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Schloss Voglsang in Steyr Preuenhueberstrasse 14 ist ein 1882 fertiggestelltes denkmalgeschutztes Villengebaude in neugotischem Stil Bauherr war Josef Werndl Baumeister Anton Plochberger Eine alternative Schreibung ist Schloss Vogelsang Fassade zur Preuenhueberstrasse Inhaltsverzeichnis 1 Architektur und Gestaltung 2 Geschichte 3 Nebengebaude 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseArchitektur und Gestaltung Bearbeiten nbsp Plan des 1 Stockwerks Anton Plochberger 1877 Es ist ein dreigeschossiger Bau mit rechteckigem Grundriss und vier Eckturmen Die drei Geschosse erheben sich uber einem Sockelgeschoss aus Steinquadern Ein Blenddreiecksgiebel mit einer Rosette schliesst die Mittelachse ab Die Fassaden im Nordosten bzw Sudwesten sind breiter als die Seitenfassaden und differenzierter gestaltet Die Eckturme und Zinnen verleihen dem Bauwerk ein burgartiges Aussehen Das Stiegenhaus erhalt Licht durch einen glashausahnlichen Aufbau in der Dachmitte Der ausgebaute Dachboden mit den niedrigen Fenstern stammt aus den 1920er Jahren Der erste Stock mit Herrensalon und grossem Speisesaal war als bel etage zur Reprasentation gedacht Von der fruheren Innenausstattung sind heute nur noch wenige Reste erhalten wie Wand und Deckengestaltungen im Erdgeschoss und Teilen des ersten Stocks Die Gestaltungen des Stiegenhauses und der Gange sind durch mittelalterliche Formen einerseits und Renaissance und Barockformen andererseits bestimmt Die Ausstattung der einzelnen Raume folgte keinem einheitlichen Konzept sondern war durch die Nutzung bestimmt etwa einem altdeutschen Renaissancevorbild im Herrensalon oder antikisierenden Formen im Speisesaal 1 Das ab 1877 errichtete Schloss weist an der Fassade spatgotische Stilelemente nach schottischem Vorbild auf Tudorgotik ist aber keine stilgerechte Nachbildung 2 Die nach dem Historiker Valentin Preuenhueber benannte Preuenhueberstrasse ist als uberbreite reprasentative Zufahrt konzipiert nbsp Ansicht von spatestens 1893 nbsp Preuenhueberstrasse nbsp Blick auf die nordostliche Fassade vom Tabor beim Taborfriedhof nbsp Blick von der Seifentruhe B 122 auf die ruckwartige GiebelfassadeGeschichte Bearbeiten nbsp Der Festplatz der Electrischen Ausstellung Wilhelm Gause 1884 Werndl hatte das Grundstuck im Stadtteil Vogelsang 1873 erworben 1 Er soll danach den Baumeister Anton Plochberger 1823 1890 beauftragt haben nach Schottland zu reisen um eine Schlossanlage zu studieren und nach deren Vorbild die Villa in Steyr zu bauen Wegen des dazugehorigen Parks reiste auch ein Gartenarchitekt mit Nach dem Tod seiner Frau Karoline Antonia verlor Werndl das Interesse und behielt seinen Wohnsitz im benachbarten Petzengutl Er bot der Stadt den Rohbau der bereits 64 000 fl gekostet hatte 1878 zum Geschenk an unter der Bedingung dass diese ein Armenhaus darin einrichte Dies lehnte die Stadt allerdings ab Spatere Versuche Werndls das Villengebaude zu verkaufen scheiterten Nach seiner Ansicht enthielt es schwere Baufehler Er erwog sogar den Abbruch 2 Wahrend der 900 Jahr Feier der Stadt 1880 diente das Villengebaude als Ausstellungsort ebenso wahrend der Electrischen Ausstellung 1884 Bei letzterer wurde auch die unmittelbare Umgebung als Festplatz einbezogen 1 Ab 1885 gab Werndl den Park und das darinliegende Palmenhaus wahrend der Sommermonate zur allgemeinen Benutzung frei 3 Zu dieser Zeit gab es neben der Zufahrt von der Preuenhueberstrasse noch eine weitere von der Volksstrasse her Dieses Tor an der sudwestlichen Seite Volksstrasse Redtenbacher gasse ist noch vorhanden Stand 2018 4 Nach Werndls Tod ging das Gebaude in den Besitz seiner Tochter Caroline von Imhof uber Diese liess es ausbauen und bis Ende 1890 bewohnbar machen Die Gips und Zementdekorationen im Vestibul und im Stiegenhaus stammten vom Bildhaueratelier Franz Stark Linz Ab 1909 war Prinz Ludwig von Sachsen Coburg Gotha neuer Besitzer Das vier Tonnen schwere Kupferdach wurde 1916 fur die Kriegsmaterialsammlung eingezogen und durch ein Blechdach ersetzt Nach dem Ersten Weltkrieg konnte die verschuldete Familie Coburg das Gebaude nicht mehr erhalten und es geriet unter Zwangsverwaltung Ein Teil der Innenausstattung wie Boden Kachelofen sowie Marmor und Holzverkleidungen wurden von der Familie mitgenommen 1928 ersteigerte die Tiroler Franziskanerprovinz das Bauwerk und richtete darin ein Knabenkonvikt ein Um den Platzbedarf zu decken wurde aufgestockt 3 Das Palmenhaus wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt in der Zwischenkriegszeit abgetragen 1 1945 konnte der durch die Nationalsozialisten unterbrochene Heimbetrieb wieder aufgenommen werden An der Ruckseite wurde 1967 ein Hallenbad angebaut fur das die ruckwartige Terrasse abgebrochen wurde 3 Im Jahre 1995 erwarb der Immobilieninvestor Dobrauz das Schloss und wandelte es in eine Senioren Eigentumswohnanlage um 5 Das Gebaude steht unter Denkmalschutz und wird in der Liste des Bundesdenkmalamtes als Schloss Voglsang mit Park und Brunnen gefuhrt 6 Eine oft verwendete alternative Schreibung ist Schloss Vogelsang 4 nbsp Torpfeiler mit Schild der Stadt Steyr nbsp Tor der ehemaligen Zufahrt von der VolksstrasseNebengebaude Bearbeiten nbsp Villa BergerDie Villa Preuenhueberstrasse 5 wurde ab 1874 erbaut und diente zuerst als Sommersitz fur Werndls Gaste Spater schenkte er sie seinem Freund dem Goldschmied und Juwelier Johann Hans Berger 1837 1907 Berger war u a von 1886 bis 1894 Steyrer Burgermeister Das Haus Nr 7 liegt neben dem grossen Gartentor und wurde als Dienerhaus bezeichnet 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Voglsang Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Ulla Weich Schloss Vogelsang in Steyr In Jahrbuch des Oberosterreichischen Musealvereines Band 136a Linz 1991 S 197 212 zobodat at PDF 3 4 MB aufgerufen am 22 Oktober 2018 a b Karl Heinz Rauscher Der Konig von Steyr Weishaupt Verlag 2009 ISBN 978 3 7059 0299 2 S 39 f a b c d Hans Stogmuller Josef Werndl und die Waffenfabrik in Steyr Ennsthaler 2010 ISBN 978 3 85068 860 4 S 101 ff a b Kurt Daucher Bilder die die Geschichte Steyrs nacherzahlen Artikel in den Oberosterreichischen Nachrichten vom 20 Dezember 2017 aufgerufen am 22 Oktober 2018 Doris Hummer Schloss Losensteinleithen wird Seniorenresidenz Wirtschaftsblatt 7 Februar 1998 archiviert vom Original am 15 Juli 2014 abgerufen am 22 Oktober 2018 Bundesdenkmalamt Oberosterreich unbewegliche und archaologische Denkmale unter Denkmalschutz S 173 Stand 29 Juni 2022 48 039557 14 412748 Koordinaten 48 2 22 4 N 14 24 45 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Voglsang Steyr amp oldid 228043488