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Sergei Iwanowitsch Schtschukin russisch Sergej Ivanovich Shukin 27 Mai 1854 in Moskau 10 Januar 1936 in Paris war ein russischer Textilmagnat der als Kunstsammler und mazen bekannt wurde Dmitrij Melnikow Portrat Sergei Iwanowitsch Schtschukin 1915 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ausstellungen 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenSchtuschkin begann seine Sammlungstatigkeit ganz traditionell mit Werken russischer Realisten Nach einem Besuch in Paris im Jahr 1897 kaufte Schtschukin seinen ersten Monet die Kathedrale von Rouen Er interessierte sich hauptsachlich fur Werke des Impressionismus Post Impressionismus und des Fauvismus Spater erwarb er unter anderem zahlreiche Werke von Paul Cezanne Vincent van Gogh und Paul Gauguin Die Gemalde waren anfangs fur sein Privathaus in Moskau bestimmt In den Jahren ab 1897 bis 1904 stand Monet im Mittelpunkt seines Interesses von 1904 bis 1910 sammelte er vor allem Cezanne van Gogh und Gauguin Anschliessend von 1910 bis 1914 konzentrierte er sich auf die Werke von Andre Derain Henri Matisse und Pablo Picasso Schtschukin war ein Sammler der nicht nur nach russischen sondern auch nach west europaischen Massstaben die gewagtesten Arbeiten des 20 Jahrhunderts erwarb nbsp Paul Cezanne Mardi Gras Fastnacht 1888 1904 von Schtschukin erworben heute im Puschkin Museum MoskauSchtschukin war besonders bekannt fur seine enge Verbindung zu Henri Matisse der Dekorationen fur sein Haus und speziell fur ihn eines seiner beruhmtesten Gemalde Der Tanz schuf Der Tanz wird oft als ein Schlusselwerk von Matisse Kunstlerkarriere angesehen und fur die Entwicklung der modernen Kunst 1 Henri Matisse schuf dieses Gemalde fur Schtschukin als Teil eines Auftrags der ein zweites Bild umfasste Music ebenfalls aus dem Jahr 1910 Eine fruhere Version von Der Tanz von 1909 ist im Museum of Modern Art in New York ausgestellt Schtschukins Sammlung umfasste ebenfalls zahlreiche Werke von Pablo Picasso darunter viele seiner fruhen kubistischen Werke erganzt durch einige Werke aus der Blauen und Rosa Periode Schtschukins Bruder Pjotr Dmitri Nikolai und Iwan waren ebenfalls Textilunternehmer und Sammler Schtschukin war mit Pawel Michailowitsch Tretjakow verwandt der ihm als Beispiel wenn nicht als Vorbild diente Schicksalsschlage wie der Tod seiner Frau die Selbstmorde zweier Sohne und seines Bruders Ivan haben Schtschukins Sicht der Welt und seiner Rolle als Diener der Kunst einschneidend verandert In der Nacht des 4 17 Januar 1907 vermachte er seine Sammlung testamentarisch der Tretjakow Galerie Anschliessend mit dem Verstandnis dass seine Sammlung der Offentlichkeit gehore machte er sie auch zuganglich und offnete 1909 sein Haus fur die Offentlichkeit Dabei ging die Bedeutung weit uber die eines Museums hinaus Manches Gemalde fand seinen Weg noch feucht an die Wande von Schtschukin Sein Haus wurde damit auch zu einem Salon fur junge Kunstler und befeuerte den Konflikt zwischen Studenten und Dozenten in den Akademien Anfang des 20 Jahrhunderts konnte es nur die Sammlung von Leo und Gertrude Stein mit der von Schtschukin aufnehmen Die russische Gesellschaft der Jahrhundertwende hielt jedoch sogar die Impressionisten noch fur Scharlatane und wer ihre Gemalde zu sammeln begann geriet in den Ruf ein noch grosserer Scharlatan zu sein Der Kritiker Jakob Tugendhold schrieb 1914 als die Erinnerungen an die Anfangszeit von Schtschukins Kollektion noch wach waren dass die ersten von ihm angeschafften Werke von Monet ebenso viel Entrustung hervorriefen wie gegenwartig die Arbeiten von Picasso Nicht umsonst wurde ein Gemalde von Monet aus Protest von einem Gast von Schtschukin mit einem Bleistift zerkratzt 2 Nach der russischen Revolution 1917 beschlagnahmte die Regierung seine Sammlung Schtschukin emigrierte nach Paris 1948 wurde die Sammlung die zwischenzeitlich mit Iwan Morosows Museum der Neuen Westlichen Kunst zusammengelegt worden war auf Befehl Stalins aufgeteilt zwischen dem Puschkin Museumund der Eremitage in Sankt Petersburg nbsp Degas Danseuses en bleu Ende des 19 Jahrhunderts Puschkin Museum nbsp Van Gogh Lilas 1889 Eremitage nbsp Gauguin Eh quoi tu es jaloux No te aha oe fe i i 1892 Puschkin Museum nbsp Monet Falaises pres de Dieppe 1897 EremitageAusstellungen Bearbeiten nbsp Schtschukins Grab im Friedhof Montmartre 1993 Morosow und Schtschukin Die russischen Sammler Monet bis Picasso Museum Folkwang Essen Eremitage St Petersburg und Puschkin Museum Moskau 2016 17 Icones de l art moderne La collection Chtchoukine Fondation Louis Vuitton Paris 22 Oktober 2016 bis 20 Februar 2017 3 Literatur BearbeitenAlbert Kostenewitsch Russische Sammler franzosischer Kunst Die Familienclans der Schtschukin und Morosow In Morosow und Schtschukin die russischen Sammler Monet bis Picasso Ausstellungskatalog DuMont Koln 1993 S 35 150 darin S 36 83 Die Schtschukins ISBN 3 7701 3144 4 Jager und Sammler In Der Spiegel Nr 26 1993 online uber die Ausstellung in Essen Natalya Semenova Andre Marc Delocque Fourcaud The Collector The Story of Sergei Shchukin and His Lost Masterpieces Yale University Press New Haven 2018 ISBN 978 0 300 23477 0 Einzelnachweise Bearbeiten Russell T Clement Four French Symbolists Greenwood Press 1996 S 114 Albert Kostenewitsch Sergei Schtschukin und andere paper Stichting Producties Hermitage Amsterdam Amsterdam 2010 Icones de l art moderne La collection Chtchoukine fondationlouisvuitton fr abgerufen am 17 November 2016Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sergei Iwanowitsch Schtschukin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schtschukin Portrat von Matisse Metropolitan Museum Die Morosow Schtschukin Sammlungen art magazin Die Medici von Moskau Ausstellung Bonjour Russland im Dusseldorfer Museum Kunstpalast 2007 Arte Sergei Schtschukin Kunstsammler aus Leidenschaft 30 Oktober 2016 17 30 Uhr 53 min Normdaten Person GND 11915112X lobid OGND AKS LCCN n82068169 VIAF 37720273 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schtschukin Sergei IwanowitschALTERNATIVNAMEN Shukin Sergej Ivanovich russisch Schtschukin Sergej IwanowitschKURZBESCHREIBUNG russischer Kaufmann und KunstsammlerGEBURTSDATUM 27 Mai 1854GEBURTSORT MoskauSTERBEDATUM 10 Januar 1936STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sergei Iwanowitsch Schtschukin amp oldid 234256457