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Unter dem Sammelbegriff Sensoren fur das Lichtbogenschweissen versteht man Gerate die als Bestandteil einer vollmechanisierten Schweissanlage Informationen uber Lage und moglichst Geometrie der zu schweissenden Naht am Werkstuck erfassen und entsprechende Daten in geeigneter Form zur Regelung der Position des Schweissbrenners und moglichst der Schweissprozessgrossen bereitstellen Inhaltsverzeichnis 1 Einfuhrung 2 Funktionsprinzipien 3 Geometrieorientierte Sensoren 3 1 Taktile Sensoren 3 2 Elektrisch beruhrende Sensoren 3 3 Thermische Sensoren 3 4 Mechanisch beruhrende Sensoren 3 4 1 Randbedingungen 3 5 Optische Sensoren 3 5 1 Funktionsweise 3 5 2 Randbedingungen 3 5 3 Probleme beim Einsatz optischer Sensoren 3 6 Induktive Sensoren 3 7 Kapazitive Sensoren 3 8 Prozessorientierte Sensoren 4 Lichtbogensensoren 4 1 Lichtbogensensoren beim WIG Schweissen 4 2 Lichtbogensensoren beim MSG Schweissen 4 3 Randbedingungen 5 Sekundare Prozessgrossen auswertende Systeme 6 Spektralanalyse der Prozesssignale 7 Mitgeltende technische Regeln 8 Literatur 9 Siehe auch 10 EinzelnachweiseEinfuhrung BearbeitenDie Gute einer Schweissnaht hangt neben den fur den Schweissprozess massgebenden Schweissparametern z B Spannung Strom Drahtvorschub und Schweissgeschwindigkeit zu einem wesentlichen Teil auch davon ab wie die Prozessenergie und der Zusatzwerkstoff eingebracht werden Die Positionierung des Brenners hat direkte Auswirkung auf den Materialfluss Auch die Warmeeinbringung zum Aufschmelzen der Bauteilkanten und der gleichmassige Warmefluss sind direkt mit der Brennerfuhrung verknupft und haben erheblichen Einfluss auf die Qualitat der Naht und auf resultierende Eigenspannungen Beim vollmechanisierten und automatisierten Schutzgasschweissen addieren sich Ungenauigkeiten der Brennerfuhrung der Werkstuckhandhabung der Fugenvorbereitung und des Warmeverzugs zu Abweichungen der Fugenlage und Fugengeometrie Beim vollmechanischen Schweissen konnen die fur die jeweils erforderliche Schweissnahtqualitat notwendigen Informationen durch Sensoren ermittelt werden Sensoren werden daher zur Lagebestimmung des Bauteils Nahtanfangs und Nahtendfindung zur Fugenverfolgung und zur Adaption der Prozessparameter an aktuelle Fugenveranderungen eingesetzt Die Sensoren konnen sowohl online gleichzeitig mit dem Schweissprozess als auch offline in einem separaten Arbeitsschritt vor dem Schweissen eingesetzt werden Der uberwiegende Teil der Sensoranwendungen liegt bei der Online Fugenverfolgung Funktionsprinzipien Bearbeiten nbsp Bild 1 Einteilung der SensorsystemeJedes physikalische Prinzip das Informationen uber die Lage eines Gegenstandes liefern kann kommt als Ausgangsbasis fur eine Sensorfunktion in Frage Die beim Lichtbogenschweissen herrschenden Umgebungsbedingungen sowie die Anforderungen die die vollmechanisierte Anlage stellt fuhren jedoch zu vielerlei Einschrankungen Bild 1 zeigt die Systemubersicht Als ubergeordnetes Kriterium wurde die Beobachtungsstrategie des Sensors Prozess oder Geometrie gewahlt die weitere Unterteilung orientiert sich am Messprinzip Ein weiteres Unterscheidungskriterium von Sensorsystemen liegt in der Betrachtung der Bauform So sind vorlaufende Sensoren dadurch gekennzeichnet dass Mess und Fugestelle nicht ortsgleich sind Mess und Fugevorgang laufen in diesem Fall meist sequenziell ab Um positionsrelevante Aussagen fur den Schweissprozess treffen zu konnen ist bei diesen Systemen eine Kalibrierung der relativen Lage erforderlich Bei prozessorientierten Sensoren sind Mess und Fugestelle identisch Allen Messprinzipien gemeinsam ist die Tatsache dass durch die Auswertung der Sensorsignale eine geometrische Information uber die Fuge und deren relative Lage zum Messkopf gewonnen wird Die einzelnen Wirkprinzipien erlauben hierbei eine unterschiedliche Verarbeitungsgeschwindigkeit mit der diese Information gewonnen werden kann Geometrieorientierte Sensoren BearbeitenGeometrieorientierte Sensoren gewinnen ihre Signale aus der Geometrie der Fuge oder einer definiert dazu verlaufenden Kante oder Flache Taktile Sensoren Bearbeiten Eine Art taktiler Sensoren sind elektrisch beruhrende Sensoren zur Nahtfindung bzw Werkstuckvermessung Der Sensor stellt einen elektrischen Kontakt mit dem Werkstuck her das elektrisch leitende Werkstuck wird in den Messstromkreis des Sensors einbezogen Die mechanisch beruhrenden Sensoren bilden die zweite Kategorie der taktilen Sensoren Bei ihnen wird die mechanische Auslenkung eines das Werkstuck beruhrenden Tastelementes ausgewertet Elektrisch beruhrende Sensoren Bearbeiten Elektrisch beruhrende Sensorsysteme ertasten einer bestimmten Suchstrategie folgend den Nahtanfang oder auch weitere Bahnpunkte indem sie mit spannungsbeaufschlagten Gleichspannung von einigen zehn Volt bis 1 KV je nach Werkstoff und Oberflache Komponenten der Schweissanlage Schutzgasduse Schweisselektrode Taststift o a das Werkstuck kontaktieren Das bedeutet eine Offline Vermessung des Nahtanfangs der Bauteillage oder geometrie vor dem Schweissen Aus der Kenntnis des geplanten Bahnverlaufs wird eine Transformation der Bahnpunkte entsprechend den gemessenen Gegebenheiten durchgefuhrt Wahrend des Schweissprozesses findet in diesem Fall kein korrigierender Eingriff statt Thermische Sensoren Bearbeiten Bei diesen Sensoren wird mit Hilfe von zwei am Schweissbrenner angeordneten Thermoelementen der ubertragene Warmestrom gemessen und zur Seitenlagen und Hohenregelung des Brenners verwendet Uber den Vergleich der Sensortemperaturen der beiden Thermoelemente kann die Ausrichtung des Brenners zur Fuge detektiert werden Bei symmetrischer Ausrichtung des Brenners ist die Differenz der eingestrahlten Warmestrome gleich Null und ebenso die Temperaturdifferenzen der Thermoelemente Abhangig von der seitlichen Fehlstellung des Brenners werden die Thermoelemente einerseits durch die Deformation des Lichtbogens und andererseits durch die veranderte Lage des Schmelzbades unterschiedlichen Warmestromen ausgesetzt Mechanisch beruhrende Sensoren Bearbeiten nbsp Bild 2 Induktive Messwandler nbsp Bild 3 Taktile SensorenMechanisch beruhrende Systeme setzen die Auslenkung eines Tastelements direkt in elektrische Steuersignale um Es werden folgende Messwandlerprinzipien unterschieden Mikroschalter Potentiometer Optische Messwandler Lichtschranken o a Induktive MesswandlerMesswandler mit Mikroschaltern haben aufgrund des erforderlichen Abstands der Schaltpunkte in einer Ebene eine Regelhysterese im Arbeitspunkt und damit eine begrenzte Nachfuhrgenauigkeit zur Folge Eine elektrische Verschiebung des Arbeitspunktes ist nicht moglich Die anderen genannten Messwandlersysteme optische Systeme je nach Ausfuhrung ggf eingeschrankt erzeugen Analogsignale proportional zur Tastelementauslenkung und ermoglichen damit eine Fehler proportionale Schweisskopfnachfuhrung sowie eine elektrische Arbeitspunktverschiebung durch die ubergeordnete Steuerung z B beim Mehrlagenschweissen Die Ausgangssignale der am meisten verbreiteten induktiven Messwandlersystemen betragen 0 bis 10 V DC je nach Tastelementauslenkung Bild 2 Randbedingungen Bearbeiten Bei elektrisch beruhrenden Systemen ist jede Beeintrachtigung der elektrischen Kontaktierung zwischen Sensortastelement und Werkstuck problematisch z B durch Schweissspritzer an der Schutzgasduse durch Zunderschicht und Walzhaut auf der Werkstuckoberflache oder durch ein kugelig angeschmolzenes und mit Schlacke behaftetes Drahtelektrodenende Bei mechanisch beruhrenden Sensoren sind die Tastelemente den jeweiligen Fugenformen anzupassen Stumpfnahte mit I Stossvorbereitung sollten einen Fugenspalt von mehr als 3 mm aufweisen bei Uberlappstossen sollte die Dicke des Oberblechs grosser als 3 mm sein Der Sensor muss raumlich getrennt vom Schweissbrenner montiert werden Dadurch erfolgt die Fugenabtastung meist vor dem Brenner vorlaufend Bei uberwiegend gerade verlaufenden Nahten stellt diese Anordnung kein Problem dar Es sind auch Tastelementanordnungen machbar z B Gabeltaster oder getrennte Tastelemente fur Hohen und Seitenabtastung mit denen eine Abtastung in Brennerebene und damit eine nahezu von Nachlauffehlern freie Nahtabtastung erfolgen kann Neben der Brennerfuhrung entlang einer Schweissfuge konnen mechanisch beruhrende Sensoren auch zur Nahtanfangsfindung und Nahtendeerkennung eingesetzt werden Optische Sensoren Bearbeiten Optische Sensoren sind eine Art der beruhrungslos messenden geometrieorientierten Sensoren Bild 1 Bei den optischen Sensoren wird die Schweissfuge zur Informationsgewinnung mittels eines Strahlungsdetektors der die emittierte optische Strahlung eines Messobjekts erfasst abgetastet Als Strahlungsdetektoren werden Halbleiterbildaufnehmer verwendet Bei den optischen Messprinzipien kann unterschieden werden in Sensoren mit und ohne aktive strukturierte Beleuchtung Ohne aktive strukturierte Beleuchtung bedeutet dass zur Signalgewinnung eine Kamera verwendet wird welche das Werkstuck betrachtet und aus dem zweidimensionalen Grauwertbild die gesuchten Informationen extrahiert Eine aktive strukturierte Beleuchtung meint den Einsatz einer Lichtquelle zur gezielten Beleuchtung bestimmter Regionen des Bauteils Zur anschliessenden Erfassung dieser konnen je nach Ausfuhrung einzelne Fotoelemente Zeilen oder Arrays verwendet werden Funktionsweise Bearbeiten nbsp Bild 4 TriangulationZur optischen Messung ohne aktive strukturierte Beleuchtung wird eine Kamera auf den Bereich der Schweissfuge gerichtet und die interessierende Szene direkt betrachtet Dies wird beispielsweise bei UP Schweissprozessen verwendet um dem Werker an einem Monitor ein Live Bild der Schweissfuge darzustellen Als Bildaufnehmer sind zwei Halbleitertechnologien bekannt Die CCD Kamera CCD Charged Coupled Device ist der altere am weitesten verbreitete Kameratyp er wird auch in Standard Videokameras eingesetzt Bei der Verwendung eines CMOS Bildaufnehmers ist es selbst bei brennendem Lichtbogen durch dessen hohe Eingangsdynamik moglich ein verwertbares Bild der Schweissfuge aufzunehmen Die Methode der optischen Messtechnik mit aktiver strukturierter Beleuchtung meist durch einen Laser mit einer definierten Wellenlange erzeugt wird haufig zur Automatisierung von Schweissvorgangen angewendet Hierbei sind 1 2 und 3 dimensional messende Systeme zu unterscheiden Da ein Messen unmittelbar im Lichtbogen selbst nicht moglich ist muss ein gewisser Abstand Vorlauf der von der Art und Grosse des Lichtbogens selbst abhangt eingehalten werden Bei den eindimensionalen Messsystemen wird der Abstand vom Sensor zur Werkstuckoberflache ermittelt Dies kann durch eine Laufzeitmessung erfolgen Ein anderes weit verbreitetes Verfahren ist die Lasertriangulation Bild 4 Aus den bekannten Abmessungen des Sensors und dem Triangulationswinkel a lasst sich der Abstand des Werkstucks bestimmen Solche eindimensionalen optischen Abstandsmesssysteme haben eine grosse Verbreitung im Bereich der industriellen Automatisierungstechnik und werden daher von einer Vielzahl von Herstellern angeboten Beim automatisierten Schweissen werden sie haufig zur Detektion der Bauteil und oder Fugenlage vor dem Schweissvorgang eingesetzt Bei den zweidimensional messenden Sensorsystemen sind wiederum verschiedene Ausfuhrungen bekannt Unmittelbar aus dem 1D Triangulationssensor lasst sich durch eine Pendelbewegung der zweidimensionale Laserscanner ableiten Hierbei wird durch eine quer zur Fuge ausgefuhrte Scanbewegung die Fugengeometrie erfasst Bild 5 Diese wird meist durch eine im Sensorkopf integrierte bewegliche Spiegeleinheit realisiert nbsp Bild 5 Laserscanner nbsp LaserscannerAlternativ dazu kann auch eine pendelnde Bewegung des gesamten Sensorkopfs vorgenommen werden jedoch kann dies nur als eine spezielle Anwendung eines eindimensional messenden Systems angesehen werden Ein Vorteil des Laserscanners besteht darin dass bei entsprechender Verarbeitungsgeschwindigkeit fur jede einzelne punktformige Abstandsmessung die Belichtungsverhaltnisse neu angepasst werden konnen womit sich ein gleichmassig ausgeleuchtetes Bild ergibt Ausserdem wird infolge der punktformigen Beleuchtung der Laserpunkt durch die konzentrierte Laserleistung sowie durch geeignete optische Filterung im Vergleich zur storenden Lichtbogenstrahlung besser fur das Detektionselement erkennbar Den Nachteil bewegter Teile im Sensorkopf vermeidet der Lichtschnittsensor Bild 6 Hierbei wird die Oberflache nicht punktweise abgetastet sondern es wird die gesamte Geometrie in einem Bild erfasst Dazu wird der punktformige Laserstrahl durch eine Optik zu einer Linie aufgeweitet welche quer zur Fuge entsprechend der Scanlinie des Scanners auf die Oberflache des Werkstucks projiziert wird Die Laserlinie wird nach dem gleichen geometrischen Prinzip der Triangulation wieder mit einem Detektorelement jetzt allerdings zweidimensional erfasst Zur Erfassung konnen CCD und CMOS Kameras mit den oben genannten Eigenschaften eingesetzt werden nbsp Bild 6 Lichtschnittsensor nbsp Lichtschnittsensor nbsp LichtschnittsensorAls Ausgangssignal nach einer Vorverarbeitung der Sensorsignale erhalt man beim Laserscanner und Lichtschnittsensor das so genannte Hohenprofil der vermessenen Fugengeometrie Dieses stellt die Oberflache des Werkstucks entlang des Schnitts an der projizierten Laserlinie dar Dreidimensional messende Systeme mit aktiver Beleuchtung nutzen meistens das Lichtschnittverfahren in Verbindung mit der Projektion mehrerer paralleler Laserlinien Hiermit erhalt man pro Linie ein Hohenprofil Durch die Anordnung mehrerer Linien entlang der Schweissfuge erhalt man eine weitere Dimension welche die Anderung der Hohenprofile der Fugengeometrie aufzeigt Durch die Zahl der Linien steigt die Auflosung in Fugenlangsrichtung jedoch damit auch wiederum der Datenverarbeitungsaufwand Ahnlich der Projektion mehrerer paralleler Linien ist die Messung mittels eines projizierten Kreises oder anderer geometrischer Figuren auf die Werkstuckoberflache moglich Randbedingungen Bearbeiten Alle optischen Messverfahren haben gemeinsam dass die ermittelten Fugenpunkte von den Sensorkoordinaten der Kameras in Maschinen bzw Werkstuckkoordinaten transformiert werden mussen Hierzu sind diese zuvor an Testwerkstucken zu kalibrieren und Kalibriermatrizen zu hinterlegen Weiterhin mussen fur den Einsatz von Bildverarbeitungsalgorithmen vorab Informationen uber das Fugenprofil hinterlegt werden Dies kann durch Teachen von Templates Eingabe von geometrischen Kenngrossen oder das Einlernen mittels Testwerkstucken erfolgen Eine umfangreichere Bildverarbeitung fur 2 und 3D Sensorsysteme benotigt ublicherweise zur Auswertung ein PC System weshalb die gangigen PC Schnittstellen zum Datenaustausch genutzt werden es existiert jedoch noch keine einheitliche Sensorschnittstelle Probleme beim Einsatz optischer Sensoren Bearbeiten Probleme treten bei optischen Sensorsystemen prinzipbedingt durch Streulicht des offenen Lichtbogens auf Daher ist ein Messen unmittelbar im Arbeitspunkt mit den meisten optischen Sensoren nicht moglich es muss ein gewisser Vorlauf eingehalten werden Weitere Storungen ruhren auch von Schweissspritzern her die negativen Einfluss auf das Detektionsergebnis nehmen konnen Hier schaffen Abschirmeinrichtungen zwischen Sensor und Brenner in gewissem Umfang Abhilfe Eine Ausnahme bildet die direkte Beobachtung des Lichtbogens mit Spezialkameras zur Prozessuberwachung Der Vorlauf vor dem Lichtbogen bedingt eine begrenzte Zuganglichkeit von Ecken in Bauteilen Um dieses Problem zu verringern ist auf einen moglichst kompakten Aufbau und eine kurze Vorlaufdistanz zu achten Weiterhin bedeutet die vorgegebene Orientierung des Sensors eine Einschrankung des Arbeitsraums fur den Roboter Fur einen ungestorten Betrieb der optischen Komponenten ist auch eine starkere Verschmutzung durch Staub und sich ablagernde Schweissrauchpartikel moglichst zu vermeiden Abhilfe schaffen auswechselbare Schutzglaser und Schutzschilde durch Druckluftvorhange Einen wesentlichen Einfluss auf das Messergebnis hat die Qualitat der zu vermessende Oberflache Ist diese stark reflektierend so kann es zu unerwunschten Reflexionen und Fehlmessungen kommen matte Oberflachen bereiten weniger Schwierigkeiten Probleme ergeben sich auch bei wechselnden Oberflachenqualitaten Da optische Systeme mit Halbleiterdetektoren und umfangreicher Elektronik ausgestattet sind muss stets auf eine gute elektromagnetische Abschirmung geachtet werden Dies gilt fur den Sensor die Bildverarbeitungseinheit und deren Verbindungsleitungen Sensorsysteme mit aktiver Laserbeleuchtung reagieren besonders sensitiv auf starke Temperaturschwankungen da bei den verwendeten Laserdioden die emittierte Lichtwellenlange abhangig von der Temperatur des Lasers ist Verandern sich die Umgebungstemperatur und damit die Wellenlange der aktiven Beleuchtung so kann dieses Licht nicht mehr durch den schmalbandigen optischen Filter zum Fotodetektor durchdringen Eine entsprechende Abschirmung gegenuber dem Schweissprozess oder eine Kuhlung des Sensorkopfes ist daher vorzusehen Je nach verwendeter Laserleistung ist besondere Vorsicht im Umgang mit Sensoren mit aktiver Beleuchtung geboten Haufig liegen die Wellenlangen der eingesetzten Systeme im sichtbaren Bereich Das bedeutet eine Einstufung in die Gefahrenklassen 3A und 3B Die entsprechenden Unfallverhutungsvorschriften sind zu beachten Die folgenden Punkte sind beim Einsatz von optischen Sensoren zu berucksichtigen Einschrankung der Zuganglichkeit und des Arbeitsraums beachten Storlicht durch den offenen Lichtbogen und Schweissspritzer abschirmen Reflexionseigenschaft der Messoberflache beachten Verschmutzung der optischen Komponenten vermeiden Elektromagnetische Abschirmung der Elektronikkomponenten vorsehen Temperaturschwankungen des Sensors kompensieren Vorsicht im Umgang mit LaserstrahlungInduktive Sensoren Bearbeiten Induktive Sensoren werten die durch Wirbelstrome im Werkstuck hervorgerufene Dampfung eines hochfrequenten elektromagnetischen Feldes aus Bei einspuligen Bauformen ist eine Seiten oder Hohenkorrektur moglich Mehrspulige Sensoren erlauben eine Korrektur in zwei Koordinatenrichtungen und zusatzlich eine Beeinflussung der Schweissbrennerorientierung Kapazitive Sensoren Bearbeiten Kapazitive Sensoren messen die Kapazitat zwischen dem Werkstuck und einer elektrisch leitenden Platte geringer Abmessung Sie bieten die Moglichkeit einer Abstandsmessung in Medien gleichbleibender Dielektrizitatskonstante Prozessorientierte Sensoren Bearbeiten Prozessorientierte Sensoren gewinnen ihre Signale aus den primaren oder sekundaren Prozessgrossen Lichtbogensensoren verwenden die primaren Prozessparameter Schweissstrom und oder spannung eines bewegten oder zweier ungependelter Lichtbogen zur Generierung von Hohen und Seitenkorrektursignalen Naturlich benotigen auch diese Sensoren eine abtastbare Geometrie der Fuge jedoch fallen gegenuber geometrieorientierten Sensoren Mess und Fugeort zusammen Lichtbogensensoren Bearbeiten nbsp Bild 7 LichtbogenkennlinienStabile Arbeitspunkte beim Lichtbogenschweissen stellen sich als Schnittpunkt zwischen der Prozesskennlinie und der Stromquellenkennlinie ein Bild 7 Die Prozesskennlinie beschreibt dabei den Zusammenhang zwischen einer stabilen Lichtbogenspannung und der zugehorigen Stromstarke des Prozesses bei konstanten Randbedingungen Durch Variation der Lichtbogenlange des Brennerabstands erhalt man ein Kennlinienfeld Lichtbogensensoren beim WIG Schweissen Bearbeiten Das WIG Schweissen gehort zu den Schweissverfahren mit nicht abschmelzender Elektrode Daher wird die Prozesskennlinie oft auch als Lichtbogenkennlinie bezeichnet Eine direkte Veranderung des Arbeitsabstands wird durch die Lange des Lichtbogens ausgeglichen Resultierend verandert sich der Lichtbogenwiderstand Kurze Lichtbogen besitzen einen geringeren elektrischen Widerstand als lange Lichtbogen Beim WIG Schweissen werden typischerweise Stromquellen mit einer steil fallenden Charakteristik eingesetzt Eine Veranderung der Lichtbogenlange fuhrt daher direkt zu einer Veranderung der Prozessspannung Eine vergleichende Messung erlaubt die Bestimmung des Abstands zum Werkstuck Lichtbogensensoren beim MSG Schweissen Bearbeiten nbsp Bild 8 Innerer SelbstausgleichBeim MSG Schweissen ergibt sich eine Prozesskennlinie im Spannungs Strom Diagramm aus dem Zusammenspiel der elektrischen Eigenschaften des freien Drahtendes und des Lichtbogens Grundsatzlich erhalt man stabile Arbeitspunkte durch den Einsatz geeigneter Stromquellenkennlinien oder durch uberlagerte Regelungsstrategien In Punkt 1 des Bildes 8 herrscht ein stabiles Gleichgewicht in dem die dem Prozess zugefuhrte Energie ausreicht um die kontinuierlich zugefuhrte Drahtelektrode aufzuschmelzen Bei einer schnellen Abstandsanderung kompensiert der Lichtbogen die Langenanderung Punkt 2 Der geringere Widerstand des kurzen Lichtbogens bewirkt eine Erhohung der Stromstarke die zum schnelleren Abschmelzen des freien Drahtendes fuhrt bis wieder ein stabiler Arbeitspunkt eingenommen wird Punkt 3 Dieser Ausgleichsvorgang benotigt zwischen 100 und 200 ms Der Lichtbogensensor bewertet die bleibende Stromstarkenanderung zwischen Punkt 1 und Punkt 3 um eine abstandsproportionale Grosse zu gewinnen Grundsatzlich ist dieses Bewertungskonzept auch fur das Impulslichtbogenschweissen anwendbar Das oben vorgestellte Konzept der Abstandsmessung wird bei den meisten Lichtbogensensoren mit einer transversalen Abtastung der Fugengeometrie erweitert Die Auslenkung des Prozesses auf die Fugenflanken erlaubt eine vergleichende Messung des Brennerabstands Durch Differenzbildung der Abstandswerte kann die seitliche Positionierung des Brenners bewertet werden Der Mittelwert beider Abstandswerte gibt die Hohe des Brenners uber der Fuge an Zur Auslenkung kommen verschiedene Konzepte zum Einsatz Bild 9 Das mechanische Oszillieren ist am weitesten verbreitet und wird insbesondere bei Robotern haufig eingesetzt Grundsatzlich bieten schnell ausgelenkte Systeme z B mit magnetischer oder rotatorischer Auslenkung eine Verbesserung der Signalrate und der Signalqualitat jedoch muss bei diesen Systemen ein hoherer apparativer Aufwand in Kauf genommen werden Bei der Doppeldraht Technik konnen beide Fugenflanken gleichzeitig mit je einem Draht abgetastet werden Randbedingungen Bearbeiten Lichtbogensensoren bewerten die stabilen Arbeitspunkte beim Lichtbogenschweissen Storgrossen des Prozesses mussen uber eine geeignete Filterung und nicht storanfallige Auswertungsstrategien kompensiert werden Bei einer gleichzeitigen Hohen und Seitenfuhrung ist zu beachten dass nur solche Fugengeometrien fur die Lichtbogensensorik geeignet sind die aus ihrer Geometrie eine laterale Positionsbestimmung durch vergleichende Messung der Fugenflanken zulassen V Nahte und Kehlnahte sind uneingeschrankt geeignet I Nahte ohne Spalt sind fur eine Seitenfuhrung nicht geeignet Industriell verfugbare Lichtbogensensoren sind bisher nicht an Aluminiumwerkstoffen einsetzbar Sekundare Prozessgrossen auswertende Systeme BearbeitenBei Sensortypen die das Schmelzbad beobachten wird der Einsatzbereich dadurch eingeschrankt dass Schmelzbadgrosse und Lichtbogenstrahlung von Geometriefaktoren wie Werkstoffdichte oder zusammensetzung Legierungsbestandteile abhangig sind Optische Analyse des Schmelzbadbereichs Eine optische Beobachtung des Schmelzbadbereichs stellt Veranderungen der Schmelzbadkontur fest Die Abweichung von einer als ideal definierten Kontur wird als Fehlstellung oder als Veranderung des Prozessverhaltens interpretiert und kompensiert Spektralanalyse der Prozesssignale Bearbeiten nbsp Bild 9 Abtasten der Fuge mit LichtbogensensorenBei der Spektralanalyse der Prozesssignale werden Emissionsspektren des Lichtbogens oder des Schmelzbads mit angenommenen Idealwerten verglichen Abweichungen deuten auf eine veranderte chemische Zusammensetzung oder eine energetische Veranderung der Prozesszone hin Mitgeltende technische Regeln BearbeitenDVS 0922 1 Industrierobotersystem zum Schutzgasschweissen Begriffsbestimmung und Definition der Kenngrossen DVS 0922 2 Industrierobotersysteme zum Schutzgasschweissen Steuerungs und Programmierfunktionen DVS 0922 3 Industrierobotersysteme zum Schutzgasschweissen Schweisstechnische Ausrustung fur das MIG MAG Schweissen DVS 0922 4 Industrierobotersysteme zum Schutzgasschweissen Planung und Einrichtung DVS 0922 5 Industrierobotersysteme zum Schutzgasschweissen Positioniersysteme fur Werkstucke und Industrieroboter DVS 0927 2 Sensoren fur das vollmechanische Lichtbogenschweissen Einfluss der Werkstuckgeometrie und der Fertigungsbedingungen auf die Einsatzmoglichkeiten DVS 0939 Toleranzen beim vollmechanischen MSG Schweissen und beim Schweissen mit IndustrieroboternLiteratur BearbeitenUlrich Dilthey Schweisstechnische Fertigungsverfahren 1 Schweiss und Schneidtechnologien Band 1 von Schweisstechnische Fertigungsverfahren Verlag Birkhauser 2006 ISBN 3540216731 Werkstatt und Betrieb Band 118 1985 1 Siehe auch BearbeitenSchweissroboterEinzelnachweise Bearbeiten Seiten 433 und 498 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sensoren fur das Lichtbogenschweissen amp oldid 214084116