www.wikidata.de-de.nina.az
Shanga ist eine ehemalige Hafenstadt an der Ostkuste Kenias innerhalb des Lamu Archipels Shanga gilt als die fruheste Prasenz moslemischer Siedler an der ostafrikanischen Kuste und auch sudlich der Sahara Der Ort auf der Insel Pate war eine wichtige Station fur moslemische Handler und Seefahrer die entlang der afrikanischen Kuste und bis nach Indien unterwegs waren Er wurde bis auf eine kurze Erwahnung in der Patechronik in keinem erhaltenen Text genannt Alle Informationen stammen von archaologischen Ausgrabungen die hier von Mark Horton und Richard Wilding ab 1980 in exemplarischer Grundlichkeit durchgefuhrt worden sind Aus vorislamischer Zeit wurden Topfscherben ausgegraben die auf eine fruhe Besiedlung durch schwarzafrikanische Viehzuchter und Handelskontakte mit Sudarabien schliessen lassen Ahnliche in fruhester Zeit unglasierte Tonwaren wurden auch auf benachbarten Inseln und 1989 am Tana Fluss gefunden In Shanga wurden 41 Arten von Scherben unterschieden und vier zeitlichen Abschnitten zugeordnet Inwieweit Rinderzuchter die ersten Siedler auf der Insel waren ist noch nicht ubereinstimmend geklart 1 Im 8 Jahrhundert bestand der Ort aus runden Hutten und war von einer holzernen Befestigung umgeben Aus der Zeit von 780 bis 850 wurden zwei ubereinander liegende Moscheen ausgegraben wobei die alteste zuunterst liegende Moschee bereits um 675 gebaut worden sein konnte Pfostenlocher weisen darauf hin dass zunachst eine zeltahnliche Struktur errichtet wurde Grabfunde aus fruhester Zeit deuten auf eine permanente Siedlung hin Insgesamt wurden 25 Erneuerungen an der Moschee ausgemacht Da die Qibla Wand mit einem Stein in der Mitte als symbolischer Mihrab zunachst Richtung Jerusalem ausgerichtet war wird sogar ein fruhester Bau zu Lebzeiten Mohammeds erwogen 2 Im 9 oder 10 Jahrhundert bestand die Moschee aus Holz etwa ab dem 11 Jahrhundert war sie aus Korallenstein gemauert und mit Kalk verputzt Um diese Zeit wurden um die Moschee rechteckige Hauser und eine Befestigung aus Korallenstein gebaut Auch ausserhalb der Stadtmauer wurden Reste von Steinhausern ausgegraben In Shanga wurden Silbermunzen mit Inschriften von lokalen Moslemherrschern aus dem 9 Jahrhundert gefunden Andere Munzen die bei den Fatimiden im Umlauf waren stammen aus dem Ende des 10 und aus dem 11 Jahrhundert Im folgenden Jahrhundert ist eine wirtschaftliche Stagnation feststellbar da nur Gebaude aus Holz gebaut wurden Im 14 und 15 Jahrhundert entstanden zur Blutezeit des Ortes zahlreiche neue Gebaude aus einem anderen Korallenstein Die Moschee wurde Anfang des 15 Jahrhunderts aufgegeben Nach dieser Zeit hatte der Ort seine Bedeutung als Seehafen fur arabische Handler verloren Das religiose und wirtschaftliche Zentrum an diesem Kustenabschnitt war von 1550 bis um 1800 Lamu Die noch erhaltenen Ruinen ab dem 13 oder 14 Jahrhundert liegen sudostlich des Ortes Siyu dort Steinhauser ab dem 15 Jahrhundert und bestehen aus etwa 130 Hausern einer grossen einer kleinen Moschee und einem Palast Die Stadt war von einer Verteidigungsmauer mit funf Eingangen umgeben Ausserhalb der Mauer befindet sich ein Friedhof mit etwa 300 Grabern Literatur BearbeitenMark Chatwin Horton Shanga The Archaeology of a Muslim Trading Community on the Coast of East Africa British Institute in Eastern Africa London 1996 ISBN 187256609X Mark Chatwin Horton Shanga An Interim Report National Museums of Kenya Nairobi 1981 Mark Chatwin Horton und John Middleton The Swahili The Peoples of Africa Blackwell Publishers Oxford 2001 ISBN 0 631 18919 X Randall L Pouwels The East African Coast C 780 to 1900 C E In Nehemia Levtzion und Randall L Pouwels The History of Islam in Africa Ohio University Press Athens Ohio 2000 S 252 254 Chryssee MacCasler Perry Martin und Esmond Bradley Martin Quest for the past An historical guide to the Lamu Archipelago Marketing and Pub Ltd Nairobi 1973 Weblinks BearbeitenAhmed Binsumeit A Badawy Jamalilyl Penetration of Islam in Eastern Africa Muscat Oman 2006 S 7 10 PDF Datei 213 kB Shanga auf ArchnetEinzelnachweise Bearbeiten Anna Lena Forslund Pottery and East Africa Universitat Uppsala 2003 S 14f Memento vom 11 Februar 2006 im Internet Archive Jamalilyl S 8 10 2 2833333333333 40 9 Koordinaten 2 17 S 40 54 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Shanga amp oldid 195172654