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Selbstwahlferndienst SWFD war eine Bezeichnung der Deutschen Bundespost fur das selbstandige Herstellen von Telefonverbindungen durch den Anrufer zu Zielen ausserhalb des eigenen Ortsnetzes Der Begriff ist seit der Digitalisierung des Telefonnetzes also mit Einfuhrung des ISDN nicht mehr ublich In Osterreich und der DDR lautete die Bezeichnung Selbstwahlfernverkehr Geschichte BearbeitenDie ersten Fernsprechvermittlungstellen waren reine Handvermittlungen Bei der Herstellung eines Gespraches musste ein Fraulein vom Amt mitwirken Das immer weiter steigende Gesprachsaufkommen erforderte eine Teilautomatisierung des Vermittlungsvorgangs bei der der Anrufer die Rufnummer selbst wahlen kann 1 2 Ab 1908 wurde der Selbstwahldienst zunachst im Ortsnetzverkehr realisiert Bereits 1923 gab es Bestrebungen den Selbstwahlverkehr auch fur Ferngesprache einzusetzen Die verwendete Technik erlaubte aber nur Ferngesprache bis zu einer Reichweite von hochstens 100 km zu fuhren Erst mit der Entwicklung des EMD Wahlers gab es ein Schaltmittel das es ermoglichte jeden Teilnehmer innerhalb Deutschlands mit Selbstwahl zu erreichen Vor Einfuhrung des Selbstwahlferndienstes wurden Ferngesprache nur mittels Handvermittlung hergestellt 1 Der Selbstwahlferndienst ermoglichte ab 1972 flachendeckend die automatische Herstellung von Gesprachsverbindungen im Fernverkehr Mit Einfuhrung des SWFD konnten Teilnehmer Verbindungen zu Teilnehmern die sich in anderen Ortsnetzen befinden durch Wahl der aus Ortsnetzkennzahl und Teilnehmernummer bestehenden Rufnummer selbst anwahlen 3 Netzaufbau Bearbeiten Hauptartikel Vermittlungsstelle nbsp Schematischer Netzplan des SWFD Fur den Selbstwahlferndienst wurde das analoge Telefonnetz mit dem hierarchischen Netzaufbau der Fernvermittlungstellen in Zentralvermittlungsstellen ZVSt Hauptvermittlungsstellen HVSt und Knotenvermittlungsstellen KVSt gegliedert 4 Jede Vermittlungsstelle war der Telefonverkehrsknotenpunkt ihres Bereichs Zwischen den Zentralvermittlungsstellen bestand ein vollstandiges Maschennetz d h jede der acht ZVSt war mit jeder anderen durch Fernleitungen verbunden Die Zentralvermittlungsstelle wurde durch die erste Ziffer der Rufnummer identifiziert z B 6 fur den Zentralvermittlungsbereich Frankfurt am Main Die ZVSt Bereiche waren in meistens zehn HVSt Bereiche unterteilt Die ersten beiden Rufnummernziffern identifizierten die Hauptvermittlungsstelle z B 63 fur den Hauptvermittlungsbereich Kaiserslautern die sternformig an die zustandigen ZVSt angeschlossen waren Jede HVSt war ebenso der Knotenpunkt fur die sternformig an sie angeschlossenen Knotenvermittlungsstellen und diese wiederum der Knotenpunkt fur die Endvermittlungsstellen Ortsvermittlungsstellen an welche die Teilnehmerendgerate angeschlossen waren 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Grundlagen fur Fernmeldetechniker Heinz Korber Fachbuchverlag Dr Pfanneberg amp Co 1965 Handbuch fur den Selbstwahlfernverkehr Martin Hebel Franckh sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1962 Handbuch der Fernmeldetechnik Grundreihe Band 8 Grundlagen der Vermittlungstechnik 6 Auflage 1980 Handbuch der Fernmeldetechnik Buchreihe AFt Band C5 Wahlvermittlungstechnik 5 Auflage 1970 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Selbstwahlferndienst amp oldid 237441958