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Das Seufzen ist eine nonverbale bzw parasprachliche Lautausserung die unangenehme Gemutsregungen wie Kummer Schmerz Enttauschung Wehmut Sehnsucht oder Resignation zum Ausdruck bringt Verwandte Unmutsausserungen sind das Achzen vor allem bei schwerer korperlicher aber auch bei psychischer Belastung sowie das Stohnen das allerdings auch Ausdruck lustvoller Erregung sein kann Inhaltsverzeichnis 1 Seufzen 2 Stohnen 3 Achzen 4 seufz stohn achz 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseSeufzen BearbeitenSeufzen gilt landlaufig als Merkmal eines geheimen Kummers einer stillen Betrubnis 1 Bei Otfried von Weissenburg Notker und anderen oberdeutschen Autoren finden sich die Formen suften suften supfen im Niederdeutschen suften und zuften und mit einem anderen Endlaut des Stammwortes suchten zuchten niederlandisch zuchten schwedisch sucka bei Wulfila svogjan Die Endsilben zen ten jan und die Verdoppelung des Gaumenlautes im schwedischen sucka bezeichnen ein Intensivum dessen Stammwort im angelsachsischen seofian sican englischen to sigh sowie in samisch sagam erhalten ist Diese sind unmittelbare Nachahmungen des mit dem Seufzen verbundenen Lautes der am Ende des Wortes bald mit dem f bald mit dem ch oder g ausgedruckt wird Aus der letzten Form geht hervor dass auch Seuche siech siechen und Sucht Figuren aus dem alten suchen siechen bzw seufzen sind Bei Otfrieds findet sich quimon fur seufzen lat gemere das im niedersachsischen quimen siechen bedeutete 2 Ein Seufzer wird haufig in oder nach belastenden Situationen ausgestossen und hat befreiende und oder erleichternde Wirkung In der Literatur wird der Begriff mit dem gesprochenen Wort verbunden etwa Das Leben ist schwer seufzte stohnte achzte er In diesem Fall ist der gesprochene Satz mit einem verstarkten Ausatmen verbunden das zudem dem gesprochenen Satz voran und oder nachgeht Ausserdem senkt sich die Tonlage der Satzmelodie Die Ausdrucksform ist insbesondere wenn sie unbewusst ausgestossen wird eine Form der nonverbalen Kommunikation wird sie jedoch bewusst eingesetzt ist sie eine Interjektion Stohnen BearbeitenStohnen ist eine vernehmbare Ausserung eines anhaltenden mit Seufzen verbundenen Atmens einerseits als Zeichen grosser Mattigkeit seelischer Belastung korperliche Anstrengung wie auch eines heftigen Schmerzes andererseits als Zeichen von Wohlbehagen Lust und sexueller Erregung Varianten des Begriffs finden sich im Niederdeutschen und andern Mundarten als stehnen im Schwedischen in dem davon gebildeten Intensiv stanka islandisch stianka im Griechischen stenein stenazein woraus sich die griechische Form as8enein krank sein ableitet im Bohmischen stonati wo auch Stonani die Krankheit ist Es ist eine unmittelbare Onomatopoie des stohnenden Lautes und mit tonen verwandt Statt dieses Wortes gebrauchte man im Niedersachsischen auch kumen Ottfried kumen Siehe Kaum und Kummer ebenso klohnen schwedisch klanka siehe Klingen Klang und anken 3 Achzen BearbeitenAchzen ist ein aus der Interjektion Ach gebildetes Verb zur lautmalerischen Artikulierung eines Schmerzes Zugleich ist es das Intensivum des veralteten deutschen achen das auch im Altfrankischen und Alemannischen agan und ahan auftritt wie im Franzosischen ahanner Britannischen ochain Griechischen axein und ax8ein Englischen to ake und Slawonischen ochati Schon die Griechen hatten das Intensivum ox8izein Niedersachsische Mundarten druckten Achzen auch durch anken und janken aus 4 seufz stohn achz BearbeitenInflektive Formen wie seufz achz etc verdanken ihre weite Verbreitung Erika Fuchs der deutschen Ubersetzerin von Disney Comics wie Micky Maus in den ersten Jahrzehnten der Nachkriegszeit Aus der Comicsprache gingen sie nicht nur in die Chat Sprache uber hier typographisch oft mit Asterisken markiert also seufz etc sondern auch als die gesprochene Umgangssprache wo sie als Interjektionen fungieren Siehe auch BearbeitenSeufzerbrucke Roter Seufzer auch Leipziger Seufzer und Seufzer genannt Katathrenie Schlafbezogenes Stohnen Grunting Tennis Literatur BearbeitenErika Thomalla Mit Ach und Weh Seufzen im 18 Jahrhundert In Deutsche Vierteljahrsschrift fur Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 91 2017 H 1 S 1 17 doi 10 1007 s41245 017 0029 z Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary seufzen Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wiktionary Seufzer Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Adelung Grammatisch kritisches Worterbuch der Hochdeutschen MundartEinzelnachweise Bearbeiten Adelung Adelung Adelung Band 4 Leipzig 1801 S 397 398 Adelung Band 1 Leipzig 1793 S 157 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Seufzen amp oldid 170588776