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Sebastian Stoskopff 13 Juli 1597 in Strassburg 10 Februar 1657 in Idstein war ein elsassischer Maler der vor allem Stillleben malte Seine Arbeiten die ab 1930 durch den Kunsthistoriker Hans Haug 1 wiederentdeckt wurden geben Pokale Becher und vor allem Glaser wider In der Malerei Stoskopffs ist die Reduktion auf wenige Objekte wiederzuerkennen die fur das fruhe franzosische Stillleben kennzeichnend ist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Einflusse 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksLeben Bearbeiten nbsp Vanitas Stillleben Kunstmuseum Basel 1630 nbsp Stillleben mit Glasern und Pastete Strassburg Musee de l Œuvre Notre Dame um 1640 nbsp Vanitas Strassburg Musee de l Œuvre Notre Dame um 1650 Sebastian Stoskopffs Vater war seit 1590 im Dienste der Stadt Strassburg als Einspanner angestellt der in seinen Tatigkeiten als berittener Kurier oder Furstenbegleiter agierte Im Jahre 1614 wandte sich der Vater an den Stadtrat mit einer Bitte um Unterstutzung fur seinen damals 17 jahrigen Sohn Er wollte dass sein Sohn das Malerhandwerk erlernen konnte da Sebastian Stoskopff schon seit seinem 15 Lebensjahr mit ausserst grossem Talent zeichnete und malte Der Rat willigte ein Unterstutzung zu gewahren und schickte den jungen Kunstler wahrscheinlich vorerst zu dem Strassburger Maler und Kupferstecher Friedrich Brentel Doch bei diesem lernte er nur seine Zeichenkunst weiter zu verfeinern und wurde nicht wie erhofft in die Kunst der Malerei eingewiesen Im Jahre 1615 starb der Vater von Stoskopff und seine verwitwete Mutter wurde beim Strassburger Rat noch einmal vorstellig um Unterstutzung fur die Ausbildung bei einem anerkannten Maler zu erbitten Stoskopff wurde dann nach Hanau zu dem dort tatigen Maler Daniel Soreau geschickt Anfanglich war dieser wenig begeistert da er sich sonst seine Lehrlinge aus dem Kreis seiner Verwandten und engen Freunde aussuchte Letztendlich kam er der Bitte des Rates doch nach und versicherte er wolle aus diesem Lehrling einen Albrecht Durer machen Von Daniel Soreau existiert kein einzig gesichertes Bild Uber die kunstlerische Vermittlung des Meisters an seine Schuler lassen sich nur Ruckschlusse ziehen uber die Werke seiner Sohne anderer Lehrlinge seiner Werkstatt und uber Stoskopffs Werke Nach dem Tod Soreaus im Jahre 1619 ubernahm Stoskopff seine Werkstatt mit den Lehrlingen sowie seine Funktion als Meister Einer der Lehrlinge war Joachim von Sandrart 2 der spater ein erfolgreicher Maler wurde und das erste wichtige Werk zur Kunstgeschichte in deutscher Sprache verfasste Teutsche Academie der Bau Bild und Mahlerey Kunste In diesem Werk befinden sich Lebensbeschreibungen fruherer und zeitgenossischer Kunstler unter anderem Beschreibungen uber die Zeit in Hanau mit seinem Lehrmeister Sebastian Stoskopff Nachdem das Gesuch um die Genehmigung einer Niederlassung in Frankfurt am Main gescheitert war ging Stoskopff nach Paris Er hielt sich von etwa 1622 bis 1639 dort auf wie sich anhand von indirekten Berichten und Besitzinventaren von Pariser Burgern rekonstruieren lasst Hier entstanden auch seine ersten Werke grosseren Formats wie zum Beispiel Der Sommer oder Der Winter Auch eine zeitgenossische Mitteilung von Sandrart belegt seinen Aufenthalt in Paris Von dannen gemeint ist Hanau verreiste er in Frankreich und hinterliess viele gute Werke von Pariss zoge er nach Italien allwo ich ihn zu Venedig Anno 1629 gesehen hernach wieder zuruck nach Pariss und so furters nach Strassburg Im Jahre 1639 kehrte Stoskopff nach Strassburg zuruck Die Grunde dafur konnten familiarer Art gewesen sein oder die starke Verscharfung religioser Gegensatze in Paris Ein Jahr spater trat er in die Zunft zur Steltz bei zu der auch andere Maler Kupferstecher und Kunsthandwerker gehorten Auf den Zunfteintritt folgten mehrere Auseinandersetzungen zwischen dem Kunstler und der Zunft unter anderem weil Stoskopff seine Freiheit als eigenstandiger und selbstverantwortlicher Kunstler liebte und keine Werkstatt mit Lehrlingen betreiben wollte wie es sonst ublich war Er brachte es in Strassburg zu Reichtum und Ansehen und heiratete 1646 die Stieftochter seiner jungsten Schwester Ab 1650 orientierte sich Stoskopff immer mehr nach Idstein wo er in seiner letzten Schaffensphase bis zu seinem Tod eine enge und gute Beziehung zu dem Grafen Johannes von Nassau und Idstein unterhielt der dem lutherischen Glauben angehorte und auf der Seite der Protestantischen Union stand Er war der wichtigste Mazen Stoskopffs zu dieser Zeit Joachim von Sandrart war hierbei ein wichtiger Kontaktmann der die Bilder Stoskopffs an den Grafen vermittelte Mit 60 Jahren verstarb Sebastian Stoskopff 1657 in einem Wirtshaus in der Nahe von Idstein Er soll aufgrund zu hohen Alkoholgenusses verstorben sein Fast 20 Jahre spater wurde im Zuge einer Hexereianklage geklart dass Stoskopff von dem damaligen Wirtshausbesitzer und einer Frau aus Geldgier ermordet wurde Ob Sebastian Stoskopff ein Vorfahre des elsasser Kunstlers Gustave Stoskopf ist ist nicht belegt Einflusse BearbeitenObwohl Sebastian Stoskopff von Georg Flegel in Sachen Komposition beeinflusst wurde ist nicht bekannt ob er Flegel noch zu Lebzeiten gekannt hatte oder er die Werke erst nach Flegels Tod zu Gesicht bekam Weiterhin scheint der Einfluss eher sporadisch und nicht von Dauer gewesen zu sein 3 Einzelnachweise Bearbeiten Susanne Tschirner Elsass Fachwerkdorfer und historische Stadtem Burgen und Kirchen im Weinland zwischen Rhein und Vogesen Dumont Koln 1998 S 67 Vorschau in der Google Buchsuche Anne Dore Ketelsen Volkhardt Georg Flegel 1566 1638 Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2003 ISBN 3 422 06378 1 S 28 Michele Caroline Heck Der Einfluss Georg Flegels auf Sebastian Stoskopff In Kurt Wettengl Georg Flegel 1566 1638 Stilleben Publikation zur Ausstellung Georg Flegel 1566 1638 Stilleben des Historischen Museums Frankfurt am Main in Zusammenarbeit mit der Schirn Kunsthalle Frankfurt vom 18 Dezember bis 13 Februar 1994 Hatje Stuttgart 1993 ISBN 3 7757 0472 8 S 241 246 Literatur BearbeitenWolfgang J Muller Silvia Berger Sebastian Stoskopff sein Leben sein Werk seine Zeit Ausstellungskatalog Idstein 1987 Birgit Hahn Woernle Sebastian Stoskopff Mit einem kritischen Werkverzeichnis der Gemalde Hatje Stuttgart 1996 ISBN 3 7757 0568 6 Michele Caroline Heck Sebastian Stoskopff 1597 1657 Un maitre de la nature morte Editions de la Reunion des Musees Nationaux Paris 1997 ISBN 2 7118 3545 6 Sebastian Stoskopff 1597 1657 Ein Meister des Stilllebens Sybille Ebert Schifferer Die Geschichte des Stillebens Hirmer Munchen 1998 ISBN 3 7774 7890 3 Birgit Hahn Woernle Stosskopff Sebastian In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 457 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sebastian Stoskopff Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Sebastian Stoskopff im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 118918079 lobid OGND AKS LCCN nr89016313 VIAF 57413481 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stoskopff SebastianKURZBESCHREIBUNG deutscher MalerGEBURTSDATUM 13 Juli 1597GEBURTSORT Strassburg ElsassSTERBEDATUM 10 Februar 1657STERBEORT Idstein Taunus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sebastian Stoskopff amp oldid 238016209