www.wikidata.de-de.nina.az
Das Schloss St Veit lag in der Gemeinde St Veit im Muhlkreis im Bezirk Rohrbach von Oberosterreich Die letzten Reste des Schlossgebaudes wurden im Jahr 2003 abgetragen Schloss St Veit einem Stich von Georg Matthaus Vischer von 1674 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Das Schlossareal heute 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAm 6 Juli 1209 wird mit Sieghart de St Vito der Ort vermutlich aus dem Geschlecht der Piber erstmals urkundlich erwahnt 1 Als Erbauer der Wasserburg kann der 1264 genannte Wernhardus de sancto Vito oder dessen gleichnamiger Sohn 1316 1318 gelten Damals war Sanct Vito im Schaunberger Besitz denen 1246 1291 auch Alt Waxenberg gehorte Von 1350 bis 1380 wird als Pfleger und Landrichter Chunrad von Waxenberg angefuhrt Dessen Schwester Chunigunde und deren Sohn Hanns der Posch erbten je zur Halfte den Besitz Beide uberliessen 1393 ihrem Schwager Hertlein Scheckenreuther Hartl der Schnekkenreuter das Schloss 1406 war St Veit als Lehen dem Hanns Schwab ubergeben Der Inhaber von Waxenberg und Sankt Veit Reinprecht IV von Walsee belehnte 1433 Siegmund den Steger mit der Feste St Veit Der letzte Steger Gregor starb 1580 Auf ihn folgte 1588 der Schwiegersohn des Gregor Steger Georg Hager von Allentsteig welcher die Tochter Brigitte des Gregors Steger geehelicht hatte Von den Hagers ist besonders Siegmund Hager 1617 durch seine Kriegsdienste bekannt Dieser liess 1612 seinem treuen Hund Delphin einen Grabstein setzen der fruher im Sockel des Schlosses angebracht war Hintergrund ist eine Begebenheit nach welcher der Ritter im Krieg gegen die Niederlande eingeschlafen sei Dabei kamen die Feinde immer naher der ihn bewachende Hund konnte ihn durch Bellen nicht wecken und so zwickte ihn der Hund in sein Ohr der Ritter erwachte und entkam seinen Feinden 2 Davon stammt angeblich der Ausspruch Hier liegt der Hund begraben Der Hundegrabstein enthielt neben einem Bild des Hundes folgenden Text Main Herrn hab ich mit Droi bewachd drum ist mier der Stain gemacht Telvin war ich von ihm genend hir lig ich verscharrt im Sant die Zeit so ich am Lewen war Sein gewesen 17 Jar 1612 Zit nach Georg Grull 1962 S 130 Nach 1617 kam die Herrschaft zuerst an die Marck und dann an Konstantin Karl von Cronpichl und ging von diesem 1658 erneut an Hans Seyfried Hager uber Ott Siegfried Hager vermahlte sich 1707 mit Grafin Maria Katzianer dadurch erhielt er die Schlosser Piberstein und Weyer 1731 verkaufte Ott Siegmund Hager das Schloss dem Grafen Adam Anton Grundemann auf Waldenfels Unter den Grundemanns brannte das Schloss 1821 fast vollstandig ab Trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten gelang es Philipp Grundemann den Besitz noch zu sichern Aber nach seinem Tode wurde das notdurftig aufgebaute Schlosschen 1843 beim Landesgericht Linz offentlich versteigert Bestbieter war Laurenz Folser Leinwandhandler aus Haslach und Besitzer der Herrschaft Lichtenau 1844 verausserte er das Landgut an den Gutermakler Alexander und dessen Frau Barbara Roesgen einen russischen Staatsburger Durch den Abverkauf der Dominikalguter durch die Grundemanns hatte St Veit bereits damals seinen Charakter als adeliges Landgut verloren 1865 bis 1880 erfolgte ein Umbau des Schlosses Der Schlossteich wurde 1880 81 trockengelegt Damals war in dem nun einstockigen Gebaude eine Hutfabrik untergebracht 1897 erwarb Johann Hofinger Vorsteher des 16 Wiener Gemeindebezirkes das Schloss und verbrachte hier seine Sommerferien Kurz vor seinem Tode schenkte er das Schloss dem Orden Congregation der Tochter des gottlichen Heilands mit der Auflage in den Sommermonaten einen Kindergarten zu fuhren Krankenpflege zu betreiben und Handarbeitsunterricht zu erteilen So wurde ab 1915 das Schloss von geistlichen Schwestern bewohnt In dem Gebaude beschloss Heinrich Suso Waldeck seinen Lebensabend 3 Die Ordensniederlassung wurde 1953 aufgelost Nach 1956 war hier das Rasthaus Klosterhof untergebracht Beschreibung BearbeitenWie auf dem Stich von Georg Matthaus Vischer von 1674 zu sehen ist war St Veit ein zweigeschossiges Wasserschloss mit einem Walmdach Der Teichrand war mit Hausteinen ausgemauert An den Ecken des Schlossgebaudes befanden sich Scharwachtturme An der Frontseite war noch ein Eckturm mit einer Zwiebelhaube Eine holzerne Brucke fuhrte zu dem Gebaude Rechts neben der Brucke befand sich eine ummauerte Brunnenanlage An der Schlossmauer befand sich eine Tafel die an den hier lebenden Priester Lyriker und Komponist Heinrich Suso Waldeck erinnerte 3 Das Schlossareal heute BearbeitenDas Schlossgebaude stand nicht unter Denkmalschutz und so wurde es 2003 aufgrund eines Gemeinderatsbeschlusses kurz bevor das Denkmalschutzamt aktiv werden konnte eingeebnet 4 Anderen Interessenten die das Schlossgebaude erhalten wollten wurde der Zuschlag nicht erteilt Ironisch ist deshalb das Plakat am St Veiter Geschichte n haus zu werten mit dem Zitat Den wer der vergangenen ding nit gedenkt der verliehrt nutzlich zu leben Hans Seyfried Hager 1670 Heute sind an der Stelle des fruheren historischen Ortskernes ein Supermarkt und ein asphaltierter Parkplatz zu finden Von dem Schloss bzw dem spateren Klostergebaude steht nur mehr der fruhere Pferdestall der zu einem Wohnhaus umgestaltet wurde Dieser war ursprunglich durch einen Torbogen mit dem Schlossgebaude verbunden Hinter dem niedergerissenen Schloss befindet sich heute auf einem Sportgelande auch eine Wasseranlage die eventuell an fruhere Zeiten erinnert nbsp Supermarkt mit Parkplatz an der Stelle von Schloss St Veit nbsp Ehemaliger Pferdestall nbsp Schloss St Veit auf einem Plakat des St Veiter Heimatmuseums nbsp Teichanlage hinter dem ehemaligen Schloss St VeitLiteratur BearbeitenNorbert Grabherr Burgen und Schlosser in Oberosterreich Ein Leitfaden fur Burgenwanderer und Heimatfreunde 3 Auflage Oberosterreichischer Landesverlag Linz 1976 ISBN 3 85214 157 5 Georg Grull Burgen und Schlosser in Oberosterreich Band 1 Muhlviertel Birken Verlag Wien 1962 Oskar Hille Burgen und Schlosser in Oberosterreich einst und jetzt Verlag Ferdinand Berger amp Sohne Horn 1975 ISBN 3 85028 023 3 Weblinks BearbeitenSt Veit auf ooe gvEinzelnachweise Bearbeiten Monika Klepp St Veit im Muhlkreis Zeugen und Zeugnisse einer 800 jahrigen Geschichte In EuroJournal Linz Muhlviertel Bohmerwald 2009 S 14 ooegeschichte at PDF Hundedenkmal In st veit ooe gv at Abgerufen am 7 Juni 2021 a b Monika Klepp Realismus und Vision Der Dichter Heinrich Suso Waldeck und seine letzten Lebensjahre in St Veit im Muhlkreis In EuroJournal Linz Muhlviertel Bohmerwald 2007 S 14 17 Erwahnung der Gedenktafel auf S 15 ooegeschichte at PDF Die burgerliche Geschichte des Schlossgebaudes48 46831188 14 16130185 Koordinaten 48 28 5 9 N 14 9 40 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss St Veit amp oldid 233720838