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Die Familie Seidl ist eine osterreichische Industriellenfamilie deren Textilunternehmen Ignaz Seidl AG in Mahren Ende des 19 Jahrhunderts zu den grosseren in Osterreich Ungarn gehorte zum Zweiten Weltkrieg durch die Verstaatlichung der Betriebe nicht mehr in Erscheinung trat Ebenso traten sie in der Zuckerindustrie in Erscheinung Doch bis in die heutige Zeit waren Mitglieder wenn auch in anderen Funktionen in hohen Positionen tatig Der Familienname war ursprunglich Seidel teilweise auch Seydel wurde aber 1904 offiziell zu Seidl geandert Die Erstgeborenen der Familie trugen durch Generationen den Vornamen Ignaz Inhaltsverzeichnis 1 1 Generation 2 2 Generation 3 3 Generation 4 4 Generation 5 5 Generation 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 Weblinks1 Generation BearbeitenIgnaz Seidl I 8 Oktober 1788 in Mahrisch Rothwasser 16 November 1863 in Mahrisch Schonberg Er gilt als Stammvater der Familie Der in Mahrisch Rothwasser geborene Seidl kam nach Mahrisch Schonberg wo er als Garnhandler ein Geschaft eroffnete Im Jahr 1833 wurde er als Erster unter den funf reichsten Garnhandlern Nordmahrens genannt 2 Generation BearbeitenIgnaz Seidl II 8 April 1824 in Mahrisch Rothwasser 14 Dezember 1898 in Mahrisch Schonberg Im Jahr 1840 trat er als Gesellschafter bei seinem Vater ein Gemeinsam mit anderen nordmahrischen Textilunternehmern begann er sich ab 1850 an Neugrundungen von Unternehmen generell zu beteiligen Dazu zahlten die Gesellschaft zur Errichtung der mechanischen Flachsspinnerei in Wiesenberg im Jahr 1851 Zuckerfabriken in Bedihoscht Barzdorf Gross Pawlowitz 1 und Keltschan in den Jahren von 1852 bis 1862 1863 war er auch Mitbegrunder der Gasgesellschaft Mahrisch Schonberg In Zautke kaufte er 1863 und 1864 eine Muhle sowie einen Teich und baute eine Flachsspinnerei Im Jahr 1867 grundete er die OHG Mechanische Flachsspinnerei I Seidl und Comp in Zautke Eine Baumwollspinnerei baute er ab 1882 auf und konnte sie bereits im Folgejahr in Betrieb nehmen Die produzierte Baumwolle wurde nur fur den Inlandsmarkt produziert wahrend der Flachs auch fur den Export wie nach Deutschland oder England hergestellt wurde Auch im Gemeindeleben setzte sich Seidl in Schonberg ein was ihm zahlreiche lokale Auszeichnungen einbrachte 3 Generation BearbeitenIgnaz Seidl III 25 September 1851 in Mahrisch Schonberg 4 Mai 1929 ebenda Die Schule besuchte Seidl in Olmutz und in Wien Seine Praxisjahre verbrachte er in verschiedenen Spinnereien vor allem in Deutschland und Irland In den 1870er Jahren trat er in den vaterlichen Betrieb als Gesellschafter ein und wurde Leiter der Spinnereien in Zautke Die Baumwollspinnerei die er mit seinem Vater 1882 aufbaute zahlte bereits im Jahr 1884 16 000 Spindeln Zum Zeitpunkt seines Todes im Jahr 1929 beschaftigte das Unternehmen etwa 1 000 Mitarbeiter Neben seiner Funktion im Unternehmen war er Mitglied der Permanenzkommission in der Ringziegelofen AG war er Obmann und in der Zuckerfabrik Keltschan war er Direktionsmitglied und Verwaltungsrat ebenso in den Flachsspinnereien Wiesenberg und in Friedland an der Mohra Prasident der Zuckerfabrik in Ottmachau und in der Zuckerraffinerie Lundenburg war er auch In Mahrisch Schonberg war er aber auch in der Kommunalpolitik tatig sodass er zwischen 1897 und 1906 im Gemeinderat sass Mitbegrunder der Freiwilligen Feuerwehr Schonberg war er ebenso wie im Vorstand des burgerlichen Schutzenverbandes Carl Seidl 13 Marz 1858 in Mahrisch Schonberg 10 Juni 1936 in Wien Carl Seidl trug vermutlich von 1896 bis 1904 den Zusatz Dubina zum Familienname In manchen Quellen wird der Vorname auch mit Karl angegeben Carl Seidl war nicht wie seine Bruder Ignaz und Max in einem der vaterlichen Betriebe tatig sondern begann nach der Schulausbildung in Wien und Olmutz ein Architekturstudium am Polytechnikum Zurich und anschliessend eine Ausbildung an der Akademie der bildenden Kunste Wien bei Theophil von Hansen Zwischendurch war er auch ao Horer an der TU Wien Er wurde zwar fur zahlreiche Bauten der offentlichen Hand in der Monarchie herangezogen ebenso fur Sakralbauten Sein Schwerpunkt lag aber im privaten Bau So baute er zahlreiche Villen in Abbazia Werke sind auszugsweise Palais Eisenstein in Sumperk Villa Emmy in Sodkov Villa Rupprecht in Liebau Villa Ritter von Scharmitzer Villa Santa Maria und Villa Baron Cherpon in Lovran Villa Friedmann und Villa Rasonnet in OpatijaAb 1883 war auch Mitglied in der Genossenschaft der bildenden Kunstler Wiens Max Seidl 28 Juni 1862 in Mahrisch Schonberg 20 Janner 1918 ebenda Max Seidl studierte nach dem Schulbesuch in Olmutz in Wien an der Technischen Hochschule Chemie und spater nach einer Praxiszeit an der Universitat Heidelberg Als Dr phil trat er 1888 in das vaterliche Unternehmen ein Ab dem Jahr 1911 war er auch Gesellschafter im Unternehmen Durch seine Kenntnisse in der Flachs und Baumwollspinnerei gehort er zu den Spitzen der Monarchie Neben diesen Tatigkeiten war er aber auch in Verwaltungsraten ebenfalls in der Textil aber auch in der Zuckerindustrie Ausserdem war er Delegierter in den Berufsvertretungen Eduard Seidl von Hohenfeldern 3 Marz 1854 in Mahrisch Schonberg 7 August 1934 in Schloss Steinitz Wie sein Bruder Max studierte Eduard an der TU Wien und an der Universitat Heidelberg Chemie Danach war er in der Zuckerfabrik Ed Seidl und Co in Steinitz als Verwalter und als Miteigentumer ab 1889 tatig Auch 2 000 ha Landwirtschaft gehorten zu der Zuckerfabrik Als Landwirtschaftsfachmann war er international anerkannt Auch Preise erhielt er in diesem Sachgebiet bei verschiedenen Messen und Ausstellungen Auf Grund dieser Leistungen wurde er 1906 nobilitiert und erhielt den Titel Seidl von Hohenfeldern Zusatzlich bekleidete er zahlreiche offentliche Funktionen in der Land und Forstwirtschaft im Beirat fur die Zuckerbesteuerung aber auch im Staatseisenbahnrates Wahrend des Ersten Weltkrieges war er im Ernahrungsamt an fuhrender Stelle Im Jahr 1924 wurde er Dr h c der Universitat fur Bodenkultur Wien 4 Generation BearbeitenIgnaz Seidl IV 1883 24 Februar 1922 Prag Ignaz Seidl IV der Sohn von Ignaz Seidl III wurde nach einigen Jahren Auslandsaufenthalt Teilhaber in den beiden Firmen Ignaz Seidl amp Co eneso wie in der Zuckerfabrik Ed Seidl amp Co Er war ebenso in den verschiedenen Verwaltungsraten wie sein Vater Kurze Zeit war auch im Gemeinderat von Mahrisch Schonberg aktiv Bis zu seinem Tod wirkte Seidl zudem in verschiedenen deutschen Vereinen 5 Generation BearbeitenIgnaz Seidl Hohenveldern 15 Juni 1918 in Mahrisch Schonberg 25 Juli 2001 in Wien Er war der Sohn von Ignaz Seidl IV war ein international anerkannter Volkerrechtler und Lehrer an der Universitat Wien Seit 1987 war er Mitglied der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Werke Lexikon des Rechts Volkerrecht Das Recht der Internationalen Organisationen einschliesslich der Supranationalen Gemeinschaften mit Gerhard Loibl Literatur BearbeitenIgnaz Seidl II In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 12 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2005 ISBN 3 7001 3580 7 S 122 f Direktlinks auf S 122 S 123 Ignaz Seidl III In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 12 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2005 ISBN 3 7001 3580 7 S 123 Karl Seidl In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 12 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2005 ISBN 3 7001 3580 7 S 125 Ivan Wahla Petr Pelcak Miroslav Ambroz Architect Architekt Carl Seidl 1858 1936 Obecni dum Brno Brno 2020 ISBN 978 80 904806 7 4 Max Seidl In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 12 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2005 ISBN 3 7001 3580 7 S 126 Eduard Seidl von Hohenfeldern In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 12 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2005 ISBN 3 7001 3580 7 S 129 Einzelnachweise Bearbeiten Kassner Rudolf In Ostdeutsche Biografie Kulturportal West Ost mit Erwahnung der Zuckerfabrik in Gross PawlowitzWeblinks BearbeitenKurzbiografie von Ignaz Seidl II im Vlastivedne muzeum v Sumperku tschechisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Seidl Industriellenfamilie amp oldid 224837731