 1920er Jahren stieg die Zahl rasch an In den 1950er Jahren Shōwa no daigappei verdoppelte sich die Zahl der shi fast und stieg danach stetig weiter bis sie im 21 Jahrhundert erstmals die Zahl der kreisangehorigen Stadte ubertraf Die Gesamtzahl der Gemeinden sank dabei von uber 15 000 im Jahr 1889 auf heute unter 1 800 Entwicklung der Zahl der shi 5 6 Jahr 1889 1922 1945 1953 1956 1965 1975 1985 1995 1999 2004 2006 2010 2012 2015 2019Zahl der shi 39 91 205 286 498 560 643 651 663 671 695 777 786 790 790 792Siehe auch BearbeitenListe der Stadte in JapanWeblinks BearbeitenZenkoku shichōkai 全国市長会 Landesweite Vereinigung der Burgermeister von derzeit Stand 1 Oktober 2018 792 shi und 23 tokubetsu ku japanisch englisch franzosisch chinesisch koreanisch Zenkoku shigikai gichōkai 全国市議会議長会 Landesweite Vereinigung der Parlamentsprasidenten von shi und tokubetsu ku japanisch Einzelnachweise Bearbeiten 全国の市数 町を上回る 平成の大合併で再編進む In 47NEWS 8 Marz 2010 abgerufen am 8 Marz 2010 japanisch 市一覧表 Sōmushō Zeittafel zur lokalen Selbstverwaltung Sōmushō 中核市 施行時特例市 Sōmushō 市町村数の変遷と明治 昭和の大合併の特徴 市区町村数を調べる In e Stat Statistics of Japan Abgerufen am 22 Januar 2019 japanisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Shi Japan amp oldid 198240586